DE4401832A1 - Anordnung zur Bewässerung des Erdreiches - Google Patents
Anordnung zur Bewässerung des ErdreichesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Bewässe
rung des Erdreiches, insbesondere von Beeten, Feldern,
Plantagen oder dergleichen.
Es ist bekannt, um Samen, Pflanzen, Sträucher oder Bäume
mit Wasser zu versorgen, im Erdreich eine Vielzahl von
Gräben vorzusehen, die einen vorgegebenen Abstand aufwei
sen, mit Wasser zu füllen. Von diesen Gräben gelangt dann
das Wasser in das zwischen den Gräben befindliche Erd
reich. Eine derartige Bewässerung hat den Nachteil, daß
der größte Teil des zugeführten Wassers in untere Bereiche
des Erdreiches abläuft bzw. absickert und damit weitgehend
für das im Erdreich befindliche Pflanzgut, einschließlich
Samen, verloren geht. Dieser Verlust ist dann besonders
schwerwiegend, wenn verhältnismäßig wenig Wasser zur Be
wässerung zur Verfügung steht.
Zur Bewässerung des Erdreiches und damit des darin bzw.
darauf befindlichen Pflanzgutes ist es ferner bekannt, be
sondere Beregnungsanlagen vorzusehen, über die das Wasser
möglichst gleichmäßig über die Oberfläche des Erdreiches
und damit auch über das Pflanzgut, verteilt wird. Eine
derartige Bewässerung hat zur Folge, daß das auf dem
Pflanzgut befindliche Wasser und die auf der Oberfläche
des Erdreiches befindliche Feuchtigkeit verhältnismäßig
rasch verdunstet. Dies kann zu einer Beschädigung des
Pflanzgutes und zu einem Verkrusten der Oberfläche des
Erdreiches führen. Insbesondere zu den Wurzeln des Pflanz
gutes gelangt verhältnismäßig wenig Wasser. Auch eine der
artige Bewässerung bzw. Beregnung hat zur Folge, daß ver
hältnismäßig viel Wasser benötigt wird, was nicht immer im
ausreichenden Maße zur Verfügung steht.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine An
ordnung zur Bewässerung des Erdreiches, insbesondere von
Beeten, Feldern, Plantagen oder dgl. zu schaffen, die
sicherstellt, daß das zugeführte Wasser gezielt zu den
Wurzeln des Pflanzgutes gelangt und fast kein Wasser an
der Oberfläche des Erdreiches verdunstet. Darüber hinaus
soll die benötigte Wassermenge für eine ausreichende Be
wässerung auf ein Minimum reduziert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Anordnung aus einer
mit mit Abstand unterhalb der Oberfläche des Erdreiches,
wannenartig verlegte, flüssigkeitsdichte Schicht, eine auf
der flüssigkeitsdichten Schicht flächig aufgebrachte poröse
Schicht aus zerkleinertem, elastischem Recyclinggummi und
durch mindestens eine in der porösen Schicht verlegte und
an eine Fülleitung angeschlossene Verteilleitung.
Durch eine derartige Anordnung wird das für die Bewässe
rung erforderliche Wasser mit Abstand unterhalb der Ober
fläche des Erdreiches zugeführt. Über die poröse Schicht
verteilt sich das Wasser verhältnismäßig gleichmäßig über
die gesamte mit der porösen Schicht bedeckten Fläche und
tritt an der oberen Fläche der porösen Schicht aus. Damit
gelangt das Wasser direkt an die Stellen, wo es für das
Keimen des Saatgutes bzw. für das Wachsen des Pflanzgutes
benötigt wird. Das zugeführte Wasser verbleibt in einer
tieferen Schicht des Erdreiches, so daß fast überhaupt
kein Wasser an die Oberfläche gelangt und dort verdunsten
kann. Die für eine ausreichende Bewässerung erforderliche
Wassermenge wird auf ein Minimum reduziert.
Weitere Merkmale einer Anordnung gemäß der Erfindung sind
in den Ansprüchen 2-10 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer
Zeichnung in stark vereinfachter Weise dargestellten Aus
führungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Erdreich mit eine Anordnung
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt der gemäß der Fig. 1
verlegten Platten und
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung einer Anordnung gemäß
der Erfindung im Schnitt.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist eine Anordnung zur Bewässe
rung des Erdreiches gezeigt, die zunächst aus einer flüs
sigkeitsdichten, wannenartig ausgebildeten Schicht 1, bei
spielsweise aus einer Kunststoffolie, besteht. Vor dem
Verlegen dieser Schicht 1 wird zunächst das zu bewässernde
Erdreich in einer Tiefe von etwa 20-80 cm ausgehoben, so
daß eine Mulde mit verhältnismäßig ebenen Boden entsteht.
In diese Mulde wird dann die Schicht 1 verlegt, die am
Rand der Mulden hochgezogen ist, jedoch nicht über das
Erdreich hinausragen muß. Auf die annähernd horizontale
Bodenfläche der Mulde bzw. der Schicht 1 wird in diesem
Ausführungsbeispiel eine poröse Schicht 2 aufgebracht, die
hier aus aneinanderstoßenden Platten gebildet ist. Diese
Platten weisen in vorteilhafter Weise eine rechteckige,
vorzugsweise eine quadratische Grundfläche auf. Die Sei
tenkanten derartiger Platten können eine Seitenlänge zwi
schen 30 und 100 cm besitzen. Die Wandstärke dieser Plat
ten beträgt normalerweise etwa 3-10 cm.
Diese Platten bestehen aus einem weich ausgehärteten Ge
misch aus etwa 70-95 Gewichtsteilen eines zerkleinerten,
elastischen Recyclinggummis und etwa 5-30 Gewichtsteilen
eines Kunststoff-Bindemittels. Dabei ist der Recycling
gummi aus Gummimehl, Gummigranulat oder Gummischnitzeln
mit einer maximalen Korngröße von etwa 10 mm gebildet, die
aus Abfällen von Autoreifen oder dgl. hergestellt werden.
Die Wahl der Korngröße ist dabei einerseits von der Dicke
der Wandung der Platten und andererseits von der ange
strebten Porösität der Platten abhängig. Bedarfsweise kann
dem zerkleinerten Recyclinggummi zerkleinerter bzw. gemah
lener Altkunststoff in einer Menge bis zu 10 Gewichtstei
len zugemischt werden.
Als Kunstharz-Bindemittel wird dem Gemisch ein unter Umge
bungsluft oder durch Zufuhr von wärmeaushärtendes Kunst
harz, beispielsweise auf Polyurethanbasis, zugesetzt. Be
darfsweise kann das Kunstharz-Bindemittel auch aus einem
Zweikomponenten-Reaktionsharz, beispielsweise aus Polyol
und Isocyanat, gebildet sein.
Etwa 80 Gewichtsteile Recyclinggummi und etwa 20 Ge
wichtsteile des Kunstharz-Bindemittels werden homogen mit
einander vermischt und in eine Form eingefüllt, deren
Hohlraum der angestrebten Größe der Platten entspricht.
Nach einer vorgegebenen Aushärtezeit ist die Platte fertig
und einsatzfähig.
Diese Platten werden nun, eng aneinanderliegend, auf der
ebenen Fläche der Folienschicht 1 verlegt. Zumindest an
einen Teil der äußeren Platten wird eine beispielsweise
aus einem Schlauch bestehende Fülleitung 3 angeschlossen.
Der Fülleitung 3 ist am bodenseitigen Ende eine nicht dar
gestellte Verteileinrichtung zugeordnet, die aus gabelar
tig miteinander verbundenen Rohr- oder Schlauchstücken be
steht, die zumindest an einen Teil der äußeren Platten an
deren Seitenflächen angeschlossen sind.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist in jeder Platte
mindestens eine Verteilleitung 4 vorgesehen, die bei der
Herstellung der Platten bereits eingeformt wurde. Dabei
sind die Verteilleitungen 4 so in den einzelnen Platten
angeordnet, daß die Verteilleitungen 4 benachbarter Plat
ten miteinander fluchten. Bedarfsweise können die Ver
teilleitungen 4 auch in Querkanäle 5 übergehen, wie dies
in der Fig. 2 angedeutet ist. In diese Verteilleitungen
4 mündet nur die Fülleitung 3 über die bereits ange
sprochene Verteileinrichtung. Bedarfsweise können die
Verteilleitungen 4 zweier benachbarter Platten durch
kurze Rohrstücke 6, beispielsweise aus Kunststoff, mitein
ander gekuppelt sein (Fig. 2). Das der Fülleitung 3 abge
wandte Ende der Verteilleitungen 4 kann durch einen Stop
fen 7 verschlossen sein.
Sobald die Platten ordnungsgemäß im ebenen Bodenbereich
der Schicht 1 verlegt und die Fülleitung 3 angeschlossen
wurden, wird die von der Schicht 1 begrenzte Mulde wieder
mit dem ausgehobenen Erdreich ausgefüllt und eingeebnet.
Über die Fülleitung 3, es können auch mehrere Fülleitun
gen 3 sein, werden dann die Verteilleitungen 4 mit Wasser
geflutet. Aufgrund der Porösität der Platten dringt das in
die Verteilleitungen 4 eingeleitete und meist noch unter
einem geringen Druck stehende Wasser, insbesondere oben,
nach außen und bewässert somit die an die Platten angren
zende Schicht des Erdreiches. Damit ist es möglich, den
im Erdreich befindlichen Samen bzw. in das Erdreich einge
setzten Pflanzen, ausreichend Wasser zuzuführen. Durch die
Schicht 1 kann kein Wasser in tiefere Schichten ablaufen.
Durch entsprechende Regelung der zugeführten Wassermenge
ist ausgeschlossen, daß Wasser, insbesondere Feuchtigkeit,
an die Oberfläche des Erdreiches gelangt und dort verdun
stet. Damit kann der Wasserverbrauch auf ein Minimum redu
ziert werden.
Der Abstand der Platten von der Oberfläche des Erdreiches
ist davon abhängig, welches Saat- oder Pflanzgut in das
Erdreich eingesetzt wird. Die Einbautiefe wird so gewählt,
daß die sich bildenden Keime bzw. die vorhandenen Wurzeln
ausreichend mit Wasser versorgt werden. Die Menge des aus
den Platten pro Flächeneinheit austretenden Wassers kann
über die Porösität der Platten eingestellt werden, die
ihrerseits von der Korngröße des Recyclinggummis bestimmt
wird. Die vorbeschriebene Anordnung kann für beliebig
große Beete sowie für ganze Felder und Plantagen verwen
det werden. Die Platten werden in vorteilhafter Weise in
dustriell vorgefertigt. Es ist jedoch auch möglich, diese
Platten vor Ort zu bilden, da für ihre Herstellung kein
Pressdruck benötigt wird. Die vorbeschriebenen Verteil
leitungen 4 in den Platten sind insbesondere bei größe
ren, zu bewässernden Flächen von Vorteil.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die flüssig
keitsdichte, durch eine Folie gebildete Schicht 1 nicht
direkt im Erdreich, sondern in einem wannenartigen Behäl
ter 9 verlegt, der in eine entsprechende Mulde in das
Erdreich eingesetzt werden kann. Dabei kann der wannen
artige Behälter 9 aus einem beliebigen, geeigneten Werk
stoff bestehen. Sobald dieser Behälter 9 in das Erdreich
eingesetzt wird und mit der flüssigkeitsdichten Schicht
1 ausgekleidet ist, wird auf den Boden des Behälters 9
eine Schicht 2 aus losem Gummigranulat oder Gummischnit
zeln aufgebracht, wobei hier eine möglichst große Korn
größe von etwa 10 mm Verwendung findet. Während der Bil
dung dieser verhältnismäßig dicken Schicht 2 aus Recyc
linggummi wird in diese Schicht 2 ein Verteilrohr 7 ein
gelegt, welches zumindest an einer Seite aus dem Behäl
ter 9 herausgeführt ist.
Dieses Verteilrohr 4 ist ebenfalls an eine nicht gezeich
nete Fülleitung 3 angeschlossen, wobei diese Fülleitung 3
die Verteilrohre 4 von mehreren nebeneinander und/oder
hintereinander angeordneten Behältern 9 mit Wasser ver
sorgt. Das Verteilrohr 4 ist in seinem innerhalb des Be
hälters 9 befindlichen Bereich mit einer Perforation ver
sehen, die es ermöglicht, daß das über die Fülleitung 3
zugeführte Wasser in die Schicht 2 eindringen, sich dort
verteilen und gespeichert werden kann. Oberhalb der
Schicht 2 ist eine weitere Schicht 2a vorgesehen, die
ebenfalls aus Recyclinggummi besteht. Die Korngröße die
ser Schicht 2a ist jedoch erheblich kleiner als die Korn
größe der Schicht 2 und beträgt etwa bis zu 5 mm.
Claims (10)
1. Anordnung zur Bewässerung des Erdreiches, insbesondere
von Beeten, Feldern, Plantagen oder dgl.,
gekennzeichnet durch
eine mit Abstand unterhalb der Oberfläche des Erd
reiches wannenartig verlegte, flüssigkeitsdichte
Schicht (1), eine auf der flüssigkeitsdichten Schicht
(1) flächig aufgebrachte poröse Schicht aus zerkleiner
tem, elastischem Recyclinggummi und durch mindestens
eine in der porösen Schicht (2) verlegte und an eine
Fülleitung (3) angeschlossene Verteilleitung (4).
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flüssigkeitsdichte Schicht (1) aus einer Folie
gebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flüssigkeitsdichte Schicht (1) aus einem Be
hälter gebildet ist.
4. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die poröse Schicht aus Platten (2) gebildet ist
und die Platten (2) miteinander fluchtende Kanäle (4)
als Verteilleitung aufweisen.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die miteinander fluchtenden Kanäle (4) benachbarter
Platten (2) über Steckelemente (6) miteinander verbun
den sind.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (2) eine rechteckige, dreieckige und/
oder sechseckige Grundfläche aufweisen.
7. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 4-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (2) aus einem aushärtbarem Gemisch aus
etwa 70-95 Gewichtsteilen Recyclinggummi und aus et
wa 5-30 Gewichtsteilen Kunstharz-Bindemittel gebil
det sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aushärtbare Gemisch etwa 5-10 Gewichtsteile
eines zerkleinerten Altkunststoffes enthält.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zerkleinerte Recyclinggummi und/oder der zer
kleinerte Kunststoff eine Korngröße bis zu 10 mm auf
weist.
10. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 4-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoff-Bindemittel aus Polyurethan, Epoxid
harz oder einem Zweikomponenten-Reaktionsharz, bei
spielsweise Polyol und Isocyanat, gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944401832 DE4401832A1 (de) | 1994-01-22 | 1994-01-22 | Anordnung zur Bewässerung des Erdreiches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944401832 DE4401832A1 (de) | 1994-01-22 | 1994-01-22 | Anordnung zur Bewässerung des Erdreiches |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4401832A1 true DE4401832A1 (de) | 1995-07-27 |
Family
ID=6508466
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944401832 Withdrawn DE4401832A1 (de) | 1994-01-22 | 1994-01-22 | Anordnung zur Bewässerung des Erdreiches |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4401832A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10154414C1 (de) * | 2001-11-06 | 2003-06-26 | Peter Grunert | Vorrichtung zum Bewässern wenigstens eines natürlichen Bodenabschnittes |
-
1994
- 1994-01-22 DE DE19944401832 patent/DE4401832A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10154414C1 (de) * | 2001-11-06 | 2003-06-26 | Peter Grunert | Vorrichtung zum Bewässern wenigstens eines natürlichen Bodenabschnittes |
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