DE4401732A1 - Mit Gewebe versehener Reifen und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Mit Gewebe versehener Reifen und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen mit Gewebe
versehenen Reifen sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Seitenwand-Außenflächen von Reifen für Automobile müssen
sehr dauerhaft, d. h. widerstandsfähig gegen Schnitte, Risse
und Farbänderungen sein und eine sehr geringe Reibung auf
weisen, d. h. der Reibungskoeffizient muß klein sein.
Bisher sind derartige Reifen jedoch nicht verfügbar, so daß
eine große Nachfrage nach billigen einfach strukturierten
Reifen besteht, die unter Erfüllung der obigen Anforderungen
leicht und sicher herstellbar sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen mit Gewebe versehenen Reifen mit Seitenwand-Außenflä
chen anzugeben, welche für eine hohe Dauerhaftigkeit wider
standsfähig gegen Schnitte, Risse und Farbänderungen sind
und einen kleinen Reibungskoeffizienten besitzen. Weiterhin
soll ein Verfahren zur Herstellung derartiger mit Gewebe
versehener Reifen angegeben werden.
Diese Aufgabe wird bei einem mit Gewebe versehenen Reifen
der eingangs genannten Art durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 8 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteran
sprüchen.
Werden derartige Reifen als Antriebsreifen für Raupenfahr
zeuge mit Reifenantrieb verwendet und werden gegen Schnitte,
Risse und Farbänderungen widerstandsfähige Gewebestücke aus
organischen Fasern, insbesondere Nylongewebe verwendet, so
werden sie an Außenflächenteilen des Reifens angebracht,
welche mit der um den Reifen geführten Raupenfahrzeugkette
in Eingriff treten, wenn das reifengetriebene Raupenfahr
zeug eine scharfe Kurve macht oder auf einer Steigung fährt.
Die so angeordneten Gewebestücke reduzieren wirksam die
Reibung zwischen dem Reifen und der Raupenfahrzeugkette,
wodurch ein Lösen des Reifens von der Raupenfahrzeugkette
verhindert wird. Da der Reifen und die Raupenfahrzeugkette
bei geringen Reibungskräften in Kontakt miteinander gehal
ten werden, wird eine Abriebabnutzung des Antriebsreifens
reduziert und damit seine Dauerhaftigkeit erhöht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Figuren der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilquerschnittsansicht eines mit Gewebe ver
sehenen Reifens zur Verwendung als pneumatischer
Gürtelreifen auf einem Automobil gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines ringförmigen
Gewebestückes, das bei einem mit Gewebe verse
henen Reifen gemäß Fig. 1 verwendbar ist;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Rohreifens, auf
dem ringförmige Gewebestücke gemäß Fig. 2 aufge
paßt sind;
Fig. 4 eine Teilquerschnittsansicht eines mit Gewebe ver
sehenen Reifens zur Verwendung auf einem reifen
getriebenen Raupenfahrzeug gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht des mit Gewebe versehenen
Reifens nach Fig. 4 mit einer um ihn geführten
Raupenfahrzeugkette;
Fig. 6 eine Querschnittsdarstellung eines mit Gewebe ver
sehenen Reifens zur Verwendung auf einem reifenge
triebenen Raupenfahrzeug gemäß einer dritten Aus
führungsform der Erfindung mit einer um den Reifen
geführten Raupenfahrzeugkette; und
Fig. 7 eine vergrößerte Teilschnittansicht eines einge
kreisten Teils VII der Anordnung nach Fig. 6.
Gemäß Fig. 1 enthält ein als pneumatischer Gürtelreifen auf
einem Automobil verwendbarer mit Gewebe versehener Reifen 10
ein Profil 1, das auf einer radial äußeren Reifenwand ange
ordnet ist und quer zentral über die radial äußere Wand ver
läuft. Der Reifen 10 enthält weiterhin ein Paar von auf je
weils einer Seite des Profils 1 angeordneten Schultern 21
ein Paar von im Abstand voneinander von entgegengesetzten
Seiten der Schultern 2 ausgehenden Seitenwänden 3 sowie ein
Paar von auf radial inneren Enden der Seitenwände 3 angeord
neten Wülsten 4. Die Wülste 4 enthalten jeweils einen in sie
eingebetteten Wulstkern 5. Der Reifen 10 enthält eine in ihn
eingebettete und kontinuierlich durch das Profil 11 die Sei
tenwände 3 und die Wülste 4 verlaufende Karkasseneinlage 6
sowie eine in das Profil 1 eingebettete Verstärkungsband
schicht 7. Das Profil 11 die Schultern 2, die Seitenwände 3
und die Wülste 4 sind aus Gummi hergestellt. Der Reifen 10
besitzt insgesamt Ringform. Der Einfachheit halber ist in
Fig. 1 lediglich der rechte Querschnittsteil des Reifens 10
dargestellt.
Gemäß der ersten Ausführungsform werden die Außenflächen der
Seitenwände 3 durch ein langgestrecktes Gewebestück 9 dauer
haft gemacht, das vollständig oder nahezu vollständig über
die Außenfläche längs deren Umfangslänge verläuft. Die Gewe
bestücke 9 auf den jeweiligen Außenflächen der Seitenwände 3
werden durch dehnbar gewirktes Tuch aus organischen Fasern,
beispielsweise aus Nylon, gebildet. Die Gewebestücke 9
machen die Außenflächen der Seitenwände 3 sehr dauerhaft,
d. h. widerstandsfähig gegen Schnitte, Risse und Farbänderun
gen. Da die Dauerhaftigkeit der Seitenwände 3 des Reifens 10
in einfacher Weise ohne Veränderung des Gummi s des Reifens
10 durch auf die jeweiligen Außenflächen der Seitenwände 3
aufgelegte Gewebestücke 9 verbessert wird, bleiben die mit
den Gewebestücken 9 ausgelegten Seitenwände in ihrer Struk
tur relativ einfach. Die Gewebestücke 9 sind billig, weil
sie aus organischen Nylonfasern, beispielsweise aus Nylon,
gewirkt sind.
Der in Fig. 1 dargestellte Reifen wird wie folgt herge
stellt: Zunächst wird eine Gewebebahn auf die gewünschte
langgestreckte Größe geschnitten, wonach das geschnittene
Gewebestück gemäß Fig. 2 zu einem Ring 9 gerollt und mit
seinen in Längsrichtung entgegengesetzten Enden vernäht oder
geheftet wird.
Danach wird gemäß Fig. 3 das ringförmige Gewebestück 9 auf
das axiale Ende eines durch eine Reifenformungsmaschine ge
formten Rohreifens 11 aufgepaßt und mittels einer Gummi
lösung in Benzin oder Gummikleber mit diesem verbunden.
Der Rohreifen 11 mit den ringförmigen Gewebestücken 9 wird
sodann in die Form eines Reifenvulkanisators eingebracht und
bei hoher Temperatur unter hohem Druck vulkanisiert, wodurch
der Reifen 10 mit den mit ihm verbundenen Gewebestücken ge
bildet wird.
Da die Gewebestücke 9 typischerweise aus Nylonfasern herge
stellt sind, können sie direkt mit dem Rohreifen 11 verbun
den werden. Ein Arbeiter braucht daher nicht in die Form des
Reifenvulkanisators hineinzugehen und die Gewebestücke 9
manuell in der Form zu montieren. Der Reifen 10 kann daher
sicher und leicht hergestellt werden.
Die Stellen, an denen die ringförmigen Gewebestücke 9 am
Rohreifen 11 befestigt werden, werden durch Vergleich des
Rohreifens 11 und dem aus diesem herzustellenden Reifen 10
festgelegt.
Wenn der Rohreifen 11 durch den Reifenvulkanisator vulkani
siert ist, werden die Gewebestücke 9 in Umfangsrichtung vor
zugsweise durch eine Längung von bis zu 160% gestreckt.
Werden die Gewebestücke 9 über 160% hinaus erstreckt, so
werden die gewirkten Fasergarne zu grob zur Realisierung
eines gewünschten Maßes an Reifendauerhaftigkeit. Die
Streckung ist durch das Verhältnis der Umfangslänge LM des
Außenumfangsrandes der auf dem Reifen 10 montierten Gewebe
stücke 9, d. h. der Umfangslänge des entsprechenden Bereiches
einer Innenfläche der Form im Reifenvulkanisator zur Länge
LG der geschnittenen Gewebestücke 9 gegeben, wobei das Ver
hältnis durch (LM/LG)×100 ausgedrückt wird.
Bei Streckung der Gewebestücke 9 im Reifenvulkanisierungs
prozeß wird deren Breite verringert. Daher müssen die aus
der Gewebebahn geschnittenen Gewebestücke eine Breite be
sitzen, die größer als die der auf dem Reifen 10 montierten
Gewebestücke 9 ist. Werden die Gewebestücke 9 in Umfangs
richtung um 160% gedehnt, so wird ihre Breite um 20% ver
ringert.
Die Fig. 4 und 5 zeigen einen mit Gewebe versehenen Reifen
20 gemäß einer zweiten Ausführungsform vorliegender Erfin
dung. Dieser mit Gewebe versehene Reifen 20 wird vorzugswei
se als Antriebsreifen eines reifengetriebenen Raupenfahrzeu
ges, beispielsweise eines Raupentraktors, verwendet.
Gemäß Fig. 4 enthält der mit Gewebe versehene Reifen 20, bei
dem es sich um einen pneumatischen Reifen handelt, ein Pro
fil 21 sowie ein Paar von auf beiden Seiten dieses Profils
21 angeordneten abgeschrägten Schultern 22 mit einem (in
Fig. 4 gesehen) oberen Teil, das glatt in das Profil 21
übergeht. Der mit Gewinde versehene Reifen 20 gemäß dieser
zweiten Ausführungsform ist nicht nur im Hinblick auf die
Dauerhaftigkeit der Außenflächen der Seitenwände sondern
auch hinsichtlich eines kleineren Reibungskoeffizienten
ausgelegt.
Speziell enthält der mit Gewebe versehene Reifen 20 ein Paar
von Gewebestücken 29, die auf Außenflächen der Querseitenbe
reiche des Profils 21, den Schultern 22 und einem (in Fig. 4
gesehen) oberen Teil der in einem Wulst 24 endenden Seiten
wände 23 vorgesehen sind und sich über diese Teile er
strecken. Die Gewebestücke 29 werden jeweils durch ein ela
stisch gewirktes Tuch aus organischen Fasern, wie beispiels
weise Nylon, gebildet. Die so auf dem Reifen 20 angeordneten
Gewebestücke 29 reduzieren wirksam den Reibungskoeffizien
ten, so daß der Reifen 20 sich nicht von einer Raupenfahr
zeugkette ablösen kann. Bei einer scharfen Kurve oder Fahrt
auf einer Steigung eines reifengetriebenen Raupenfahrzeugs
tendiert bisher der Reifen dazu, auf einer Seitenführung auf
der inneren Umfangsfläche der Raupenfahrzeugkette zu laufen,
wodurch ein Teil einer Reifenschulter mit einem Teil der
Seitenführung in intensiven Kontakt gelangt. Der Reifen übt
daher eine Querkraft auf die Raupenfahrzeugkette aus, die
auf Grund eines auf sie einwirkenden Biegemomentes schrägge
stellt wird, was möglicherweise zu einer Ablösung des Rei
fens von ihr führen kann. Gemäß vorliegender Erfindung wird
der mit Gewebe versehene Reifen 20 in in Fig. 5 dargestell
ter Weise als Antriebsreifen auf einem reifengetriebenen
Raupenfahrzeug verwendet, wobei die Gewebestücke 29 mit Tei
len von Seitenführungen 28′ einer Raupenfahrzeugkette 28 in
Eingriff stehen, so daß diese Teile in intensivem Kontakt
mit den Gewebestücken 29 gehalten werden, wenn das reifenge
triebene Raupenfahrzeug eine scharfe Kurve oder auf einer
Steigung fährt. Die so angeordneten Gewebestücke 29 dienen
zur Vermeidung des Laufens des Reifens 20 auf den Seitenfüh
rungen 28′ der Raupenfahrzeugkette 28. Da die Gewebestücke
29 einen kleinen Reibungskoeffizienten bewirken, vermeiden
sie einen schnellen Abrieb des Reifens 20 durch die Raupen
fahrzeugkette 28. Die Gewebestücke 29 erhöhen daher wirksam
die Dauerhaftigkeit des Reifens 20.
Der mit Gewebe versehene Reifen 20 gemäß der zweiten Ausfüh
rungsform kann in im wesentlichen der gleichen Weise wie der
mit Gewebe versehene Reifen 10 gemäß der ersten Ausführungs
form nach den Fig. 2 und 3 hergestellt werden. Speziell wer
den aus organischen Fasern gewirkte geschnittene Gewebe
stücke zu einem Ring aufgerollt, wobei die Längsenden ver
näht oder aneinander befestigt werden. Die ringförmigen Ge
webestücke werden auf axiale Enden eines Rohreifens aufge
paßt und mittels Gummilösung oder Gummikleber an diesem be
festigt. Der Rohreifen mit den an ihm befestigten Gewebe
stücken wird sodann bei hoher Temperatur und unter hohem
Druck in der Form eines Reifenvulkanisators vulkanisiert,
wodurch der Reifen 20 mit den daran befestigten Gewebe
stücken 29 entsteht. Auf dem Reifen 20 liegen die Gewebe
stücke 29 über und zwischen dem Profil 21 und einer der
Seitenwände 23 und sind mit den Außenflächen einer der
Schultern 22, einem Teil des Profils 21 und einem Teil der
Seitenwand 23 verbunden.
Ein mit Gewebe versehener Reifen 30 gemäß einer dritten Aus
führungsform vorliegender Erfindung wird nachfolgend anhand
der Fig. 5 und 6 beschrieben. Der mit Gewebe versehene Rei
fen 30 gemäß dieser dritten Ausführungsform wird als An
triebsreifen auf einem sich vom reifengetriebenen Raupen
fahrzeug gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidenden
reifengetriebenen Raupenfahrzeug verwendet.
Gemäß Fig. 6 besitzt der mit Gewebe versehene Reifen 30, bei
dem es sich um einen pneumatischen Reifen handelt, eine ein
zige transversal zentral in einer radial äußeren Fläche
definierte und in Umfangsrichtung des Reifens 30 verlaufende
Nut 31 mit im wesentlichem V-förmigem sich radial nach außen
aufweitenden Querschnitt. Gemäß Fig. 7 ist in der Nut 31 ein
Gewebestück 39 aus elastisch gewirktem Tuch aus organischen
Fasern, wie beispielsweise Nylon oder Polyester, angeordnet.
Speziell erstreckt sich das Gewebestück 39 vom Boden der Nut
31 über Seitenwandflächen auf eine radial äußere Fläche des
Reifens 30. Das Gewebestück 39 kann andererseits auch vom
Boden der Nut 31 bis zu wenigstens einer ihrer Seitenwand
flächen verlaufen.
Eine um den mit Gewebe versehenen Reifen 30 geführte Raupen
fahrzeugkette 32 umfaßt einen aus elastischem Material, wie
beispielsweise Gummi hergestellten endlosen elastischen Kör
per 33 sowie eine Vielzahl von zugspannungsfesten Elementen
34, beispielsweise Stahlseiten, welche unter einem bestimm
ten Querabstand umfangsmäßig im endlosen elastischem Körper
33 eingebettet sind. Von der äußeren Umfangsfläche des end
losen elastischen Körpers 33 weist für einen Straßenkontakt
eine Vielzahl von Ansätzen oder Blöcken 35 radial nach
außen, die in Umfangsrichtung in bestimmten Intervallen von
einander beabstandet sind. Von der inneren Umfangsfläche des
endlosen elastischen Körpers 33 weist an einer transversal
zentralen Stellung eine Vielzahl von Führungszähnen 36 ra
dial nach innen, die in Umfangsrichtung in bestimmten Inter
vallen beabstandet sind. Diese Führungszähne 36 sind mit
einem geringen Spiel in die Nut 31 eingepaßt. Die Führungs
zähne 36 sind in ihrer Gesamtheit mit einem Gewebestück 37
aus organischen Fasern, wie beispielsweise Nylon und Poly
ester mit kleinem Reibungskoeffizienten beschichtet.
Der mit Gewebe versehene Reifen gemäß der dritten Ausfüh
rungsform kann in im wesentlichen der gleichen Weise wie der
mit Gewebe versehene Reifen 10 gemäß der ersten Ausführungs
form nach den Fig. 2 und 3 hergestellt werden. Speziell wird
ein einziges ringförmiges Gewebestück an einer transversal
zentralen Stelle eines Rohreifens befestigt, wonach der Roh
reifen in einem Reifenvulkanisator vulkanisiert und damit
das Gewebestück 39 mit dem so gebildeten Reifen 30 verbunden
wird.
Fährt ein reifengetriebenes Raupenfahrzeug mit einem als
Antriebsreifen montierten mit Gewebe versehenen Reifen 30
eine scharfe Kurve oder auf einer Steigung, so gleitet der
mit Gewebe versehene Reifen 30 gegen die Führungszähne 36
der Raupenfahrzeugkette 32 und kann daher nur schwer von der
Raupenfahrzeugkette 32 abgelöst werden, weil das Gewebestück
39 mit geringem Reibungskoeffizienten in der Nut 31 montiert
ist. Speziell wird die Tendenz des Laufens des mit Gewebe
versehenen Reifens 30 auf den Führungszähnen 36 minimal ge
halten. Auch wird ein Abrieb des Antriebsreifens 30 und der
Raupenfahrzeugkette 32 minimal gehalten, weil das Gewebe
stück 39 einen kleinen Reibungskoeffizienten besitzt. Die
Dauerhaftigkeit des mit Gewebe versehenen Reifens 30 ist
daher relativ hoch. Darüber hinaus ist der Drehwiderstand
des mit Gewebe versehenen Reifens klein, so daß Leistung von
einem Motor mit gutem Wirkungsgrad auf den mit Gewebe ver
sehenen Reifen 30 übertragen werden kann. Das die Führungs
zähne 36 bedeckende Gewebestück 37 verstärkt wirksam die
vorgenannten Vorteile des mit Gewebe versehenen Reifens 30.
Im Betrieb eines mit dem mit Gewebe versehenen Reifens 30
bestückten reifengetriebenen Raupenfahrzeuges treten die
Seitenwände der Nut 31 mit den Führungszähnen 36 in Kontakt
und üben eine Querkraft F1 (siehe Fig. 6) auf die Seiten
zähne 36 aus, wodurch auf die Raupenfahrzeugkette 32 ein
Moment F1×H ausgeübt wird. Da jedoch ein Moment F2×L,
das durch eine von der Straße auf die Enden der Ansätze 35
der Raupenfahrzeugkette 32 ausgeübt wird, groß ist, löschen
sich diese Momente aus, wodurch eine Schrägstellung der
Raupenfahrzeugkette 32 in Bezug auf den mit Gewebe versehe
nen Reifen 30 verhindert wird. Die Führungszähne werden da
her nicht aus der Nut 31 gelöst. Dieser Sachverhalt macht
den mit Gewebe versehenen Reifen 30 zusammen mit den zwi
schen ihm und der Raupenfahrzeugkette 32 erzeugten geringen
Reibungskräften in hohem Maße widerstandsfähig gegen eine
mögliche Ablösung von der Raupenfahrzeugkette 32. Da die
äußere Umfangsfläche des mit Gewebe versehenen Reifens 30 in
ihrer Form vergleichsweise einfach, d. h. breit ist, ist die
Wahrscheinlichkeit klein, daß Fremdmaterial, wie beispiels
weise Schmutz, in die Nut 31 gelangen kann. Aus der im we
sentlichen V-förmigen Nut 31 kann leicht Fremdmaterial, wie
beispielsweise Schmutz, austreten, wobei dieses Material
ohne Verklumpen aus den Bereichen zwischen den im Umfangs
richtung beabstandeten Führungszähnen 36 austreten kann. Die
im Betrieb auf die Raupenfahrzeugkette 32 ausgeübte Spannung
wird daher durch verklumptes Fremdmaterial nicht verstärkt,
so daß eine geringere Wahrscheinlichkeit für ein Reißen der
Raupenfahrzeugkette 32 besteht.
Die Nut 31 kann in ihrer Lage aus der transversal zentralen
Stellung in der Außenumfangsfläche des Reifens 30 verschoben
oder es kann eine Vielzahl derartiger Nuten in der Außen
umfangsfläche des Reifens 30 ausgebildet werden. Ist in der
Außenumfangsfläche des Reifens 30 eine Vielzahl von Nuten
vorgesehen, so sind die Führungszähne 36 der Raupenfahrzeug
kette 32 vorzugsweise so in einem versetzten Muster anzuord
nen, daß ein Klumpen von Fremdmaterial, wie beispielsweise
Schmutz, zwischen dem Reifen 30 und der Raupenfahrzeugkette
32 verhindert wird.
Der mit Gewebe versehene Reifen 30 gemäß der dritten Aus
führungsform dient als Antriebsreifen in einer Vielzahl von
Reifen, um welche die Raupenfahrzeugkette 32 geführt ist.
Allerdings kann der mit Gewebe versehene Reifen 30 allein
als Antriebsreifen oder es können einige oder alle Reifen
als Antriebsreifen verwendet werden. Dies gilt ebenso für
den mit Gewebe versehenen Reifen 20 gemäß der zweiten Aus
führungsform.
In den oben beschriebenen Ausführungsformen werden die Ge
webestücke durch ein organisches Tuch aus organischen
Fasern, beispielsweise aus Nylon, gebildet. Da ein aus Nylon
hergestelltes Gewebestück gut direkt mit einem Rohreifen
verbunden werden kann, kann ein Rohreifen mit einem derarti
gen Nylongewebestück direkt in die Form eines Reifenvulkani
sators eingebracht und in dieser vulkanisiert werden. Das
Nylongewebestück ist ausreichend flexibel, so daß es in
einem Maß gedehnt werden kann, das der Ausdehnung des Rei
fens beim Falzen während des Vulkanisierens Rechnung trägt.
Handelt es sich bei dem Nylongewebestück um eine gewirkte
Struktur, so kann es sich wenigstens um 20% dehnen. Wäre
das Gewebestück aus Teflon oder ähnlichem hergestellt, so
würde es sich nicht dehnen und nicht gut mit dem Gummi ver
binden. Dann müßte die Reifenform eine Ausnehmung zur Auf
nahme des Gewebestückes aufweisen, wobei ein Arbeiter das
Gewebestück vor dem Einbringen des Rohreifens in die Reifen
form in die Ausnehmung einlegen müßte.
Bei der ersten und zweiten Ausführungsform sind die Gewebe
stücke auf den Seitenwänden angeordnet. Sie können jedoch
überall in einer Axiallage auf den Außenflächen des Reifens
angeordnet werden. Speziell können die Gewebestücke voll
ständig, im wesentlichen vollständig oder teilweise auf dem
Profil, den Schultern, den Seitenwänden und den Wulsten des
Reifens oder beliebigen Kombinationen dieser Komponenten an
geordnet werden.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind nicht nur bei einem
Gürtelreifen gemäß der ersten Ausführungsform sondern auch
bei einem Reifen mit Diagonalkarkasse anwendbar.
Wie oben ausgeführt, ist der erfindungsgemäße mit Gewebe
versehene Reifen sehr dauerhaft, d. h. sehr widerstandsfähig
gegen Schnitte, Risse und Farbänderungen auf seinen Außen
flächen und besitzt einen kleinen Reibungskoeffizienten. Der
mit Gewebe versehene Reifen ist einfach strukturiert und
kann billig, leicht und sicher hergestellt werden.
Claims (8)
1. Mit Gewebe versehener Reifen mit einem eine Außenflä
che aufweisenden Reifen (10; 20; 30), dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein streckbares Stück (9; 29; 39)
in axialer Lage auf der Außenfläche vorgesehen ist
und vollständig in Umfangsrichtung des Reifens (10; 20; 30)
verläuft.
2. Mit Gewebe versehener Reifen nach Anspruch 1, bei dem
der Reifen (10; 20) eine Außenumfangsfläche mit einem
Querschnitt besitzt, der durch ein zentrales Profil (1; 21)
ein Paar von entgegengesetzten Seiten des zen
tralen Profils (1; 21) ausgehenden beabstandeten
Schultern (2; 22) ein Paar von jeweils von den Schul
tern (2; 22) ausgehenden beabstandeten Seitenwänden (3, 23)
und ein Paar von jeweils an Enden der Seitenwände
(3; 23) befindlichen beabstandeten Wülsten (4; 24) ge
bildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe
stück (9) mit den Außenflächen der Seitenwände (3)
verbunden ist.
3. Mit Gewebe versehener Reifen nach Anspruch 1 und einem
Querschnitt der Außenumfangsfläche nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebestück (29) auf
und zwischen dem Profil (21) und den Seitenwänden (23)
liegt und mit den Außenflächen der Schultern (22) einem
Teil des Profils (21) und einem Teil der Seitenwände
(23) verbunden ist.
4. Mit Gewebe versehener Reifen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reifen (30) einen Antriebsrei
fen zur Verwendung auf einem reifengetriebenen Raupen
fahrzeug ist und eine Außenumfangsfläche mit einer ein
zigen transversal zentral in ihr vorgesehenen und in
Umfangsrichtung verlaufenden Nut (31) aufweist, die zur
Aufnahme einer Vielzahl von transversal zentral von
einer inneren Umfangsfläche einer Raupenfahrzeugkette
(32) des reifengetriebenen Raupenfahrzeuges ausgehenden
und in Umfangsrichtung der Raupenfahrzeugkette (32) be
abstandeten Führungszähnen (36) dient, und daß das Ge
webestück (39) in der Nut (31) angeordnet ist und von
deren Boden zu wenigstens einer ihrer Seitenwände ver
läuft.
5. Mit Gewebe versehener Reifen nach den Ansprüchen 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Fasern
aus Nylon hergestellt sind, wodurch das Gewebestück (9; 29; 39)
widerstandsfähig gegen Schnitte, Risse und
Farbänderungen ist und einen kleinen Reibungskoeffi
zienten besitzt.
6. Mit Gewebe versehener Reifen nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungszähne (36) mit
einem aus organischen Fasern hergestellten Gewebestück
(37) beschichtet sind.
7. Mit Gewebe versehener Reifen nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nut (31) einen sich radial auf
weitenden im wesentlichen V-förmigen Querschnitt
besitzt.
8. Verfahren zur Herstellung eines mit Gewebe versehenen
Reifens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein dehnbares ringförmiges
Gewebestück (9) auf die Außenumfangsfläche eines Roh
reifens (11) in vorgegebener Axiallage aufgepaßt wird,
das ringförmige Gewebestück (9) mit dem Rohreifen (11)
verbunden wird und der Rohreifen (11) danach in einer
Form eines Vulkanisators vulkanisiert wird, wodurch ein
mit Gewebe versehener Reifen (10) mit dem daran be
festigten Gewebestück (9) hergestellt wird.
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