DE4401028C1 - Baugruppe einer Papiermaschine, insbesondere Trockengruppe der Trockenpartie einer Papiermaschine - Google Patents
Baugruppe einer Papiermaschine, insbesondere Trockengruppe der Trockenpartie einer PapiermaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Baugruppe einer Papiermaschine.
Auf den Oberbegriff von Anspruch 1 wird verwiesen.
Trockenpartien von Papiermaschinen sind beispielsweise aus
den folgenden Druckschriften bekanntgeworden:
- 1) US 5 050 317
- 2) US 5 177 880
Diese Druckschriften zeigen und beschreiben Trockenpartien
mit sogenannten einreihigen Trockengruppen. Dies sind
Trockengruppen, bei welchen eine Mehrzahl von
Trockenzylindern in einer Reihe angeordnet sind; zwischen
zwei einander benachbarten Zylindern ist eine Saug-
Umlenkwalze vorgesehen. Ein Trägerband umschlingt
aufeinanderfolgend und abwechselnd eine Saug-Umlenkwalze,
einen Trockenzylinder, usw. Die zu trocknende Papierbahn
wird während des Betriebes vom Trägerband - hier einem
sogenannten Trockensieb - geführt, wobei die Papierbahn
beim Umlauf um die einzelnen Trockenzylinder zwischen der
Mantelfläche des Trockenzylinders und dem Trägerband
sandwichartig eingehüllt ist.
Eine Trockenpartie enthält normalerweise mehrere solcher
Trockengruppen, so daß die Papierbahn bei ihrem Durchlauf
von einer Trockengruppe auf die nachfolgende überführt
werden muß.
Die Papierbahn hat besonders im Anfangsbereich der
Trockenpartie noch einen verhältnismäßig hohen Wassergehalt
und damit auch noch eine verhältnismäßig geringe
Festigkeit. Deswegen wird die Papierbahn stets vom
Trägerband der betreffenden Trockengruppe unterstützt. Auch
an der Überführungsstelle ist die Anordnung derart
getroffen, daß die Papierbahn zu keinem Zeitpunkt frei von
Unterstützung ist, sondern daß sie im Überführungsbereich
mit dem Trägerband der nachfolgenden Trockengruppe in
Kontakt gelangt, aber gleichzeitig noch ein Stück Wegs mit
dem Trägerband der vorausgegangenen Trockengruppe in
Kontakt bleibt, so daß sie kurzzeitig zwischen diesen
beiden Trägerbändern sandwichartig eingehüllt ist.
Dennoch kommt es aufgrund der genannten niedrigen
Festigkeit immer wieder zu Abrissen der Papierbahn. Wegen
der hohen Geschwindigkeit fallen dabei innerhalb kurzer
Zeit große Ausschußmengen an, die so schnell wie möglich
abgeführt werden müssen, damit sie keine Schäden an den
Leitwalzen, Trockenzylindern oder Trockensieben
verursachen.
Um einen Papierstau so schnell wie möglich abführen zu
können, wird dafür gesorgt, daß die Überführungsstelle
schnell "geöffnet" werden kann. Dies geschieht
beispielsweise dadurch, daß man durch entsprechendes
Verfahren einer Leitwalze im Bereich der Überführungsstelle
das Trockensieb einer ersten Trockengruppe von der
Leitwalze einer nachfolgenden Trockengruppe abfährt, so daß
der Ausschuß in den Maschinenkeller fallen kann. Bei der
Leitwalze kann es sich um eine Saugleitwalze handeln, die
sich innerhalb der Siebschlaufe einer nachfolgenden
Trockengruppe befindet und die bei Normalbetrieb nahe beim
letzten Trockenzylinder einer vorausgehenden Trockengruppe
angeordnet ist. Siehe beispielsweise Druckschrift 2,
Fig. 1, wobei sich nahe bei dem Trockenzylinder 13 eine
Saugleitwalze befindet. Druckschrift 1 zeigt in Fig. 2
eine Anordnung, bei welcher eine Leitwalze 194 derart
verfahrbar ist, daß ein Trockensieb 174 einer
vorausgehenden Trockengruppe vom Trockensieb 175 der
nachgeschalteten Trockengruppe abfahrbar ist.
Das Verfahren von Leitwalzen hat im allgemeinen zur Folge,
daß sich die Spannung des Trockensiebes ändert. Um die
Spannung konstant zu halten, sind zwar innerhalb einer
jeden Trockensiebschlaufe Spannwalzen vorgesehen. Diese
erhalten Signale von Spannungssensoren, welche zunächst
eine Änderung der Siebspannung registrieren und dann der
Spannwalze einen entsprechenden Befehl erteilen. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß es bei den beschriebenen Öffnungs-
Vorgängen der Überführungsstelle - wie auch bei
entsprechenden Schließvorgängen - zu einem Verlaufen der
Trockensiebe kommt. Dies kann zu erheblichen Störungen des
Arbeitsablaufes der Trockenpartie führen, sowie zu
ständigen weiteren Abrissen der Papierbahn.
Die Erfinder haben diese Zusammenhänge erkannt. Sie haben
insbesondere erkannt, daß das Nachspannen des Trockensiebes
im Anschluß an dessen Schlaffwerden nicht schnell genug
erfolgt. Dies geht auf eine gewisse Trägheit der
Spannwalzensensorik bzw. der Spannwalzensteuerung zurück.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Baugruppe
einer Papiermaschine, insbesondere eine Trockengruppe der
Trockenpartie einer Papiermaschine derart zu gestalten, daß
die Siebspannung auch bei Öffnungs- oder Schließvorgängen
ständig gleich bleibt und sich auch nicht während geringer
Zeitspannen verändert.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von
Anspruch 1 gelöst.
Druckschrift 1 beschreibt zwar in Verbindung mit Fig. 2
in Spalte 7, Zeilen 29-34, daß eine verfahrbare Leitwalze
192 zusammen mit einer Spannwalze 170 auf einem gemeinsamen
Rahmen gelagert ist. Jedoch geht hieraus nicht hervor, daß
die beiden Walzen derart miteinander gekoppelt sind, daß
ein zeitgleiches Verfahren erfolgt.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Trockenpartie
einer Papiermaschine. Die beiden dargestellten
Trockengruppen A, B werden von einer Papierbahn
nacheinander durchlaufen.
Trockengruppe A umfaßt drei aufeinanderfolgend angeordnete
Trockenzylinder 2, 3, 4, diesen benachbarte Saugleitwalzen
5, 6, 7, 8 sowie eine Reihe von Leitwalzen 30, 31, 32, 33,
34, 35. Ein Trockensieb 9 umschlingt die genannten Zylinder
bzw. Walzen und läuft in Richtung des Pfeiles 11 um.
Die zweite Trockengruppe weist analog zur ersten drei
Trockenzylinder 12, 13, 14 auf, drei Saugleitwalzen 15, 16,
17, fünf Leitwalzen 40, 41, 42, 43, 44, sowie ein
Trockensieb 10, das in Richtung des Pfeiles 20 umläuft.
Wie man sieht, bilden die Verbindungslinien der
Trockenzylinder der ersten Trockengruppe 1 mit der
Verbindungslinie der Trockenzylinder der zweiten
Trockengruppe 2 ein V.
Gemäß der Erfindung ist eine Wippe 50 vorgesehen. Diese
trägt Saugleitwalze 8, Leitwalze 30 und Leitwalze 31. Wippe
50 ist um eine Achse 51 schwenkbar. Achse 51 ist parallel
zu den Achsen der Trockenzylinder sowie der übrigen Walzen
angeordnet. Die dargestellte, ausgezogene Position der
Wippe 50 ist die Arbeitsposition.
Der Trockengruppe A ist eine weitere Trockengruppe
vorgeschaltet, der Trockengruppe B ist eine weitere
Trockengruppe nachgeschaltet. Diese Aggregate sollen jedoch
hier außer Betracht bleiben. Es können auch andere
Aggregate vor- oder nachgeschaltet sein. So kann
beispielsweise der Trockengruppe A eine Pressenpartie
vorgeschaltet sein.
Die beiden Trockengruppen arbeiten wie folgt: Trockengruppe
A übernimmt die - nicht näher dargestellte - Papierbahn vom
vorgeschalteten Aggregat, und zwar durch Überführung
mittels des Trockensiebes 9 an Saugleitwalze 5. Die
Papierbahn liegt während der Umschlingung von Saugleitwalze
5 außen auf dem Trockensieb 9. Sie gelangt sodann, zusammen
mit dem Trockensieb 9, zum Trockenzylinder 2, wobei sie
zwischen der Mantelfläche des Trockenzylinders 2 und dem
Trockensieb 9 sandwichartig eingehüllt ist. Sie wird sodann
weiter transportiert, über Saugleitwalze 6, Trockenzylinder
3, Saugleitwalze 7, Trockenzylinder 4, bis zur
Saugleitwalze 8. In diesem Bereich erfolgt die Überführung
der Papierbahn von Trockengruppe A auf Trockengruppe B,
indem die Papierbahn von Trockensieb 9 zur Mantelfläche des
Trockenzylinders 12 überführt wird. Im Bereich der
Überführung ist die Papierbahn eine kurze Zeitspanne
sandwichartig eingehüllt zwischen dem Trockensieb 9 und der
Mantelfläche des Trockenzylinders 12. Die Papierbahn folgt
sodann der Mantelfläche des Trockenzylinders 12, wobei sie
durch das zweite Trockensieb 10 von Trockengruppe B
wiederum sandwichartig eingehüllt wird.
Sobald die Papierbahn abreißt, wird die Wippe 50 in die
gestrichelt dargestellte Position verschwenkt. Beim
Verschwenken wird dasjenige Trumm des Trockensiebes 9,
welches sich zwischen Saugleitwalze 8 und Leitwalze 30
befindet, von der Mantelfläche des Trockenzylinders 12
abgefahren. Hierdurch wird der Laufweg der Papierbahn
geöffnet, so daß die Papierbahn durch den Öffnungsspalt
nach unten in den hier nicht gezeigten Maschinenkeller zur
Rezyklierung fallen kann. Das Schwenken der Wippe 50
erfolgt um die Achse 51 im Sinne des Pfeils 60.
Bei diesem Verschwenken von Wippe 50 kommt es zu einem
Verkürzen des gesamten Weges von Trockensieb 9. Dieses wird
jedoch im selben Augenblick dadurch wieder ausgeglichen,
daß Leitwalze 31 als Spannwalze fungiert, indem diese
Leitwalze in Richtung des Pfeiles 61 verschwenkt wird. Die
Schwenkbewegungen der von der Wippe 50 getragenen Walzen,
nämlich der Saugleitwalze 8, der Leitwalze 30 und der
Leitwalze 31, sind zwangsschlüssig miteinander gekoppelt,
so daß die Spannung des Trockensiebes 9 zu jedem Augenblick
gleich bleibt und ein Verlaufen des Trockensiebes 9 nicht
auftreten kann.
Auch in Fig. 2 sind zwei aufeinanderfolgende
Trockengruppen dargestellt. Eine Leitwalze 30 ist wiederum
im Sinne eines Öffnens der Überführungsstelle zwischen zwei
Trockensieben 9 und 10 in Richtung eines Pfeiles 60
verfahrbar. Eine benachbarte Spannwalze 31 ist mit
Leitwalze 30 durch eine Stange 70 starr verbunden, so daß
bei einem Verfahren von Leitwalze 30 gleichzeitig die
Spannwalze 31 verfahren wird. Das Schlafferwerden des
Trockensiebes 9 durch Verfahren der Leitwalze 30 wird im
selben Augenblick kompensiert, durch das Straffen aufgrund
des zwangsläufigen Verfahrens der Spannwalze 31.
Weitere Abwandlungen sind denkbar. So ist es bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 möglich, allein die Leitwalze
30 und die Spannwalze 31 auf der Wippe 50 zu lagern, nicht
aber die Saugleitwalze 8. Weiterhin wäre es denkbar,
Leitwalze 30 und Saugleitwalze 8 gemeinsam zu verschwenken,
jedoch Leitwalze 31 stehen zu lassen. Auch können
verschiedene dieser beteiligten Walzen, z. B. Leitwalze 31,
starr oder nachgiebig gelagert sein.
Schließlich läßt sich die Erfindung unabhängig davon
anwenden, ob sich die Überführstelle zwischen zwei
Unterfilzgruppen befindet, zwischen einer Unterfilz- und
einer Oberfilzgruppe oder zwischen einer Oberfilz- und
einer Unterfilzgruppe.
Claims (5)
1. Baugruppe einer Papiermaschine, insbesondere
Trockengruppe der Trockenpartie einer Papiermaschine,
- 1.1 mit einer Mehrzahl von Walzen;
- 1.2 mit einem Trägerband, das die Walzen umschlingt, und das eine endlose Schlaufe bildet;
- 1.3 mit einer Leitwalze, die achsparallel sowie unter einem Winkel zur Bandlaufrichtung verfahrbar ist;
- 1.4 mit einer Spannwalze,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: - 1.5 die Leitwalze und die Spannwalze sind derart miteinander gekoppelt, daß bei einem Verfahren der Leitwalze ein zeitgleiches Verfahren der Spannwalze in einer solchen Richtung und um ein solches Maß erfolgt, daß die Bandspannung wenigstens annähernd konstant bleibt.
2. Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitwalze und die Spannwalze mechanisch
miteinander gekoppelt sind.
3. Baugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitwalze und die Spannwalze gemeinsam auf einer
Wippe angeordnet sind, auf deren einem Hebelarm die
eine der beiden Walzen, und auf deren anderem Hebelarm
die andere der beiden Walzen gelagert ist.
4. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine der beiden Walzen -
Leitwalze und Saugwalze - innerhalb und die andere
Walze außerhalb der Bandschlaufe angeordnet ist.
5. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine weitere Leitwalze vorgesehen
ist, die mit der ersten Leitwalze zwangsschlüssig
verschwenkbar ist.
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