DE4400215C2 - Drehventil für Blechblasinstrumente - Google Patents

Drehventil für Blechblasinstrumente

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    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D9/00Details of, or accessories for, wind musical instruments
    • G10D9/04Valves; Valve controls

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Description

Die Erfindung betrifft ein Drehventil für Blechblasinstrumente gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
Solche Drehventile sind beispielsweise aus der EP-A-0 135 643 bekannt. Sie haben gegenüber Schiebeventilen (Perinet-Ventilen) den Vorteil, daß der Betätigungsweg der Tasten über die Antriebshebel einstellbar ist. Die Rückstellung der Ventile nach Betätigung erfolgt über eine Rückstellfeder, die nach Loslassen des Betätigungshebels das Ventil selbständig zurückstellt. Eine sehr kurze Reaktions-, d. h. Rückstellzeit der Ventile ist bei der heutigen weit entwickelten Blastechnik ein sehr gewichtiges Qualitätsmerkmal eines Blechblas­ instruments und spielt für dessen Markterfolg eine große Rolle. Die Reaktionszeit der Ventile kann verkürzt werden einerseits durch eine härtere Rückstellfeder, andererseits durch einen trägheitsarmen Rotor. Die Härte der Rückstellfeder ist indessen begrenzt, weil der Bläser die Kraft der Feder beim Betätigen des Ventils überwinden muß und das Spielen von Blechblasinstrumenten zudem heutzutage vermehrt auch eine Domäne der Frauen ist. Deshalb wurde auch schon versucht, eine Reduktion des Rotationsträgheitsmoments des Ventilrotors durch entsprechende Materialwahl und Verkleinerung des Durchmessers des Rotors zu erreichen. Einen Lösungsversuch im letzt­ genannten Sinn zeigt die eingangs genannte EP-A-0 135 643, wonach die Ventildurchgänge in dem Rotor als radial außen­ seitig in bezug auf die Rotorachse offene Kanäle ausgebildet sind, die damit jedoch, selbst bei gänzlich geöffnetem Ventil, unstetig an die angrenzenden Rohransätze in der Ventilbüchse anschließen. Dies wiederum führt zu einer Beeinträchtigung der Intonation (Stimmung) und der Ansprache des Instruments.
Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Drehventil gemäß Gattungsbegriff einen möglichst geringen Ventilrotordurchmesser unter Vermeidung von Intonations­ trübungen und Anspracheproblemen zu erreichen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüber hinausgehend vorteilhafte Ausgestaltungs­ möglichkeiten an.
Die betreffende Ausbildung der Ventildurchgänge in dem Rotor, der stufenlose Anschluß an die jeweiligen Rohransätze und die stetige Querschnittsänderung bewirken, daß der Rotor einen kleinstmöglichen Durchmesser erhalten kann, ohne Intonation und Ansprache zu beeinträchtigen, Vorteile, die sich selbst dem Nichtfachmann unmittelbar offenbaren. Neben der Verrin­ gerung der Reaktionszeit bewirkt die relative Verkleinerung des Ventildurchmessers eine Vereinfachung und Verbilligung der Herstellung von Blechblasinstrumenten mit mehreren Ventilen, wie z. B. Waldhörnern und Tuben, sofern eine solche nicht über­ haupt erst ermöglicht wird. Zudem wird das ganze Instrument leichter und der Spielkomfort erhöht.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein herkömmliches Ventil ähnlich dem in der EP-A-0 135 643 angegebenen,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt ähnlich demjenigen der Fig. 1 eines hier in Rede stehenden Ventils der beanspruchten Art und
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie B-B von Fig. 3.
Man erkennt in den Fig. 1 und 2 ein herkömmliches Ventil mit vier Rohransätzen 1, 2, 3 und 4, einer Ventilbüchse 5 und einem Ventilrotor 6. In Fig. 2 sieht man, daß der innere Quer­ schnitt des Ventildurchgangs 9 angrenzend an die Ventilbüchse 5 größer ist als derjenige der Rohransätze 1, 2, 3 und 4, der jedoch zu dem Ventilrotor 6 hin abnimmt. Der Durchmesser des Rotors 6 ist ungeachtet der Stärke der Trennwand zwischen den beiden Ventildurchgängen 9 kleiner als das Zweifache des inne­ ren Querschnitts der Rohransätze. Um die sich ergebende Quer­ schnittsverengung auszugleichen, ist der Querschnitt der Ventildurchgänge 9 größer bemessen als der Innenquerschnitt der Rohransätze. Dadurch befindet sich ein Teil eines jeden Ventildurchgangs gewissermaßen außerhalb des Rotors 6, d. h. er setzt sich radial nach außen fort und ist vom Rotor nicht umschlossen. Diese Konstruktion wurde gewählt, um eine Durch­ messerreduktion des gesamten Ventils realisieren zu können. Dies führt jedoch zu Stufen 7 und 8 wie auch Schulterflächen 7a am Übergang der Rohransätze 1, 2, 3 und 4 zum Ventildurch­ gang 9. So ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Ansprache des Blechblasinstrumentes deutlich verschlechtert wird, weil die genannten Übergänge und Flächen den Schallwellen beim Passieren des Ventildurchgangs ein beträchtliches Maß an Ener­ gie entziehen, das durch größere Anstrengungen seitens des Bläsers ausgeglichen werden muß. Dazu noch beeinträchtigen die ungleichen Querschnitte von Ventildurchgang und Rohransätzen Stimmung und Intonation.
In Fig. 3 und 4 ist ein erfindungsgemäßes Ventil dargestellt. Man erkennt vier Rohransätze 10, 11, 12 und 13, eine Ventil­ büchse 14 und einen Ventilrotor 15. Die Durchmesser 20 am Ein- und Austritt des Ventilrotors 15 sind mit den Innendurch­ messern der Rohransätze identisch. Ferner gehen die Ventil­ durchgänge 18 an ihrem Ein- und Austritt stufenlos in einen ovalen Querschnitt über und sind vom Rotor 15 gänzlich um­ schlossen. Durch die axiale Erstreckung des ovalen Quer­ schnitts wird eine Querschnittsdifferenz gegenüber den Rohran­ sätzen 10-13 vermieden. So gibt es zwischen den Rohransätzen 10-13 und den Ventildurchgängen 18 keine störenden Stufen oder Schulterflächen. Der minimale erzeugbare Durchmesser des Ventils ist nur noch abhängig von der gewünschten Breite der Dichtflächen 16. Durch die Vermeidung sprunghafter Quer­ schnittsänderungen hat der ovale Ventildurchgang 18 keinen Einfluß auf die Ausbreitung der Schallwellen im Innern des Instruments.

Claims (5)

1. Drehventil für Blechblasinstrumente mit einer Ventilbüchse (14) mit paarweise daran angebrachten Rohransätzen (10, 11, 12, 13) und mit einem diese Rohransätze mittels Ventildurch­ gängen (18) paarweise verbindenden Ventilrotor (15), dadurch gekennzeichnet, daß die Ventildurchgänge (18) in Form von ringsherum geschlossenen Durchbohrungen durch den Ventilrotor (15) hindurchführen und an die jeweiligen Rohransätze (10, 11, 12, 13) stufenlos anschließen und daß die Querschnittsfläche der Ventildurchgänge in Richtung der jeweiligen Bohrungsachse ihre Form bei gleichbleibendem Flächeninhalt stetig ändert.
2. Drehventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche entlang der Bohrungsachse eine ovale Form annimmt.
3. Drehventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die große Achse der ovalen Form parallel zur Drehachse des Ventilrotors (15) verläuft.
4. Drehventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Radius des Ventilrotors (15) kleiner ist als der Innendurchmesser (20) eines jeden Rohran­ satzes (10, 11, 12, 13).
5. Drehventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Ventilrotor (15) aus einem mas­ searmen Material, insbesondere Kunststoff, besteht.
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