DE438868C - Regler mit Hilfskraftmaschine fuer Kraftmaschinen - Google Patents
Regler mit Hilfskraftmaschine fuer KraftmaschinenInfo
- Publication number
- DE438868C DE438868C DET30337D DET0030337D DE438868C DE 438868 C DE438868 C DE 438868C DE T30337 D DET30337 D DE T30337D DE T0030337 D DET0030337 D DE T0030337D DE 438868 C DE438868 C DE 438868C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- speed
- movement
- gear
- lever
- yielding
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D13/00—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Control Of Turbines (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 31. DEZEMBER 1926
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 60 GRUPPE 15 (T 30337 IiSo)
g. Dieter Thoma in München. Regler mit Hilfskraftmaschine für Kraftmaschinen.
Die Geschwindigkeitsreglung von Wasserturbinen wird fast immer durch die Trägheit
des Wassers in den Wasserzuleitungen und den Wasserableitungen gestört, bei offen
eingebauten Turbinen hauptsächlich durch die
Trägheit des Wassers im Saugrohr, bei Turbinen mit Rohrleitungen außerdem (und zwar
oft sehr stark) durch die Trägheit des Wassers in der Rohrleitung. Wenn beispielsweise
die öffnung der Leitschaufeln bzw. der Düse
plötzlich um ein geringes verkleinert worden ist, um die Turbinenleistung einer verminderten
Belastung anzupassen, wird im ersten Augenblick, infolge der Trägheit des
Wassers in den Zu- und Ableitungen, die Wassermenge noch unvermindert sein; da dieser unverminderten Wassermenge jedoch
nur eine geringere Durchflußöffnung zur Verfügung steht, ergibt sich eine Drucksteigerung
vor der Leitvorrichtung und gegebenenfalls eine Drucksenkung im Saugrohr, also eine Erhöhung des an der Turbine
wirksamen Gefälles. Von dem die Turbinenleistung bestimmenden Produkt: Wassermenge
mal wirksames Gefälle, ist also zur nächst der erste Faktor unverändert geblieben,
der zweite größer geworden; die Leistung der Turbine ist also zunächst gestiegen.
Erst eine gewisse Zeit später, wenn die ao Wassermenge genügend abgenommen hat, tritt die beabsichtigte Leistungsverminderung
ein.
Es sei nun beispielsweise angenommen, daß die von der Turbine angetriebene Maschine
von der Vollast auf 0,9 der Vollast entlastet worden ist. Der Regler wird infolge des Ansteigens
der Drehzahl die Leitvorrichtung schießen. Wenn er die Öffnung bis auf 0,9 verkleinert hat, ist nach obigem der
Leistungsausgleich noch nicht erreicht; auch die Wassermenge wird — infolge des gestiegenen
wirksamen Gefälles — noch größer sein als 0,9 der Vollmenge. Der Regler wird
also die Schließbewegung fortsetzen. Nach Ablauf einer gewissen Zeit, beispielsweise
wenn die Öffnung auf 0,8 verkleinert worden ist, wird die Wassermenge auf 0,9 der Vollmenge
herabgegangen sein. Gleichwohl ist die Leistung jetzt noch größer als die Belastung:
das wirksame Gefälle ergibt sich nämlich aus der Bedingung, daß 0,9 der Vollmenge
durch 0,8 der Vollöffnung hindurchgedriickt wird als das ί ^i) =1,27 fache des
Normalgefälles; die Turbinenleistung, entsprechend dem Produkt Wassermenge -mal
Gefälle, ist also noch das 0,9 · 1,27 = 1,14-fache der Volleistung, also erheblich größer
als die Belastung. Die Drehzahl ist somit in diese'm Augenblick noch stark im Steigen begriffen.
Wenn jedoch dessen ungeachtet in diesem Augenblick der Regler — etwa von außen her durch eine alle Wirkungen überblickende
Intelligenz — so beeinflußt würde, daß er die öffnung auf 0,9 vergrößert, dann
wäre vollkommener Leistungsausgleich erreicht, da ja beim Durchfluß von 0,9 der Vollmenge
durch eine Öffnung· gleich 0,9 der Vollöffnung das normale Gefälle auftritt und so~
mit die Leistung gleich 0,9 der Volleistung wird. (Das Herabbringen der gestiegenen
1 Drehzahl auf den normalen Wert könnte •.dann in einem sekundären Vorgang langsam
bewirkt werden.) Durch das plötzliche öffnen von 0,8 auf 0,9 ist also die Leistung auf die
gewünschte Größe herabgesetzt und gleichzeitig der Beharrungszustand in" der Wasserzuleitung
und Wasserableitung erreicht worden. Regler der bekannten Bauarten sind jedoch nicht befähigt, die Leitvorrichtung zu
öffnen, während die Drehzahl noch im Steigen begriffen ist; eben deswegen mußte ein
äußerer Eingriff vorausgesetzt werden. Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, jene
Bewegung selbständig einzuleiten.
Sofern die plötzliche Belastungsänderung nicht so groß ist, daß die Hubbegrenzungen
des Steuerorgans zur Wirkung kommen, muß, unabhängig von der speziellen Größe der Belastungsänderung,
die Umkehrung der Bewegungsrichtung der Leitvorrichtung immer eine bestimmte Zeit nach dem Eintritt der
Belastungsänderung erfolgen. Es wird deswegen nach der vorliegenden Erfindung in die
Steuerteile ein zeitempfindliches Element derart eingeschaltet, daß nach einer Entlastung
und der zuerst eingetretenen Schließbewegung der Leitvorrichtung eine Wiederöffnung
derselben bei noch steigender Drehzahl und umgekehrt nach einer Belastungsvergrößerung
und der zuerst eingetretenen Öffnungsbe\vegung eine Schließbewegung bei noch
fallender Drehzahl hervorgerufen wird. Die in dem oben beschriebenen Idealfalle vorausgesetzte
Plötzlichkeit dieser Bewegungen wird dabei nicht verwirklicht, da sie praktisch weder erreichbar noch erwünscht ist; in
Wirklichkeit greifen die einzelnen Phasen der Bewegung übereinander, so daß ein ausgeglichenes,
von Unstetigkeiten befreites Ab- 1°° bild des gedachten Idealfalles entsteht.
Um die konstruktive Ausbildung der Neuerung deutlich hervortreten zu lassen, sei zunächst
der Zusammenhang der Steuerungsteile bei einem Regler bekannter Bauart mit nachgiebiger Rückführung beschrieben. In
Abb. ι bedeutet a das Fliehkraftpendel, dessen Muffe durch den Rückführhebel b das Steuerventil
c betätigt. Das Steuerventil leitet Drucköl auf die obere oder die untere Seite
des Arbeitskolbens d. Die Kolbenstange ist bei e an die Leitvorrichtung der Turbine angeschlossen.
Die Einrichtung ist dabei so getroffen, daß durch ein Anheben des Steuerventils der Arbeitskolben d nach unten gedrückt
und dadurch die öffnung der Leitvorrichtung der Turbine verkleinert wird. Auf
der nach oben durchgeführten Kolbenstange ist das Nachgebegetriebe f angeordnet, welches
hier als Reibradgetriebe angenommen ist. In das obere Ende der Kolbenstange ist nämlich
ein Gewinde eingeschnitten, in welches
die hülsenförmige Mutter g eingreift, die oben durch ein Kugelgelenk (welches auch
die Drehung der Mutter um ihre eigene Achse zuläßt) mit dem rechten Endpunkt des Rückführungshebels
verbunden ist. Die Mutter g trägt die kreisförmige, in der Abbildung im Schnitt erscheinende Reibrolle h. Gegen die
Reibrolle h wird die Reibscheibe / durch einen auf ihrer Welle k wirkenden Federdruck
ίο (Pfeil rechts) dauernd angedrückt. Die Reibscheibe
läuft, durch ein nicht gezeichnetes Getriebe angetrieben, dauernd um; die Lager sind fest. Der Drehsinn muß dem eingezeichneten
Pfeil entsprechen, wenn das Gewinde ein Rechtsgewinde ist.
Die Wirkungsweise dieser Steuerung ist bekanntlich folgende. Nach einer Entlastungeiner
Turbine steigt die Muffe des Fliehkraftpendels, der Arbeitskolben wird durch den vom
Steuerventil geschalteten Öldruck nach abwärts geschoben und verkleinert die Leitradöffnung
der Turbine. Die Mutter g wird zunächst nach unten mitgenommen, dabei wird die Reibrolle h durch die Reibscheibe i
in Drehung versetzt, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die ihrer Abweichung aus der
Mittellage proportional ist; sie schraubt sich deswegen allmählich in ihre Mittellage zurück.
Um . sich davon zu überzeugen, daß ein solcher Regler beispielsweise nach einer Entlastung
der Turbine die Bewegungsrichtung des Kraftkolbens immer erst dann umkehrt, wenn die Drehzahl das Maximum bereits
überschritten hat und wieder zurückgeht, darf man die vereinfachende Annahme machen,
daß der Hub des Steuerventils verschwindend klein bleibt; diese Annahme ist zulässig, weil
bei der üblichen Bauart der Steuerventile schon sehr kleine Hübe genügen, um sehr
große Geschwindigkeiten des Kraftkolbens auszulösen, somit die Abweichung des Steuerventils
aus der Mittellage im Vergleich zu den Bewegungen der anderen Steuerungsteile vernachlässigt werden darf. Der Mittelpunkt
des Rückführhebels b bleibt somit mit großer Annäherung in Ruhe. Man betrachte nun
den Augenblick, in welchem die Drehzahl ihren höchsten Wert erreicht hat: dann ist
die Muffe des Fliehkraftpendels in Ruhe und deswegen auch der "rechte Endpunkt des
Rückführhebels b, wobei die Pendelmuffe oberhalb, der rechte Endpunkt des Rückführhebels
um ein entsprechendes Stück unterhalb der gezeichneten Stellung stehen. Die Reibrolle
ist deswegen in Drehung begriffen, und die Mutter g verschiebt sich relativ zur Kolbenstange
nach oben. Da die Höhenlage der Mutter nach obigem in diesem Augenblick gleichbleibend ist, kann dieser Zustand nur
dadurch eintreten, daß die Kolbenstange noch ' eine nach unten gerichtete Absolutgeschwin- digkeit
hat, die Turbinenöffnung also noch im Abnehmen begriffen ist. Die Geschwin-
; digkeit des Kraftkolbens wird erst dann Null, wenn die Drehzahl bereits mit einer bestimmten
Schnelligkeit abfällt. Zu demselben Ergebnis gelangt man übrigens, wenn man die Annahme, daß die Hübe des Steuerventils
\-erschwindend klein seien, fallen läßt.
Die Regler der bekannten Bauart bewirken also hinsichtlich der Bewegungsumkehr des
j Kraftkolbens gerade das Gegenteil dessen, was für eine möglichst gute Regelung erwünscht
.ist, indem sie die Bewegungsumkehr nach dem Durchschreiten des Extremwertes
der Drehzahl, statt vor demselben, einleiten. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird
der bei den Reglern der bekannten Bauart vorhandenen (positiven) Rückführungsbewegung
noch eine zweite im umgekehrten Sinne wirkende (negative) Rückführungsbewegung hinzugeführt. Abb. 2 zeigt schematisch eine
beispielsweise Ausführungsform der neuen 'Steuerung. Die Bezeichnungen α bis einschließlich
f haben dieselbe Bedeutung wie bei Abb. ι. Der rechte Endpunkt des Rückführhebels
b ist durch einen Lenker mit dem mittleren Punkte des gleicharmigen Hebels Z verbunden.
Der linke Endpunkt des Hebels I wird durch das Nachgebegetriebe f von der
Kolbenstange des Kraftkolbens in ähnlicher Weise bewegt wie bei dem Regler nach Abb. 1
der rechte Endpunkt des Rückführhebels h. An die Kolbenstange ist ferner der Hebel in
angeschlossen, welcher die Spindel η und damit das Nachgebegetriebe 0 im umgekehrten
Sinne betätigt. Die hülsenförmige Mutter des Nachgebegetriebes 0 ist .unter Zwischenschaltung
eines Kugelgelenkes und eines Lenkers an den rechten Endpunkt des Hebels I
angeschlossen. Das Nachgebegetriebe ο ist für schnelleres Nachgeben bemessen als das
Nachgebegetriebe /, d. h. die Proportionalitätskonstante, die, mit der Abweichung der
Reibrolle aus ihrer Mittellage multipliziert, deren Nachgebegeschwindigkeit relativ zu der
Spindel angibt, ist beim Getriebe 0 größer als beim Getriebe f. Damit die Stabilität der
Regulierung erhalten bleibt, muß die positive Rückführungsbewegung größer sein als die
negative, d. h. in dem Schema der Abb. 2 muß der Hebel m in dem aus der Abbildung
ersichtlichen Sinne ungleicharmig sein, wenn der Hebel I gleicharmig ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende. Nach einer plötzlichen Entlastung
der Turbine bewegen sich zunächst die Kraftkolben d und die Gewindespindel des Nachgebegetriebes
f nach oben, die Spindel des Nachgebegetriebes 0 nach unten. Zunächst
sind die Reibrollen der beiden Nachgebege-
triebe noch wenig aus ihrer Mittelstellung verschoben, so daß die Relativgeschwindigkeiten
der beiden Hülsenmuttern zu den Schraubenspindeln vernachlässigt werden können, die Bewegung des Hebels I also fast
ebenso erfolgt, als ob die Nachgebegetriebe durch starre Verbindungen ersetzt wären.
Es besteht deswegen nur ein verhältnismäßig kleines Übersetzungsverhältnis zwischen dem
ίο Kraftkolben und dem rechten Endpunkt des Rückführhebels b, d. h. der Regler wirkt zunächst
ebenso wie ein gewöhnlicher Regler mit kleinem UngleichfÖrmigkeitsgrade und
beginnt die Turbinenöffnung mit großer Geschwindigkeit zu schließen. Im weiteren
Verlauf der Bewegung werden die Reibrollen der Nachgebegetriebe erheblich aus der Mittellage
verschoben; dies hat besonders bei dem Nachgebegetriebe 0, welches für schnelleres
Nachgeben bemessen ist, die Folge, daß die Absolutverschiebung der Hülsenmuttern
und damit auch die Bewegung des rechten. Endpunktes des Hebels I sich erheblich verlangsamen,
während bei dem Nachgebegetriebe/ infolge seiner kleineren Nachgebegeschwindigkeit
die Wirkung des Nachgebens nicht so stark bemerkbar wird. Der Einfluß der negativen Rückführung geht somit
stark zurück, und der Regler arbeitet jetzt annähernd so, als ob der rechte Endpunkt
des Hebels I fest wäre, d. h. ähnlich wie ein gewöhnlicher Regler mit großem
UngleichfÖrmigkeitsgrade; die Geschwindigkeit des Kraftkolbens wird somit abnehmen.
Sobald aber die Geschwindigkeit des Kraftkolbens abnimmt, wird natürlich auch die
Aufwärtsbewegung der Gewindespindel η des Nachgebegetriebes 0 langsamer. Da die Reibrolle
dieses Getriebes durch die im vorigen Zeitabschnitt vorhanden gewesene große j Spindelgeschwindigkeit aus ihrer Mittellage
erheblich nach oben verschoben worden ist, überwiegt nunmehr die der Hülsenmutter j
durch die Reibscheibe aufgeprägte, nach j unten gerichtete ' Relativgeschwindigkeit
(relativ zur Gewindespindel) die Absolutgeschwindigkeit der Spindel, so daß der rechte Endpunkt des Hebels I herabzugehen '
beginnt. Dadurch wird das Steuerventil c nach unten verstellt und die Öffnungsbewegung
des Kraftkolbens eingeleitet.
Um den Zustand im Augenblick der Bewegungsumkehr des Kraftkolbens einfach zu beschreiben,
sei zur Vereinfachung angenommen, daß die Nachgebegeschwindigkeit des Nachgebegetriebes f verschwindend klein sei.
Dann ist in jenem Augenblick der linke Endpunkt des Hebels I in Ruhe (da der Kraftkolben
in Ruhe ist), während der rechte End- ! punkt des Hebels I sich, infolge des Nach- .
gebens des Getriebes 0 nach abwärts bewegt; somit hat auch der rechte Endpunkt des
Hebels b eine nach abwärts gerichtete Geschwindigkeit.
Da — bei vernachlässigbar kleinem Steuerventilhub — der mittlere Punkt des Hebels b in Ruhe bleibt, haben der
linke Endpunkt des Hebels b und mit ihm die Muffe des Fliehkraftpendels eine nach oben
gerichtete Geschwindigkeit, d.h. die Drehzahl ist noch im Steigen begriffen. Die
Steuerung bewirkt also, wie gewünscht, die Umkehrung der Bewegungsrichtung des Krafkolbens auf »Öffnen« schon zu einer
Zeit, bei der die Drehzahl noch steigt.
Die im obigen in einzelnen Abschnitten beschriebenen Bewegungsvorgänge greifen in
Wirklichkeit stetig übereinander. Um die Bewegungen zahlenmäßig genau zu ermitteln,
kann man die Bewegung der Steuerungsteile und den Verlauf der Drehzahlschwankungen
der Turbine für eine kleine Schwingung um eine Gleichgewichtslage nach bekannten Methoden
rechnerisch verfolgen.
Eine noch bessere Wirkung der Steuerung wird dadurch erreicht, daß man die negative
Rückführungsbewegung durch zwei hintereinandergeschaltete Nachgebegetriebe hindurchleitet.
Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Reglers ist in Abb. 3 schematisch dargestellt. Die Bezeichnungen α bis einschließlich
0 haben dieselbe Bedeutung wie in Abb. 2. Die hakenförmige Mutter p des
Nachgebegetriebes 0 ist hier jedoch durch ein Kugelgelenk mit der Schubstange q verbunden,
welche in der Führung r verschiebbar, jedoch an einer Drehung um ihre Längsachse
verhindert ist. Die Schubstange q trägt oben das Gewinde für das Nachgebegetriebe s.
Die hülsenförmige Mutter dieses Nachgebegetriebes betätigt, unter Zwischenschaltung
eines Kugelgelenkes und eines Lenkers, das rechte Ende des Hebels I.
Während bei der Steuerung nach Abb..2 nach einer Entlastung eine Abwärtsbewegung
des rechten Endpunktes des Hebels I an die Voraussetzung geknüpft ist, daß die Schließgeschwindigkeit
des Kraftkolbens abgenommen hat, tritt bei der Anordnung nach Abb. 3 die Abwärtsbewegung auch bei gleichbleibender
Kolbengeschwindigkeit ein. Um ein Bild über die Bewegungsverhältnisse der beiden
hintereinandergeschalteten Nachgebegetriebe zu erhalten, sei angenommen, daß bis zur Zeit
t=o Beharrungszustand vorhanden war und daß zur Zeit t=o die Gewindespindel des
unteren Nachgebegetriebes plötzlich die nach oben gerichtete, in der Folgezeit gleichbleibende
Geschwindigkeit ν annimmt. Nimmt man nun der Einfachheit halber an, daß die
beiden Nachgebegetriebe ο und s· gleich sind,
und 'bezeichnet die obenerwähnte Proportionalitätskonstante
für die Nachgebe-
geschwindigkeit jedes einzelnen Getriebes mit c, die Abweichung der Stange q aus der
Mittelstellung mit x, die Abweichung des rechten Endpunktes des Hebels I aus der
Mittelstellung mit y, so ergibt eine einfache Rechnung
und
vte-ct
.(β = 2,718...).
Der Verlauf von χ und y ist in Abb. 4 angegeben.
Man ersieht, daß y zur Zeit £ = —
ein Maximum erreicht und dann wieder abnimmt. Somit tritt eine Abwärtsbewegung
des rechten Endpunktes des Hebels Z auch bei gleichbleibender Kolbengeschwindigkeit ein.
Damit die Stabilität der Regulierung erhalten bleibt, muß, ebenso wie bei einem
Regler nach Abb. 2, die positive Rückführungsbewegung größer sein als die negative,
d. h. der Hebel m muß in dem aus Abb. 3 er- |
sichtlichen Sinne ungleicharmig sein, wenn der Hebel / gleicharmig ist. Dagegen brauchen
bei einem Regler nach Abb. 3 die Nachgebegeschwindigkeiten der Nachgebegetriebe 0
und s, einzeln betrachtet, nicht unbedingt größer zu sein als die Nachgebegeschwindigkeit
des Getriebes /, da durch das Zusammenwirken von 0 und s ein schnelles Nachgeben
erreicht wird.
Es ist bekannt, bei Reglern der bekannten Bauarten neben der durch ein Nachgebegetriebe
übertragenen vorübergehenden Verstellung noch eine kleine bleibende Verstellung anzuwenden, beispielsweise um einen bestimmten
bleibenden Unterschied der Drehzahlen bei Leerlauf und bei Vollast zu erreichen.
Es ist selbstverständlich, daß eine solche zusätzliche Einrichtung auch bei den Reglern der vorliegenden Bauart angebracht
werden kann.
Als Nachgebegetriebe können selbstverständlich statt der in den Ausführungsbeispielen
angenommenen Reibradgetriebe auch gleichwertige Einrichtungen benutzt werden, wie z. B. die bekannte Verbindung einer Öl-So
bremse mit einer Feder.
Die Rückführung wird bei den Reglern der bekannten Bauarten bisweilen, statt wie bei
dem Schema der Abb. ι, durch Verstellung eines Punktes des Rückführhebels, auch durch
eine auf die Muffe des Fliehkraftpendels ausgeübte Kraft bewirkt: sogenannte Muffenrückdrängung.
Es ist selbstverständlich, daß auch die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende negative Rückführung
durch eine entsprechende negative Muffenrückdrängung bewirkt werden kann.
Obwohl die Vorteile der neuen Steuerungsanordnung bei Wasserturbinen, bei denen die
Trägheitswirkung des Wassers in den Zu- und Ableitungen erheblich ist, besonders
stark hervortreten, bleibt auch bei Abwesenheit dieser Trägheitswirkungen ein erheblicher
Vorteil bestehen. Der bei Beginn des Regulierungsvorganges bestehende kleine Ungleichförmigkeitsgrad
ermöglicht einen sehr schnellen Leistungsausgleich, während das Abklingen der Wirkung der negativen Rückführung
im späteren Verlauf des Regulierungsvorganges eine schnelle Dämpfung der Schwingungen bzw. aperiodischen Verlauf
bewirkt. Die neue Steuerungsanordnung ist deswegen ganz allgemein für indirekte Regler,
wie z. B. für elektrische Spannungsregler, mit Vorteil anwendbar.
Claims (2)
1. Regler mit Hilfskraftmaschine für Kraftmaschinen mit einer durch ein Nachgebegetriebe
vermittelten positiven Rückführungsbewegung, dadurch gekennzeichnet, daß dieser positiven Rückführungsbewegung des Nachgebegetriebes (/) eine
(z. B. durch den Hebel m) von der Hilfskraftmaschine
(d) abgeleitete negative Rückführungsbewegung mit Benutzung
eines Nachgebegetriebes (0, Abb. 2) hinzugefügt wird, dessen Nachgeben schneller
erfolgt als das Nachgeben des positiven Nachgebegetriebes (/):
2. Regler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Rückführung
durch zwei oder mehrere hintereinandergeschaltete Nachgebegetriebe (0, s,
Abb. 3) hindurchgeleitet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET30337D DE438868C (de) | 1925-05-12 | 1925-05-12 | Regler mit Hilfskraftmaschine fuer Kraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET30337D DE438868C (de) | 1925-05-12 | 1925-05-12 | Regler mit Hilfskraftmaschine fuer Kraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE438868C true DE438868C (de) | 1926-12-31 |
Family
ID=7555515
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET30337D Expired DE438868C (de) | 1925-05-12 | 1925-05-12 | Regler mit Hilfskraftmaschine fuer Kraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE438868C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2560914A (en) * | 1940-11-15 | 1951-07-17 | Neyret Beylier & Piccard Picte | Regulation of an assembly of electric generating units |
-
1925
- 1925-05-12 DE DET30337D patent/DE438868C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2560914A (en) * | 1940-11-15 | 1951-07-17 | Neyret Beylier & Piccard Picte | Regulation of an assembly of electric generating units |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2059314C3 (de) | Brennstoffzufuhranlage für ein Gasturbinentriebwerk | |
DE1301622B (de) | Antriebsvorrichtung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge | |
CH189226A (de) | Brennkraftmaschinenanlage, insbesondere zum Antrieb von Fahrzeugen. | |
DE438868C (de) | Regler mit Hilfskraftmaschine fuer Kraftmaschinen | |
DE624301C (de) | Regelvorrichtung fuer Flugzeugmotoren mit einem UEberladeverdichter | |
DE647711C (de) | Mit Hilfe des Unterdruckes in der Saugleitung des Motors arbeitende Vorrichtung zum selbsttaetigen Schalten eines Wechselgetriebes, insbesondere von Kraftfahrzeugen | |
DE862413C (de) | Anlage zum Antrieb von Fahrzeugen, insbesondere von Schiffen, die mindestens eine Kraftmaschine und einen von dieser angetriebenen Verstellpropeller aufweist | |
DE649568C (de) | Drehzahlregler fuer Kraftmaschinen mit Druckoelhilfsmotor | |
DE951338C (de) | Steuereinrichtung fuer die Fluegelsteigung einer Drehfluegelschraube | |
DE443887C (de) | Hilfsmaschine fuer Kraftmaschinen | |
DE946589C (de) | Vorrichtung zur Drehzahlregulierung bzw. -ueberwachung, insbesondere bei Dampfturbinen | |
DE598690C (de) | Einrichtung zum Rueckfuehren an einem Regler fuer Kraftmaschinen | |
DE1523250B2 (de) | Regler zur regelung eines hydraulischen getriebes | |
DE973155C (de) | Aus einem Pumpen- und einem Motorteil bestehendes hydraulisches Regelgetriebe zum Antrieb eines Haspels | |
DE346132C (de) | Regelungsvorrichtung fuer Kreiselverdichter und Pumpen, bei welcher ein Geschwindigkeitsregler nach erfolgter Einstellung eines den Treibmittelzufluss regelnden Gliedes durch einen Druckregler eine weitere Verstellung jenes Gliedes bewirkt | |
DE545910C (de) | Regelungsvorrichtung fuer Kraftmaschinen | |
DE319955C (de) | Indirekt wirkende Regelungsvorrichtung fuer Kraftmaschinen mit hydraulischer Einrichtung fuer die Rueckfuehrung des Steuerorgans einer Hilfskraftmaschine | |
DE627598C (de) | Hydraulische Steuervorrichtung fuer stufenlos verstellbare Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen | |
DE646121C (de) | Regler mit einem fluessigen oder gasfoermigen Medium als Arbeitsmittel | |
AT151565B (de) | Drehzahlregler für Kraftmaschinen mit Druckölhilfsmotor. | |
CH332958A (de) | Sicherheitseinrichtung an einer Kaplanturbine | |
DE379236C (de) | Verfahren zur Regelung des Betriebszustandes von Kreiselverdichtern in gleichzeitiger Abhaengigkeit vom Ansaugevolumen und von dem Foerderdrucke | |
DE401816C (de) | Beharrungsregler fuer Kraftmaschinen, insbesondere Dampfturbinen | |
DE697443C (de) | sch regelbare Verstelluftschraube | |
DE1601597C3 (de) | Brennstoffzufuhranlage für ein Gasturbinentriebwerk |