DE435753C - Verfahren zum Entfetten von Wolle und anderem Fasergut - Google Patents

Verfahren zum Entfetten von Wolle und anderem Fasergut

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DE435753C
DE435753C DEN23037D DEN0023037D DE435753C DE 435753 C DE435753 C DE 435753C DE N23037 D DEN23037 D DE N23037D DE N0023037 D DEN0023037 D DE N0023037D DE 435753 C DE435753 C DE 435753C
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wool
degreasing
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

  • Verfahren zum Entfetten von Wolle und anderem Fasergut. Bei dem im allgemeinen üblichen Entfetten der Schweißwolle durch alkalische und ähnliche Laugen wird die Wollsubstanz selbst bei sehr großer Vorsicht ein wenig, bei leicht eintretenden-Betriebsfehlern oft recht energisch angegriffen; außerdem tritt durch die mechanische Bearbeitung beim Waschprozeß stets Verfilzung der Wolle ein. Es liegt daher nahe, ;lein Entfetten mit organischen Lösungsinitteln. das die Keratinsubstanz der Wollfaser selbst nicht angreift und ein Verfilzen ,ler Wolle ausschließt, den Vorzug zu geben.
  • Die bisher vorgeschlagenen Wollentfettungsverfahren mit Hilfe organischer Lösungsmittel entsprechen den technischen oder wirtschaftlichen Anforderungen nicht. Entweder sind die Kosten im Vergleich zur wäßrig-alkalischen Wollwäsche zu hoch, oder aber die Wolle weist Schädigungen auf, hervorgerufen durch zu hohes Erhitzen der Wolle beim Austreiben des Lösungsmittels oder dadurch, daß die im Innern der Faser enthaltenen Fettbestandteile, die zur Erhaltung der Festigkeit und Ges,-hmeidigkeit der E'asern erforderlich sind, auch herausgelöst Werden.
  • ach vorliegender Erfindung wird die Wolle in einem geschlossenen Behälter finit einem organischen Lösungsmittel unter kontinuierlicher Fortbewegung zwecks Entfettung behandelt und unmittelbar hiernach durch Trocknen mittels bewegter Luft oder anderer, z. B. unverbrennbarer Gase, die zweckmäßig angewärmt werden, vom Lösungsmittel befreit. Das Gemisch von verdampftem Lösungsmittel und Luft wird ständig abgesaugt und daraus das Lösungsmittel vorteilhafterweise zunächst durch Kühlung und schließlich durch eines der bekannten Adsorptionsverfahren zurückgewonnen. Das ständige Absaugen der Luft gestattet im Entfettungs- und Trocknungsraum mehr oder minder hohen Unterdruck anzuwenden.
  • Das vorstehend skizzierte Verfahren läßt sich beispielsweise auf folgende Art durchführen: Die Schweißwolle kommt zuerst in die Entfettungsvorrichtung. In dieser erfolgt das Entfetten zweckmäßig nach dem Verfahren des Patentes :j.28.;.26, wonach die Wolle auf einem siebartigen Förderbande lose aufgeschichtet, mit einem organischen Lösungsmittel, wie z. B. Benzin, Benzol usw., oder mit Gemischen von organischen L ösutigsmitteln bespritzt und unmittelbar anschließend durch Quetschwalzen ausgepreßt wird. Dieser Vorgang kann einmal oder wiederholt durchgeführt werden. Die Fettauflösung und damit der Reinigungsvorgang kann durch mehr oder minder starke Druckanwendung ,beim Bespritzen wesentlich begünstigt werden. Das durch die Förderbänder und von den Quetschwalzen abtropfende Lösungsmittel wird in geeigneten Behältern aufgefangen und in stetem Kreislauf wieder auf die Wolle gespritzt. Die ganze Vorrichtung zum Bespritzen und Abquetschen ist in der Weise gasdicht eingeschlossen, daß nur an der Ein- und Austrittsstelle der Wolle Öffnungen belassen %verden, die zweckmäßig durch federnde Walzen möglichst schmal zu halten sind.
  • Die Unterstützung (los chemischen Lösevorgangs durch mechanische Wirkung kann natürlich auch auf andere Weise erfolgen, ohne dabei die Wolle zu beschädigen. So kann z. B. das Entfetten in einem Lösungsbade vor sich gehen, durch das die Wolle schnell hindurchgeführt und dabei durch Stäbe leicht geklopft wird.
  • Von der Entfettungsvorrichtung kommt die Wolle nach dein letzten Abpressen des Lösungsmittels in die Trockenkammer, die gasdicht an die erstere angeschlossen ist und lediglich an der Austrittsstelle der Wolle Verbindung mit der Außenluft hat. Auch hier erfolgt die Weiterbeförderung der Wolle am vorteilhaftesten ebenfalls auf Siebbändern.
  • Aus der Trockenkammer wird das Gemisch von Luft und Lösungsmitteldampf ständig abgesaugt und der Anlage zur Rückgewinnung des Lösungsmittels zugeführt. Die abgesaugte Luft ersetzt sieh durch Frischluft, die an der Ein- und Ausführungsstelle der Wolle infolge des in der gesamten Apparatur unterhaltenen Unterdrucks eintritt.
  • Die Rückgewinnung des der Wolle nach dem Abpressen noch anhaftenden Lösungsmittels erfolgt durch Absorption der Dämpfe desselben in Öl oder anderen Mitteln oder nach den bekannten Adsorptionsverfahren mittels großoberflächiger Körper, wie z. B. durch aktive Kohle. Zweckmäßig geht der Adsorption eine Abkühlung des Gasgemisches, unter Umständen auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes des Wassers, voraus.
  • Durch weitgehende Abdichtung der Wollein- und Wallausführungsöffnungen und Erhöhung der Menge des in der Zeiteinheit abzusaugenden Gemisches von Luft und Lösungsmitteldampf kann der in der gesamten Vorrichtung unterhaltene Unterdruck erhöht werden.
  • Falls an Stelle von Luft ein anderes Gas, z. B. Stickstoff oder Kohlendioxyd, zum Trocknen angewandt werden soll, bringt man vorteilhaft an der Ein- und Austrittsstelle der Wolle noch je eine Gaskammer an, der stets frisches Gas zugeleitet wird. Durch diese Kammern wird die Wolle auf dem Wege zu und von der Entfettungs- bzw. Trocknungsvorrichtung hindurchgeführt. Auf diese Weise wird das Eindringen der Luft finit der Wolle in die Vorrichtung verhindert.
  • Durch die mechanische Unterstützung des Lösevorganges wird ein bedeutender Teil der -Verunreinigungen von der Wolle heruntergespült, wodurch die weitere Verarbeitung der Wolle erleichtert wird. In der Wolle stets vorhandene Schmutzknötchen werden durch das zweckmäßig wiederholte Abquetschen zerdrückt und bei dem Weitertransport gleich darauf entfettet, so daß ein erneutes Zusammenkleben verhindert wird und ein leichtes Ablösen des Schmutzes von den Fa;ern erfolgt.
  • Durch das Abpressen am Ende der Entfettung kann eine weitgehende Befreiung des Gutes vom Lösungsmittel erreicht werden, so daß die geringen verbleibenden Mengen desselben leicht zu entfernen sind und somit leine Überhitzung der Wolle zu erfolgen braucht.
  • Ein Verfilzen oder Verwickeln der Wolle ist nicht möglich.
  • Nach vorliegendem Verfahren erreicht man ein vollkommen gleichmäßiges Entfetten und hat es durch Änderung der Fortbewegungsesch-,vindigkeit des zu entfettenden Gutes und durch entsprechende Einstellung der Konzentrationen und Temperaturen der Lösungen in der Hand, das Entfetten bis zu jedem beliebigen Grade durchzuführen, und wird es zweckmäßig so leiten, daß unter Entfettung der Oberfläche die Fettbestandteile .im Innersten der Fasern geschont bleiben.
  • Durch Anwendung des Gegenstromprinzips beim Behandeln mit dem Lösungsmittel kann eine sehr starke Anreicherung des Lösungsmittels an Fett erzielt werden, so daß die im Gebrauch befindliche Menge Lösungsmittel im Verhältnis zur Menge des zu entfettenden Gutes nur gering zu sein braucht.
  • Der stete Unterdruck in der ganzen Vorrichtung verhindert Verluste an Lösungsmittel durch Ausströmen an der Ein- und Austrittsstelle der Wolle sowie an gelegentlichen Undichtigkeiten der Vorrichtung. Die Rückgewinnung des Lösungsmittels aus dem abgesaugten Gemisch von Lösungsmitteldampf und Luft oder Schutzgas läßt sich durch geeignete Adsorptionsverfahren fast verlustlos durchführen.
  • In gleicher Weise wie für Wolle kann das beschriebene Entfettungsverfahren für jegliches andere lose Fasergut und z. B, auch für Putzwolle und Putzlumpen angewandt werden. Aber nicht nur loses Material, sondern auch Gewebebahnen, wie z. B. Tuche, lassen sich nach diesem Verfahren entfetten.
  • Die einzelnen Vorgänge des vorstehend beschriebenen Verfahrens sind an sich bekannt und zum Teil auch zum Entfetten von Textilien bereits empfohlen worden, neu ist aber die Zusammenfassung zu dem beschriebenen Verfahren. So wurde z. B. bereits empfohlen, die Dämpfe, welche bei der Reinigong der Wolle und beim Trocknen abgesaugt werden, zu sammeln und durch Einleiten in Wasser oder andere bekannte Mittel oder durch Abkühlung zu kondensieren. Infolge des hohen Dampfdruckes der organischen Lösungsmittel war es aber auf diese Weise nicht möglich, den Verlust an Lösungsmittel auf ein erträgliches Maß zu beschränken, und somit mußten die früheren Entfettungserfahren sehr kostspielig sein. Erst die neuzeitlichen Rückgewinnungsverfahren gestalteten die Anwendung der kontinuierlichen Entfettung wirtschaftlich. Diese Vereinigung der kontinuierlichen Entfettung mit der Adsorption ist neu und ergab in Verbindung finit den anderen Einzelheiten des vorliegenden Verfahren: den Erfolg, daß die Entfettung solch voluminöser Stoffe, wie Textilien, welchen nach dein Entfetten verhältnismäßig sehr große :Mengen Lösungsmittel durch Trocknen entzogen werden müssen, fast ohne Verlust an Lösungsmittel bei vollkommenster Schonung der Fasern durchführbar ist.

Claims (1)

  1. PAT RNT-A1i SPRUCH'. Verfahren zum Entfetten von Wolle und anderem Fasergut, insbesondere von Schweißwolle, durch Behandeln mit organischen Lösungsmitteln und mit anschließendem Befreien von dem anhaftenden Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut unter kontinuierlicher Fortbewegung in einer geschlossenen Apparatur, mit oder ohne mechanische Unterstützung des Lösevorgangs, entfettet und darauf vom Lösungsmittel befreit wird, - das von einem durch Einhaltung eines ständigen Unterdrucks in der gesamten Apparatur erzeugten und an der Ein- und Ausführungsöffnung des Gutes eintretenden Luft- oder Gasstrome mitgenommen und aus diesem - zweckmäßig nach erfolgter Kühlung, unter Umständen auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes des Wassers - durch eines der bekannten Adsorptionsverfahren zurückgewonnen wird.
DEN23037D 1924-01-26 1924-03-30 Verfahren zum Entfetten von Wolle und anderem Fasergut Expired DE435753C (de)

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