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Suppositorium. Bekanntlich werden Stuhlzäpfchen oder Suppositorien
als Träger für geeignete Arzneistoffe (Chinin, Tannin, Aloe usw.) dazu verwendet,
um Stuhlverstopfungen zu beheben. Diese Suppositorien-bestehen in der Hauptsache
aus Kakaobutter, festem Glycerin und anderen in der Arzneikunde bekannten Stoffen.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, zur Einführung dieser Suppositorien
in den
Darm einen Apparat zu benutzen, der einen hohlen Zylinder
aufweist, in welchem ein Kolben verschiebbar ist. Derartige Apparate besitzen jedoch
den Übelstand, daß das Ende des Zylinders eine Reibung auf die Schleimhaut des Darms
ausübt, woraus deren Verletzung und sehr gefährliche Infektionen entstehen können.
Die bei diesem Apparat verwendeten Suppositorien haben eine konische oder zylindrische
Gestalt, die das Zurückgleiten nach dem Anus zu infolge des von der Schleimhaut
ausgeübten Druckes erleichtert und das Schmelzen des Suppositoriums an der gewünschten
Stelle verhindert; praktisch wird daher auch der größte Teil des Medikamentes ausgestoßen,
ohne zur Wirkung zu gelangen.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, erhält gemäß der Erfindung das Suppositorium
eine solche Gestalt, daß während seiner Einführung in den Darm das Zylinderende
des Apparates durch den Kopf des Suppositoriums geschützt ist; dieser Kopf weist
einen Durchmesser auf, der größer ist als der des in dem Zylinder befindlichen Teiles.
Man erreicht hierdurch, daß eine Reibung des Endes des Zylinders an den Schleimhäuten
mit Sicherheit vermieden wird.
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Infolge der verdickten Form des Kopfes des Suppositoriums kann letzteres
nicht vorzeitig aus dem Darm ausgestoßen werden; der Kopf verbleibt infolge der
elastischen Wirkung der Schleimhäute, die ihn fest umschließen, an seinem Platz,
so daß das Ausstoßen des Suppositoriums verhindert wird. Gegenüber den bekannten
Apparaten wird somit eine bessere Wirkung erzielt.
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Auf der Zeichnung ist ein Längsschnitt einer Ausführungsform des Suppositoriums
nach der Erfindung mit der Einführungsvorrichtung dargestellt. Letztere besteht
aus dem Zylinder a aus Metall, Ebonit oder einem passenden Material, welcher auf
einer Platte b aufsitzt, gegen die beim Einführen die Finger des Operateurs sich
auflegen. Die Enden dieser Platte können senkrecht umgebogen sein. Die Platte b
ist in der Mitte durchbohrt, und durch diese Bohrung c geht eine Stange
d, die außen einen Handgriff e_ und am andern Ende einen Kolben f besitzt,
welcher zum Ausstoßen des Suppositoriums dient.
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Das Suppositorium erhält die in der Zeichnung dargestellte Forhn.
Es hat in seiner größeren Länge zylindrische Gestalt ungefähr gleichen Durchmessers
wie der Zylinder a. An seinem aus dem Zylinder herausragenden Ende aber ist das
Suppositorium bei g kopfförmig verdickt, und zwar ist sein Durchmesser hier mindestens
gleich dem äußeren Durchmesser des Zylinders a. Die Spitze des freien Suppositoriumkopfes
ist konisch verjüngt.
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Die Art und Weise .des Gebrauches ergibt sich aus dem Nachstehenden.
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In den Apparat wird das stangenförmige Suppositorium bis auf den verdickten
Kopf eingesetzt, worauf der herausstehende, spitz zulaufende Kopf in den Anus eingeschoben
wird. Hierauf wird mittels des Handgriffs e der Kolben vorgedruckt, und das Suppositorium
vollständig aus dem Zylinder a heraus- und in den Darm hineingepreßt. Damit dies
ohne Gefahr geschehen kann, muß der Abstand zwischen den Punkten i und 2 dem Abstand
zwischen den Punkten 3 und q. entsprechen oder höchstens etwas, z. B. um i oder
a mm, geringer sein. Das stangenförmige Ende des Suppositoriums wird bis auf den
Grund des Zylinders a eingesetzt, so daß sich slie Ansatzstelle seines Kopfes g
auf das Ende des Rohres a aufsetzt. Infolgedessen ist das Ende des Rohres beim Einführen
durch den Rand des Suppositoriumkopfes g überdeckt, und das Einschieben des Zvlinders
in den Darm erfolgt so, daß der Mastdarm durch den umlaufenden Metallrand des Zylinders
nicht beschädigt werden kann. Wenn dann dir Stößer oder Kolben f ganz vorgedruckt
und das Suppositorium an Ort und Stelle eingeschoben ist, so schneidet das Ende
des Kolbens genau mit dem Ende des Zylinders ab, bleibt höchstens um nur ein geringes
zurück, und der Kolben kann somit eine Verletzung nicht veranlassen.
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Die Form des Suppositoriums hat große Vorteile in bezug auf den medikamentösen
Effekt. Sein Kopf bietet eine sehr große Oberfläche; auch wird der Drang -des Ausstoßeros
mit Erfolg bekämpft, da die Schleimhaut, welche den Kopf des Suppositoriums umschließt,
dieses festhält, so dag die Suppositorienmasse (festes Glycerin, Kakaobutter tt..dgl.)
weit tiefer im Darm als sonst abschmilzt.