DE434908C

DE434908C - Verfahren zum Verlegen von Rohrstraengen

Info

Publication number: DE434908C
Application number: DEP49655D
Authority: DE
Inventors: Julius Kloepper
Original assignee: ABT HOERDER VER; Phoenix AG
Current assignee: ABT HOERDER VER; Phoenix AG
Priority date: 1925-02-01
Filing date: 1925-02-01
Publication date: 1926-10-05

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 5. OKTOBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85 e GRUPPE 8 (P 4965s V\8₅e)

„Phoenix" Akt-Ges. für Bergbau u. HUttenbetrieb, AbtJHoerder Verein

in Hoerde, Westf.*).

Verfahren zum Verlegen von Rohrsträngen.

Zusatz zum Patent 427071.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1925 ab. Das Hauptpatent hat angefangen am 19. August 1924.

Das Hauptpatent schützt ein Verfahren zum Verlegen von Röhrenzügen, wobei die benachbarten Rohrenden ineinanderpassende kugelige Aufweitungen besitzen. Bei der Durchführung des Verfahrens soll an Knickstellen die Wulst in der Muffe kugelgelenkartig verschwenkt, hierauf das überstehende Muffenende passend zugeschnitten, in der Hitze umgekantet und schließlich' die Fuge verschweißt werden.

Erfinderin hat sich überzeugt, daß es möglich ist, schwenkbare Muffenverbindungen

*1 Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Julius Klapper in Hoerde i. W.

nach dem \^rerfahren des Hauptpatents ohne Schweißnaht zu verlegen. Als Ersatz dieser Schweißnaht soll ein Aufschrumpfen der ineinandergepaßten Rohrenden aufeinander bewirkt werden unter gleichzeitiger Verwendung einer zwischengeschalteten Packung. Das Aufschrumpfen kann auf zwei verschiedene Arten bewirkt werden, indem einmal das Muffenrohr so stark erhitzt wird, ίο daß es nach dem Einstauchen seines freien Endes über der Wulst des Innenrohres fest aufgeschrumpft oder daß über die kalt ineinandergeschobenen Rohrenden ein erhitzter Schrumpfring gezogen wird. j Die neue Rohrverbindung kann eine ' Dichtungskammer zwischen den Paßflächen j besitzen, die so gestaltet ist, daß der | Schrumpfungsdruck die durch die zwischengelegte Packung beabsichtigte Dichtung unterstützt.

Es ist zweckmäßig, den Schrumpfring mit hohl gewölbter Innenfläche auszubilden, so daß er nicht nur die Paßflächen zusammendrückt, sondern auch die Rohrenden in achsialer Richtung zusammenzieht.

In beiden Fällen entsteht eine außerordentlich dichte Verbindung, die einfach und billig herzustellen ist und eine Schweißnaht überflüssig macht.

Zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung veranschaulicht, die eine in Abb. ι bis 3, die andere in Abb. 4 und 5.

Bei beiden Ausführungsformen sind wie beim Hauptpatent die Enden der beiden zusammenstoßenden Rohre a, a' mit kugeligen Paßflächen V und c ausgerüstet, so daß die zusammengesteckten Rohrenden satt aufeinanderpassen und bis zu einem gewissen Grade gegeneinander verschwenkt werden können. Das eine Rohrende ist zur Muffe b erweitert, während das andere Rohrende eine verdickte Wulst c bildet. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel besitzt das Innenrohr j eine ringförmige Dichtungskammer d, in die ! eine Packung e eingelegt werden kann. Beim j Verlegen der Rohre wird das Muffenende b erhitzt und dann über dem Innenrohr c mit dem überstehenden Ende f umgestaucht (Abb. 2). Durch die Schrumpfung des Außenrohrendes / ziehen sich die Paßflächen dicht zusammen, und gleichzeitig wird die ringförmige Packung e nach Maßgabe der Schrumpfung fester zusammengepreßt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 und 5 ist das Muffenende b verkürzt, so daß es nicht über das Wulstende c übersteht.

Dieses besitzt hinter der ersten Aufweitung g eine zweite größere Aufweitung g% derart, daß die Mantelflächen der Muffe b und der Wulst g' auf gleichem Kreisbogen liegen. Der Schrumpfring h erhält so ein gleichmäßiges Auflager. Hierbei soll nach der Erfindung zwischen dem Ende der Muffe b und der zweiten Wulst g ein Spiel k verbleiben, das ein gegenseitiges Verschwenken der beiden Rohrenden zuläßt. Abb. 4 zeigt die Rohrenden unverschwenkt, Abb. 5 im verschwenkten Zustande. Auch hier ist wieder eine Dichtungs- ja kammer d mit einem Packungsring e angeordnet. Der Schrumpf ring h wird nach dem Zusammenstoßen der Rohrenden in erhitztem Zustand aufgezogen, so daß er sich auf den beiden Rohrenden abstützt. Beim Schrumpfen drückt er nicht nur die Paßflächen V, c' scharf aufeinander, sondern zieht auch die Rohrenden in der Richtung der Rohrachse zusammen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zum· Verlegen von gelenkigen Rohrsträngen nach Patent427O7i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Verschweißens der Stoßfuge die entsprechend ausgebildeten Rohrenden unter Zwischenschaltung eines geeigneten dehnbaren Dichtungsmittels durch Aufschrumpfen des überstehenden Endes des go äußeren Rohres dicht zusammengefügt werden.

2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß das Muffenende (b) vor dem Einstecken des benachbarten Rohrendes (c) erhitzt wird, um nach der Fertigstellung der Verbindung durch Schrumpfen die Paßflächen {V, c') dicht aufeinanderzudrücken.

3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die kalt ineinandergeschobenen Rohrenden ein erhitzter Schrumpfring (h) gezogen wird.

4. Rohrverbindung gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Dichtungskammer (d) zwischen den Paßflächen (b', c').

5. Rohrverbindung gemäß dem Ver- no fahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrumpfring Qi) mit hohl gewölbter Innenfläche auf den Mantelflächen der Rohrenden aufliegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.