DE4344939C1 - Verfahren zum prozeßgerechten Regeln einer Anlage zum Beschichten von bandförmigem Gut - Google Patents
Verfahren zum prozeßgerechten Regeln einer Anlage zum Beschichten von bandförmigem GutInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum prozeßgerechten
Regeln einer Anlage zum Beschichten von bandförmigem Gut, bei der ein
Metallband durch einen das geschmolzene Überzugsmaterial aufnehmenden
Behälter hindurchgeführt wird, der unterhalb des Schmelzbadspiegels
einen Durchführkanal aufweist, in dem durch ein elektromagnetisches
Wandlerfeld im Überzugsmaterial Induktionsströme induziert werden, die in
Wechselwirkung mit dem elektromagnetischen Wandlerfeld eine
elektromagnetische Kraft zum Zurückhalten des Überzugsmaterials
hervorrufen.
Eine derartige Anlage ist beispielsweise in der DE 42 08 578 A1
beschrieben. Der dort schmelzflüssiges Überzugsmaterial aufnehmende
Behälter ist mit einer bodenseitigen Durchführungsöffnung für das zu
beschichtende Band versehen, die durch eine Elektromagnetpumpe
abgedichtet ist. Diese Pumpe erzeugt eine elektromagnetische Kraft, die
gleich groß oder größer als der metallostatische Druck in der Öffnung
des Durchlaßkanals ist. Dadurch wird das schmelzflüssige
Überzugsmaterial daran gehindert, durch den Durchlaßkanal auszulaufen.
Desweiteren sieht der Stand der Technik vor, das schmelzflüssige
Überzugsmaterial während des Durchlaufs des Bandes in Bewegung zu
halten und unter Abschluß von Luftsauerstoff umzuwälzen.
Das zum Zurückhalten und Umwälzen des Überzugsmaterials benutzte
Wanderfeld, mit dem Induktionsströme in den Durchführkanal induziert
werden, ist netzgespeist, d. h. in der Regel steht es mit dem
vorhandenen Drehstromnetz in Verbindung. Das Netz wird mit einer
konstanten Netzfrequenz betrieben, beispielsweise 50 Hertz. Mögliche
Veränderungen beschränken sich auf den Strom und die Spannung, was in
vielen Fällen nicht ausreicht.
Es hat sich gezeigt, daß beim Durchlaufbeschichten von Bändern, die
durch den Durchführkanal in den Behälter geführt werden, eine in etwa
gleichmäßige Temperatur gehalten werden kann. Tritt eine Störung in der
Anlage auf und muß das bandförmige Gut vorübergehend angehalten werden,
so muß sichergestellt sein, daß der "elektromagnetische Verschluß"
erhalten bleibt, d. h. das Wanderfeld muß auch im Stillstand der Anlage
verhindern, daß die Flüssigkeit ausläuft. Zum Halten des
Flüssigkeitsspiegels wird nicht die volle Leistung des Wanderfeldes
benötigt, trotzdem heizt sich das Überzugsmaterial kontinuierlich in
unzuverlässiger Weise auf, dem wegen fehlender Regelungsmöglichkeiten nur
durch Ablassen bzw. Abpumpen des flüssigen Überzugsmaterials oder durch
einen separaten Umlauf mit Kühlung begegnet werden kann.
Ausgehend von den geschilderten Problemen und Nachteilen des Standes der
Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum prozeßgerechten Regeln einer gattungsgemäßen Anlage zu
finden, mit dem das elektromagnetische Wanderfeld im Bereich des
Durchführkanals umfassend einstellbar ist. Die die Anlage beeinflussenden
Parameter sollen in weiten Grenzen veränderbar sein, um gleichmäßige
Verhältnisse während des gesamten Prozesses einzustellen.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das
elektromagnetische Wanderfeld über mindestens einen Wechselrichter mit
Ausgangssignalen gespeist wird, deren Frequenz veränderbar ist und/oder
deren Amplitude und Form einstellbar sind.
Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht also in der Verwendung eines
oder mehrerer Wechselrichter, die es ermöglichen, mindestens die
Frequenz, mit der das elektromagnetische Wanderfeld gespeist wird, zu
verändern. Durch diese Veränderungsmöglicheit kann die Anlage den
jeweiligen Prozeßzuständen angepaßt werden, die Leistung des
"elektromagnetischen Verschlusses" kann im Fall von Anlagenstillständen
problemlos reduziert und den notwendigen Gegebenheiten angepaßt werden,
so daß eine nachteilige Erwärmung des Überzugsmaterials vermieden wird.
Ebenso können Anpassungen an unterschiedliche Durchlaufgeschwindigkeiten
gleichermaßen vorgenommen werden, wie Veränderungen der Spannung aber
auch der Form des Ausgangssignals des Wechseltrichters, so daß die
Anlage in breiten Grenzen steuerbar wird.
Es ist sogar möglich, daß bei Verwendung mehrerer Wechselrichter die
Phasen der Ausgangssignale gegeneinander verschiebbar sind und dadurch
weitgehend Einfluß auf die Verhältnisse im Wanderfeld genommen werden
kann.
Vorzugsweise erfolgt die Speisung der Wechselrichter mit
gleichgerichtetem Netzstrom aus mindestens einem Netz und/oder es wird
zur Speisung der Wechselrichter eine Batteriespannung angelegt. Der
vorhandene Netzstrom wird in diesem Fall zunächst in einen Gleichstrom
umgerichtet, der in dem nachgeschalteten Wechselrichter in den
frequenzregelbaren Wechselstrom zurückgeführt wird. In die
Gleichrichterebene kann bei Störungen im Netz problemlos in bekannter
Weise eine Batteriespannung eingespeist werden, so daß im Notfall die
Anlage batteriebetrieben bis zum Abschalten weitergeführt werden kann.
Da der Flüssigkeitsstand im Behälter und/oder im Durchführkanal
wesentlichen Einfluß auf die Verhältnisse hat, die durch das
elektromagnetische Wanderfeld beeinflußt werden, ist es sinnvoll, den
Flüssigkeitsstand sensorisch zu erfassen und zur Steuerung der Menge des
flüssigen Überzugsmaterials zu verwenden. Das Nachfüllen kann dabei
beispielsweise automatisch aus einem Vorratsbehälter erfolgen, wenn ein
Sensor ein Absinken des Flüssigkeitsspiegels erfaßt.
Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung können auch Badturbulenzen im
flüssigen Überzugsmaterial sensorisch erfaßt und zusammen mit den
erfaßten, den Flüssigkeitsstands im Behälter und/oder Durchführkanal
darstellenden Daten in einer Logikschaltung verarbeitet und zur
Veränderung der Frequenz oder Amplitude des den Wechselrichter
verlassenden Ausgangssignales verwendet werden.
Auf diese Weise läßt sich die Veränderbarkeit des Ausgangssignals aus
dem Wechselrichter in einen automatischen Ablauf integrieren, mit dem
die Anlage prozeßgerecht gefahren wird.
Wie eingangs erläutert, kann sich die Temperatur im Durchführkanal aber
auch im Behälter verändern, wenn das Wanderfeld mehr Leistung induziert,
als in einen momentanen Zustand des Prozesses benötigt wird. Die
Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die Frequenz des den
Wechselrichter verlassenden Ausgangssignals in Abhängigkeit von der im
Durchlaufkanal und/oder Behälter gemessenen Temperatur zu verändern, so
daß ein ungewolltes Aufhheizen des Überzugsmaterials verhindert wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Wanderfeld auf mehrere
einzeln gespeiste Spulengruppen aufgeteilt werden. So ist es denkbar,
den Durchführkanal mit mehreren Spulen zu umgeben, von denen einzelne
nur der Temperatursteuerung des Überzugsmaterials und andere nur als
"magnetischer Verschluß" wirken.
Auch ist es in einer Ausgestaltung der Erfindung möglich, die Amplituden
bzw. Frequenzen mehrerer Wechselrichter zu überlagern, um dadurch noch
größere Variationen für die Steuerung der Anlage zu erreichen.
Schließlich können erfindungsgemäß zur Einstellung der Temperatur im
Durchführkanal und/oder Behälter ein oder mehrere Induktoren verwendet
werden, deren Frequenzen einstellbar sind. Dadurch lassen sich gezielte
Temperaturabänderungen im System einstellen.
In bekannter Weise sind alle Metalloberflächen der Anlage durch eine
Schutzgasflutung an Oxidationen gehindert. Als Schutzgas kommt
beispielsweise Stickstoff in Frage, das in den abgedeckten Behälter oder
in den Durchführschlitz des Durchführkanals geleitet wird.
Auch können bekannte Heizungen oder Kühlungen für das schmelzflüssige
Überzugsmaterial verwendet werden, mit denen die Temperaturen
zusätzlich gesteuert werden können.
Die Induktoren sowie der Durchführkanal und/oder Behälter können in
horizontaler und/oder vertikaler Richtung oszillierend betrieben werden,
um die Beeinflussung des Überzugsmaterials und dessen Aufbringung auf das
Band zu verbessern.
Die vorstehend beschriebene Erfindung ist anhand einer Zeichnungsskizze
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 grob schematisch eine mögliche Schaltung von zwei
Wechselrichtern auf zwei Induktoren und
Fig. 2 eine grob schematische Schnittdarstellung durch eine
erfindungsgemäße Anlage.
In der Fig. 2 ist mit 1 das zu beschichtende Band bezeichnet, welches
den Behälter 2 von unten nach oben durchläuft. Der Behälter 2 ist mit
schmelzflüssigem Überzugsmaterial, beispielsweise Zink gefüllt, durch
das das Band 1 durch den Durchführkanal 3, der das Band 1 allseitig
umschließt, hindurchgeführt ist. Um zu verhindern, daß das
schmelzflüssige Überzugsmaterial aus dem Behälter 2 ausläuft, ist der
Durchführkanal von Induktoren 4 und 5 umgeben, die ein Wanderfeld in
bekannter Weise erzeugen, mit dem in Folge der elektromagnetischen
Kräfte das Überzugsmaterial am Ausfließen gehindert wird.
Zusätzliche Induktoren 17, 18 können diesen Effekt unterstützen,
gezielt zur Temperatureinstellung verwendet werden aber auch eingesetzt
werden, um mittels magnetischer Kraft, eine Zentrierung des Bandes 1 im
Durchführkanal 3 und damit dessen Stabilisierung zu bewirken.
Bevor die Zeichnungsfigur 2 weiter erläutert wird, wird auf Fig. 1
hingewiesen, in der die elektrische Schaltung grob schematisch
dargestellt ist. Alternativ wird aus den Netzen 6 oder 7, je nach
Stellung der Schalter 9, beispielsweise Drehstrom in das System
eingespeist, der den beiden Wechselrichtern 19 und 20 zugeführt wird,
die ihre Ausgangssignale unmittelbar an die Spulen 4, 5 oder 17, 18
abgeben. Dabei ermöglichen die Wechselrichter 19, 20 in der vorstehend
beschriebenen Weise die Veränderung von Frequenz, Amplitude und auch der
Form. Bezogen auf beide Wechselrichter 19, 20 können auch die
Phasenlagen zueinander verschoben werden.
Es ist aber auch möglich, mit Hilfe einer bekannten Login-Schaltung 13
eine Batterie 8 dem Wechselrichter 19 zuzuschalten, um im Falle des
Ausfalls des Netzes die Induktoren, d. h. das Wanderfeld zu speisen.
Die Batteriespannung wird im Wechselrichter in Wechselspannung umgeformt
und kann in erfindungsgemäßer Weise geregelt werden.
Aus der Zeichnungsfigur 2 sind verschiedene Sensoren zu entnehmen, von
denen ein unterer Sensor 10 der Überwachung des im Durchführkanal
befindlichen Überzugsmaterials und dessen Füllstand ebenso dient, wie
der Sensor 11, mit dem der obere Badspiegel des Überzugsmaterials erfaßt
werden kann. Mit Hilfe eines weiteren Sensors 14 lassen sich Turbulenzen
im Überzugsmaterial erkennen, die auf eine falsch eingestellte
Frequenz im Wanderfeld hindeuten. Vorzugsweise wird beim Erfassen von
Turbulenzen ein Signal über eine nicht dargestellte Logik an den
Wechselrichter gegeben, um die Frequenz zu verändern. Ein weiterer
Sensor 15 kann unmittelbar im Durchführkanal 3 den Flüssigkeitsstand
erfassen. Mit einer Meßeinrichtung 16 läßt sich die Temperatur im
schmelzflüssigen Überzugsmaterial erfassen und ebenfalls zur Einstellung
der Pulsfrequenz verwenden, in dem das verarbeitete Meßsignal dem
Wechselrichter zugeleitet wird.
Die zusätzlichen Spulen 17 und 18 im oberen Bereich des Durchführkanals
3 können der zusätzlichen Erwärmung und Temperatursteuerung im oberen
Bereich des Kanals ebenso dienen, wie der Stabilisierung des Bandlaufs
durch magnetische Kräfte. Auch diese Spulen können über den bzw. die
oder separate Wechselrichter hinsichtlich Frequenz und Amplitude
verändert werden und somit in breiten Grenzen den Parametern der Anlage
angepaßt werden. Zusätzliche Induktoren 21 im Behälter 2 oder ggf. auch
im Bereich des Kanals 3 ermöglichen eine Beeinflussung der Temperatur des
Überzugsmaterials; diese Induktoren können über separate Wechselrichter
geregelt werden.
Beim Absinken des Badspiegels des Überzugsmaterials, das durch den
Sensor 11 erfaßbar ist, kann automatisch ein Nachfüllen des Behälters
eingeleitet werden, wie das bei 12 schematisch angedeutet ist. Das
gesamte System ist unter Schutzgas betrieben, wobei das Schutzgas
beispielsweise durch eine Schutzgaslanze 22 eingeleitet werden kann.
Zur Steuerung der Temperatur kann das Überzugsmaterial aus dem Behälter
21 umgepumpt und hierbei über zusätzliche Heizung bzw. Kühlung in der
Temperatur den Prozeßbedingungen angepaßt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum prozeßgerechten Regeln einer Anlage zum Beschichten
von bandförmigem Gut, bei der ein Metallband durch einen das
geschmolzene Überzugsmaterial aufnehmenden Behälter hindurchgeführt
wird, der unterhalb des Schmelzbadspiegels einen Durchführkanal
aufweist, in dem durch ein elektromagnetisches Wanderfeld im
Überzugsmaterial Induktionsströme induziert werden, die in
Wechselwirkung mit dem elektromagnetischen Wanderfeld eine
elektromagnetische Kraft zum Zurückhalten des Überzugsmaterials
hervorrufen.
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromagnetische Wanderfeld über mindestens einen
Wechselrichter mit Ausgangsssignalen gespeist wird, deren
Frequenz veränderbar ist und/oder deren Amplitude und Form
einstellbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenlage der Ausgangssignale durch mehrere Wechselrichter
gegeneinander verschoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisung der Wechselrichter mit gleichgerichtetem
Netzstrom aus mindestens einem Netz erfolgt und/oder zur
Notspeisung der Wechselrichter eine Batteriespannung angelegt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsstand im Behälter und/oder Durchführkanal
sensorisch erfaßt und zur Steuerung der Menge des flüssigen
Überzugsmaterials verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Badturbulenzen im flüssigen Überzugsmaterial sensorisch erfaßt
und zusammen mit den erfaßten, den Flüssigkeitsstand im Behälter
und/oder Durchführkanal darstellenden Daten in einer
Logik-Schaltung verarbeitet und zur Veränderung der Frequenz oder
der Amplitude des den Wechselrichter verlassenden Ausgangssignals
verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz des den Wechselrichter verlassenden
Ausgangssignals in Abhängigkeit von der im Durchlaufkanal und/oder
Behälter gemessenen Temperatur verändert wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wanderfeld auf mehrere einzeln gespeiste Spulen aufgeteilt
wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Amplituden bzw. Frequenzen mehrerer Wechselrichter
überlagert werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung der Temperatur im Durchführkanal und/oder
Behälter ein oder mehrere Induktoren deren
Frequenzen einstellbar sind, verwendet werden.
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