DE4344165A1 - Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn in einem verlängerten Glättspalt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn in einem verlängerten Glättspalt und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- D21G—CALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
- D21G1/00—Calenders; Smoothing apparatus
- D21G1/006—Calenders; Smoothing apparatus with extended nips
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Glätten einer
Faserstoffbahn in einem verlängerten Glättspalt, im
einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des
Anspruches 1, ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, im einzelnen mit den Merkmalen des
Oberbegriffes aus Anspruch 5.
Die Möglichkeit des Glättens in einer verlängerten
Glättzone ist bereits aus der EP 0 370 185 bekannt. Eine
noch feuchte Faserstoffbahn wird hier zwischen beiderseits
der Bahn angeordneten, zur Bahn weisenden, parallel
verlaufenden, gegen die Bahn jeweils anpreßbaren,
beheizbaren Flächen geführt. Die Flächen sind zum Bilden
und Halten einer vorgegebenen, definierten Kontur der
Glättzone über ihre ganze Länge ausgebildet. Die beiden
Flächen sind derart gegeneinander anpreßbar, daß ein
bestimmter Druckverlauf im Querschnitt der Glätteinrichtung
erzeugt wird, d. h. der Druckverlauf ist entsprechend der
Gestaltung der Flächen und der Anordnung der Einrichtung
zum Aufbringen der Stützkräfte fest vorgegeben.
Die in der EP-PS offengelegten Figuren verdeutlichen die
Möglichkeit der Durchführung des Verfahrens mittels einer
Anordnung, wie sie bereits als Schuhpresse zum Auspressen
von Wasser aus der noch feuchten Faserstoffbahn bekannt
ist. Zur Erzeugung einer verlängerten Preßzone dient dabei
ein umlaufender, einen Ring bildender Körper, der als
Mantel, Schlauch oder als Band ausgebildet sein kann, und
ein Gegenelement, welches beispielsweise als Walze
ausgeführt ist. Im Inneren des Ringes ist ein Schuh
angeordnet, der eine konkav ausgebildete Anpreßfläche
aufweist. Der Ring kann mit Hilfe des Schuhes derart an das
Gegenelement angepreßt werden, daß eine verlängerte
Preßzone entsteht. Die dazu erforderlichen Stützkräfte
werden durch eine Einrichtung erzeugt und übertragen, die
beispielsweise als ein in einer mit Druckmittel
beaufschlagbaren Druckkammer gelagerter Kolben, der die
Stützkräfte an den Preßschuh überträgt, ausgebildet sein
kann.
Der Nachteil einer derartigen Anordnung besteht darin, daß
für Faserstoffbahnen verschiedener Parameter mit der
gleichen Anordnung qualitativ unterschiedliche
Glättergebnisse erzielt werden. Gleichfalls ist eine genaue
Anpassung an die jeweilige Faserstoffbahnbreite vor allem
bei laufenden Formatwechseln nicht oder nur sehr schwer
möglich. Bei geringerer Formatbreite als die wirksame Länge
des Glättspaltes quer zur Faserstoffbahnlaufrichtung sind
Qualitätsunterschiede hinsichtlich des Glättergebnisses an
den Faserstoffbahnrändern gegenüber der restlichen
geglätteten Oberfläche zu verzeichnen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein
Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß die genannten
Nachteile vermieden werden und eine aktive Anpassung
während des Betriebes des Glättwerkes an verschiedene
Faserstoffbahnarten bzw.- parameter ermöglicht wird, d. h.,
daß ein optimales Glättergebnis für jede zu glättende
Faserstoffbahnart und jedes Format erreicht wird; ferner
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß
das Verfahren problemlos realisiert werden kann, wobei der
konstruktive und fertigungstechnische Aufwand möglichst
gering gehalten werden soll.
Die erste Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den
Unteransprüchen wiedergegeben. Die Erfinder haben erkannt,
daß für das Glättergebnis der Druckverlauf im Glättspalt
zwischen Ein- und Auslauf einen entscheidenden Einfluß
besitzt. Für jede Faserstoffbahnart ist für ein optimales
Glättergebnis eine bestimmte Druckverlaufskurve maßgebend.
Durch die Möglichkeit, den Druckverlauf innerhalb des
Glättspaltes, der von beiderseits der Bahn angeordneten,
zur Bahn weisenden und gegen die Bahn jeweils anpreßbaren,
beheizbaren Flächen gebildet wird, im Querschnitt der
Glätteinrichtung während des Betriebes stufenlos
veränderlich einstellen zu können, können Faserstoffbahnen
unterschiedlicher Parameter ohne Produktionsunterbrechung,
d. h. längere Stillstandszeiten infolge Umrüstung, gefahren
werden.
Die auftretenden Druckspitzen an den Faserstoffbahnrändern
beim Glätten von Faserstsoffbahnen geringerer Breite als
der Maschinenbreite können durch die Verschiebbarkeit einer
der beiden Flächen quer zur Faserstoffbahnlaufrichtung an
einem der beiden Faserstoffbahnränder vermieden werden.
Dazu ist es erforderlich, zumindest auf einer Seite den
Anpreßflächenrand mit dem Faserstoffbahnrand in
Übereinstimmung zu bringen.
Zur Änderung der Druckverläufe und Anpassung an veränderte
Betriebsbedingungen und Faserstoffbahnparameter sind aus
dem Bereich der Preßeinrichtungen verschiedene
Möglichkeiten hinsichtlich des Wirkprinzipes und der
konstruktiven Umsetzung bekannt. Vordergründig sind hier
eine optimale Festlegung der Kontur der Anpreßfläche und
die Änderung der Lage der Anpreßfläche gegenüber dem
jeweiligen Gegenelement zu nennen, wobei beide Maßnahmen
auch miteinander koppelbar sind. Möglichkeiten der
Realisierung dieser Maßnahmen sind aus
- (1) DE 33 17 457
- (2) US 4,713,147
- (3) US 4,973,384
bekannt.
Die in der DE-OS 33 17 457 dargestellte Möglichkeit zur
Änderung bzw. Anpassung des Preßdruckverlaufes an
veränderte Betriebsbedingungen besteht in der Lageänderung
des Preßschuhes relativ zur Gegenwalze in Umfangsrichtung.
Der Preßschuh erfährt dazu eine Verschiebung in der
Waagerechten. Der Schuh weist eine Anpreßfläche auf, deren
Krümmung derart berechnet werden kann, daß unterschiedliche
Preßspaltbreiten erzeugt werden können.
Die Verschiebung ist zwar während des Betriebes ausführbar,
jedoch bei extrem geringen Verschiebegeschwindigkeiten.
Eine schnelle Anpassung an veränderliche
Faserstoffbahnparameter ist mit einer derartigen
Vorrichtung nicht möglich, sondern nur kontinuierliche
Übergänge über enorm große Zeitabstände.
Die in der US 4,713,147 aufgezeigten Vorrichtungen zur
Änderung des Druckverlaufes über die Länge der Preßzone
sind durch eine Verschiebung der Wirkungslinien der
Stützkräfte im Querschnitt der Preßeinrichtung bezogen auf
das Gegenelement bei unveränderter Lage des Preßschuhs bzw.
der Preßzone gegenüber dem Gegenelement charakterisiert.
Der konstruktive Aufwand einer derartigen Ausführung ist
sehr hoch.
Die in der US 4,973,384 offenbarte Preßvorrichtung ist als
Heißpreßeinrichtung ausgeführt. Der Grundaufbau entspricht
den bereits beschriebenen Preßeinrichtungen, der Preßschuh
weist jedoch an seiner dem Gegenelement abgewandten Seite
im Querschnitt der Preßeinrichtung rillenförmige Nuten auf,
die sich über die gesamte Maschinenbreite erstrecken und
rasterartig hintereinander angeordnet sind. Der Schuh ist
über ein Kippgelenk, daß in die Nuten einpaßbar ist, mit
einem Kolben verbunden, der in einer Druckkammer gelagert
ist. Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß
der Schuh nur stufenweise entsprechend den eingestellten
Positionen des Kippgelenkes in den Nuten verstellt werden
kann. Eine Verstellung während des Betriebes der
Preßeinrichtung ist nicht möglich. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß jede Kombination Nut-Kippgelenk jeweils
für eine realisierbare Druckverlaufskurve innerhalb der
Preßzone steht, so daß nur eine begrenzte Anzahl von
Druckverlaufskurven realisiert werden kann.
Als hauptsächliche Nachteile der aus dem Bereich der
Preßeinrichtungen bekannten Lösungen zur Änderung einer
Druckverlaufskurve sind vor allem zu nennen, daß eine
Verstellung während des Betriebes gar nicht oder nur sehr
langsam, d. h. mit extrem geringer Verschiebegeschwindigkeit
ausführbar ist und die Anzahl der einstellbaren
Druckverläufe begrenzt ist.
Die Änderung der Druckverlaufskurve gemäß der Erfindung
erfolgt vorzugsweise durch das Verschieben wenigstens einer
der beiden Flächen, die den Glättspalt miteinander bilden,
gegenüber der anderen, wobei die Wirklinien der zur
Anpressung der beiden Flächen gegeneinander erforderlichen
Stützkräfte über den Querschnitt der Glättvorrichtung, d. h.
quer zur Maschinenbreite gesehen, unverändert bleiben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lösung der Aufgabe ist
durch die kennzeichnenden Merkmale gemäß Anspruch 6 dadurch
charakterisiert, daß der Schuh unter Bildung einer
Trennfläche in zwei Teile unterteilt ist - ein Anpreßteil
und ein Stützteil, wobei das Anpreßteil entlang der
Trennfläche gegenüber dem Stützteil verschiebbar ist.
Das Anpreßteil trägt die Anpreßfläche und das Stützteil
nimmt die zur Anpressung erforderlichen Stützkräfte auf.
Das Anpreßteil ist entlang der Trennfläche gegenüber dem
Stützteil verschiebbar. Das Stützteil ist kippbar gelagert.
Dem Schuh ist eine Einrichtung zur Erzeugung der
Stützkräfte zugeordnet. Die Lage der Einrichtung gegenüber
dem Gegenelement ist dabei vorzugsweise unveränderlich.
Eine Lageänderung des Anpreßteiles in bzw. entgegen der
Faserstoffbahnlaufrichtung gegenüber dem Stützteil ist im
allgemeinem mit einer Kippung des Stützteiles gekoppelt.
Eine alleinige Lageänderung des Anpreßteiles gegenüber dem
Stützteil kann entsprechend der Gestaltung der Anpreßfläche
nur in begrenztem Maße erfolgen. Wesentlich ist, daß am
Ein- und Auslauf des Glättspaltes und dazwischen eine
bestimmte Mindestglättspaltbreite b eingehalten werden.
Entsprechend der Ausführung der Anpreßfläche gegenüber dem
Gegenelement können zwei Fälle unterschieden werden:
- 1) Anpreßfläche und Gegenelement sind konzentrisch zueinander ausgebildet;
- 2) Anpreßfläche und Gegenfläche des Gegenelementes sind exzentrisch zueinander ausgebildet.
In beiden Fällen wird durch eine Verschiebung des
Anpreßteiles in oder entgegen der
Faserstoffbahnlaufrichtung und das Kippen der Effekt eines
asymmetrischen Schuhes erzielt.
Bei geringer Verschiebung und einer gleichzeitigen Kippung
des Stützteiles ändert sich im ersten Fall im wesentlichen
nur der Druckverlauf innerhalb des Glättspaltes, während
die Kontur des Glättspaltes und die Länge des Glättspaltes
in Faserstoffbahnlaufrichtung nahezu unbeeinflußt bleiben.
Im zweiten Fall erfolgt auch eine Änderung der Länge des
Glättspaltes in Faserstoffbahnlaufrichtung und der Kontur.
Eine mögliche Verschiebung der Anpreßfläche quer zur
Faserstoffbahnlaufrichtung zur Erzielung einer
Übereinstimmung zwischen einem Faserstoffbahnrand und einem
Schuh- bzw. Anpreßflächenrand bewirkt einen Abbau der
ansonsten bei Nichtübereinstimmung auftretenden
Druckspitzen beim Glätten der Faserstoffbahnränder, die
sich in einer Verschlechterung der Qualität des
Glättergebnisses niederschlagen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den
Verschiebemöglichkeiten der Anpreßfläche kann zur Losung
zweier Teilaufgaben dienen, nämlich der Änderung des
Druckverlaufes im Glättspalt und zum Abbau von Druckspitzen
an den Faserstoffbahnrändern, die beide dem Gesamtziel
dienen, das Glättergebnis entsprechend veränderlicher
Faserstoffbahnparameter optimieren zu können. Beide
Teilaufgaben können unabhängig voneinander, d. h. jede auch
für sich allein, mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
oder aber in Kombination realisiert werden.
Das Prinzip zur Veränderung der Druckverlaufskurve und zum
Abbau von Druckspitzen an Faserstoffbahnrändern bei
wechselnden Faserstoffbahnformaten sowie die Vorrichtung
mit dem zweiteilig ausgeführten Schuh ist auch in
Preßeinrichtungen einsetzbar.
Unter einem anderen Aspekt der Erfindung kann die alleinige
Verschiebung der beiden einen Glätt-bzw. Preßspalt
miteinander bildenden Flächen gegeneinander quer zur
Faserstoffbahnlaufrichtung allgemein zur Verringerung der
beim Pressen und Glätten von Faserstoffbahnen geringerer
Breite als die Maschinenbreite an den Faserstoffbahnrändern
auftretenden Druckspitzen genutzt werden. Beim Einsatz
einer Vorrichtung gemäß Anspruch 6 besteht dabei die
Möglichkeit der alleinigen Verschiebung des Anpreßteiles
sowie die Möglichkeit der Verschiebung der Einrichtung zum
Aufbringen der zur Anpressung erforderlichen Stützkräfte
gegenüber der Tragkonstruktion des Ringes, wobei
Anpreßfläche und Einrichtung in ihrer Lage zueinander
unverändert bleiben.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist nachfolgend
anhand von Figuren erläutert.
Fig. 1a und b verdeutlichen das Grundprinzip der
erfindungsgemäßen Lösung, wobei in Fig. 1b drei
Druckverläufe für drei Schuhstellungen dargestellt
sind;
Fig. 2a und 2b verdeutlichen die Anwendung des Grundprinzip
einer Anpassung an unterschiedliche
Faserstoffbahnbreiten während des Betriebes und die
dazugehörigen Druckverlaufskurven.
Die Fig. 1a zeigt einen Ausschnitt aus einem
Langspaltglättwerk. Eine Glättstation 1, umfassend einen
umlaufenden, einen Ring bildenden Körper 2, der hier als
flexibles Band ausgebildet ist, bildet mit einer Glättwalze
3 einen verlängerten Glättspalt 4, durch den die
Faserstoffbahn 5 hindurchgeführt wird. Im Inneren des
Ringes 2 ist ein Glättschuh 6 angeordnet, der als
hydrodynamischer Schuh ausgebildet und mit seiner konkav
ausgebildeten Oberfläche 7 mittels einer Einrichtung 8,
gegen die Innenfläche 9 des Ringes 2 anpreßbar ist. Die
Einrichtung 8 umfaßt im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine mit Druckmittel beaufschlagbare Druckkammer 10 in der
wenigstens ein Kolben 11 zur Abstützung des Glättschuhs 6
angeordnet ist. Der Kolben 11 ist mit dem Glättschuh 6 über
eine Einrichtung 12 verbunden, hier ein Kippgelenk.
Desweiteren umfaßt die Einrichtung 8 ein Druckteil 20, daß
von einer zentralen Einrichtung, beispielsweise einem Joch
19 getragen wird. Der Glättschuh 6 ist unter Bildung einer
Trennfläche 13 in ein Anpreßteil 14, das die Anpreßfläche
7 trägt, und ein Stützteil 15 unterteilt. Das Stützteil 15
ist kippbar gelagert, hier mittels des Kippgelenkes 12.
Durch die Beaufschlagung der Druckkammer 10 mit Druckmittel
werden auf den Kolben 11 und über das Kippgelenk 12 auf das
Stützteil 15 Stützkräfte aufgebracht, die den Kolben 11 mit
dem über das Kippgelenk 12 verbundenen Glättschuh 6 gegen
die Innenfläche 9 des Ringes 2 anpressen. Eine alleinige
Verschiebung des Anpreßteiles 14 gegenüber dem Stützteil 15
ohne Kippen des Stützteiles 15 ist nur in sehr begrenztem
Umfang möglich. Den Grenzwert bildet dafür die
Glättspaltbreite b zwischen Ring 2 und Glättzylinder 3.
Die Anpreßfläche 7 des Glättschuhs 6 kann sowohl
konzentrisch als auch exzentrisch zum Gegenelement bzw.
hier dem Glättzylinder 3 ausgebildet sein. Demnach können
zwei Fälle unterschieden werden:
- 1) konzentrische Anordnung der Mantelfläche des Gegenelementes und der Anpreßfläche des Schuhs zueinander;
- 2) exzentrische Anordnung der Mantelfläche des Gegenelementes und der Anpreßfläche des Schuhs zueinander.
In beiden Fällen wird bei einer Verschiebung des
Anpreßteiles gegenüber dem Stützteil in oder entgegen der
Faserstoffbahnlaufrichtung der gleiche Effekt wie bei einem
asymmetrisch ausgeführten Schuh erzielt. Durch die Kopplung
von Kippung und Verschiebung wird die Anpreßfläche 7 im
Beispiel in im wesentlichen exzentrische Lage zur
Mantelfläche des Glättzylinders 3 gebracht.
Bei geringfügiger Verschiebung und einer gleichzeitigen
Kippung des Stützteiles ändert sich im ersten Fall im
wesentlichen nur der Druckverlauf innerhalb des
Glättspaltes, während die Kontur des Glättspaltes und die
Länge des Glättspaltes in Faserstoffbahnlaufrichtung
unbeeinflußt bleiben. Im zweiten Fall ist auch eine
Änderung der Länge des Glättspaltes und der Kontur zu
verzeichnen.
Die Verschiebung des Anpreßteiles kann, wie bereits
erwähnt, in Faserstoffbahnlaufrichtung und entgegen
erfolgen. Analog dazu ist auch das Kippen des Stützteiles
in beide Richtungen möglich. Die Verschiebung der
Anpreßfläche in bzw. entgegen der
Faserstoffbahnlaufrichtung erfolgt immer derart, daß sich
über die gesamte Maschinenbreite, d. h. quer zur
Faserstoffbahnlaufrichtung, der gleiche Querschnitt des
Glättspaltes 4 ergibt.
In einer bevorzugten Ausführung erfolgt die Anordnung von
Einrichtung 8, Glättschuh 6 und Mittelachse 16 des
Gegenelementes 3 in einer Ebene E senkrecht zur
Faserstoffbahn, jedoch sind auch geringe Abweichungen
denkbar.
Die Verschiebung des Anpreßteiles 14 kann, hier im
einzelnen nicht dargestellt, mittels zusätzlicher
Verstelleinrichtungen realisiert werden, beispielsweise
durch den Einsatz einer Gewindespindel oder mittels
hydraulischer Hilfsmittel, beispielsweise eines
Arbeitszylinders.
Zur Realisierung und Festlegung der Größenordnung der
erforderlichen Lageänderung und des Zeitverhaltens der
Verstellung ist der Einsatz von Elementen der Steuer- und
Regelungstechnik zweckmäßig. Die aktuellen
Faserstoffbahnparameter können dabei ständig gemessen
werden und in entsprechende Stellsignale für die
Stelleinrichtung zur Änderung der Lage der Anpreßfläche
umgesetzt werden.
Die Fig. 1b zeigt stark schematisiert den Glättspalt 4 aus
der Fig. 1a, weshalb für gleiche Bauelemente die selben
Bezugszahlen gewählt wurden. Die Stellung 1 des
Glättschuhes 6 gegenüber dem Gegenelement 2 entspricht der
Stellung des Glättschuhs 6 gegenüber dem Gegenelement, dem
Glättzylinder 3 aus Fig. 1a. Strichpunktiert ist der
zugehörige Druckverlauf 1′ im Querschnitt der
Glättvorrichtung 1 aufgetragen. In der Fig. 1b sind zwei
weitere Stellungen des Glättschuhes II und III dargestellt
und dazugehörig, mit II′ und III′ bezeichnet, die
entsprechenden Druckverläufe.
Die Fig. 2 verdeutlichen die Möglichkeiten der Erfindung
zur Beeinflussung des Druckverlaufes im Randbereich der
Faserstoffbahnen für den Fall des Glättens einer
Faserstoffbahn mit geringerer Breite als die
Maschinenbreite. Die Fig. 2a verdeutlicht dabei die
bereits bekannte Problematik der auftretenden Druckspitzen
im Faserstoffbahnrandbereich bei geringerer
Faserstoffbahnbreite als die Maschinenbreite, in einer
Ansicht der Glättvorrichtung in Faserstoffbahnlaufrichtung
dargestellt. Die Faserstoffbahn 5 wird durch den Glättspalt
4, gebildet von dem Gegenelement 3 und der Glättstation 1,
beide nur ausschnittsweise dargestellt, geführt. Der im
Diagramm darüber aufgezeigte Druckverlauf p über die
Maschinenbreite bm, verdeutlicht, daß im Randbereich der
Faserstoffbahn 18 extrem hohe Druckwerte gegenüber dem
Druckverlauf über die Maschinenbreite auftreten. Diese
Druckspitzen wirken sich nachteilig auf das zu erzielende
Glättergebnis auf.
In der Fig. 2b ist das Prinzip erfindungsgemäße Lösung zur
Vermeidung derartiger Druckspitzen verdeutlicht. Der Schuh
6 ist quer zur Faserstoffbahnlaufrichtung verschiebbar
ausgebildet. Denkbar ist auch eine alleinige Verschiebung
des Anpreßteiles 14 oder des Druckteiles 20 gegen das Joch
19.
Bei Verschiebung des Schuhs als bauliche Einheit unter
Beibehaltung der Lage der Einrichtung zum Aufbringen der
Stützkräfte werden die Stützkräfte dann zwar noch über die
gesamte Breite erzeugt, jedoch werden sie nicht auf das
Gegenelement, beispielsweise den Glättzylinder 3
übertragen.
Zur Vermeidung der Druckspitzen wird zumindest auf einer
Seite der Schuhrand 17 mit dem Faserstoffbahnrand 18 in
Übereinstimmung gebracht. Die Beeinträchtigung der
Faserstoffbahn 5 am anderen, hier nicht dargestellten Rand
kann beispielsweise durch Entlastungstöpfe u.ä. Maßnahmen,
wie beispielsweise in der unveröffentlichten P 43 19 323
beschrieben, ausgeglichen werden.
Die in der Fig. 2b dargestellte, zur Ausführung gehörige
Druckverlaufskurve ist gegenüber der in Fig. 2a
dargestellten durch eine kontinuierliche Verringerung der
Druckwerte am Faserstoffbahnrand gekennzeichnet.
Es ist auch denkbar, den gesamten Schuh 6 quer zur
Faserstoffbahnlaufrichtung zu verschieben. Dabei kann auch
die Möglichkeit einer Verschiebung von Schuh 6 und
Einrichtung 8 als Einheit in Betracht gezogen werden, die
konstruktive Umsetzung ist jedoch in diesem Fall durch
einen größeren Aufwand gekennzeichnet als eine alleinige
Verschiebung des Druckteils 20 gegen das Joch 19.
Für die konstruktive Umsetzung des Grundprinzipes ist eine
Vielzahl von Möglichkeiten denkbar. Die Umsetzung für den
Einzelfall liegt im Ermessen des Fachmannes. Die
Ausstattung der Vorrichtung mit Mitteln aus der Steuer- und
Regelungstechnik ist für den Einzelfall hinsichtlich
Aufwand-Nutzen-Verhältnis zu prüfen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn in einem
verlängerten Glättspalt, der von beiderseits der Bahn
angeordneten, zur Bahn weisenden und gegen die Bahn
jeweils anpreßbaren, beheizbaren Flächen gebildet
wird, mit dem folgenden Merkmal:
- 1.1 die Faserstoffbahn (5) wird durch den Glättspalt (4), geführt und während ihrer Verweilzeit zwischen Einlauf und Auslauf aus dem Glättspalt (4) einem bestimmten Druckverlauf ausgesetzt; gekennzeichnet durch das folgende Merkmal:
- 1.2 der Druckverlauf im Glättspalt (4) kann in Faserstoffbahnlaufrichtung und/oder quer zur Faserstoffbahnlaufrichtung während des Betriebes veränderbar eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckverlauf stufenlos veränderbar eingestellt
werden kann.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckverlauf durch die
Verschiebung wenigstens einer der beiden Flächen (7,
3) relativ gegenüber der anderen Fläche eingestellt
werden kann, wobei die Lage der Wirkungslinien der zur
Anpressung erforderlichen Stützkräfte bezogen auf die
andere Fläche in Laufrichtung der Faserstoffbahn (5)
unverändert bleiben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine Fläche relativ gegenüber
der anderen Fläche im wesentlichen in deren
Umfangsrichtung verschoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei wechselnden
Faserstoffbahnformaten während des Betriebes die eine
Fläche derart gegenüber der anderen verschoben wird,
daß der Rand wenigstens einer der beiden Flächen mit
einem Faserstoffbahnrand übereinstimmt.
6. Vorrichtung zum Glätten einer Faserstoffbahn mit den
folgenden Merkmalen:
- 6.1 es sind ein umlaufender, einen Ring bildender Körper (2), und ein Gegenelement (3) vorgesehen, die miteinander einen verlängerten Spalt (Glättspalt) (4) bilden;
- 6.2 es ist ein Schuh (6) vorgesehen, der im Ring (2) angeordnet und gegen die Innenfläche des Ringes (9) anpreßbar ist;
- 6.3 dem Schuh (6) ist eine Einrichtung zum Erzeugen und Aufbringen der zur Anpressung erforderlichen Stützkräfte zugeordnet; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 6.4 der Schuh (6) ist unter Bildung einer Trennfläche (13) in zwei Teile (14, 15) unterteilt, dessen eines die Anpreßfläche aufweist (Anpreßteil (14)), und an dessen anderen die Stützkräfte eingeleitet werden (Stützteil (15));
- 6.5 das Anpreßteil (14) ist entlang der Trennfläche (13) verschiebbar;
- 6.6 das Stützteil (15) ist um eine zur Faserstoffbahn (5) parallele und zur Laufrichtung der Faserstoffbahn (5) senkrechte Achse kippbar gelagert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
- 7.1 das Gegenelement (3) ist als rotationssymmetrischer Körper ausgebildet; gekennzeichnet durch das folgende Merkmal:
- 7.2 die Mantelfläche des Gegenelementes und die Anpreßfläche (14) des Schuhs (6) sind konzentrisch zueinander angeordnet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennfläche (13) als
Ebene ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschiebung des Anpreßteiles
(14) in Laufrichtung der Faserstoffbahn (5) bzw.
entgegen erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebung des Anpreßteiles (14) zusätzlich
quer zur Faserstoffbahnlaufrichtung erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schuh (6) im Bereich
wenigstens eines Schuhrandes (17) Entlastungselemente
aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung wenigstens einen
in einer mit Druckmittel beaufschlagbaren Kammer
angeordneten Kolben umfaßt, der an der dem
Gegenelement abgewandten Seite des Stützteiles des
Schuhs angreift.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben oder das die Kolben tragende Element
gegen das Gegenelement (3) in Achsrichtung
verschiebbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einsatz als Preßvorrichtung
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344165 DE4344165A1 (de) | 1993-12-23 | 1993-12-23 | Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn in einem verlängerten Glättspalt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344165 DE4344165A1 (de) | 1993-12-23 | 1993-12-23 | Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn in einem verlängerten Glättspalt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4344165A1 true DE4344165A1 (de) | 1995-06-29 |
Family
ID=6506000
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934344165 Withdrawn DE4344165A1 (de) | 1993-12-23 | 1993-12-23 | Verfahren zum Glätten einer Faserstoffbahn in einem verlängerten Glättspalt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4344165A1 (de) |
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