DE4343008C1 - Resonanzabsorber - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Resonanzabsorber zur Dämpfung von
Körperschallschwingungen mit einer Anzahl von frei schwingenden Zungen
mit unterschiedlichen Resonanzfrequenzen, wobei die Zungen an einer
gemeinsamen, mit einem zu bedämpfenden Körper verbindbaren Basis
angeordnet sind.
Resonanzabsorber der oben genannten Art sind z. B. aus der DE 10 71 364
oder der DE-OS 21 63 798 bekannt. Bei diesen Schwingungsabsorbern sind
die einzelnen Zungen bzgl. ihrer Resonanzfrequenz auf die Schwingungen
des zu bedämpfenden Körpers abgestimmt. Die so zu Resonanzschwingungen
angeregten Zungen entziehen damit dem zu bedämpfenden Körper
Schwingungsenergie, welche durch geeignete Dämpfung der Zungen letztlich
in Wärme umgesetzt wird.
Zur Steigerung der schwingungsdämpfenden Wirkung ist es aus der EP 0 020 284
B1 bekannt, plattenförmige Zungen übereinander zu stapeln, wobei
zwischen den Zungen Lagen aus einem Dämpfungsmaterial angeordnet sind.
Die einzelnen Zungen und das Dämpfungsmaterial sind so aufeinander
abgestimmt, daß die einzelnen Platten gegeneinander schwingen und dabei
das Dämpfungsmaterial komprimieren bzw. entspannen. Bei einem derartigen
Resonanzabsorber müssen die Zwischenlagen aus Dämpfungsmaterial relativ
dick und weich sein, damit keine all zu große Kopplung zwischen den
einzelnen Zungen zustande kommt, wodurch das gesamte
Schwingungsverhalten verändert würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Resonanzabsorber der
o. g. Art zu schaffen, welcher bei gleicher Wirkung eine kompaktere
Bauweise ermöglicht, auf einen möglichst breiten Frequenzbereich
abstimmbar ist und mit geringeren Mengen an Dämpfungsmaterial als bisher
auskommt.
Diese Aufgabe wird durch einen Resonanzabsorber mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Schwingungsabsorber weist
zum einen freischwingende Zungen auf, die als Doppelzungen ausgebildet
sind, die jedoch schwingungsmäßig nicht an benachbarte Doppelzungen
gekoppelt sind und somit ein definiertes Schwingungsverhalten zeigen.
Zum anderen wird zur Erhöhung der Dämpfung jeweils einer Doppelzunge
eine Technologie verwandt, die als "eingezwängter Belag" zur Dämpfung
von Biegeschwingungen dünner Bleche an sich bekannt ist. Hierbei wird
die Dämpfungsschicht nicht durch Kompression bzw. Entspannung
verformt, sondern durch Scherung, so daß die Dämpfungsschichten extrem
dünn sein können.
Die Zungen können entweder in einer Lage nebeneinander, wie z. B.
entsprechend der DE 21 63 798 angeordnet sein oder übereinander, wie
z. B. entsprechend der DE 10 71 364 bzw. EP 0 020 284 B1. In besonders
kompakter Weise werden mehrere Lagen mit deckungsgleichem Außenumfang
übereinander gestapelt, so daß ein Block aus zeilen- und spaltenförmig
angeordneten, frei schwingenden Doppelzungen entsteht.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind dem in der Figur teilweise
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
Der in der Figur dargestellte Resonanzabsorber besteht aus sieben Lagen
(1 bis 7) von Doppelzungen (1.1, 1.2, 1.3. . .), wobei jede Lage aus zwei
deckungsgleichen Metallplatten gleicher Dicke hergestellt ist. Die
Platten sind auf zwei gegenüberliegenden Seiten A und B kammartig
eingeschnitten, wobei ein schräg über die Plattenfläche verlaufender
Basisstreifen der Breite b uneingeschnitten verbleibt. Längs dieses
Basisstreifens sind zwischen den einzelnen Lagen deckungsgleich
verlaufende Distanzstücke 10 bis 15 eingelegt, über die eine akustische
Kopplung der einzelnen Platten im Bereich der Basisstreifen erfolgt,
wobei die Lagen und die Distanzstücke durch eine Basisplatte 8 und eine
sog. Adapterplatte 9 mittels Spannschrauben 9.1 bis 9.7 zusammengehalten
werden. Die Distanzstücke können insbesondere bei der Herstellung großer
Stückzahlen von Absorbern auch direkt mit den Platten integriert sein,
z. B. durch entsprechende Gußformen für die Platten oder durch
Präge- oder Fräsbearbeitung ebener Platten. Der Resonanzabsorber wird
über die Basisplatte 8 kraft- und momentschlüssig mit einem zu
dämpfenden Körper verbunden.
Zwischen die beiden Platten einer Lage (1 bis 7) wird vor dem
Aufeinanderstapeln und Schneiden eine Dämpfungsschicht aufgebracht, so
daß eine sandwichartige Struktur entsteht. Nach dem Schneiden der
Platten entstehen so Doppelzungen 1.1, 1.2, . . . 1.7, welche aus jeweils
zwei metallischen Zungenelementen, z. B. 1.11 und 1.12, mit dazwischen
eingezwängtem Belag, z. B. 1.13, bestehen.
Wenn, wie im gezeigten Beispiel, der Basisstreifen asymmetrisch über die
Plattenebene verläuft, so entstehen pro Lage 2 × 7 Doppelzungen mit
jeweils unterschiedlicher Länge und somit unterschiedlicher
Resonanzfrequenz.
Wenn, wie im Ausführungsbeispiel ebenfalls gezeigt ist, die Schichtdicke
der einzelnen Plattenelemente von Lage zu Lage (von 1 nach 7) zunimmt,
multipliziert sich die Anzahl der Zungen mit unterschiedlichen
Resonanzfrequenzen um die Zahl der Lagen.
Für die Berechnung der Resonanzfrequenzen der Doppelzungen mit
konstantem Querschnittsverlauf kann folgende Beziehung angesetzt werden:
Dabei bedeuten
Sn: Eigenfrequenz-Beiwert
l: Zungenlänge
I: Flächenträgheitsmoment
A: Zungenquerschnittsfläche
E: Elastizitätsmodul
ρ: Dichte
Sn: Eigenfrequenz-Beiwert
l: Zungenlänge
I: Flächenträgheitsmoment
A: Zungenquerschnittsfläche
E: Elastizitätsmodul
ρ: Dichte
Die Eigenfrequenz-Beiwerte sind von der Art der Einspannung der Zunge
und der Ordnungszahl der Eigenschwingung abhängig. In "Technische
Akustik" von IVAR VEIT, Verlag: Vogel Fachbuch, 4. Aufl., 1988 sind für
einen einseitig eingespannten Stab, der mit der erfindungsgemäßen
Absorberzunge als äquivalent angesehen werden kann, folgende Beiwerte
für die Grundschwingung und die ersten 4 Oberschwingungen angegeben:
s₁ = 1.875 (Grundschwingung)
s₂ = 4,694 (1. Oberschwingung)
s₃ = 7,855 (2. Oberschwingung)
s₄ = 10,996 (3. Oberschwingung)
s₅ = 14,137 (4. Oberschwingung).
s₂ = 4,694 (1. Oberschwingung)
s₃ = 7,855 (2. Oberschwingung)
s₄ = 10,996 (3. Oberschwingung)
s₅ = 14,137 (4. Oberschwingung).
Durch die Verbindung zweier Zungenelemente zu einer Doppelzunge mittels
einer Dämpfungsschicht muß bzgl. der Resonanzfrequenzermittlung einer
derartigen Doppelzunge ein Kopplungsfaktor berücksichtigt werden. Somit
gilt:
fnD = K · fn.
Hierbei bedeutet
fnD: Eigenfrequenz der Doppelzunge
K: Kopplungsfaktor.
fnD: Eigenfrequenz der Doppelzunge
K: Kopplungsfaktor.
Der Kopplungsfaktor bewegt sich je nach Material zwischen den Werten 1
und 2. Bei einer sehr weichen Dämpfungsmasse erhöht sich die
Eigenfrequenz der Doppelzunge nur unwesentlich, bei einer sehr harten
Dämpfungsmasse erhält man nahezu den Kopplungsfaktor 2, also eine
Frequenzverdoppelung.
Besonders vorteilhaft ist eine Abstufung der Zungen nach folgender Regel:
Hierbei bedeuten mit
ln = Länge der n-ten Zunge
l₀ = Länge der längsten Zunge
n = Laufindex zwischen 0 und N-1
N = Gesamtzahl der verschiedenen Zungenlängen
f₁ = erste Resonanzfrequenz der längsten Zunge
f₂ = zweite Resonanzfrequenz der längsten Zunge.
ln = Länge der n-ten Zunge
l₀ = Länge der längsten Zunge
n = Laufindex zwischen 0 und N-1
N = Gesamtzahl der verschiedenen Zungenlängen
f₁ = erste Resonanzfrequenz der längsten Zunge
f₂ = zweite Resonanzfrequenz der längsten Zunge.
Die Möglichkeit, die Doppelzungen mit unterschiedlichen
Dämpfungsschichten zu versehen, führt zu einer
Temperaturbereichserweiterung für den Schwingungsabsorber.
Claims (9)
1. Resonanzabsorber zur Dämpfung von Körperschallschwingungen mit
einer Anzahl von freischwingenden Zungen mit unterschiedlichen
Resonanzfrequenzen, wobei die Zungen an einer gemeinsamen, mit einem zu
bedämpfenden Körper verbindbaren Basis angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zungen als Doppelzungen (1.1, 1.2, . . .) mit
einem jeweils zwischen den beiden Zungenelementen (1.11, 1.12; . . .)
eingezwängtem Dämpfungsbelag (1.13; . . .) ausgebildet sind.
2. Resonanzabsorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Zungenelemente (1.11, 1.12; . . .) deckungsgleich sind.
3. Resonanzabsorber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Doppelzungen (1.1, 2.1, . . .) mit
gegenseitigen Abständen übereinander gestapelt sind, wobei die
Basisflächen zur Einleitung von Körperschallschwingungen in Kontakt
miteinander stehen.
4. Resonanzabsorber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Doppelzungen (1.1, 2.1, . . .) eines Stapels deckungsgleich sind,
jedoch unterschiedliche Dicken aufweisen.
5. Resonanzabsorber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Doppelzungen (1.11, 1.12, 1.13, . . .)
unterschiedlicher Länge nebeneinander an einer gemeinsamen Basis
angeordnet sind.
6. Resonanzabsorber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Lage (1) von Doppelzungen (1.1, 1.2, . . .)
unterschiedlicher Länge durch kammartiges Einschneiden zweier
deckungsgleicher, rechteckiger oder quadratischer Platten an zwei
gegenüberliegenden Seiten (A, B) unter Beibehaltung eines zentralen,
schräg über die Plattenfläche verlaufenden Basisstreifens abgebildet
wird.
7. Resonanzabsorber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Lagen (1, 2, 3 . . .) von Doppelzungen (1.1, 1.2, . . .; 2.1,
2.2 . . .) mit unterschiedlichen Dicken und deckungsgleichen
Basisstreifen übereinander gestapelt sind, wobei die Enden der
Doppelzungen freistehend sind, die Basisstreifen jedoch in Kontakt
zueinander stehen.
8. Resonanzabsorber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dämpfungsschicht (1.13, . . .) innerhalb eines
Stapels von Doppelzungen von Lage zu Lage unterschiedlich ist.
9. Resonanzabsorber nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längen der Doppelzungen nach folgender
Beziehung abgestuft sind:
mit
ln = Länge der n-ten Zunge
l₀ = Länge der längsten Zunge
n = Laufzahl zwischen 0 und N-1
N = Gesamtzahl der verschiedenen Zungen
f₁ = erste Resonanzfrequenz der längsten Zunge
f₂ = zweite Resonanzfrequenz der längsten Zunge.
ln = Länge der n-ten Zunge
l₀ = Länge der längsten Zunge
n = Laufzahl zwischen 0 und N-1
N = Gesamtzahl der verschiedenen Zungen
f₁ = erste Resonanzfrequenz der längsten Zunge
f₂ = zweite Resonanzfrequenz der längsten Zunge.
Priority Applications (6)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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8318 | Patent restricted | ||
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D5 | Patent modified in the restriction proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: LFK LENKFLUGKOERPERSYSTEME GMBH, 81669 MUENCHEN, D |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |