DE4341795A1 - Verfahren zur Herstellung wasserfreier alpha-Sulfofettsäuresalze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung wasserfreier alpha-SulfofettsäuresalzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von was
serfreien alpha-Sulfofettsäuresalzen, bei dem man alpha-sul
fonierte Fettsäureniedrigalkylester in Gegenwart einer Alka
lireserve mit überhitztem Wasserdampf behandelt.
alpha-Sulfofettsäuresalze stellen Anlagerungsprodukte von
Schwefeltrioxid an gesättigte Fettsäuren dar. Da die Stoffe
über eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe verfügen, wer
den sie auch häufig als "alpha-Disalze" bezeichnet.
alpha-Disalze stellen anionische Tenside dar, die auf Basis
niedrig veredelter tierischer oder pflanzlicher Rohstoffe
hergestellt werden können. Da sie zudem über ausgezeichnete
Detergenseigenschaften verfügen, erfüllen sie nicht nur das
Marktbedürfnis nach natürlichen Chemierohstoffen, sondern
eignen sich auch in besonderer Weise zur Herstellung lei
stungsstarker Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel.
Im Hinblick auf den technischen Einsatz der alpha-Disalze
müssen jedoch drei Qualitätskriterien erfüllt sein:
- - Sulfiergrad oberhalb von 85%,
- - Farbe kleiner 50 Klett sowie
- - Pasten-, d. h. Feststoffkonzentration größer 30 Gew.-%.
In der Vergangenheit hat es nicht an Versuchen gefehlt, Ver
fahren zur spezifikationsgerechten Herstellung von alpha-
Disalzen zu entwickeln. Seit 1926 ist beispielsweise aus den
Arbeiten von Günter und Hetzer bekannt, daß sich gesättigte
Carbonsäuren durch Umsetzung mit starken Sulfiermitteln bei
gleichzeitiger Anwendung energischer Reaktionsbedingungen in
alpha-Disalze überführen lassen [US 1 926 442). Als geeignete
Sulfieragentien werden Schwefeltrioxid, Oleum und Chlorsul
fonsäure beschrieben. Aus Arbeiten von Stirton et al. ist
jedoch bekannt, daß die nach diesem Verfahren erhältlichen
Produkte stark verfärbt sind [J. Am. Oil. Chem. Soc. 39, 490
(1962)].
Mitte der 50er Jahre wurde von ARMOUR INDUSTRIAL CHEMICAL
CO., Chicago, unter der Bezeichnung "Armosul" ein alpha-Di
salz vertrieben, das durch Fettsäuresulfierung mit Schwefel
trioxid in einem inerten Lösungsmittel hergestellt worden war
[Armour Ind. Chem. Co., Technical Bull G7 (1956)]. Die Sulfo
nierung im Lösungsmittel ist jedoch technisch aufwendig und
aus ökonomischer Sicht wenig rentabel.
Weil et al. haben in Organic Synth. 36, 83 (1956) ein Ver
fahren beschrieben, bei dem Palmitinsäure in Tetrachlorkoh
lenstoff bei mäßigen Temperaturen durch langsames Zutropfen
von flüssigem Schwefeltrioxid sulfiert wurde. Das Sulfier
agens wurde in einem molaren Überschuß von 50 bis 70% ein
gesetzt und die Aufarbeitung bestand darin, den Feststoff
auszufrieren, mit Lösungsmittel zu waschen und anschließend
zu trocknen. Aus naheliegenden Gründen kommt ein solches
Verfahren für eine technische Realisierung kaum in Betracht.
Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Direktsulfonierung von
Fettsäuren ist in der Vergangenheit der Gedanke einer Lö
sungsmittelsulfonierung immer wieder in verschiedenen Varia
tionen aufgegriffen worden: Greenwood schlägt beispielsweise
vor, die Fettsäure in Dichlormethan zu lösen, mit großem
Überschuß an SO₃ zu sulfonieren und das Lösungsmittel nach
der Neutralisation abzudestillieren. Das reine alpha-Disalz
wird nach diesem Verfahren durch Auskristallisieren, Waschen
und Trocknen gewonnen [GB-B 1 214 714]. Von Moyer wird ein
Verfahren beschrieben, das flüssiges Schwefeldioxid als Lö
sungsmittel nutzt [US 2 195 186], Bloch schlägt für diesen
Zweck den Einsatz von flüssigem Butan vor [US 2 811 387].
Zur Verbesserung der Farbe von alpha-Disalzen wird von Well
wood ein Verfahren beschrieben, bei dem man Fettsäuren mit
einem SO₃/Luft-Gemisch in einem Fallfilmreaktor sulfoniert
und im Gemisch gelöstes freies Schwefeltrioxid unmittelbar
nach der Sulfonierung durch Zusatz von Alkylbenzol abfängt
[DE-OS-22 13 155]. Der Einfluß nichtabreagierten Schwefel
trioxids auf die Sulfonatfarbe ist jedoch nachweislich ge
ring, so daß auch dieses Verfahren keinen Durchbruch auf dem
Weg zu hellfarbigen Produkten darstellt; zudem werden stets
Mischungen von alpha-Disalzen und Alkylbenzolsulfonaten er
halten.
In der Deutschen Patentschrift DE-PS 16 43 111 (Unilever)
wird vom selben Autor vorgeschlagen, Mischungen kurzkettiger
und langkettiger gesättigter Fettsäuren bei sehr hohen Tempe
raturen von 95 bis 150°C und kurzen Reaktionszeiten von 10
Sekunden bis 5 Minuten mit einem 40 bis 50 mol-%igen SO₃-
Überschuß zu sulfonieren. Im Hinblick auf gute Wascheigen
schaften sind jedoch alpha-Disalze mit kurzen Alkylresten
weniger erwünscht. Zudem verbietet sich der Einsatz von
Schwefeltrioxid in den genannten Überschußmengen aus ökono
mischen und ökologischen Gründen.
Aus der Britischen Patentschrift GB-B 1 338 935 ist umgekehrt
ein Verfahren zur Herstellung hellfarbiger alpha-Disalze be
kannt, bei dem das Sulfieragens im Unterschuß eingesetzt
wird. Die Vorteile einer besseren Farbe werden jedoch durch
erhebliche Abstriche beim Sulfiergrad überkompensiert.
Keine der genannten Schriften gibt Aufschluß darüber, auf
welchem Wege alpha-Disalzpasten in konzentrierter, d. h. im
Hinblick auf Transport, Verarbeitung und Lagerung ökonomisch
sinnvoller Form hergestellt werden können.
Lediglich aus der Deutschen Patentanmeldung DE-A1 40 35 935
ist bekannt, daß man konzentrierte Pasten von alpha-Disalzen
herstellen kann, wenn man dem sauren Sulfierprodukt vor der
Neutralisation Viskositätsminderer wie z. B. Ölsäuresulfonat,
Monoglyceridsulfate oder Fettalkoholpolyglycolether zusetzt.
Das Verfahren ist jedoch technisch aufwendig und führt wie
derum zu Verunreinigungen, die die Eigenschaften des Produk
tes unvorteilhaft verändern können.
Keines der Verfahren des Stands der Technik offenbart somit
ein Lehre zum Handeln, nach der sich Salze von alpha-Sulfo
fettsäuren in einer technisch zufriedenstellenden Form her
stellen lassen.
Nachdem die bekannten Lösungsansätze besten
falls zu Verbesserung des einen oder anderen kritischen Para
meters führen, hat die Aufgabe der Erfindung darin be
standen, ein Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen, was
serfreien alpha-Disalzen zur Verfügung zu stellen, die sich
durch verbesserte Farb- und Geruchseigenschaften auszeichnen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
wasserfreier alpha-Sulfofettsäuresalze, bei dem man Sulfonie
rungsprodukte von Fettsäureniedrigalkylestern der Formel (I)
R¹CO-OR² (I)
in der R¹CO für einen gesättigten Acylrest mit 12 bis 22 Koh
lenstoffatomen und R² für einen linearen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, in Gegenwart
einer Base mit Wasserdampf behandelt und dabei gleichzeitig
hydrolysiert, neutralisiert und trocknet.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei der Wasserdampf
behandlung von sulfonierten Fettsäureniedrigalkylestern in
Gegenwart einer ausreichenden Alkalireserve nicht nur die
Esterbindung praktisch quantitativ verseift wird, sondern
gleichzeitig eine Neutralisation sowohl der Carboxyl- als
auch der Sulfonsäuregruppe stattfindet. Der bei der Hydrolyse
freigesetzte Alkohol wird zusammen mit weiteren farbgebenden
Verunreinigungen mit dem Kondensatwasser abgetrennt, wobei
ein hellfarbiges, geruchlich einwandfreies Trockenprodukt er
halten wird, das zudem über eine hohe innere Oberfläche und
eine ausgezeichnete Kaltwasserlöslichkeit verfügt.
Als Ausgangsstoffe für die Herstellung der alpha-Sulfofett
säuresalze kommen Fettsäureester auf Basis von Fettsäuren mit
12 bis 22 Kohlenstoffatomen in Betracht. Typische Beispiele
sind Niedrigalkyl- und insbesondere Methylester der Laurin
säure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Isostea
rinsäure, Arachinsäure und Behensäure sowie deren technische
Mischungen, die beispielsweise im Zuge der Umesterung von
technischen Fetten und Ölen anfallen. Für die Sulfonierung
ist es von besonderer Bedeutung, daß die Fettsäureester eine
Iodzahl unterhalb von 0,5, vorzugsweise unterhalb von 0,1
aufweisen, um Additionen des Sulfonierungsmittels an die Dop
pelbindung sowie Polymerisationsreaktionen unter Bildung von
Farbkörpern zu vermeiden. Es empfiehlt sich daher, die einge
setzten Alkylester vor der Sulfonierung sorgfältig zu härten.
Vorzugsweise werden Fettsäureniedrigalkylester der Formel (I)
einsetzt, in der R¹CO für einen gesättigten Acylrest mit 16
bis 18 Kohlenstoffatomen und R² für eine Methylgruppe steht.
Typische Beispiele sind Methylester auf Basis Talgfettsäure
oder Palmfettsäure.
Die Sulfonierung der Fettsäureniedrigalkylester kann in an
sich bekannter Weise erfolgen [vgl. J. Falbe (ed.), "Surfac
tants in consumer products", Springer Verlag, Berlin-Heidel
berg, 1987, S. 61], wobei Reaktoren, die nach dem Fallfilm
prinzip arbeiten, bevorzugt sind. Als Sulfiermittel kommen
Chlorsulfonsäure und insbesondere gasförmiges Schwefeltrioxid
in Betracht. Letzteres wird üblicherweise mit einem inerten
Gas, vorzugsweise Luft oder Stickstoff verdünnt und in Form
eines Gasgemisches, welches das Sulfieragens in einer Kon
zentration von 1 bis 8, insbesondere 2 bis 5 Vol.-% enthält,
eingesetzt.
Das molare Einsatzverhältnis von Ester zu Sulfonierungsmittel
kann 1 : 0,95 bis 1 : 1,15 und vorzugsweise 1 : 1,1 bis 1 : 1,3
betragen. Üblicherweise wird die Sulfonierung bei Tempe
raturen von 80 bis 95 durchgeführt. Im Hinblick auf die Vis
kosität der Einsatzstoffe einerseits und die Farbqualität der
resultierenden Sulfonierungsprodukte andererseits, hat es
sich als optimal erwiesen, die Reaktion in einem Temperatur
bereich von 85 bis 90°C durchzuführen.
Im Anschluß an die Sulfonierung müssen die alpha-sulfonierten
Alkylester hydrolysiert und die beiden Säuregruppen - die
Carboxyl- und die Sulfonsäuregruppe - neutralisiert werden.
Auf 1 Mol eingesetzten Alkylester entfallen daher mindestens
2 Mol Base. In der Praxis ist es empfehlenswert, ein höheres
Einsatzverhältnis von beispielsweise 1 : 2,5 zu wählen, um
auch überschüssiges Sulfiermittel zu erfassen. Wird anstelle
einer einbasigen Alkaliverbindung eine zweibasige eingesetzt,
halbieren sich die genannten Verhältnisse selbstverständlich
entsprechend.
Als Basen kommen Alkalimetallhydroxide wie Natrium-, Kalium- und
Lithiumhydroxid, Erdalkalimetalloxide und -hydroxide wie
Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid und Calciumhy
droxid, Ammoniak, Mono-, Di- und Tri-C2-4-Alkanolamine, bei
spielsweise Mono-, Di- und Triethanolamin sowie primäre, se
kundäre oder tertiäre C1-4-Alkylamine sowie Glucamine in Be
tracht. Die Neutralisationsbasen gelangen dabei vorzugsweise
in Form 5 bis 55 gew.-%iger wäßriger Lösungen zum Einsatz,
wobei Natriumhydroxid beispielsweise in Form einer 5 bis 25
gew.-%igen wäßrigen Lösung bevorzugt ist.
Die Art und Weise, wie das saure Sulfonierungsprodukt und die
als Alkalireserve bei der Heißdampfbehandlung erforderliche
Base miteinander in Kontakt gebracht werden, ist an sich un
kritisch.
In einer einfachen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird das saure Sulfonierungsprodukt - batchweise oder
kontinuierlich - in eine wäßrige Lösung der Base eingerührt
und der resultierende, stark alkalische Slurry mit dem Was
serdampf behandelt. Diese Verfahrensvariante schließt die
Erkenntnis ein, daß Slurries von alpha-Disalzen oberhalb ei
ner Feststoffkonzentration von ca. 30 Gew.-% nicht mehr
fließfähig sind, während entsprechende Aufschlämmungen der
sulfonierten Ester sehr wohl noch handhabbar sind. Dement
sprechend können die die sulfonierten Fettsäureniedrigalkyl
ester enthaltenden Slurries im Sinne des erfindungsgemäßen
Verfahrens einen Feststoffgehalt von beispielsweise 40 bis 60 Gew.-%
aufweisen.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist es jedoch
ebenso möglich, das saure Einsatzmaterial, die wäßrige Base
und den Wasserdampf über eine Mehrstoffdüse miteinander in
Kontakt zu bringen und gemeinsam zu versprühen. Gegenüber den
ebenfalls flüssigen wasserfreien alpha-Sulfofettsäuren haben
die sauren Estersulfonierungsprodukte den Vorteil höherer
Sulfiergrade und besserer Farbqualität.
Die sulfonierten Fettsäureniedrigalkylester werden zusammen
mit der als Alkalireserve benötigten Basenmenge im Sinne des
erfindungsgemäßen Verfahrens unter Ausschluß von Luftsauer
stoff in Gegenwart von überhitztem Wasserdampf behandelt. Das
Prinzip dieses neuartigen technischen Verfahrens wurde von
der Anmelderin in ihren Deutschen Patentanmeldungen DE-A1 40 30 688,
DE-A1 42 04 035, DE 42 04 090, DE-A1 42 06 050, DE-A1 42 06 495,
DE-A1 42 06 521 und DE-A1 42 08 773 offengelegt.
Dem Verfahren liegt das Prinzip zugrunde, daß durch Kondensa
tion des Heißdampfes auf dem kühleren Einsatzgut und Abgabe
der Kondensationswärme an das zu trocknende Gut eine spontane
Aufheizung des wäßrigen Tropfens auf die Siedetemperatur des
Wassers unter Arbeitsbedingungen, bei Normaldruck also auf
Temperaturen von etwa 100°C, stattfindet. Diese Siedetempera
tur wird als Mindesttemperatur während der gesamten Verweil
zeit im Guttropfen beibehalten. Wasserdampfflüchtige Verun
reinigungen wie beispielsweise die bei der gleichzeitig ab
laufenden Hydrolyse freigesetzten niederen Alkohole werden
auf diese Weise zusammen mit anderen Verunreinigungen rasch,
vollständig und schonend mit der Wasserphase abgetrennt.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Sulfonierungsprodukte und die Alkali
reserve zusammen mit überhitztem Wasserdampf bei einer Tem
peratur im Bereich von 120 bis 280°C in ein geschlossenes
System versprüht, das Kondensatwasser mit den darin gelösten
Alkoholen und Verunreinigungen abgetrennt und die getrockne
ten und gereinigten Wertstoffe ausgeschleust.
Grundsätzlich gilt, daß im geschlossenen System mit einem
Wasserdampfkreislaufstrom gearbeitet wird, dem der verdampfte
Wasseranteil des Einsatzgutes entzogen wird, während der ab
gegebene Energiebetrag dem Kreislaufstrom wieder zugeführt
wird. Während bei konventionellen Verfahren ein Arbeiten bei
höheren Temperaturen stets mit der Gefahr einer partiellen
Verkohlung des zu reinigenden Gutes verbunden ist, macht hier
die Abwesenheit von Luftsauerstoff Arbeitstemperaturen von
insbesondere 150 bis 200°C ohne weiteres möglich. Der abge
zogene Wasserdampfteilstrom kann nach der Abtrennung der ge
lösten Verunreinigungen vorteilhafterweise als Brauchdampf
anderweitiger Verwendung zugeführt werden. Eine Aufarbeitung
der Kondensatphase kann beispielsweise über Ultrafiltration
erfolgen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen alpha-
Sulfofettsäuresalze sind wasserfrei, weisen eine hohe innere
Oberfläche auf und sind daher besonders gut wasserlöslich.
Zudem zeichnen sich die Produkte durch eine besondere Farb- und
Geruchsqualität aus. Sie eignen sich zur Herstellung von
oberflächenaktiven Mitteln, beispielsweise Wasch-, Spül-,
Reinigungs- und Avivagemitteln sowie Produkten zur Haar- und
Körperpflege, in denen sie in Mengen von 1 bis 50, vorzugs
weise 5 bis 25 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten
sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
In einem 1-l-Sulfierreaktor mit Heiz- und Kühlmantel und
Gaseinleitungsrohr wurden 270 g (1 mol) C16-18-Talgfettsäure
(Edenor® H-Ti, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG) auf 80°C er
wärmt und mit 96 g (1,2 Mol) gasförmigem Schwefeltrioxid
entsprechend einem molaren Einsatzverhältnis von 1 : 1,2 um
gesetzt. Das SO₃ wurde unter Erwärmen aus einer entsprechen
den Menge 65 gew.-%igen Oleums ausgetrieben, mit Stickstoff
auf eine Konzentration von 5 Vol.-% verdünnt und innerhalb
von 60 min in den Ester eingeleitet. Die Temperatur des Re
aktionsgemisches wurde dabei unterhalb von 90°C gehalten.
Nach der Sulfonierung wurde das rohe Sulfonierungsprodukt zu
nächst 15 min lang einer Nachreaktion bei 80°C im Wasserbad
unterworfen und mit 92 g (2,3 mol) Natriumhydroxid in Form
einer 25gew.-%igen wäßrigen Lösung versetzt.
Die alkalisch eingestellte Reaktionsmischung aus I) wurde in
einem Sprühturm der Fa. NIRO ATOMIZER in einem geschlossenen
System mit überhitztem Wasserdampf behandelt. Die Prozeßdaten
sind in Tab. 1 zusammengefaßt:
Tabelle 1 | |
Prozeßdaten | |
Dampfeintrittstemperatur|250°C | |
Dampfaustrittstemperatur | 180°C |
Turmunterdruck | 16 mbar |
Feedpumpendruck | 5 bar |
Feedtemperatur | 80°C |
Feedmenge | 12 kg/h |
Dampfmenge | 350 m³/h |
Das resultierende hellfarbige Trockenprodukt wies die folgen
den Kennzahlen auf:
alpha-Sulfofettsäure-di-Natriumsalz | |
94,1 Gew.-% | |
alpha-Sulfofettsäuremethylester-Natriumsalz | 4,5 Gew.-% |
Fettsäure-Natriumsalz | 1,0 Gew.-% |
Methylsulfat | 0,3 Gew.-% |
Methanol | 0,1 Gew.-% |
Wasser | 0,1 Gew.-% |
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung wasserfreier alpha-Sulfofett
säuresalze, bei dem man Sulfonierungsprodukte von Fett
säureniedrigalkylestern der Formel (I)
R¹CO-OR² (II)in der R¹CO für einen gesättigten Acylrest mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen und R² für einen linearen oder ver
zweigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht,
in Gegenwart einer Base mit Wasserdampf behandelt und
dabei gleichzeitig hydrolysiert, neutralisiert und
trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Fettsäureniedrigalkylester der Formel (I) einsetzt,
in der R¹CO für einen gesättigten Acylrest mit 16 bis 18
Kohlenstoffatomen und R² für eine Methylgruppe steht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Sulfonierungsprodukte und die Base
im molaren Verhältnis 1 : 2 bis 1 : 2,5 einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Base Natriumhydroxid einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die sulfonierten Fettsäureniedrigal
kylester in Form eines wäßrigen Slurries mit einem Fest
stoffgehalt im Bereich von 40 bis 60 Gew.-% einsetzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die sulfonierten Fettsäureniedrigal
kylester und die wäßrigen Basen in einer Mehrstoffdüse
mit dem Wasserdampf in Kontakt bringt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die sulfonierten Fettsäureniedrigal
kylester zusammen mit überhitztem Wasserdampf einer
Temperatur im Bereich von 220 bis 280°C in ein geschlos
senes System versprüht, das Kondenswasser mit den darin
gelösten Hydrolysealkoholen und Verunreinigungen ab
trennt und die wasserfreien alpha-Sulfofettsäuresalze
ausschleust.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4341795A DE4341795A1 (de) | 1993-12-08 | 1993-12-08 | Verfahren zur Herstellung wasserfreier alpha-Sulfofettsäuresalze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4341795A DE4341795A1 (de) | 1993-12-08 | 1993-12-08 | Verfahren zur Herstellung wasserfreier alpha-Sulfofettsäuresalze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4341795A1 true DE4341795A1 (de) | 1995-06-14 |
Family
ID=6504454
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4341795A Withdrawn DE4341795A1 (de) | 1993-12-08 | 1993-12-08 | Verfahren zur Herstellung wasserfreier alpha-Sulfofettsäuresalze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4341795A1 (de) |
-
1993
- 1993-12-08 DE DE4341795A patent/DE4341795A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |