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Vorrichtung zum Erweichen von Schuhwerkteilen. Die vorliegende Erfindung
betrifft Vorrichtungen zum Erweichen von Schuhwerkteilen und insbesondere zum Erweichen
von Spitzensteifkappen. Das Erweichen der Spitzensteifkappen erfolgt während der
Herstellung von Schuhwerk in zwei verschiedenen Stufen, nämlich vor dem Überholvorgang
und vor dem Aufzwickvorgang. Die neuartige Vorrichtung eignet sich besonders zum
Weichmachen der Steifkappen von aufgeleistetem Schuhwerk, und zwar «erden die Schubspitzen
in Beheizungskammern eingeführt, um die Steifkappen weich und biegsam zu machen.
Das Weichmachen der Steifkappen erfolgt durch strahlende Hitze und durch feuchten
Dampf.
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Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein trockene
Hitze ausstrahlendes Glied auch zum Erhitzen einer oder mehrerer Wasserdüsen dient,
so daß kleine, durch die Wasserdüsen geleitete Wasserströme als Dampf in der Nachbarschaft
der zu erweichenden Steifkappe aufsteigen.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Düsen mit
Wasser gespeist werden, das durch einen sich oberhalb der Ebene der Austrittsöffnungen
befindlichen Wasservorrat durch Schwerkraft in die Düsen fließt.
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Damit die "Zufuhr des Wassers unter allen Umständen gut bewerkstelligt
wird, sind die Leitungsöffnungen der Düsen so bemessen, daß der Fluß des Wassers
von der Kapillarität abhängig ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise in zwei
Ausführungsformen veranschaulicht. Abb. i ist ein Schaubild unter Weglassung einzelner
Teile.
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Abb. 2 ist ein Schaubild einer eine Doppelwasser düse bildenden Stange.
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Abb.3 ist ein senkrechter Schnitt durch die zusammengefügte Vorrichtung
nach der Linie III-111 der Abb. q.
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Abb..I ist eine Draufsicht der in den Abb. i und 2 dargestellten Teile
in zusammengefügter Lage.
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Abb. 5 ist ein Schaubild des in der Abb. 3 dargestellten Gehäuses.
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Abb.6 ist ein Schnitt durch den elektrischen Heizkörper.
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Abb. 7 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie VII-VII der Abb.
q..
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Abb. 8 ist eine Vorderansicht einer Heizvorrichtung mit besonderen
Gehäusen für die Spitzen jedes Schuhes.
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Abb. 9 ist ein Schaubild, teilweise im Schnitt, der in der Abb. 8
dargestellten Vorrichtung.
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Abb. i o ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie X-X der Abb. B.
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Abb. i i ist ein Schaubild einzelner Teile des elektrischen Heizkörpers.
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Das Gehäuse 12 der in den Abb. 3 und 5 dargestellten Vorrichtung besteht
aus Metall und bildet eine lange Kammer mit einer wagerechten Reihe von Öffnungen
1q., von denen jede gerade groß genug ist, um die Spitze eines Schuhes aufzunehmen.
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Der Boden des Gehäuses 12 wird durch ein das Gehäuse tragendes Glied
verschlossen. Dieses Glied besteht aus einer schalenförmigen Metallplatte 16, deren
Flanschen 18 das Gehäuse in der beabsichtigten Lage halten und Überfließen des Wassers
verhindern.
All der oberen Seite der Platte 16 ist eine Mulde 2o ausgebildet, die zur Aufnahme
von Stangen 22 (Abb. 3, .a. und 7) dient. An der unteren Seite der Platte 16 sind
Rippen oder Flansche 2.1. ausgebildet, die zur Aufnahme der Heizkörper dienende
Nuten schaffen.
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Die Heizkörper können beliebiger Bauart Bein und bestellen in den
vorliegenden Ausführungsformen aus geraden Stangen. Jeder Heizkörper besitzt einen
aus Streifen 26, 28 bestehenden Metallüberzug. Die Randteile 3o des Streifens 26
sind über die Randteile des Streifens 28 gebogen und umschließen aus isolierendem
Stoff, beispielsweise Glimmer, bestehende Streifen 32, zwischen denen der elektrische
Widerstandskörper 34 untergebracht ist. Auf diese Weise wird der Metallüberzug 26,
28 mit Bezug auf den Heizkörper 34 in einer Lage gehalten, in der Wärme zu den beabsichtigten
Stellen geleitet wird. Die sich zwischen den Flanschen 24 der Platte 16 befindlichen
Heizkörper leiten Wärme zu der Platte 16. Die gut 36 ist von doppelter Breite, so
claß sie zwei Heizkörper aufnehmen kann, während die übrigen --Zuteil nur breit
genug sind, um einen einzigen Heizkörper zu bergen. Die Heizkörper werden in ihren
Nuten durch aus 'Metall bestehende Querstangen 38 (Abb. 8, io und i i) gehalten,
die durch Schrauben 4o an dem Boden der Platte 1b befestigt sind. Die -Metallüberzüge
der Heizkörper sind nicht so lang wie die Heizkörper 3d., und die aus isolierendem
Stoff bestehenden Streifen 32 überragen an beiden Enden die Metallstreifen (Abb.
9 und i i), um Herstellung des Stromschlusses zu eimöglichen. Ein Ende aller Heizkörper
ist an eine Schraube ,I2 (Abb. 9) angeschlossen, während die anderen Enden vierer
Heizkörper an eine Schraube 44 (Abb. i i) angeschlossen sind. Der fünfte Heizkörper
ist mit einer besonderen Anschlußklemme 46 versehen. Der Heizeffekt kann durch einen
Schalter .M8 (Abb. 8) in folgender Weise geregelt werden. In einer der drei Lagen
des Schalters ist der Strornschluß sämtlicher Heizkörper unterbrochen, und in der
zweiten Lage des Schalters werden die vier Heizkörper durch Vermittlung der Schraube
. mit Strom gespeist, und in der dritten Lage des Schalters fließt der Strom durch
alle fünf Heizkörper.
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Die dargestellte Vorrichtung ist so ausgebildet, daß an jeder Beheizungsstelle
Dampf erzeugt wird, und zwar wird eine kleine Wassermenge jeder Beheizungsstelle
zugeführt und bis zum Siedepunkt erhitzt. Damit jede der Belleizungsstellen die
gleiche Dampfmenge erzeugt, werden zu den einzelnen Beheizungsstellen gleiche Wassermengen
geleitet, die all den Beheizungsstellen in Dampf verwandelt «-erden. Diese Wassermengen
sind so bemessen, daß nur die zum Erzeugen des unbedingt notwendigen Dampfes erforderliche
Wassermenge abgeliefert wird. Das Wasser braucht nur unter geringem Druck und finit
geringer Geschwindigkeit zu der V erdainpfungsstelle geleitet zu werden, und zwar
erfolgt die Zufuhr des Wassers durch Schwerkraft.
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Ein Wasserbehälter 5o (Abb. 8) ist mit einem Abflußhahn 52 versehen,
aus dem das Wasser in einen Trichter 54 fließt. Das obere Ende des Trichters befindet
sich etwas oberhalb der Ebene der Oberfläche der Stangen 22, die das Wasser verteilen
und den Belleizungsstellen zuleiten. Der Abflußhalin, 52 ist mit einem Ventil 56
versehen, mittels dessen die 'Menge des ausfließenden Wassers geregelt werden kann.
Der Trichter 5.1. mündet in ein Rohr 58, aus dem das Wasser in zwei Zweigrohre 6o
fließt. Jedes Zweigrohr ragt in den Boden der Platte 16 an einem Punkte hinein,
der sich in der Mitte zwischen zwei Beheizungsstellen befindet. Abb. 7 läßt erkennen,
daß jedes Zweigrohr in einen Bund der unteren Seite der Platte 16 hineingeschraubt
ist, so daß das Wasser zwei Beheizungsstellen zugeführt wird. Die Abb. 2 -und 7
lassen erkennen, daß an der unteren Seite der Stange 22 ein Nippel 62 angebracht
ist, der dicht in ein Loch des Bodens der Mulde 2o hineinpaßt und sich -in übereinstinimtmg
mit dem Rohr 6o befindet. Zwei senkrechte Leitungen 64 ragen durch den Nippel herauf
und münden in wagerechten Leitungen 66 gleicher Länge der Stange 22. Das Wasser
kann sich auf diese Weise in entgegengesetzten Richtungen gegen die Enden der Stange
22 verteilen. Die Enden der Leitungen 66 gehen in senkrechte Ausflußöffnungen 66
über, die sich in Übereinstimmung mit den angrenzenden Beheizungsstellen befinden.
Das in den Trichter 5.4 tropfende Wasser fließt in zwei besonderen Strömen durch
die Zweigrohre 6o, 6o und von dort durch die beschriebenen Leitungen zu den Düsen
22.
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Wenn verhältnismäßig kleine, unter äußerst geringem Druck gehaltene
Wassermengen zu den verschiedenen Beheizungsstellen geleitet werden sollen, so ist
es fast unmöglich, gleichmäßige Verteilung des Wassers beizubehalten, wenn die Verteilung
ausschließlich von der Schwerkraft abhängig ist. Bei nicht genau wagerechter Lage
der Platte 16 würde das Wasser an gewissen Stellen höher stehen, und die Folge davon
%v äre eine ungleichmäßige Wasserverteilung. Außerdem kann es vorkommen, daß durch
Schmutz, Fett oder andere Ursachen das
Strömen des Wassers in ungleichmäßiger
Weise vor sich geht. Der ungleichen Verteilung des Wassers wird gemäß der Erfindung
durch kapillarartige Ausbildung der Leitungen der Stange 22 vorgebeugt.
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Angenommen, das Metallgehäuse 12 (Abb. 3) sei im Gebrauch, wobei die
Zufuhr des Wassers lediglich durch den Wasserbehälter 5o erfolgt. Das Wasser fließt
nicht in einem ununterbrochenen Strome aus, sondern es tropft in den Trichter 52.
Das austropfende Wasser ist ausreichend, um die vier Beheizungsstellen mit Wasser
zu speisen. Die Stangen 22 werden bis zu einem Wärmegrad erhitzt, der den Siedepunkt
übertrifft. Die Leitungen der Stangen 22 sind sehr klein, .und mit Rücksicht auf
den langsamen Fluß des Wassers wird der größte Teil des sich in den Stangen oder
Düsen 22 befindlichen Wassers in Dampf umgewandelt, ehe das Wasser die Ausflußöffnungen
erreicht. Wenn sich durch das Ausströmen des Dampfes ein Druck entwickelt, so pflanzt
sich der Damruf mit beträchtlicher Geschwindigkeit gegen die in die Kammern eingeführten
Schuhe fort. Sollte jedoch irgendeine Wassermenge überfließen, so fließt sie in
die Mulde 2o, in der sie fast augenblicklich in Dampf umgewandelt wird.
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Damit die Düsen 22 möglichst hoch erhitzt werden, sind die letzteren
so gestaltet, daß sie genau in die Mulde 2o hineinpassen. Die Stangen 22 sind im
Querschnitt rechteckig ausgebildet, und der Boden jeder Stange wird durch Wärmestrahlung
erhitzt, während die aufrechten Seiten der Stangen von den angrenzenden Flächen
der Mulde mit Wärme bestrahlt werden. Außerdem strahlt die Platte 16 und in etwas
geringerem Maße auch das Gehäuse 12 Wärine zu den Beheizungsstellen.
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Die Zufuhr des Wassers kann durch Öffnen des Ventils 56 so geregelt
werden, daß das rasch ausfließende Wasser fast gar nicht in den Stangen 22 in Dampf
umgewandelt wird. Das die Stangen 22 überfließende Wasser wird dann durch die erhitzte
Platte verdampft.
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Die in den Abb.8 bis io dargestellte Vorrichtung weist vier besondere
Gehäuse 70 auf, von denen jedes zur Aufnahme eines Schuhes dient. An dem Boden jedes
der Gehäuse 70 ist eine das Eintreten von Hitze und Dampf zulassende Öffnung
angebracht. Die Gehäuse 7o bestehen vorzugsweise aus einem porösen feuerfesten Stoff,
beispielsweise Ton, so daß sie die Feuchtigkeit von dem Dampf aufsaugen und später
als Dampf ausscheiden. In jedem Gehäuse ist eine wagerechte Scheidewand 72: vorgesehen,
so daß die den Dampf empfangende- Kammer sich unter der Beheizungskammer befindet.
Der Dampf steigt durch kleine Löcher ; 4. in die Beheizungskammer auf. Die von der
Scheide-%vand und den sich unter ihr befindlichen 'reilen aufgesaugte Feuchtigkeit
verbreitet sich durch Kapillarität durch den oberen Teil ;Ies Gehäuses, und da der
letztere durch die Platte 16 beträchtlich erhitzt -wird, strömt von dem oberen Teil
des Gehäuses eine gleichmäßige Menge feuchten Dampfes in die Beheizungskaminer ein.
Der in die Beheizungskammer eingeführte Schuh wird vollständig von nahezu trägem
Dampf umhüllt.
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Die Außenseite jedes Gehäuses 76 ist mit einer Glasur 76 versehen,
die in den Abb. 8 bis io durch dicke Linien angedeutet ist. Der größte- Teil der
Hitze wird somit von der inneren Fläche der Beheizungskammer ausgestrahlt.