DE4341610A1 - Verfahren und Einrichtung zum Bilden von Mehrfachschwaden - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden von Mehrfachschwaden nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruches 4.

Solche oder ähnliche Verfahren sind in der Praxis bekannt. Dabei werden einmal von Frontschwadeinrichtungen Schwaden vor der Schleppermitte abgesetzt, wobei meist dort kein Schwad liegt, und eine nachfolgende angehängte Erntemaschine nimmt diesen Mehrfachschwad auf.

Auch sind Schwadeinrichtungen bekannt, bei denen einzelne Schwaden durch Aufnahmeeinrichtungen vom Boden aufgenommen und über eine Querfördereinrichtung zu einem Mehrfachschwad abgelegt werden. So ist in OS DE 40 25 169 A1 eine solche Einrichtung im Zusammenwirken mit einer Konditioniereinrichtung zur Schnelltrocknung des Gutes angegeben.

Nachteilig bei Schwadeinrichtungen, die das Gut über dem Boden zusammenfassen oder verschieben, ist der damit verbundene Bröckelverlust, dies besonders bei Schwaden, die beim Mähen konditioniert wurden. Sie haben einen hohen Anteil an kleinen Partikeln. Die aufgeschlossenen Stengel sind von geringer Festigkeit und Blätter sind nicht mehr fest mit ihnen verbunden. Das auf diese Weise schnell getrocknete Gut soll nicht mehr auf dem Boden bewegt werden, wenn erhebliche Bröckelverluste vermieden werden sollen. Es muß direkt von der verarbeitenden Erntemaschine aufgenommen werden. Damit kann die hinter dem Schlepper befindliche Erntemaschine nur den Schwaden, der vor dem Schlepper liegt aufnehmen oder die Erntemaschine muß eine Aufnahmeeinrichtung besitzen, die auch neben dem Schlepper liegende Schwaden gleichzeitig aufnehmen kann. Damit wird diese sehr breit und unhandlich.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Einrichtungen zu schaffen, bei denen eine hinter dem Schlepper nachlaufende Erntemaschine mehrere Schwaden gleichzeitig aufnehmen kann, wobei wegen der Empfindlichkeit von konditionierten Schwaden diese nicht über den Boden geschoben werden dürfen.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und durch Einrichtungen nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 4 gelöst.

Damit erhält man eine schonende Zusammenlegung seitlich neben dem Schlepper liegender Schwaden zu einem vor dem Schlepper liegenden weiteren Schwaden, so daß der entstandene Mehrfachschwad von der hinter dem Schlepper befindlichen Erntemaschine aufgenommen werden kann. Die Erntemaschine kann nun mehrere Schwaden gleichzeitig aufnehmen, ohne vorher Schwaden zu müssen und die aufgenommenen Schwaden sind weitgehendst ohne Bröckelverluste zusammengebracht worden.

Die Leistungsfähigkeit eines solchen Verfahrens ist groß, weil das Schwaden vor der Ernte entfällt und ein Mann Schwaden und Ernten kann.

Um den Durchgang des Mehrfachschwadens unter dem Schlepper auch bei größeren Mengen zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, das von den seitlichen Schwaden ankommende Gut auf den vor dem Schlepper liegenden Schwaden zu drücken oder gar zu pressen.

Dabei ist es zweckmäßig, den Querschnitt in eine Form zu pressen, die dem Durchgangsprofil des Schleppers, aber auch den Erfordernissen der Aufnahmeeinrichtung der Erntemaschine gerecht wird. Er sollte die Breite zwischen den Reifen und den möglichen Freiraum in der Höhe ausnützen, die Aufnahmeeinrichtungen der Erntemaschinen werden in der Regel mit solchen Querschnitten fertig.

Die Mehrfachschwadeinrichtung kann einzeln, aber auch in Verbindung mit der Erntemaschine gleichzeitig eingesetzt werden. Im ersten Fall kann sie am Anbaugestänge hinter dem Schlepper angebracht sein. Da jedoch normalerweise dort die Erntemaschine sich befindet, ist es zweckmäßig, die Mehrfachschwadeinrichtung am Frontanbaugestänge anzubauen und sie mit der Frontzapfwelle anzutreiben.

Der Anbau erfolgt über einen Anbaubock, an dem die beiden Unterlenker und der Oberlenker angeschlossen werden. An den Seiten befinden sich waagrecht und in Fahrtrichtung liegende Schwenkachsen, an denen Ausleger angelenkt sind. Außen an den Auslegern befinden sich die Aufnahme- und Querfördereinrichtungen. Diese sind wie die Ausleger ebenfalls über waagrecht und in Schlepperlängsachse liegenden Schwenkgelenken angeordnet, um sich in Verbindung mit an ihnen seitlich angebrachten Stützrädern den Bodenunebenheiten anzupassen.

Im Anbaubock befindet sich ein Winkelgetriebe mit seitlich abgehenden Abtrieben zum Antrieb der Aufnahme- und Querfördereinrichtungen über die Frontzapfwelle und eine Gelenkwelle. Die Abtriebswellen müssen an den Schwenkgelenken mit Gelenkwellen versehen sein, um sich den Bewegungen der Ausleger anzupassen.

Für das Umlenken des von der Querförderung kommenden Gutes auf den unter dem Anbaubock liegenden Mittenschwaden sind an den Seitentrieben Fördertrommeln mit gegebenenfalls gesteuerten Zinken angeordnet, die das Gut nach unten umlenken und auf den dort liegenden Schwad drücken. Um einen geordneten und unter dem Schlepper durchgehenden Mehrfachschwaden zu erhalten, sind im Anbaubock seitliche Leitbleche und ein oberes Leitblech angebracht, die zur Anpassung an die verschiedenen Freiräume unter dem Schlepper verstellbar angelenkt sind.

Zum Anheben der Mehrfachschwadeinrichtung zum Wenden am Feldende müssen vorher die Beweglichkeiten in den Schwenkgelenken am Anbaubock und den Aufnahmeeinrichtungen festgelegt werden. Dabei kann von Vorteil sein, wenn die Ausleger zugleich auch noch zum Teil nach oben geschwenkt werden, um die Transporthöhe außen zu erhöhen.

Bei Hochschwenken der Ausleger in die senkrechte Transportlage ist es bei breiten Ausführungen auch zweckmäßig sie vorher einzuziehen, um nicht zu hoch zu werden.

Diese seitliche Verschiebbarkeit ist auch zweckmäßig bei der Anpassung an verschiedene Schwadabstände.

Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt und in nachstehender Beschreibung näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 eine Mehrfachschwadeinrichtung am Schlepper in Draufsicht,

Fig. 2 die Mehrfachschwadeinrichtung nach Fig. 1 in Frontansicht und

Fig. 3 eine Seitenansicht des Frontanbaues am Schlepper.

In den Fig. 1 und 2 sind am Schlepper 1 der Anbaubock 2 am Frontgestänge 3 und die Ausleger 4 angeschlossen. Außen liegen die Aufnahmeeinrichtungen 5 und die Querfördereinrichtungen 6. Das Winkelgetriebe 7 wird über die Gelenkwelle 8 vom Schlepper angetrieben und treibt über die Abtriebe 9 die Aufnahme- und Querfördereinrichtungen 6 an.

Die Aufnahmeeinrichtung 5 besteht aus der Zinkentrommel 10 und den Stützrädern 1, sie ist über die Schwenkachse 12 an dem Ausleger 4 angeschlossen. Sie bringt das Gut zur Querfördereinrichtung 6, die aus der Förderschnecke 13 und der Rohrleitung 14 besteht, die bis zum Anbaubock 2 geht. Die Rohrleitung 14, wie auch der ganze Ausleger 4, bewegen sich am Anbaubock 2 in den Schwenkachsen 15, die auch zugleich zum Hochschwenken für den Straßentransport dienen. Die dazu notwendigen Schwenkzylinder sind nicht dargestellt.

Am Anbaubock 2 wird das Gut durch die Fördertrommeln 16 und deren Zinken 17 nach unten auf den vor dem Schlepper liegenden Mittelschwaden 18 gedrückt. Dabei kann das obere Leitblech 19 als Abstreifer eingesetzt werden. Für die seitliche Begrenzung sorgen die Leitbleche 20.

In Fig. 3 ist der Anbaubock 21 am Frontgestänge 22 des Schleppers 23 angebaut. Die Gelenk­ welle 24 treibt das Winkelgetriebe 25 an, an dem auch die Förderwalze 26 mit den gesteuerten Zinken 27 angebracht ist. Das obere Leitblech 28 bildet die Höhe des Schwades, das seitliche Leitblech 29 begrenzt die seitliche Ausdehnung während der Erstellung.

Das Stützrad 30 führt die Zinkentrommel 31 über den Boden, die Förderschnecke 32 fördert das Gut seitlich zur Mitte.

Auf den Mittelschwaden 33 wird das Gut von den seitlich liegenden Schwaden aufgelegt und somit der Mehrfachschwaden 34 gebildet.

Claims (15)

1. Verfahren zum Bilden von Mehrfachschwaden, bei dem ein oder mehrere, seitlich neben dem Schlepper liegende Schwaden zu einem vor dem Schlepper liegenden Schwad zusammengelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die neben dem Schlepper liegenden Schwaden jeweils einzeln von einer Aufnahmeeinrichtung aufgenommen und mittels einer Querförderung über den vor dem Schlepper liegenden Schwad abgelegt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von den seitlichen Schwaden ankommende Gut auf den vor dem Schlepper liegenden Schwad gedrückt, beziehungsweise gepreßt wird.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung des zu bildenden Mehrfachschwades dem Freiraum des Schleppers und gegebenenfalls der Aufnahme­ einrichtung der Erntemaschine angepaßt ist.

4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Frontanbaugestänge des Schleppers ein Anbaubock mit einem oder zwei Auslegern, an deren Außenenden die Aufnahme- und Querfördereinrichtungen angebracht sind, und ein Verteilergetriebe, das von der Frontzapfwelle über eine Gelenkwelle angetrieben wird und dessen Seitentriebe die Aufnahme- und Querfördereinrichtungen antreiben, angeordnet sind.

5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Verteilergetriebe beidseitig Fördertrommeln mit gegebenenfalls gesteuerten Zinken angeordnet sind.

6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Anbaubock seitliche und ein oberes Leitblech angeordnet sind.

7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 3, 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche in der Breite und Höhe verstellbar angeordnet sind.

8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleger am Anbaubock in waagrecht und in Fahrtrichtung liegenden Schwenkachsen gelagert und die Seitentriebe an diesen Stellen als Gelenkwellen ausgebildet sind.

9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme­ einrichtungen um waagrecht und in Fahrtrichtung liegende Schwenkachsen beweglich angelenkt sind.

10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme­ einrichtungen Stützräder an den Seiten aufweisen.

11. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 4, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim Anheben die Beweglichkeit in den Schwenkachsen am Anbaubock und in den Schwenkachsen der Aufnahmeeinrichtungen festgelegt wird.

12. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleger um ihre Schwenkachsen am Anbaubock nach oben geschwenkt und festgerastet werden.

13. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querförder­ einrichtung aus einer Förderschnecke über der Aufnahmeeinrichtung und einer sich anschließenden Rohrleitung zum Anbaubock hin besteht.

14. Einrichtung nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleger und die Querförderer seitlich verstellbar ausgebildet sind.

15. Einrichtung nach den Ansprüchen 1-4, 11 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleger und die Querförderer vor dem Schwenken nach oben seitlich eingefahren werden.