DE4341420A1 - Abziehvorrichtung für Bremsgestängesteller - Google Patents

Abziehvorrichtung für Bremsgestängesteller

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Abziehvorrichtung für einen auf eine Bremswelle aufgeschobenen Bremsgestängestel­ ler mit einer hinter den Bremsgestängesteller greifenden Abziehplatte, die eine einseitig offene, U-förmige Ausneh­ mung, in welche die Bremswelle einlegbar ist, aufweist und mit einer im Abstand von der Abziehplatte angeordneten und mit der Abziehplatte über eine Gehäusewandung verbundenen Widerlagerplatte, die eine koaxial zur Abdrückachse und zum halbzylindrischen Teil der Ausnehmung angeordnete, mit einem Druckteil gegen die Stirnfläche der Bremswelle anstellbare Druckvorrichtung aufweist.
Abziehvorrichtungen dieser Art sind aus dem Lieferprogramm der Anmelderin bekannt.
Die Abziehvorrichtungen werden vorzugsweise bei der Wartung und Reparatur von Anhängern für Lastkraftwagen verwendet. Die Bremsgestängesteller bestehen aus einem Kopfbereich und einen mit diesem Kopfbereich verbundenen Hebelarm. Funktion der Bremsgestängesteller ist die Umsetzung der axialen Bewegung eines Bremsgestänges in eine Rotationsbewegung einer Bremswelle. Diese Bremswelle ist mit einem Stellnocken einer Trommelbremse verbunden, der zur Erzielung der Brems­ wirkung zwei in der Trommelbremse angeordnete Bremsbacken gegen die Innenwand einer Bremstrommel drückt. Wird die Bremse wieder gelöst, so wird der Bremsgestängesteller durch eine Kolbenrückholfeder in die Ausgangsstellung selbsttätig rückgestellt.
Im Kopfbereich des Bremsgestängestellers ist eine Ausnehmung angeordnet in welche die Bremswelle üblicherweise über eine Verzahnung eingesetzt ist. Zur Ein- und Nachstellung der Bremskraft weist der Bremsgestängesteller einen über einen Feststeller arretierbaren Ratschenmechanismus auf.
Beim Lösen des Bremsgestängestellers von der Bremswelle ist durch Verschmutzung und Korrosion teilweise eine sehr große Lösekraft erforderlich. Zur Demontage wird die Abziehvor­ richtung so an die Bremswelle angelegt, daß die Abziehplatte aus Sicht der freien Stirnseite der Bremswelle hinter den Bremsgestängesteller greift und das aus einer Spindelschrau­ be bestehende Druckteil gegen die Stirnfläche der Bremswelle drückt. Die bekannte Abziehvorrichtung weist ein halbzylin­ drisches Gehäuse auf, dessen Boden von der Abziehplatte und dessen Decke von der Widerlagerplatte gebildet sind. Die Position dieser Abziehvorrichtung relativ zur Bremswelle wird durch die halbzylindrische Gehäusewandung festgelegt, deren Innendurchmesser in etwa dem Außendurchmesser des Kopfes des Bremsgestängestellers entspricht.
Die bekannten Abziehvorrichtungen sind nur für solche Brems­ gestängesteller geeignet, die an der Seite, die an der Abziehplatte zur Anlage gelangt, eine im wesentlichen ebene Oberfläche aufweisen. Bei vielen Bremsgestängestellern sind aber im Kopfbereich und insbesondere am Gehäuse des Rat­ schenmechanismus hervorstehende Schrauben, Anbauteile, Hebel, Druckknöpfe, Schmiernippel oder dergleichen angeor­ dnet, so daß das korrekte Ansetzen der bekannten Abziehvor­ richtung schwierig und manchmal auch nicht möglich ist, ohne Teile des Bremsgestängestellers zu beschädigen.
Bei den bekannten Abziehvorrichtungen ist die Druckvorrich­ tung in eine an der Widerlagerplatte angeordnete Gewindeboh­ rung eingeschraubt. Durch die hohen Kräfte während des Lösevorgangs ist dieses Gewinde großen Belastungen ausge­ setzt, die dazu führen, daß das Gewinde bereits nach relativ kurzer Zeit versagt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Abziehvor­ richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die univer­ seller verwendbar ist und die sich auch an unterschiedlich ausgerüstete Bremsgestängesteller korrekt ansetzen läßt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Abziehplatte an der an dem Bremsgestängesteller anlieg­ enden Seite mit mindestens zwei in der Ebene der Abdrück­ achse einander gegenüberliegenden flachen Auflagestücken versehen ist, die zwischen die am Bremsgestängesteller hervorstehenden Schrauben und Anbauteile greifen. Die Ab­ ziehplatte sowie die Widerlagerplatte sind eben und länglich ausgebildet und haben eine Länge, die etwas größer ist als der Durchmesser des Gehäuses des Bremsgestängestellers und die Gehäusewandung ist von zwei parallel und symmetrisch zur Bremswelle an den Schmalseiten der Abziehplatte und der Widerlagerplatte einander gegenüberliegend angeordneten Seitenwänden gebildet.
Mit dieser Abziehvorrichtung ist es nicht nur möglich, die Abziehvorrichtung von der dem Hebelarm des Bremsgestänge­ stellers abgewandten Seite anzulegen, sondern auch die Abziehvorrichtung von der Hebelarmseite aus aufzuschieben. Zur Demontage des Bremsgestängestellers kann dieser zunächst von dem Bremsgestänge gelöst und nach Lösen des Feststellers des Ratschenmechanismus in eine zum Abziehen geeignete Position geschwenkt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Zeichnungsbeschreibung hervor, in der ein Ausführungsbeispiel einer Abziehvorrich­ tung näher erläutert ist.
Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Abziehvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht der Abziehvorrichtung nach der Schnittlinie I-I in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht der Abziehvorrichtung nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Abziehvorrichtung darge­ stellt, bei der eine Abziehplatte 1 über eine aus zwei Seitenwänden 8, 8′ bestehende Gehäusewandung mit einer Wider­ lagerplatte 3 verbunden ist.
Durch die Verwendung der beiden Seitenwände 8, 8′ ergibt sich gegenüber der bekannten einstückigen, halbrunden Gehäuse­ wandung der Vorteil, daß sich die Abziehvorrichtung sowohl kopfseitig als auch von der Seite des Stellhebels aus an den Kopfbereich des Bremsgestängestellers ansetzen läßt.
Die Abziehplatte 1 ist mit Auflagestücken 6 und 7, 7′ verseh­ en, die zwischen am abzuziehenden Bremsgestängesteller hervorstehende Anbauteile greifen. Damit ein Verkanten der Bremswelle im Bremsgestängesteller vermieden wird, müssen wenigstens die Auflagestücke 6 und 7 so auf der Abziehplatte angeordnet sein, daß kein Kippmoment auf das Gehäuse des Bremsgestängestellers wirkt.
Durch Anzahl und Form der Auflagestücke 6, 7, 7′ kann die Abziehvorrichtung einfach an eine spezielle Ausführung eines Bremsgestängestellers angepaßt werden. Zweckmäßigerweise sind die Auflagestücke 6, 7, 7′ Segmente von Kreisringen, die teilweise zusätzlich bearbeitet sind. Hierdurch kann in der Kleinserienfertigung ein Kostenvorteil erreicht werden.
Die Abziehvorrichtungen müssen einerseits die notwendigen Kräfte aufnehmen können andererseits möglichst leicht sein, damit sie von einem Monteur im Werkstattbetrieb einfach gehandhabt werden können.
Zur Gewichtsreduktion weisen die Seitenwände 8 und 8′ einen möglichst kleinen Querschnitt auf. Die Schweißnaht, welche die Abziehplatte beziehungsweise die Widerlagerplatte be­ ziehungsweise die Widerlagerplatte mit der Seitenwand ver­ bindet, muß jedoch ausreichend lang sein, um die auftreten­ den Kräfte übertragen zu können. Die Abziehplatte 1 und die Widerlagerplatte 3 sind eben und länglich ausgebildet und haben eine Länge, die nur etwas größer ist als der größte Durchmesser des Gehäuses des Bremsgestängestellers im Kopf­ bereich einschließlich eventuell hervorstehender Anbauteile.
Die Breite der Seitenwände 8 und 8′ und der Schmalseiten von der Abziehplatte 1 sowie der Widerlagerplatte 3 ist gleich oder kleiner als der Durchmesser des halbzylindrischen Teils der U-förmigen Ausnehmung 2, und die Abziehplatte 1 verläuft bogenförmig um die U-förmige Ausnehmung 2.
Die Druckvorrichtung 5 besteht aus einer Spindelschraube, deren in Anlage an die Bremswelle befindliches Ende zu einem Druckteil 4 mit balliger Oberfläche ausgebildet ist. Die Spindelschraube ist in eine Buchse 10 eingeschraubt, die ihrerseits in einer Bohrung in der Widerlagerplatte 3 ange­ ordnet ist. Zur Verhinderung einer Verformung der Widerlag­ erplatte 3 im Bereich der Krafteinleitung durch die Spindel­ schraube ist diese in diesem Bereich beidseitig ausgebaucht. Die Buchse 10 ist an der dem Bremsgestängesteller zugewand­ ten Seite zu einem Flansch 9 ausgebildet, mit dem sich die Buchse 10 an der Widerlagerplatte 3 abstützt. Um ein Heraus­ fallen der Buchse 10 aus der Widerlagerplatte 3 zu verhin­ dern, falls sich die Druckvorrichtung 5 nicht in Anlage an die Bremswelle befindet, ist die Buchse 10 durch eine Klemm­ schraube 11 in der Bohrung fixiert.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Kraft durch den Flansch 9 auf die Widerlagerplatte 3 übertragen wird und im Falle eines Versagens des in der Buchse 10 angeordneten Gewindes nur die Buchse 10 ausgetauscht werden muß, um die Abziehvorrichtung wieder instand zu setzen.
Ein weiterer Vorteil dieser austauschbaren Buchse 10 ist die mögliche Anpassung der Druckvorrichtung 5 an die zum Abzie­ hen des Bremsgestängestellers notwendige Kraft. Bei einer geringen, zum Lösen erforderlichen Kraft reicht die aus der Spindelschraube bestehende Druckvorrichtung 5 aus. Im Falle höherer notwendiger Kräfte, beispielsweise bei einer korrod­ ierten Verbindung zwischen Bremswelle und Bremsgestängestel­ ler, kann die Schraube durch eine hydraulisch beaufschlag­ bare Kolben-Zylindereinheit ersetzt werden.
Zur Demontage des Bremsgestängestellers wird dieser und sein Umfeld zunächst von grobem Schmutz befreit. Dann wird eine am Bremsgestängesteller angeordnete Kolbenrückholfeder, die den Bremsgestängesteller beim Lösen der Bremse wieder in seine Ausgangsstellung bringt, ausgehängt und eine auf die Bremswelle aufgeschraubte Sicherungsmutter entfernt, die ein unbeabsichtigtes Abrutschen des Bremsgestängestellers von der Bremswelle verhindert. Um ein Verbiegen des Bremsgestän­ ges während des Lösevorganges zu verhindern und um den zum Anlegen der Abziehvorrichtung notwendigen Raum zu erhalten, wird der Stellhebel des Bremsgestängestellers von der Kol­ benstange des Bremsgestänges sowie die Feststellschraube des Ratschenmechanismus gelöst und der Bremsgestängesteller in eine geeignete Position geschwenkt und beidseitig mit einem Rostlöser eingesprüht. Nach der Demontage von eventuell störenden Schmiernippeln wird die Abziehvorrichtung über den Stellhebel geführt und mit der Abziehplatte 1 auf der Rück­ seite des Bremsgestängestellers angesetzt. Dabei ist die Abziehvorrichtung so anzulegen, daß die flachen Auflage­ stücke 6 und 7 zwischen die am Gehäuse des Bremsgestänge­ stellers hervorstehenden Anbauteile greifen. Dann wird die Spindelschraube leicht angezogen, wobei die ballige Ober­ fläche des Druckteils 4 in eine an der Stirnseite der Brems­ welle angeordnete Zentrierbohrung eingreift. Durch diese Zentrierung ist gewährleistet, daß die auf der Abziehplatte angeordneten Auflagestücke 6 und 7 einen gleichmäßigen Druck auf das Gehäuse des Bremsgestängestellers ausüben.
Bezugszeichenliste
 1 Abziehplatte
 2 U-förmige Ausnehmung
 3 Widerlagerplatte
 4 Druckteil
 5 Druckvorrichtung
 6 Auflagestück
 7, 7′ Auflagestück
 8, 8′ Seitenwand
 9 Flansch
10 Buchse
11 Klemmschraube
12 Abdrückachse

Claims (9)

1. Abziehvorrichtung für einen auf eine Bremswelle aufgeschobe­ nen Bremsgestängesteller mit einer hinter den Bremsgestänge­ steller greifenden Abziehplatte (1), die eine einseitig offene U-förmige Ausnehmung (2), in welche die Bremswelle einlegbar ist, aufweist und mit einer im Abstand von der Abziehplatte (1) angeordneten und mit der Abziehplatte (1) über eine Gehäusewandung verbundenen Widerlagerplatte (3), die eine koaxial zur Abdrückachse (12) und zum hohlzylindri­ schen Teil der Ausnehmung (4) angeordnete, mit einem Druck­ teil (4) gegen die Stirnfläche der Bremswelle anstellbare Druckvorrichtung (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abziehplatte (1) an der an dem Bremsgestängesteller anliegenden Seite mit mindestens zwei in der Ebene der Abdrückachse (12) einander gegenüber­ liegenden flachen Auflagestücken (6, 7) versehen ist, die zwischen die am Bremsgestängesteller hervorstehenden Schrau­ ben und Anbauteile greifen.
2. Abziehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Abziehplatte (1) und die Widerlagerplatte (3) eben und länglich ausgebildet sind und eine Länge haben, die etwas größer ist als der Durchmesser des Gehäuses des Brems­ gestängestellers und die Gehäusewandung von zwei parallel und symmetrisch zum Druckteil (4) an den Schmalseiten der Abziehplatte und der Widerlagerplatte einander gegenüberlie­ gend angeordneten Seitenwänden (8, 8′) gebildet ist.
3. Abziehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Breite der Seitenwände (8, 8′) und der Schmalseiten der Abziehplatte (1) und der Widerlagerplatte (3) gleich oder kleiner ist als der Durchmesser des halbzy­ lindrischen Teils der U-förmigen Ausnehmung (2) und daß die Abziehplatte (1) bogenförmig um die Ausnehmung (2) verläuft.
4. Abziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerplatte (3) im Bereich der Druckvorrichtung (5) beidseitig ausgebaucht ist.
5. Abziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung (5) über eine auswechselbare, mit einem Flansch (9) versehene Buchse (10) mit der Widerlagerplatte (3) verbunden ist.
6. Abziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß drei flache Auflagestücke (6, 7, 7′) verwendet sind, die Segmente von Kreisringen sind, welche an der Abziehplatte (1), angeschweißt sind.
7. Abziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (10) mit einem Innen­ gewinde versehen ist, und die Druckvorrichtung (5) eine Spindelschraube ist, welche in das Innengewinde der Buchse (10) eingeschraubt ist.
8. Abziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung (5) eine hydraulisch beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Einheit ist.
9. Abziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Druckvorrichtung (5) haltende Buchse durch eine in die Widerlagerplatte (3) eingeschraubte Klemmschraube (11) fixiert ist.
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