DE4341316A1 - Verfahren zum Entkeimen und Trocknen von rohen Kakaobohnen oder Kakaokernbruch - Google Patents
Verfahren zum Entkeimen und Trocknen von rohen Kakaobohnen oder KakaokernbruchInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entkeimen und Trocknen von rohen
Kakaobohnen oder Kakaokernbruch, bei dem die Bohnen oder der Kernbruch zur
Sterilisierung zunächst mit Dampf beaufschlagt werden und danach mit Heißluft
getrocknet werden, bevor sie im Falle von Kakaobohnen in einem nachgeschalteten
Brecher zwecks Entschalung gebrochen werden und das Bruchgut durch Windsichtung
getrennt wird.
Derartige Verfahren kennzeichnen sich dadurch, daß das Behandlungsgut zunächst in
einen als Sterilisator ausgebildeten Behälter gefördert wird, in dem es unter ständigem
Rühren mit Sattdampf beaufschlagt wird, wobei zur Verhinderung einer zu starken
Abkühlung und damit Kondensation des Naßdampfes die Behälterwände dampfbeheizt
werden. Nach einer vergleichsweisen kurzen Verweilzeit wird das sterilisierte Produkt
aus dem Sterilisator in einen zweiten Behälter gefördert, in dem der Trocknungsvorgang
stattfindet, der mit Heißluft über einen Zeitraum von etwa 6-40 Minuten betrieben wird,
und zwar in Abhängigkeit von dem Feuchtegehaft des Produktes sowie der Chargen
größe.
Somit werden die beiden Verfahrensschritte des Sterilisierens und Trocknens in zwei
verschiedenen Apparaturen ausgeführt, die aufgrund der unterschiedlichen Taktzeiten,
die jede Stufe erfordert, unterschiedlich lang besetzt sind, so daß eine optimale
Ausnutzung der apparatetechnischen Einrichtungen einer solchen Anlage nicht erfolgen
kann und damit auch der Kostenaufwand vergleichsweise groß ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, das oben beschriebene Verfahren in
apparatetechnischer Hinsicht zu vereinfachen und damit die Verfahrenskosten zu senken,
ohne die Qualität des Endproduktes zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sterilisierung und
Trocknung der Bohnen oder des Kernbruches in ein und demselben Behälter stattfinden,
dessen Wandung zur Sterilisierung zusätzlich mit Dampf beheizt wird und in dessen
Inneren zur Sterilisierung Dampf und zur Trocknung Heißluft eingeblasen werden, wobei
die Temperatur der dampfbeheizten Behälterwandung zur Unterstützung des
Trocknungsvorgangs benutzt wird.
Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit die Verwendung nur
eines einzigen Behälters sowohl für die Sterilisierung als auch für die Trocknung des
Produktes, so daß nicht nur der apparatetechnische Aufwand sondern auch der Betriebs
kostenaufwand erheblich reduziert werden, da beispielsweise die in der Behälterwandung
gespeicherte Wärme, die für die Sterilisierung des Produktes benötigt wurde, danach
auch für dessen Trocknung zur Verfügung steht, so daß sich der Energiebedarf für den
Trocknungsvorgang entsprechend verringert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet. Unter ihnen ist besonders hervorzuheben, daß nach der Sterilisierung der
Kakaobohnen bzw. des Kakaokernbruchs der Behälter kurzzeitig evakuiert werden kann,
um den sich anschließenden Trocknungsprozeß zu beschleunigen, da durch die
Evakuierung die Restfeuchte des Behandlungsproduktes erheblich gesenkt wird,
wodurch die für die Trocknung erforderliche Heißluftmenge und damit Trocknungs
energie sich verringert. Diese Energieminderung wird dabei keinesfalls aufgewogen
durch die zur Erzeugung des Vakuums benötigte Energie der Evakuierungsvorrichtung,
beispielsweise einer Wasserringpumpe.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Verfahrens
schemas beispielshalber näher erläutert.
Das Behandlungsprodukt, nämlich Kakaobohnen oder Kakaokernbruch, wird aus dem
mit einem Rührwerk 10 versehenen Behälter 9, die angetriebene Förderschnecke 11 und
die sich anschließende, mit dem Produktventil 12 versehene Leitung 27 dem Behälter 1
zugeführt, dessen Außenwand 28 mit einem dampfbeheizten Mantel 2 versehen ist, in
den Sattdampf über die Ventilvorrichtung 5 und die Leitung 4 eingeleitet wird, der im
Mantel kondensiert und dabei die Kondensationswärme an die Behälterwandung bzw. an
das im Behälter befindliche Behandlungsprodukt abgibt. Das Kondensat verläßt den
Mantel am unteren Behälterende durch die Leitung 29.
In den Behälter 1 erstreckt sich durch die Stopfbuchse 28 die durch den Antrieb 8
angetriebene Hohlwelle 6, die eine Wendel 13 zur Durchmischung des Behandlungs
produktes aufweist. Außerdem ruht der gesamte Behälter 1 auf einer Waage 3, so daß
Änderungen des Gewichtes des Behandlungsproduktes ständig festgestellt werden
können.
Das in den Behälter 1 durch die Leitung 27 hineingeförderte Behandlungsprodukt wird
zunächst sterilisiert. Zu diesem Zweck wird, wie oben ausgeführt, die Behälterwandung
28 mit Sattdampf beheizt und das Behandlungsgut unter Durchmischung mit Hilfe der
Mischwendel 13 mit Naßdampf von 2,5 bar und 138°C zur Keimabtötung beaufschlagt.
Der Naßdampf wird über die Ventile 21 und 31 durch die Leitungen 20 und 30
herangeführt und in die Hohlwelle 6 eingeleitet, aus der er durch die Öffnungen 7, wie
durch die Pfeile gekennzeichnet, ausströmt und sich auf der Oberfläche des Behandlungs
produktes niederschlägt. Die Sterilisationszeit beträgt etwa 1 Minute, woraufhin das
Dampfeingangsventil 21 in der Leitung 20 geschlossen und das Dampfaustrittsventil 31
geöffnet wird, so daß der Restdampf bzw. das Kondensat aus dem Behälter 1 entweichen
kann. Zum Zwecke der Sicherheit ist der Behälter 1 mit einem Überdruckventil 32
ausgestattet, durch das über die Leitung 22 und das Entspannungsventil 23 bei über
schreiten des zulässigen Druckes im Behälterinnern Dampf abgeblasen werden kann.
Nach der Sterilisation des Behandlungsgutes wird dieses im Behälter 1 mittels Heißluft
getrocknet. Hierzu bleibt die Behälterwandung 28 mit Hilfe des Mantels 2 im aufge
heizten Zustand, während von dem Gebläse 17 über den Luftfilter 18 Luft angesaugt und
in den Lufterhitzer 16 geblasen wird, der über die Leitung 34 und in dieser angeordnete
Ventile entweder mit Dampf beheizt wird, wobei dann der Dampf die Heizspirale 35
durch die Leitung 36 den Lufterhitzer wieder verläßt, oder auch elektrisch beheizt
werden könnte.
Die in dem Lufterhitzer 16 erhitzte Luft gelangt über die Leitung 19 und das Ventil 37 in
die Leitung 30 und von dort aus in die Hohlwelle 6, wo sie wie vorher schon der Dampf
durch die Öffnungen 7 austritt, um das zu trocknende Behandlungsgut zu beaufschlagen,
wobei die Heißluft eine Temperatur von 140-150°C aufweist. Der Trocknungsvorgang,
während dessen die Hohlwelle 6 mit Hilfe des Antriebs 8 ständig gedreht wird, um mit
Hilfe der Wendel 13 das Behandlungsgut zu durchmischen und dadurch intensiv mit der
Heißluft in Berührung zu bringen, dauert etwa 6-40 Minuten, in Abhängigkeit von der
gewünschten Restfeuchte des Behandlungsguts und der Behandlungsgutmenge. Die
Restfeuchte wird ständig mit Hilfe der Behälterwaage 3 ermittelt, die das Gesamtgewicht
des Behälters anzeigt, so daß die mit der Heißluft abtransportierte Wassermenge des
Produkts und damit auch seine Restfeuchte direkt festgestellt werden können. Die auf
diese Weise mit Feuchtigkeit beladene Heißluft verläßt den Behälter 1 über die Leitung
22 und das Ventil 24 und gelangt in einen Kondensator 26, in dem sie entfeuchtet wird,
um daraufhin von dem Gebläse 17 wieder angesaugt und im Lufterhitzer 16 erneut auf
Heißlufttemperatur erwärmt zu werden.
Falls keine Kondensation der mit Feuchtigkeit beladenen Luft stattfinden soll, so wird der
Kondensator 26 umgangen und die feuchtigkeitsbeladene Luft vom Gebläse 17 über eine
hinter ihm abzweigende Abluftleitung 38 ins Freie abgelassen. In diesem Fall müßte dann
eine äquivalente Frischluftmenge über den Filter 18 dem Heißluftkreislauf zugeführt
werden.
Normalerweise wird nach der kurzzeitigen, wie oben erwähnt, etwa nur 60 Sekunden
dauernden Sterilisierung des Behandlungsproduktes dieses nicht unmittelbar zur
Trocknung mit Heißluft beschickt, sondern der Behälter 1 wird zunächst über die
Leitungen 22 und 25 und eine nicht dargestellte Vakuumpumpe evakuiert, um auf diese
Weise den nachfolgenden Trocknungsprozeß zu beschleunigen, da durch die Eva
kuierung die Restfeuchte des Behandlungsproduktes gesenkt werden kann.
Das fertiggetrocknete Behandlungsprodukt wird schließlich aus dem Behälter 1 über die
Schleuse 14 in den Lagerbehälter 15 entlassen, in dem gewünschtenfalls auch eine
Homogenisierung stattfinden kann, falls verschiedene Produktchargen hintereinander
aufgenommen werden. Nach der Entleerung des Behälters 1 ist dieser bereit, eine neue
Charge Behandlungsprodukt aus dem Vorratsbehälter 9 aufzunehmen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Entkeimen und Trocknen von rohen Kakaobohnen oder Kakao
kernbruch, bei dem die Bohnen oder der Kernbruch zur Sterilisierung zunächst mit
Dampf beaufschlagt werden und danach mit Heißluft getrocknet werden, bevor sie im
Falle von Kakaobohnen in einem nachgeschalteten Brecher zwecks Entschalung
gebrochen werden und das Bruchgut durch Windsichtung getrennt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sterilisierung und Trocknung der Bohnen oder des Kern
bruches in ein und demselben Behälter stattfinden, dessen Wandung zur Sterilisierung
zusätzlich mit Dampf beheizt wird und in dessen Inneren zur Sterilisierung Dampf und
zur Trocknung Heißluft eingeblasen werden, wobei die Temperatur der dampfbeheizten
Behälterwandung zur Unterstützung des Trocknungsvorgangs benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der mit Dampf
erfolgenden Sterilisierung der Bohnen oder des Kernbruchs der Behälter kurzzeitig
evakuiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Evakuierung, die zur
Verringerung der Restfeuchte des behandelten Produktes dient, ca. 1 Minute dauert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der zur
Sterilisierung des Behandlungsproduktes in den Behälter eingeblasene Dampf einen
Druck von ca. 2,5 bar bei einer Temperatur von 138°C hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur
Trocknung des Behandlungsproduktes in den Behälter eingeblasene Heißluft mit Hilfe
eines Gebläses über einen Zuluftfilter angesaugt und danach durch einen Lufterhitzer
geschickt wird, in dem sie auf 140-150°C erhitzt wird, bevor sie in den Behälter
eintritt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißluft das in dem
Behälter befindliche Behandlungsgut im Kreislauf so lange durchströmt, bis dessen
Feuchte auf einen gewünschten Restwert gesenkt worden ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Trocknungsgrad des Behandlungsgutes im Behälter bzw. die in diesem Gut noch
vorhandenen Restfeuchte durch Wiegen des Gewichtes des Behandlungsproduktes
bestimmt wird, indem der Behälter mit dem Behandlungsprodukt auf einer Waage
angeordnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsluft im
Kreislauf geführt und dabei durch einen Kondensator teilweise entfeuchtet wird.
Priority Applications (2)
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