DE4341281C1 - Verfahren zum Herstellen von Teilen durch superplastisches Verformen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Teilen durch superplastisches VerformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Herstellen von Teilen durch superplastisches
Verformen.
"Superplastizität" bezeichnet das Phänomen, daß einige Mate
rialien, wenn sie einer bestimmten Dehngeschwindigkeit bei
einer bestimmten Temperatur unterworfen werden, sehr hohe
Zugstreckung und gesteuertes Dünnerwerden ohne Brechen oder
Einschnüren zeigen. Zu Materialien mit "Superplastizität"
gehören Legierungen auf Grundlage von Titan, Aluminium, Kupfer,
Eisen und Nickel. Zum Beispiel sind die Legierungen Ti6Al4V
und Ti6A16B2Sn superplastische Materialien, die in großem
Umfang als Flugzeugmaterialien verwendet wurden. Auch Al-Zn-
Mg-Legierungen und Al-Li-Legierungen
sind superplastische Materialien, die nun die
Aufmerksamkeit der Luftfahrtindustrie auf sich ziehen. Es
wurde schnell eine große Anzahl superplastischer Materialien
entwickelt. Auf dem in Osaka, Japan, im Juni 1991 abgehaltenen
"International Symposium on superplasticity on top
materials" wurde berichtet, daß viele Materialien ein
schließlich Metallen, Nichtmetallen, Metallverbundwerkstoffen,
Baukeramiken, Hochtemperatursupraleiter-Keramiken und
Keramikverbundwerkstoffen Superplatizität aufweisen.
Techniken mit superplastischer Verformung, die aus der Super
plastizität ausgewählter Materialien Nutzen ziehen, weisen
viele Vorteile auf, zu denen die folgenden gehören: sehr
komplexe Formen und tiefgezogene Teile können auf einfache
Weise hergestellt werden, und es ist weniger Energie dazu
erforderlich, die superplastische Verformung auszuführen,
und zwar aufgrund der kleinen Verformungsspannungen beim
Verformen, wodurch auch die Werkzeugverformung und -abnutzung
minimiert wird. Angesichts der genannten Vorteile
wird davon ausgegangen, daß superplastisches Verformen die
geeignetste Verarbeitung für Legierungen auf Grundlage von
Titan ist, die auf herkömmliche Weise durch bekannte Verfor
mungstechniken nur schwer zu bearbeiten sind.
In den US-Patenten 4,181,000; 4,354,369; 3,340,101 und
3,595,060 sind Verfahren zum superplastischen Verformen von
Metallhalbzeugen offenbart, bei denen Inertgase, z. B.
Argongas, dazu verwendet werden, eine Fließdruckbelastung
zwischen Metallhalbzeuge zu legen, wenn superplastisches
Verformen ausgeführt wird. Der Druck des Argons beträgt un
gefähr (7 bis 21)×10⁵ Pa. Im US-Patent 4,045,986 ist ein
Verfahren zum superplastischen Verformen eines
superplastischen Legierungsblechs in einen
Körper mit im wesentlichen gleichmäßiger Wanddicke beschrieben.
Beim Verfahren wird Argongas dazu verwendet, ein am Umfang
eingeklemmtes Blech gegen eine Hohlformfläche zu drücken,
um eine Vorform zu bilden, die teilweise blasenartig
ist, wobei dann ein Stempel von der anderen Seite an das
Blech gelegt und Druck in umgekehrter Richtung angelegt
wird, um dafür zu sorgen, daß die Vorform die Form des Stempels
annimmt. Das US-Patent 3,920,175 offenbart ein Verfahren
zum Herstellen einer Metallstruktur durch superplastisches
Verformen von Metallen unter gleichzeitiger Herstellung
einer Diffusionsverbindung. Auch bei diesem Verfahren
wird ein Inertgas verwendet.
Wie vorstehend erörtert, beinhalten herkömmliche Verfahren
für superplastische Verformung die Verwendung teuren und
hochreinen Argongases zum Erzeugen von Druck an eine Seite
des superplastisch zu verformenden Metallteils. Dies erfordert
Rohre, Strömungseinstelleinrichtungen und Vorrichtungen
zur Druckerzeugung, was die Schwierigkeiten bei der Kon
struktion der Werkzeug- und der Werkstückstruktur erhöht.
Darüber hinaus hat Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) ein
stempelloses Verfahren für superplastische Verformung dazu
ausgenutzt, hohlkugelige Körper herzustellen. Bei diesem
Verfahren wird eine Platte aus der Legierung Ti6Al4V in zwei
Plattenhalbzeuge zerschnitten, wobei das eine Plattenhalbzeug
mit einem Loch zum Anschließen eines Rohrstücks versehen
ist; die Ränder der zwei Plattenhalbzeuge werden durch
Schweißen miteinander verbunden, und dann werden sie auf
eine Temperatur von 925°C aufgeheizt, während langsam Argongas
durch das Rohrstück eingeleitet wird. Hohlkugelige Körper
werden daher ohne Verwendung eines Stempels geformt.
Diese Technik wurde kommerziell verwertet.
Das vorstehend genannte stempellose, superplastische Verformen
verwendet immer noch teures Argongas und erfordert es,
daß Rohrstücke an ein Plattenhalbzeug angeschweißt werden,
um das Argongas einzuleiten. Die fertiggestellten Kugelkörper
sind daher nicht vollkommen kugelig, was manchmal zu
einer nicht hinnehmbaren Verformung führt, wenn sie als Bau
komponenten hoher Genauigkeit verwendet werden sollen. Ferner erhöht
das Anschweißen der Rohrstücke für das Argongas und das
Abtrennen derselben nach dem superplastischen Verformen un
vermeidlicherweise die Herstellkosten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
superplastischen Verformen anzugeben, das ohne Argongas
und ohne eine zugehörige Gasversorgungsanlage auskommt.
Diese Aufgabe wird durch die Verfahren der nebengeordneten
Patentansprüche 1, 4 und 9 gelöst.
Kurz gesagt wird erfindungsgemäß ein Material, das in der Lage ist, bei
einer zum superplastischen Verformen erforderlichen Temperatur einen
Gasdruck von (34 bis 210)×10⁴ Pa zu erzeugen,
in einem von Halbzeugen oder einem Halbzeug und einem
Formwerkzeug umschlossenen, abgedichteten Raum angeordnet,
um superplastische Verformung herbeizuführen. Die
Halbzeuge werden durch die Zugspannung verformt, die durch den
hohen Gasdruck
entsteht. Beim Verfahren kann gleichzeitig eine Diffusions
verbindung hergestellt werden, um eine Metallstruktur
aus mehreren Werkstücken zu erhalten, und es kann auch
dazu verwendet werden, genau kugelige Hohlkörper durch ein
stempelloses Verfahren herzustellen.
Die Erfindung wird im einzelnen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben, in denen:
Fig. 1a bis Fig. 1c schematische Darstellungen sind, die das
superplastische Verformen eines Metallhalbzeugs gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung veranschaulichen;
Fig. 2a bis Fig. 2d schematische Darstellungen sind, die das
superplastische Verformen eines Metallhalbzeugs gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulichen;
Fig. 3a bis Fig. 3c schematische Darstellungen sind, die ein
Metallhalbzeug zeigen, das gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung superplastisch verformt und gleichzeitig durch eine
Diffusionsverbindung mit einer Verstärkungsplatte
verbunden wurde;
Fig. 4a bis Fig. 4c schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge zeigen, die gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung superplastisch zu einem Kugelkörper verformt
wurden;
Fig. 5a bis Fig. 5c schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge zeigen, die gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung superplastisch zu einem Hohlkörper
verformt wurden;
Fig. 6a bis Fig. 6c schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge zeigen, die gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung superplastisch zu einem hohlen
Werkstück verformt wurden, das aus zwei halbkugeligen Teilen
mit verschiedenen Radien besteht;
Fig. 7a bis Fig. 7c schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge zeigen, die gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung superplastisch zu zwei halbkugeligen
Teilen verformt wurden;
Fig. 8a bis Fig. 8d schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge und einen Hartlöt-Metallring zeigen, der
zwischen den beiden Plattenhalbzeugen eingebettet ist, die
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung superplastisch
zu einem Hohlkugelkörper verformt werden;
Fig. 9a bis Fig. 9e schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge und einen Metallring mit Loch zeigen, die
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung superplastisch
zu einem Hohlkugelkörper verformt werden; und
Fig. 10a bis Fig. 10g schematische Darstellungen sind, die zwei
Plattenhalbzeuge und einen Metallring zeigen, die gemäß
einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung superplastisch
zu einem Hohlkugelkörper verformt werden.
Erfindungsgemäß wird ein Material
verwendet, um Innendruck aufzubauen, wenn ein flächiges Halbzeug super
plastisch zu verformen ist. Das Material
sollte daher bei der Verformungstemperatur des Halbzeugs einen
Gasdruck von (34 bis 210)×10⁴ Pa erzeugen. Beispiele für
ein Material mit derart hohem Gasdruck sind Zinkpulver,
Paraffin und CaCO₃. Es ist zu beachten, daß die Menge des
zu verwendenden Materials, das den hohen Gasdruck erzeugt, vom Material
des Halbzeugs, der Struktur und Form der fertig hergestellten
Erzeugnisse sowie von anderen Parametern abhängt und vom
Fachmann auf dem Gebiet superplastischer Verformung auf einfache
Weise bestimmt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf alle Materialien an
gewandt werden, die superplastische Eigenschaften zeigen.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren für superplastische Ver
formung dazu verwendet wird, Teile mit einfacher Geometrie
herzustellen, wird zunächst ein Halbzeug superplastischen
Materials bereitgestellt.
Das Halbzeug wird dann zwischen einem ersten Formwerkzeug
mit einer Formfläche, die komplementär zur Form des
superplastisch zu verformenden Teils ist, und einem zweiten
Formwerkzeug angeordnet. Diese Formwerkzeuge und das Halbzeug
werden dann zusammengeklemmt, um den Bereich um das
erste Formwerkzeug, das zweite Formwerkzeug und das Stanzteil
abzuschließen, und ein Material zur Erzeugung eines hohen Gasdrucks wird
im umschlossenen Bereich angeordnet. Dann wird das Halbzeug
auf die Verformungstemperatur erwärmt, um superplastisches
Verformen auszuführen und es dem eingebrachten Material
zu ermöglichen, einen hohen Gasdruck
zu erzeugen und einen Innenüberdruck auf das Stanzteil aus
zuüben, um dieses dazu zu veranlassen, daß es sich zur Formfläche
des ersten Formwerkzeugs hin verformt, um das Teil zu
erzeugen.
Das erfindungsgemäße Verfahren für superplastische Verformung
kann auch gleichzeitig mit einer Technik zum Herstellen
von Diffusionsverbindungen ausgeführt werden, um Metallstrukturen
herzustellen. In diesem Fall ist das Verfahren im
wesentlichen dasselbe wie vorstehend angegeben, mit der Ausnahme,
daß das Metallhalbzeug und das durch Diffusion zu
verbindende Werkstück auf eine Temperatur aufgeheizt werden
müssen, die sich dazu eignet, das superplastische Verformen
herbeizuführen und die Diffusionsverbindung herzustellen.
Das erfindungsgemäße superplastische Verformen kann auch
ohne Verwendung eines Formwerkzeugs bei der Herstellung
hohlkugeliger Körper verwendet werden. Dabei werden zwei flächige
Plattenhalbzeuge aus superplastischem Material bereitgestellt,
zwischen diesen wird ein Material zur Erzeugung eines hohen Gasdrucks
angeordnet, und die Ränder der zwei Plattenhalbzeuge werden
miteinander verbunden, um eine abgedichtete Struktur herzu
stellen, und dann werden die zwei Plattenhalbzeuge super
plastisch verformt. Die zwei Plattenhalbzeuge können unter
Verwendung von Bogenschweißen, TIG-Schweißen oder Laser
schweißen miteinander verbunden werden. Alternativ können
die zwei Plattenhalbzeuge dadurch miteinander verbunden
werden, daß zwischen ihnen ein Hartlöt-Metallring desselben
Durchmessers eingebettet wird und dann die zwei Platten
halbzeuge und der Metallring hartverlötet werden. Wenn ein
solcher Hartlöt-Metallring verwendet wird, muß er einen
Schmelzpunkt aufweisen, der über der Temperatur für super
plastische Verformung der zwei Plattenhalbzeuge liegt. Es
kann auch ein Ring aus demselben Material wie die Platten
halbzeuge verwendet werden, so daß der Ring und diese zwei
Plattenhalbzeuge während der superplastischen Verformung
miteinander verbunden werden können. Auch kann der Ring aus
einem Material sein, das durch Diffusion mit den Platten
halbzeugen verbunden werden kann; in diesem Fall muß die
Kombination auf eine Temperatur erwärmt werden, die dazu
ausreicht, das superplastische Verformen herbeizuführen und
die Diffusionsverbindung herzustellen.
Das vorstehend angegebene Verfahren zur superplastischen
Verformung kann so modifiziert werden, daß Hohlkugeln dadurch
hergestellt werden, daß die zwei Plattenhalbzeuge
aneinander geklemmt werden, anstatt daß sie hartgelötet oder
verschweißt werden.
Das vorstehend angegebene Verfahren für superplastische Ver
formung kann auch so modifiziert werden, daß Hohlgegenstände
wie Hohlkugeln dadurch hergestellt werden, daß zwei Form
werkzeuge mit entsprechenden Formflächen
verwendet werden und die zwei Halbzeuge
dazwischen eingeklemmt werden, anstatt daß sie hartgelötet oder
geschweißt werden.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht ein Verfahren zum
Herstellen eines Teils mit einfacher Geometrie, z. B. eines
rechteckigen Teils. In Fig. 1a ist ein Halbzeug 1, das aus
einer Aluminiumlegierung besteht, die bei 515°C
superplastische Eigenschaften
zeigt, zwischen einem ersten Formwerkzeug 11 und einem
zweiten Formwerkzeug 12 angeordnet. Das erste Formwerkzeug
11 ist mit einem Druckkolben 13 verbunden, während das zweite
Formwerkzeug 12 mit einem Druckkolben 14 verbunden ist.
Das Halbzeug 1 ist durch Ausübung von Druck unter Verwendung
der Druckkolben 13, 14 zwischen das erste Formwerkzeug
11 und das zweite Formwerkzeug 12 eingeklemmt. Wie es er
kennbar ist, verfügt das erste Formwerkzeug 11 über eine
Formfläche, die komplementär zur Form des fertiggestellten
Teils 17 ist. In dem vom Halbzeug 1 und dem zweiten Form
werkzeug 12 umschlossenen Raum wird zunächst Zinkpulver 15
angeordnet, das bei 515°C einen Dampfdruck von (34 bis 210)
×10⁴ Pa erzeugen kann. Das Halbzeug 1 sowie die Formwerkzeuge
11, 12 werden dann durch einen Heizer 16 auf 515°C
aufgeheizt, um das Zinkpulver 15 zu verdampfen, um einen
Innenüberdruck auf das Halbzeug 1 auszuüben, um dieses zur
Formfläche des ersten Formwerkzeugs 11 hin zu verformen, um
das in Fig. 1b dargestellte superplastische Teil 17 herzu
stellen. Nachdem das Teil 17 hergestellt wurde, wird der
angelegte Druck auf den Umgebungsdruck verringert, und das
hergestellte Teil 17 wird den Formwerkzeugen 11 und 12 ent
nommen, wie dies in Fig. 1c dargestellt ist.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht ein Verfahren zum
Herstellen eines halbkugeligen Werkstücks. Gemäß den Fig. 2a
bis 2c wird eine Stanzteilscheibe 2 aus einer Legierung Ti6Al4V
(mit einer Dicke von 1 mm) durch einen oberen Klemm-Hohlzylinder
22 und einen unteren Klemm-Hohlzylinder 21 festgeklemmt.
Der untere Klemm-Hohlzylinder 21 und das kreisförmige
Stanzteil 2 schließen einen Raum 18 ein, in dem ein Material
35 zur Erzeugung eines hohen Gasdrucks vorab angeordnet ist. Dieses
Material ist eine Mischung aus CaCO₃-Pulver (0,4 g) und
Kohlenstoffpulver (0,035 g). Wie es aus diesen Figuren er
kennbar ist, wird das Stanzteil 2 dann zu einem halbkugeligen
Werkstück 27 verformt, und zwar wenn es für 30 Minuten
auf 927°C erhitzt wird.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht ein Verfahren zum
Herstellen einer Metallstruktur durch superplastisches Verformen
mit gleichzeitigem Herstellen einer Diffusionsverbindung.
Gemäß Fig. 3a wird ein Stanzteil 3 aus der Titanlegierung
Ti6Al4V, die bei 925°C superplastische Eigenschaften zeigt, zwischen
einem ersten Formwerkzeug 31 und einem zweiten Formwerkzeug
32 angeordnet, und eine Verstärkungsplatte 38, die mit dem
Stanzteil 3 durch Diffusion zu verbinden ist, wird an einer
festgelegten Stelle des ersten Formwerkzeugs 31 angeordnet.
Das erste Formwerkzeug 31 ist mit einem Druckkolben 33 ver
bunden, während das zweite Formwerkzeug 32 mit einem Druckkolben
34 verbunden ist. Das Stanzteil 3 wird dadurch zwischen
dem ersten Formwerkzeug 31 und dem zweiten Formwerkzeug
32 eingeklemmt, daß Druck unter Verwendung der Druckkolben 33,
34 angelegt wird. Wie erkennbar, weist das erste
Formwerkzeug 31 eine Formfläche auf, die komplementär zur
Form des fertiggestellten Teils 37 ist. Zinkpulver 35, das
bei 925°C einen Dampfdruck von (34 bis 210)×10⁴ Pa erzeugen
kann, wird vorab in dem vom Stanzteil 3 und dem zweiten
Formwerkzeug 32 umschlossenen Bereich angeordnet. Wie aus
Fig. 3b erkennbar, werden das Stanzteil 3 und die Form
werkzeuge 32, 33 dann durch einen Heizer 5 auf 925°C erhitzt,
um das Zinkpulver 35 zu verdampfen, um einen Innenüberdruck
auf das Stanzteil 3 auszuüben, um dieses auf das
erste Formwerkzeug 31 hin zu verformen und es in engen Kontakt
mit der Verstärkungsplatte 38 zu bringen. Das Beheizen
muß nach dem superplastischen Verformen für weitere 1-2
Stunden fortgesetzt werden, um sicherzustellen, daß es zu
einer Diffusionsverbindung mit der Verstärkungsplatte 38
kommt. Nachdem die metallische Struktur hergestellt ist,
wird der angelegte Druck auf den Umgebungsdruck verringert,
und die Struktur wird den Formwerkzeugen 31 und 32 ent
nommen, wie in Fig. 3c dargestellt.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht ein Herstellen
von Hohlkugelkörpern ohne Formwerkzeug durch das erfindungs
gemäße superplastische Verformungsverfahren. Gemäß Fig. 4a
werden zwei Stanzscheiben 4a, 4b aus rostfreiem Stahl
als superplastischem Material mit entsprechenden Eigenschaften
bei einer
Verformungstemperatur von 1000°C, die dieselbe Größe aufweisen,
ausgeschnitten. Zwischen den zwei Stanzscheiben 4a, 4b
wird Zinkpulver 45 angeordnet, das dazu in der Lage ist, bei
1000°C einen Dampfdruck von (34-210)×10⁴ Pa zu erzeugen.
Dann werden, wie dies aus Fig. 4b erkennbar ist, die Ränder
der Stanzteile durch Bogenschweißen miteinander verschweißt,
um eine abgedichtete Struktur herzustellen, und diese wird
in einem Heizer 46 angeordnet, um auf die Verformungs
temperatur von 1000°C erhitzt zu werden. Das Zinkpulver 45 ver
dampft und legt einen Innenüberdruck an die Stanzteile 4a,
4b, um einen Hohlkugelkörper 47 herzustellen.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht das Herstellen
von Hohlkugelkörpern unter Verwendung eines Formwerkzeugs
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. Gemäß Fig. 5a wird ein
Material 55 zur Erzeugung eines hohen Gasdrucks vorab zwischen zwei
Stanzscheiben 5a, 5b aus dem superplastischen Material Ti6Al4V
(Dicke 1 mm, Radius 90 mm) angeordnet. Die Berührungsflächen
der zwei Stanzscheiben 5a, 5b sind poliert, und das Material
mit hohem Gasdruck ist eine Mischung aus CaCO₃ (1,7 g) und
Kohlenstoffpulver (0,15 g). Die zwei Stanzteile 5a, 5b werden
zwischen einem oberen Formwerkzeug 52 und einem unteren
Formwerkzeug 51 angeordnet. Das obere Formwerkzeug 52 und
das untere Formwerkzeug 51 weisen halbkugelige Formflächen
mit verschiedenen Krümmungen auf. Wie aus den Fig. 5a bis
5c erkennbar, werden die zwei Stanzscheiben zu einem
Kugelkörper 57 verformt, der aus zwei Halbkugelkörpern mit
verschiedenen Krümmungen besteht, wobei Verformung bei
einer Erhitzung auf 927°C für 30 Minuten stattfindet.
Gemäß den Fig. 6a bis 6c wird ein Material 65 mit hohem Gas
druck zwischen zwei Stanzscheiben 6a, 6b aus rostfreiem
Stahl als superplastischem Material (Dicke 1 mm, Radius
70 mm) derselben Größe angeordnet. Das Material 65 mit hohem
Gasdruck ist eine Mischung aus 0,4 g CaCO₃ und 0,04 g
Kohlenstoffpulver, und die zwei Stanzscheiben 6a, 6b werden
durch einen oberen Klemm-Hohlzylinder 62 und einen unteren
Klemm-Hohlzylinder 61 festgeklemmt. wie aus den Fig. 6a bis
6c erkennbar, weist der obere Klemm-Hohlzylinder 61
einen kleineren Innenradius auf als der obere Klemm-Hohlzylinder
62. Wie aus den Fig. 6a bis 6c erkennbar, werden
die zwei Stanzteile 6a, 6b zu einem Hohlkugelkörper 67 ver
formt, und zwar wenn sie für 20 Minuten auf 1010°C erhitzt
werden, wobei ihre Ränder miteinander verbunden sind.
Gemäß den Fig. 7a bis 7c werden 0,01 g Paraffin 75 (Siedepunkt
370°C) zwischen zwei Stanzscheiben 7a, 7b aus einer Al-Li-
Legierung als superplastischem Material (Dicke 1 mm,
Durchmesser 38 mm) derselben Größe angeordnet. Die Ränder
der zwei Stanzteile 7a, 7b werden durch einen oberen Klemm-
Hohlzylinder 72 und einen unteren Klemm-Hohlzylinder 71
festgeklemmt. Der obere Klemmzylinder 72 und der untere
Klemmzylinder weisen denselben Innenradius auf. Wie aus
den Fig. 7a bis 7c erkennbar, werden die zwei Stanzteile
7a und 7b jeweils zu halbkugeligen Körpern 77 und 78 ver
formt, und zwar nachdem sie für 20 Minuten auf 500°C erhitzt
wurden. Sie werden dann vom oberen und unteren Klemmzylinder
71, 72 freigegeben.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht ein Alternativ
verfahren zum Herstellen eines Hohlkugelkörpers durch das
erfindungsgemäße Verfahren. Gemäß Fig. 8a werden zunächst
zwei Stanzscheiben 8a, 8b aus dem superplastischen Material
Ti6Al6V2Sn mit superplastischen Eigenschaften
bei einer Verformungstemperatur
von 850°C mit derselben Größe ausgeschnitten. Zwischen
den zwei Stanzscheiben 8a, 8b wird Paraffin 85 angeordnet,
das dazu in der Lage ist, bei 850°C einen Dampfdruck von
(34-210)×10⁴ Pa zu erzeugen. Zwischen den Rändern um die
Stanzscheiben 8a, 8b wird ein Hartlöt-Metallring
(Til5Cul5Ni) 82 angeordnet. Die Ränder der Stanzteile 8a, 8b werden
dann durch Schweißbrenner-Hartlöten 84 miteinander hartverlötet,
um eine dichte Kreisstruktur 83 herzustellen, und
diese wird in einem Heizer 86 angeordnet, wie in den Fig. 8c
und 8d gezeigt, um auf 850°C erhitzt zu werden. Das Paraffin
85 verdampft und übt einen Innenüberdruck auf die Stanzteile
8a, 8b aus, um ein hohlkörperförmiges Teil 87 herzustellen.
Dieses Ausführungsbeispiel veranschaulicht ein weiteres Ver
fahren zum Herstellen von Hohlkugelkörpern mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren. Gemäß Fig. 9 werden zwei Stanzscheiben
9a, 9b aus dem superplastischen Material Ti6Al4V mit
superplastischen Eigenschaften
bei einer Verformungstemperatur von 925°C mit
derselben Größe ausgeschnitten. Zwischen den zwei Stanzscheiben
9a, 9b wird, wie in Fig. 9a dargestellt, ein Metallring
92 aus rostfreien Stahl angeordnet. Der Ring 92
enthält ein Loch 91. Dann wird, wie dies in Fig. 9b darg
gestellt ist, der Metallring 92 zwischen den zwei Stanzscheiben
9a, 9b eingebettet und durch zwei Druckkolben 93, 94 mit
10-100 kg/mm² eingeklemmt, und es erfolgt die Herstellung einer Diffu
sionsverbindung durch einen Heizer 96 bei einer Absoluttemperatur,
die das 0,6- bis 0,8fache des Schmelzpunkts des superplastischen
Materials Ti6Al4V ist, um einen hohlzylindrischen Körper
97 herzustellen. Um bessere Diffusionsverbindungswirkung
zu erzielen, muß der Verbindungsprozeß für 1-2 Stunden bei
einem Druck von ungefähr 10-5 hPa (ungefähr 10-5 Torr) aus
geführt werden. Wie aus Fig. 9c erkennbar, wird dann
Paraffin 95, das bei der Verformungstemperatur von 925°C
einen Dampfdruck von (34-210)×10⁴ Pa erzeugen kann,
durch das Loch 91 in den hohlzylindrischen Körper 97 gegeben.
Das Loch 91 wird durch Verschweißen oder Hartlöten abgedichtet,
und dann wird der abgedichtete hohlzylindrische
Körper 98 auf die Verformungstemperatur von 925°C erhitzt,
wodurch ein Hohlkugelkörper 99 hergestellt wird.
Gemäß den Fig. 10a bis 10g wird ein Metallring 102 aus rost
freiem Stahl (Außenradius 28 mm, Innenradius 20 mm, Höhe
6 mm) zwischen zwei Stanzscheiben (dicke 1 mm, Radius 28 mm)
23, 24 aus dem superplastischen Material Ti6Al4V, die beide
dieselbe Größe aufweisen, angeordnet, um eine Struktur 108
herzustellen. Die Schichtstruktur 108 wird durch einen oberen
Druckkolben 104 und einen unteren Druckkolben 103 ein
geklemmt und in einer Vakuum-Heißpresse bei 880°C und einem
Druck von ungefähr 10-5 hPa (ungefähr 10-5 Torr) unter Anlegen
eines Drucks von ungefähr 56×10⁵ Pa für 30 Minuten
einem Vorgang zum Herstellen einer Diffusionsverbindung unterzogen,
um einen hohlzylindrischen Körper 107 herzustellen.
Dann wird im hohlzylindrischen Körper 107 ein Loch 101
ausgebildet, und Zinkpulver 105 (Siedepunkt 907°C) wird durch
das Loch 101 eingefüllt. Nachdem das Loch 101 durch Verschweißen
in Argonatmosphäre abgedichtet wurde, wird der Hohlzylinder
107 für 40 Minuten auf 930°C erhitzt, um einen Hohlkugelkörper
100 herzustellen.
Aus der obigen Beschreibung und den Ausführungsbeispielen
ist erkennbar, daß die Erfindung die folgenden Vorteile aufweist:
- 1) es ist nicht erforderlich, ein teures Inertgas hoher Reinheit wie Argongas zu verwenden, um das superplastische Verformen herbeizuführen, was es erübrigt, Rohre, Einstellventile und eine Ausrüstung zu verwenden, die das Gas unter Druck setzt;
- 2) es können kugelförmige Hohlkörper hoher Formgenauigkeit auf einfache Weise ohne Verwendung eines Formwerkzeugs hergestellt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Teils aus einem Halbzeug durch
superplastisches Verformen, mit den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen eines flächigen Halbzeugs (1, 3) aus superplastischem Material;
- b) Bereitstellen eines ersten Formwerkzeugs (11, 31) mit einer Formfläche, die komplementär zur Form des herzustellenden Teils ist;
- c) Bereitstellen eines zweiten Formwerkzeugs (12);
- d) Anordnen des Halbzeugs (1, 3) zwischen dem ersten Formwerkzeug (11, 31) und dem zweiten Formwerkzeug (12);
- e) Anordnen eines Materials (15) zwischen dem Halbzeug (1, 3) und dem zweiten Formwerkzeug (12), das in der Lage ist, bei der zum superplastischen Verformen erforderlichen Temperatur einen Gasdruck von (34- 210)×10⁴ Pa zu erzeugen;
- f) Einklemmen des Halbzeugs (1, 3) zwischen den Rändern der Formwerkzeuge (11, 12) zur Bildung eines gasdichten Raums zwischen dem Halbzeug (1, 3) und dem zweiten Formwerkzeug (12);
- g) Erhitzen wenigstens des Halbzeugs (1, 3) auf die zum superplastischen Verformen erforderliche Temperatur, so daß durch den entstehenden Gasdruck das Halbzeug (1, 3) gegen die Formfläche des ersten Formwerkzeugs (11, 31) gedrückt wird; und
- h) Aufrechterhalten des Gasdrucks und der zum superplastischen Ver formen erforderlichen Temperatur für eine vorbestimmte Zeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den
Gasdruck erzeugende Material (15) Zinkpulver, Paraffin oder eine Mischung
aus CaCO₃ und Kohlenstoff enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
das erste Formwerkzeug (31) mindestens ein Metallwerkstück (38) eingelegt
wird, das mit dem Halbzeug (3) durch Diffusionsverbindung verbunden
werden soll.
4. Verfahren zum Herstellen eines hohlen Teils durch superplastisches
Verformen, mit den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen zweier flächiger Halbzeuge (4a, 4b) aus superplastischem Material;
- b) Anordnen eines Materials (45) zwischen den Halbzeugen (4a, 4b) und gasdichtes Verbinden der Ränder der Halbzeuge (4a, 4b), wobei das Material in der Lage ist, bei der zum superplastischen Verformen erforderlichen Temperatur einen Gasdruck von (34-210)×10⁴ Pa zu erzeugen;
- c) Erhitzen der Halbzeuge (4a, 4b) auf die zum superplastischen Verformen erforderliche Temperatur, so daß durch den entstehenden Gasdruck ein Innenüberdruck auf die Halbzeuge (4a, 4b) ausgeübt wird; und
- d) Aufrechterhalten der zum superplastischen Verformen erforderlichen Temperatur und des Gasdrucks für eine vorbestimmte Zeit.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder
der zwei Halbzeuge (4a, 4b) durch Schweißen verbunden werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder
der zwei Halbzeuge (4a, 4b) durch Löten miteinander verbunden werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Löten
ein Hartlötmetall in Form eines Hartlöt-Metallrings (82) verwendet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lötmetall Til5cul5Ni ist.
9. Verfahren zum Herstellen eines hohlen Teils durch superplastisches
Verformen, mit den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen zweier flächiger Halbzeuge (9a, 9b) aus superplastischem Material;
- b) Bereitstellen eines Metallrings (92), der mit den zwei Halbzeugen (9a, 9b) durch Diffusion verbunden werden soll und ein radiales Loch (91) aufweist;
- c) Einpressen des Metallrings (92) zwischen den beiden Halbzeugen (9a, 9b) und Erhitzen auf eine zur Diffusionsverbindung mit den Halbzeugen (9a, 9b) erforderliche Temperatur, um einen hohlzylindrischen Körper (97) herzustellen;
- d) Befüllen des hohlzylindrischen Körpers (97) durch das Loch (91) hindurch mit einem Material (95), das in der Lage ist, bei der zum superplastischen Verformen erforderlichen Temperatur einen Gasdruck von (34- 210)×10⁴ Pa zu erzeugen, und Abdichten des Lochs (91); und
- e) Erhitzen des hohlzylindrischen Körpers (97) auf die zur superplastischen Verformung erforderliche Temperatur, um einen Innendruck im hohlzylindrischen Körper (97) zu erzeugen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Me
tallring (92) aus superplastischem Material besteht.
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R071 | Expiry of right |