DE4340730C2 - Verbindungssystem für die hyperbare Ozontherapie an einem Patienten - Google Patents
Verbindungssystem für die hyperbare Ozontherapie an einem PatientenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verbindungssystem für die hyper
bare Ozontherapie gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wie
es aus der DE 92 15 078.0 U1 bekannt ist.
Bekanntlich wird bei der hyperbaren Ozontherapie ein Ozon-Sauer
stoffgemisch dem Blutplasma unter Überdruck zugeführt. Zur Durch
führung der hyperbaren Ozon-Sauerstofftherapie ist daher eine In
fusionsflasche vorgesehen, die einerseits mit einem hyperbaren
Ozongerät und andererseits mit dem zu behandelnden Patienten,
und zwar mit dessen Armvene verbunden ist.
Das hyperbare Ozongerät ist über eine Sog- und Druckleitung mit
der als Ozonisierungsgefäß ausgebildeten Infusionsflasche verbun
den, wobei die Sog- und Druckleitung in ein in der Infusionsflasche
angebrachtes Steigrohr mündet, das bis kurz vor den Boden der In
fusionsflasche geführt ist. Durch das Steigrohr und die Druckleitung
ist das Innere der Infusionsflasche unter verschiedene Drücke zwi
schen einem bestimmten Unterdruck und einem bestimmten Über
druck zu setzen. Außerdem kann man das Innere der Infusionsfla
sche mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch füllen.
Von einer in die Armvene des zu behandelnden Patienten eingeführ
ten Entnahme- und Infusionsnadel führt ein Verbindungssystem zu
der Infusionsflasche.
Dieses Verbindungssystem hat einen Anschlußschlauch, an dessen
patientenseitigem Ende ein Anschlußteil vorgesehen ist, mit dem der
Anschlußschlauch mit der in die Armvene des Patienten eingesto
chenen Infusionsnadel zu verbinden ist. Am gegenüberliegenden
Ende des Anschlußschlauches ist ein dreiarmiger Abzweig vorgese
hen, von dessen einem Arm eine Zulaufleitung zu einem weiteren
dreiarmigen Abzweig geführt ist. Von diesem Abzweig aus ist eine
Rücklaufleitung über ein Transfusionsgerät zurückgeführt. Die
Rücklaufleitung hat an ihrem unteren freien Ende eine Nadel, die in
den dritten Arm des unteren dreiarmigen Abzweiges gestochen wer
den kann, um dadurch die Verbindung der Rücklaufleitung zu dem
Anschließschlauch herzustellen.
Bei diesem Verbindungssystem handelt es sich um ein offenes Sy
stem, bei dem im Laufe der Ozontherapie die Nadel am unteren En
de des Rücklaufschlauches in den freien Arm des unteren Abzwei
ges gestochen wird. Dieses Verbindungssystem hat zwei ver
gleichsweise lange Schlaucharme, von denen der eine ausschließ
lich den Zulaufarm und der andere ausschließlich den Rücklaufarm
bildet. Aus diesem Grunde verbleibt nach Beendigung der Ozonthe
rapie wegen der vergleichsweise langen Schläuche viel Restblut in
den Schläuchen, welches dem Patienten nicht wieder reinfundiert
werden kann. Allein schon im Hinblick auf Aids ist ein offenes Sy
stem abzulehnen, bei dem ständig die Gefahr besteht, daß der The
rapeut mit dem Blut des Patienten in Berührung kommt.
Hinzu kommt, daß durch die langen Schläuche die Handhabung des
bekannten Verbindungssystems schwierig und umständlich ist.
Wegen des in der Infusionsflasche zunächst herrschenden Unter
druckes wird Blut des Patienten über die Entnahme- und Infusions
nadel entnommen und über das Verbindungssystem in die Infusions
flasche gesaugt. Wenn die Infusionsflasche die gewünschte Füllung
von beispielsweise 130 cm³ erreicht hat, wird durch eine entspre
chende Betätigung an dem Ozongerät der Unterdruck abgestellt und
anschließend ein Überdruck mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch in
der Infusionsflasche erzeugt und aufrechterhalten. Bei diesem Über
druck wird die mit Blut gefüllte Infusionsflasche geschüttelt, so daß
es zu einer innigen Vermischung des Blutes mit dem von dem Ozon
gerät gelieferten und unter Überdruck stehenden Ozon-Sauerstoff
gemisches kommt.
Nach genügendem Mischen des Blutes in der Infusionsflasche wird
das mit Ozon und Sauerstoff angereicherte Blut zurück in die Arm
vene des Patienten reinfundiert. Die Reinfusion des Blutes darf nur
unter Wirkung der Schwerkraft vorgenommen werden, was durch ein
Sicherheitssystem garantiert ist.
Wenn die Ozontherapie beendet ist, wird das Verbindungssystem
zwischen der Infusionsflasche und dem Patienten entfernt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungssystem
der einleitend genannten Art so auszubilden, daß es ein geschlos
senes System darstellt und einfach in der Handhabung ist, die
Schlauchleitungen des Verbindungssystems insgesamt möglichst
kurz sind und möglichst wenig Blut nach Beendigung der hyperbaren
Ozontherapie in den Schlauchleitungen und den sonstigen Bestand
teilen des Verbindungssystems verbleibt.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruches 1 gelöst.
Auf diese Weise gelangt man zu einem Verbindungssystem für die
hyperbare Ozontherapie, das ein geschlossenes System darstellt
und einfach zu handhaben ist, weil es mit Ausnahme des kurzen
Vorlaufschlauches oder des kurzen Rücklaufschlauches, die parallel
zueinander angeordnet sind, aus nur einem einzigen Schlaucharm
besteht. Die Schlauchleitungen des Verbindungssystems sind ver
gleichsweise sehr kurz, so daß entsprechend wenig Restblut nach
Beendigung der Ozontherapie in den Schlauchleitungen verbleibt.
Der Blutverlust nach einer Ozontherapie ist somit vernachlässigbar
gering.
Das spezifische Gewicht der Platte ist kleiner als das des Blutes,
damit die Platte in Blut schwimmfähig ist. Würde unzulässigerweise
unter erhöhtem Druck reinfundiert, so würde die Platte auf den Bo
den des Transfusionsgerätes gedrückt und hier die Durchflußöffnung
nach unten verschließen. Hierdurch ist die Reinfusion unter erhöh
tem Druck ausgeschlossen.
Die Unteransprüche sind auf Ausführungsarten der Erfindung
gerichtet.
Zum einen kann der obere Bereich des Transfusionsgerätes als
Luftraum für das durch den Rücklaufschlauch zurückfließende Blut
ausgebildet sein. Hierdurch wird das
bereits mit Ozon und Sauerstoff angereicherte Blut zusätzlich noch
mit weiterem Sauerstoff angereichert.
Zweckmäßig ist zwischen dem Rückschlagventil und der Stechkam
mer ein Abzweig vorgesehen, von dem aus der Rücklaufschlauch zu
dem Transfusionsgerät geführt ist.
Des weiteren empfiehlt es sich, daß der Schlauch und der Rücklauf
schlauch absperrbar sind, um die Flußrichtung des Blutes jeweils zu
bestimmen.
Dabei ist zweckmäßig auf dem Schlauch und dem Rücklaufschlauch
je eine Klemme, insbesondere je eine Rollklemme vorgesehen. Hier
durch besteht die Möglichkeit, die Schläuche abzusperren oder zu
öffnen, je nach dem, ob das Blut in Richtung der Infusionsflasche
oder zurück zum Patienten strömt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispieles des näheren erläutert.
Eine wie üblich umgekehrt und hoch hängende Infusionsflasche 1
hat in ihrem Inneren 2 ein Steigrohr 3, das über einen flexiblen Sog-
und Druckschlauch 4 mit einem Ozongerät 5 in Verbindung steht. In
dem Ozongerät 5 wird ein Ozon-Sauerstoffgemisch in der zu verab
reichenden Form hergestellt. Außerdem können mit dem Ozongerät
5, das mit einem bestimmten Systemdruck arbeitet, der nachfolgend
als Systemdruck Null bezeichnet wird, unterschiedliche Drücke er
zeugt werden, die von einem Unterdruck von etwa 0,5 bar unter dem
Systemdruck Null bis zu einem Überdruck von etwa 0,8 bar über
dem Systemdruck Null reichen.
Eine in der Zeichnung nicht dargestellte in die Armvene des Patient
en eingestochene Entnahme- und Infusionsnadel ist mit einem An
schlußteil 6 verbunden. Von dem Anschlußteil 6 führt ein flexibler
Schlauch 7 von unten her durch eine Durchflußöffnung 8 in dem Bo
den 9 eines Transfusionsgerätes 10 hindurch. In dem unteren Teil
des Transfusionsgerätes 10 ist ein Filter 11 vorgesehen, das oben
offen ist und dessen Boden 12 vom Boden 9 des Transfusionsgerä
tes 10 einen solchen Abstand einhält, daß zwischen dem Boden 9
des Transfusionsgerätes 10 und dem Boden 12 des Filters eine
Platte 13 lose gelagert ist. Die Platte 13 versperrt die Durchflußöff
nung 8 im Boden 9 des Transfusionsgerätes 10, wenn ein Druck von
oben auf die Platte 13 wirkt.
Etwa in mittlerer Höhe des Transfusionsgerätes 10 zweigt von die
sem an einem Ansatz 14 ein Vorlaufschlauch 15 ab und mündet über
ein Rückschlagventil 16 in einen Abzweig 17, der über einen Ansatz
18 zu einer Stechkammer 19 führt, die mit einer Kanüle 20 durch den
Stopfen 21 der Infusionsflasche 1 in diese mündet, die im darge
stellten Ausführungsbeispiel etwa bis zur Hälfte mit Blut 22 gefüllt
ist. Von dem Abzweig 17 führt eine Rücklaufleitung 23 in das obere
Ende des Transfusionsgerätes 10. Der obere Bereich des Transfusi
onsgerätes 10 ist als Luftraum 24 ausgebildet. Auf dem Rücklauf
schlauch 23 ist eine Rollklemme 25 angeordnet. Desgleichen ist auf
dem Schlauch 7 eine Rollklemme 26 vorgesehen.
Zur Durchführung der Ozontherapie wird das Innere 2 der Infusions
flasche 1 mittels des Ozongerätes 5 unter Unterdruck von 0,5 bar
unter dem Systemdruck gesetzt, während die Rollklemme 25 des
Rücklaufschlauches 23 und die Rollklemme 26 des Schlauches 7
geschlossen sind.
Zunächst wird die Rollklemme 26 geöffnet. Dadurch wird wegen des
in der Infusionsflasche 1 bestehenden Unterdruckes Blut 22 aus der
Armvene des Patienten durch den Schlauch 7 in Richtung des Pfei
les a in das Transfusionsgerät 9 gesaugt, von dem aus das Blut 22
in Richtung des Pfeiles b durch die Vorlaufleitung 15 fließt und über
das Rückschlagventil 16, durch den Abzweig 17, den Ansatz 18 und
die Stechkammer 19 sowie die Kanüle 20 in das Innere 2 der Infusi
onsflasche 1 gelangt. Wenn die Infusionsflasche 1 genügend mit
Blut 22 gefüllt ist, wird durch Betätigen des Ozongerätes 5 der Un
terdruck abgestellt und ein Überdruck von 0,8 bar über dem System
druck eingestellt. Nun wird ein Ozon-Sauerstoffgemisch durch die
Sog- und Druckleitung 4 und die Steigleitung 3 in das Innere 2 der
Infusionsflasche 1 geführt, bis ein Überdruck von 0,8 bar über dem
Systemdruck erreicht ist.
Nunmehr wird die Infusionsflasche 1 durch den Therapeut von Hand
geschüttelt, so daß sich das Blut 22 mit dem unter Überdruck ste
henden Ozon-Sauerstoffgemisch in der Infusionsflasche 1 gut ver
mischt. Nach genügendem Schütteln der Infusionsflasche 1 wird der
Überdruck abgeschaltet und der Systemdruck Null im Inneren 2 der
Infusionsflasche 1 eingestellt.
Anschließend wird die Sog- und Druckleitung 4 von dem Ozongerät
5 abgenommen und danach die Rollklemme 25 des Rücklaufschlau
ches 23 geöffnet, so daß das mit Ozon-Sauerstoffgemisch angerei
cherte Blut 22 auf dem Wege durch die Kanüle 20, die Stechkammer
19, den Ansatz 18 und den Abzweig 17 sowie von hieraus durch den
Rücklaufschlauch 23 in Richtung des Pfeiles c unter Wirkung der
Schwerkraft zurückfließen kann. Vom Rücklaufschlauch 23 aus
strömt das Blut durch die Belüftungskammer 24 und das Filter 11 in
den unteren Teil des Transfusionsgerätes 10 und verläßt dieses
durch die Durchflußöffnung 8 im Boden 9 des Transfusionsgerätes
10. Von hieraus gelangt das Blut in Richtung des Pfeiles d durch
den Schlauch 7 in das Anschlußteil 6 und von diesem durch die In
fusionsnadel in die Armvene des Patienten.
Falls beim Reinfundieren irrtümlich der Überdruck im Inneren 2 der
Infusionsflasche 1 nicht abgeschaltet sein sollte, so führt das dazu,
daß die Platte 13 auf dem Boden 9 des Transfusionsgerätes 10 fest
aufgedrückt wird, so daß die Durchflußöffnung 8 verschlossen ist
und das Reinfundieren gesperrt ist. Hierdurch ist eine besondere Si
cherheit des Verbindungssystems gegen Reinfundieren unter Über
druck gegeben.
Claims (4)
1. Verbindungssystem für die hyperbare Ozontherapie, mit dem
ein Patient an eine Infusionsflasche (1) anzuschließen ist, mit
- - einem am patientenseitigen unteren Ende vorgesehenen Anschlußteil (6), das mit der in die Armvene des Patienten eingestochenen Entnahme- und Infusionsnadel zu ver binden ist,
- - einer am oberen Ende angebrachten Stechkammer (19), die eine Kanüle (20) aufweist, mit der die Stechkammer (19) mit der Infusionsflasche (1) zu verbinden ist,
- - einem Vorlaufschlauch (15),
- - einem Rücklaufschlauch (23) und
- - einem Transfusionsgerät (10), auf dessen Boden (9) ober halb der unteren Durchflußöffnung (8) eine in Blut schwimmfähige Platte (13) lose aufgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden (9) des Transfusionsgerätes (10) und dem Anschlußteil (6) ein Schlauch (7) vorgesehen ist, daß der Vorlaufschlauch (15) von dem Transfusionsgerät (10) etwa in dessen mittlerer Höhe abzweigt und über ein Rückschlagventil (16) zu der Stech kammer (19) geführt ist und daß der Rücklaufschlauch (23) vom Vorlaufschlauch (15) oberhalb des Rückschlagventils (16) abzweigt und in das obere Ende des Transfusionsgerätes (10) mündet.
2. Verbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der obere Bereich des Transfusionsgerätes (10) als
Luftraum (24) für das durch den Rücklaufschlauch (23) zu
rückfließende Blut (22) ausgebildet ist.
3. Verbindungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (7) und der
Rücklaufschlauch (23) absperrbar sind.
4. Verbindungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß auf dem Schlauch (7) und dem Rücklaufschlauch (23)
je eine Klemme (25, 26), insbesondere je eine Rollklemme
vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
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- 1993-12-01 DE DE4340730A patent/DE4340730C2/de not_active Expired - Fee Related
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