DE4340722C1 - Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden Restträgers - Google Patents
Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden RestträgersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum sendeseitigen Un
terdrücken eines bei Modulation entstehenden Restträgers, und
ist insbesondere in Verbindung mit Synthetik-Apertur-Radar-
Verfahren anwendbar.
Bei einem von der Anmelderin seit Jahren betriebenen, flug
zeuggetragenen Experimentellen Synthetik-Apertur-Radar (E-SAR)
wird neben einem analogen, jetzt auch ein digitales Pulskom
pressionsverfahren zur Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Ver
hältnissses eingesetzt. Sendeseitig wird hierbei ein frequenz
modulierter Puls "Chirp" mit derzeit einer Bandbreite von
100 MHz eingesetzt. Im Basisband wird der Puls durch einen di
gitalen Direkt-Synthesizer erzeugt.
Bei einer Einseitenband-Modulation des Basisbandes auf den
Träger ergeben sich jedoch Schwierigkeiten. Die sogenannte
Filtermethode der Einseitenband-Aufbereitung, wie sie bei der
Trägerfrequenz-Technik im Bereich des Fernsprechens üblich
ist, scheidet aufgrund der hohen Bandbreite und der gleichzei
tig hohen Anforderungen an die Flankensteilheit der Filter
aus. Hierzu kommen noch scharfe Anforderungen an die Gruppen
laufzeit der Filter, die nicht erfüllbar sind.
Daher ist auf ein Einseitenband-Modulationsverfahren zurückge
griffen worden, welches der sogenannten "dritten Methode" nach
Weaver entspricht (Meinke-Gundlach, Taschenbuch der Hochfre
quenztechnik, 3. Auflage, Stn. 1325ff.). Bei der "dritten Me
thode" wird das Seitenband auf zwei Zweige aufgeteilt und mit
um 90° phasenverschobenen, in der Bandmitte befindlichen Trä
gern gemischt. Am Ausgang von Tiefpaßfiltern liegen dann um
die Trägerfrequenz "gefaltete" Basisbänder an. Bei der Zusam
menführung in einem Modulator werden die um eine gedachte Trä
gerfrequenz gefalteten Basisbänder mit zwei digitalen Direkt-
Synthesizern (DDS) erzeugt, deren Ausgänge eine Phasenver
schiebung von 90° aufweisen. Somit ist die höchste, im Basis
band zu erzeugende Frequenz auf die Hälfte der Chirp-Bandbrei
te begrenzt.
An den Ausgängen der Direkt-Synthesizer (DDS) sind Tiefpäße
als Antialiasing-Filter erforderlich. Die Mischung der beiden
Basisbänder mit um 90° versetzten Trägern und die Summierung
beider Mischprodukte bewirkt, wie bei der "Dritten Methode"
eine Addition der Nutzseitenband-Komponenten, sowie eine Kom
pensation der unerwünschten Komponenten.
Wenn ein Mischer einen idealen Analog-Multiplizierer darstel
len würde, welcher nur Summen und Differenz beider Eingangs
signale bilden würde, würde sich die im folgenden angegebene
Schwierigkeit nicht ergeben. Alle bisher ausgeführten Mischer
weisen nur eine endliche Trägerunterdrückung bis etwa maximal
45 dB auf, so daß ständig ein Trägerrest mit dem Sendesignal
übertragen wird. Dieser Trägerrest verschlechtert empfangssei
tig den Korrelationsgewinn, da dieser nach einer Demodulation
als zeitlich variable Gleichspannungskomponente die niederwer
tigen Bits des Analog/Digital-(AD-)wandlers sättigt; damit
wird der im übrigen sonst technisch erzielbare Dynamikbereich
des Empfängers eingeengt. Eine zeitlich variable Gleichspan
nungskomponente kann empfangsseitig nicht kompensiert werden,
da beim Synthetik-Apertur-Radar-Verfahren eine Dopplerfre
quenz-Auswertung stattfindet.
Da empfangsseitig ein Trägerrest nicht eliminiert werden
kann, müssen sendeseitig entsprechende Schritte unternommen
werden. Da der eingangsseitige Trägerrest zu dem LO-(Lokal Os
zillator)-Träger in einer festen Phasenbeziehung steht, ist
der Einsatz eines Kompensationsverfahrens möglich.
Aus DE 28 21 082 A1 ist eine Quadratur-Modulator-Stufe be
kannt, bei welcher das von einem Local-Oszillator erzeugte
Trägersignal in einem phasendrehenden Netzwerk in zwei zuein
ander um 90° phasenverschobene Teile aufgeteilt wird. Diese
beiden Anteile werden dann zwei Mischern eines IQ-Modulators
zugeführt; dessen Ausgangsmischsignal wird sodann in einem
Ausgangskreis zusammengeführt, wobei dessen Ausgangssignal
wiederum in einem Sender weiterverarbeitet wird.
Ferner ist aus DE-AS 12 89 138 ein Verfahren zur Trägerrest
kompensation bekannt, bei welchem einer Trägerrestspannung in
einer Additionsschaltung eine gegenphasige Kompensationsspan
nung zugeführt wird. Schließlich ist aus US 50 77 542 bekannt,
zu einer Trägerrestkompensation einen Signalanteil pegelmäßig
abzustimmen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zum sen
deseitigen Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden
Restträgers zu schaffen, bei welcher die Nachteile der bisher
angewandten Verfahren und ein Restträger vollständig oder bis
auf einen vernachlässigbaren Anteil beseitigt werden.
Gemäß der Erfindung ist dies bei einer Einrichtung zum sendeseitigen
Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden Restträgers
durch die im Anspruch 1 oder 2 angegebenen Merkmale erreicht.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung, durch welche ein Kom
pensationsverfahren realisiert ist, ist es ermöglicht, den Dy
namikbereich des Empfängers vollständig auszunutzen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Aus
führungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schaltung in Form eines Blockdia
gramms einer bevorzugten Ausführungsform einer Ein
richtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 und 3 Diagramme, in welchen die mit der erfindungsgemä
ßen Einrichtung erzielbaren Trägerunterdrückungen ein
getragen sind, sowie
Fig. 4 bis 9 Diagramme bei verschiedenen Temperaturen, in wel
chen ebenfalls die mit der erfindungsgemäßen Einrich
tung erzielbaren Trägerunterdrückungen eingetragen
sind.
In Fig. 1 ist in Form eines schematischen Blockdiagramms eine
Schaltungsanordnung zur Realisierung der erfindungsgemäßen
Einrichtung dargestellt. Hierbei ist durch gestrichelte Linien
ein an sich bekannter IQ-Modulator 10 eingerahmt.
Am LO-Eingang wird ein Träger mit einer Frequenz von bei
spielsweise 300 MHz an einen Verstärker 20 angelegt, welchen
ein Richtkoppler 21 nachgeordnet ist. In dem Richtkoppler 21
wird das Trägersignal auf zwei Zweige 1 und 2 aufgeteilt.
Hierbei führt der eine Zweig 1 zu einem in dem IQ-Modulator 10
vorgesehenen Eingangshybrid 11, weshalb der Zweig 1 auch als
Modulations-Zweig bezeichnet wird.
Dem Richtkoppler 21 ist ein Phasenschieber 22 zugeordnet,
durch welchen die Phase des Trägers um 180° gegenüber derjeni
gen des anderen Trägeranteils gedreht wird; hierbei weist der
Richtkoppler 21 eine Auskopplungsdämpfung von bis zu -20 dB
auf. Am Ausgang des Phasenschiebers 22 beginnt der zweite
Zweig 2, welcher nachstehend auch als Kompensations-Zweig oder
-Pfad bezeichnet wird.
Statt des Richtkopplers 21 kann auch ein Leistungsteiler ein
gesetzt werden. Ein solcher Leistungsteiler hat jedoch eine
Einfügungsdämpfung von 3 dB zur Folge, während der Richtungs
koppler 21 nur um wenige Zehntel dB dämpft. Bei Einsatz eines
Leistungsteilers ist somit der Verstärker 20 auf jeden Fall
erforderlich.
Die Ausgänge des Eingangshybrids 11 sind mit Mischern 14₁ bzw.
14₂ verbunden. An einem I-Eingang des Modulators 10 liegen in
der Phase nicht verschobene Basisbandsignale mit einer Band
breite von 0 bis 45 MHz an, welche über einen als Antialia
sing-Filter wirkenden Tiefpaß 12₁ und ein nachgeordnetes Dämp
fungsglied 13₁, das eine Dämpfung von -3 dB bewirkt, an dem an
deren Eingang des Mischers 14₁ anliegen. An den Q-Eingang des
Modulators 10 werden um 90° in der Phase verschobene Basis
bandsignale angelegt, die ebenfalls über einen als Antialia
singfilter wirkenden Tiefpaß 12₂ und ein eine Dämpfung von
-3 dB bewirkendes Dämpfungsglied 13₂ an den anderen Eingang des
Mischers 14₂ angeliegen. Die Ausgangssignale der Mischer 14₁
bzw. 14₂ werden einem Ausgangshybrid 15 zugeführt.
Der am Ausgang des Phasenschiebers 22 anliegende Trägeranteil
wird im Kompensations-Zweig 2 über ein variables Dämpfungs
glied 23 und einen diesem nachgeordneten, korrigierenden Pha
senschieber 24 an einen Eingang eines Leistungskombinierers 25
angelegt. An dessen anderen Eingang endet der Modulationszweig
1, über welchen das Ausgangssignal des Ausgangshybrids 15 zu
geführt wird. Dem Leistungskombinierer 25 ist ein Bandpaß 26
sowie ein Verstärker 27 nachgeordnet. Der Ausgang des Verstär
kers 27 ist mit einem nicht dargestellten Sendeteil verbunden.
Anstelle des Leistungskombinierers 25 kann ein dem Richtkopp
ler 21 analoger Richtkoppler Verwendung finden, in welchen
dann die beiden Zweige, nämlich der Modulations-Zweig 1 und
der Kompensations-Zweig 2 eingespeist werden.
In Fig. 2 und 3 sind Oszillogramme bezüglich einer Mittenfre
quenz von 300 MHz mit Seitenbändern von 100 MHz wiedergegeben;
hierbei beträgt eine Trägerunterdrückung ohne Kompensation et
wa 20 dB bzw. etwa 18 dB.
Um die Temperaturstabilität der Schaltungsausführung zu te
sten, wurde eine Versuchsreihe bei verschiedenen Umgebungstem
peraturen zwischen 0°C (Fig. 4) bis 50°C (Fig. 9) durchgeführt.
Hierbei betrugen die Trägerfrequenz 300 MHz und die Modula
tionsfrequenz 25 MHz. Ferner wurde als Nutzseitenband das unte
re Seitenband aufgezeichnet.
Wie aus Fig. 4 und 5 zu ersehen, betrug bei einer Temperatur von
0°C bzw. 10°C die mittels Kompensation erzielte Trägerunter
drückung 55 dB bzw. 52 dB. In Fig. 6 und 7 betrug bei einer Tem
peratur von 20°C bzw. 30°C die mittels Kompensation erzielte
Trägerunterdrückung 50 dB bzw. 55 dB.
Die in Fig. 6 bis 9 eingetragenen, mittels Kompensation erziel
ten Trägerunterdrückungen beziehen sich auf den Pegel des
Nutzseitenbandes.
Wie aus Fig. 8 und 9 zu ersehen ist, liegt die Trägerunter
drückung bei 30°C in der Größenordnung von 50 dB bzw. bei 40°C
bei etwa 48 dB.
Hierbei hängt die Stabilität der Trägerunterdrückung von der
jeweiligen Güte des Aufbaus und der Qualität der einzelnen
Komponenten ab. Bei einem Platinenaufbau ist erfahrungsgemäß
die Trägerunterdrückung ohne Kompensation a priori bereits
schlechter als bei einem Aufbau mit in Gehäusen bzw. Abschir
mungen untergebrachten Komponenten; hierbei sind die einzelnen
Komponenten mit sogenannten Semi-Rigid-Kabeln verbunden, wo
durch dann auch gleichzeitig ein Übersprechen reduziert wird.
Das erfindungsgemäße Einrichtung kann Restträger-Unterdrückung
außer im Bereich von Synthetischem-Apertur-Radar auch in Ver
bindung mit anderen nachrichtentechnischen Systemen verwendet
werden, bei welchen Quadaratur-Modulationsverfahren eingesetzt
werden, bei denen Restträger störend in Erscheinung treten,
wie beispielsweise bei einer Einseitenband-Modulation nach
Weaver.
Claims (4)
1. Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modu
lation entstehenden Restträgers,
bei welcher ein Trägereingangssignal in einem Richtkoppler (21) in zwei Zweige (1, 2) aufgeteilt wird, wobei
bei welcher ein Trägereingangssignal in einem Richtkoppler (21) in zwei Zweige (1, 2) aufgeteilt wird, wobei
- a) in dem einen Zweig (1) der eine Teil des Trägersignals an einem 90°-Eingangshybrid (11) eines IQ-Modulators (10) an gelegt wird, an dessen Mischer (14₁, 14₂) tiefpaß-gefiltert und gedämpft um 90° gegeneinander phasenverschobene Basisbän der angelegt sind, und
- b) in dem anderen Zweig (2) der andere verbleibende Trä gersignalteil nach einer Phasendrehung von 180° über ein vari ables Dämpfungsglied (23) und einen korrigierenden Phasen schieber (24) dem einen Eingang eines Leistungskombinierers (25) zugeführt wird,
während dem anderen Eingang des Leistungskombinierers (25) das
Ausgangssignal eines Ausgangshybrids (15) des IQ-Moderators
(10) zugeführt wird, wodurch das im Ausgangssignal des IQ-Mo
dulators (10) enthaltene Trägerrestsignal unterdrückt ist, und
bei welcher das Ausgangssignal des Leistungskombinierers (25)
anschließend bandpaß-gefiltert und verstärkt an einen Sende
teil abgegeben wird.
2. Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modu
lation entstehenden Restträgers,
bei welcher ein Trägereingangssignal über einen Verstärker (20) in einem Leistungsteiler in zwei Zweige (1, 2) aufgeteilt wird, wobei
bei welcher ein Trägereingangssignal über einen Verstärker (20) in einem Leistungsteiler in zwei Zweige (1, 2) aufgeteilt wird, wobei
- a) in dem einen Zweig (1) der eine Teil des Trägersignals an einem 90°-Eingangshybrid (11) eines IQ-Modulators (10) an gelegt wird, an dessen Mischer (14₁, 14₂) tiefpaß-gefiltert und gedämpft um 90° gegeneinander phasenverschobene Basisbän der angelegt sind, und
- b) in dem anderen Zweig (2) der andere verbleibende Trä gersignalteil nach einer Phasendrehung von 180° über ein vari ables Dämpfungsglied (23) und einen korrigierenden Phasen schieber (24) dem einen Eingang eines Leistungskombinierers (25) zugeführt wird,
während dem anderen Eingang des Leistungskombinierers (25) das
Ausgangssignal eines Ausgangshybrids (15) des IQ-Moderators
(10) zugeführt wird, wodurch das im Ausgangssignal des IQ-Mo
dulators (10) enthaltene Trägerrestsignal unterdrückt ist, und
bei welcher das Ausgangssignal des Leistungskombinierers (25)
anschließend bandpaß-gefiltert und verstärkt an einen Sende
teil abgegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4340722A DE4340722C1 (de) | 1993-11-30 | 1993-11-30 | Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden Restträgers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4340722A DE4340722C1 (de) | 1993-11-30 | 1993-11-30 | Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden Restträgers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4340722C1 true DE4340722C1 (de) | 1995-04-27 |
Family
ID=6503769
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4340722A Expired - Fee Related DE4340722C1 (de) | 1993-11-30 | 1993-11-30 | Einrichtung zum sendeseitigen Unterdrücken eines bei Modulation entstehenden Restträgers |
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1993
- 1993-11-30 DE DE4340722A patent/DE4340722C1/de not_active Expired - Fee Related
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