DE4340252A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächen- und/oder Farbgestaltung medizinischer Formkörper, insbesondere Zahnersatz - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächen- und/oder Farbgestaltung medizinischer Formkörper, insbesondere ZahnersatzInfo
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Description
In den letzten Jahren sind die ästhetischen Anforderungen an medizinische Prothesen und
Zahnersatz stark angestiegen. Die MehrzahI der z. B. direkt einsehbaren Zahnersatzoberflächen
werden daher möglichst individuell zahnfarben gestaltet oder zahnfarben verblendet. Als Ver
blendwerkstoffe haben sich aufgrund ihrer Beständigkeit im Mundmileu, ihrer Verschleiß
stabilität und brillanten optischen Eigenschaften keramische Werkstoffe bewährt. Die üblicher
weise verwendeten, silikatkeramischen Dentalporzellane bestehen zum größten Teil aus einer
überwiegend amorphen Matrixphase aus Siliziumdioxid und einem geringen Anteil an zumeist
oxidischen Füllstoffen, wie z. B. Aluminiumoxid, Magnesiumoxid oder Leuzit sowie anorgani
schen Farbstoffen, wie z. B. Metalloxide. Sie liegen dem Zahntechniker in Form verschieden
eingefärbter Pulversysteme vor.
Zur individuellen Farbgebung der Zahnrestaurationen oder Prothesen erfolgt üblicherweise ein
Farbabgleich am Patienten mit Hilfe von Farbmustern, wie sie z. B. in der DE 39 29 737
beschrieben sind. In den meisten Fällen geben die Farbmuster vom Hersteller festgelegte, kon
fektionierte Farbabstufungen verschiedener Farbtöne vor und bestehen aus fertigungstechni
schen Gründen häufig nicht aus denselben Werkstoffen, wie sie später zur Herstellung der
Rekonstruktionen verwendet werden. Dies erschwert eine reproduzierbare, individuelle Farb
rekonstruktion und führt nicht selten zu ästhetischen Mißerfolgen.
Die technische Herstellung individueller keramischer Prothesenteile oder Zahnrestaurationen,
wie z. B. Einlagefüllungen, Verblendschalen, Kronen, Brücken, Prothesen, künstlicher Zähne
oder Epithesen erfolgt üblicherweise auf formtreuen, thermisch stabilen Einbettmassemodellen
der zu rekonstruierenden Elemente, z. B. präparierter Zähne und/oder auf gerüstartig ausgebilde
ten, metallischen oder keramischen Subkonstruktionen. Zur Verbesserung der Oberflächen
haftung der Verblendporzellane an z. B. metallischen Gerüstkonstruktionen sowie zur Abdeckung
der metallischen Grundfarben sind systemspezifische, flüssige oder pastöse Haftvermittler und/
oder Opakermassen bekannt.
Nach manuellem Anmischen der mit Hilfe der Farbmuster vorausgewählten, verschieden einge
färbten Kramikpulvern mit materialspezifischen Anmischflüssigkeiten, z. B. auf einer Glasplat
te, werden die so erhaltenen Schlickermassen, z. B. mit Hilfe eines Pinsels, in den individuellen
Farb- und Transparenzabstufungen schichtweise auf das Einbettmassemodell bzw. die Gerüst
subkonstruktion aufgetragen und gebrannt. In einem ersten Schicht- bzw. Brandzyklus (Sinter
temperatur) wird üblicherweise Porzellanmasse des ausgewählten Grundfarbtones aufgetragen,
um einen ersten Substanzauftrag zu erreichen. In wenigstens einem darauffolgenden Schicht-
bzw. Brandzyklus wird die Grobform unter weitgehender Berücksichtigung der individuellen
Farbschattierungen und Transparenzabstufungen rekonstruiert, wobei größere Volumenab
schnitte zur Steuerung der Volumenschwindung jeweils eingeschnitten und bis zur davor
gebrannten Schicht separiert werden. Ein letzter Schicht- bzw. Sinterzyklus dient der Versiege
lung der letzten Einschnitte, der funktionellen Gestaltung sowie der endgültigen Farb- und
Transparenzanpassung.
Nach manueller Ausarbeitung und ggf. Formkorrektur auf dem Modellstumpf bzw. am Patienten
wird die Restauration poliert und/oder unter Verwendung materialspezifischer, ggf. eingefärbter
Glasurflüssigkeiten in einem Bemal- bzw. Glasurbrandzyklus bei Temperaturen geringfügig
unterhalb der vorherigen Sintertemperaturen glasiert.
Die für die gebräuchlichen Sinterporzellane typische Verknüpfung der Formrekonstruktion mit
der individuellen Farb- und Transparenzgestaltung, z. B. von Zahnrestaurationen, erfordert ein
manuelles, schichtweises Auftragen verschieden eingefärbter Schlickermassen in mehreren
Brandzyklen sowie Mindestschichtstärken von wenigstens 1 mm und resultiert, z. B. durch
Phasenbildungen, Blaseneinschlüsse, Verunreinigungen und Initialrisse, in einer Vielzahl von
fertigungsinduzierten Volumenfehlern, die zu einer wesentlichen Verringerung der Festigkeits
kennwerte und der Zuverlässigkeit der Rekonstruktion führen.
Die erforderlichen Mindestschichtstärken bedingen eine exzessive Präparation beispielsweise
von Zahnstümpfen unter häufig restaurationsbedingt-iatrogener Entfernung gesunder Zahnhart
substanz, was insbesondere im Unterkieferfrontzahngebiet oder bei jugendlichen Zähnen zu einer
irreversiblen Traumatisierung der Zahnpulpa und möglicherweise sekundär erforderlichen
Wurzelkanalbehandlungen führen kann.
Der analog vorausgewählter Farbschichtungen erfolgende, schichtweise Substanzauftrag ist
durch die farbfremde Einfärbung der Porzellanschlickermassen sowie die erst nach dem Sinter
vorgang hervortretenden Farberscheinungen der Keramikfarben, außerordentlich schwierig,
zeitintensiv und erfordert hohe Erfahrungswerte des Technikers. Die endgültige Farbgestaltung
ist zudem erst nach vollständiger Fertigstellung der Rekonstruktion; bei Verwendung eingefärb
ter Glasurmassen erst nach Abschluß der Oberflächenglasur erkennbar.
Farbkorrekturen ohne Veränderung der Zahnform sind nicht möglich und resultieren häufig in
einer notwendigen Neuanfertigung keramischer Verblendungen oder vollkeramischer Restaura
tionen.
Zahntechnisch gebräuchliche, ggf. eingefärbte Glasurmassen oder Intensivfarben, wie sie z. B. als
Flüssigkeiten oder Pasten zur individuellen Farbgestaltung von keramischen, insbesondere
glaskeramischen Prothesenteilen oder Zahnersatz verwendet werden, bestehen aus einer flußmit
telreichen, amorphen, weitgehend ungefüllten Feldspatmatrixstruktur mit anorganischen Farb
stoffen. Aufgrund ihrer daraus resultierenden ausgeprägten Hydrolyseempfindlichkeit und hohen
Säurelöslichkeit sowie ihrer lackartig dünnen, verfahrensspezifisch ungleichmäßigen Schicht
starken sind herkömmliche Glasurschichten sowie dadurch erreichte Farbschattierungen im
Mundmilieu wenig zeitstabil und nicht verschleißbeständig.
Die Erfindung löst die genannten Probleme durch den Gegenstand des Patentanspruches 1.
Die erfindungsgemäße fertigungstechnische Trennung zwischen der Formgestaltung der Rekon
struktionen und deren endgültiger Farb- und/oder Transparenz- und/oder Oberflächengestaltung
ermöglicht erstmals eine einfache, individuelle, reproduzierbare und korrigierbare ästhetische
Gestaltung oder Oberflächenvergütung metallischer oder keramischer medizinischer Formkör
per, insbesondere Zahnrestaurationen, z. B. aus Glaskeramiken, Oxidkeramiken, Nichtoxidkera
miken, Verbundkeramiken mit oder ohne organischem Matrixanteil bzw. aus mundbeständigen
Metallegierungen.
Darüber hinaus können Sinterporzellanrestaurationen in einer vereinfachten Schichttechnik, z. B.
in vorausgewählten, insbesondere monochromatischen Grundfarbtönen aufgebaut und erst nach
der endgültigen Formgestaltung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verblendschichten farblich
individuell gestaltet werden, was die Fertigungstechnik wesentlich vereinfacht sowie in einer
Reduktion der festigkeitslimitierenden Volumenfehler und einer dadurch verbesserten Zuverläs
sigkeit der Rekonstruktionen resultiert. Das beschriebene Verfahren bzw. die Vorrichtung
ermöglicht ferner eine wesentliche Reduktion der Mindestschichtstärken, z. B. zahnfarbener
Verblendungen, gegenüber herkömmlichen Porzellanschichttechniken und erlaubt daher ein
substanzschonenderes Vorgehen, z. B. bei der Präparation von Zahnstümpfen.
Erfindungsgemäß können sämtliche Formteiloberflächen farblich individuell gestaltet und/oder
vergütet werden, insbesondere bei Zahnrestaurationen die äußeren funktionellen Oberflächen
und/oder die inneren defektzugewandten bzw. stumpfseitigen Oberflächen oder nur einzelne
Segmente bzw. Abschnitte dieser Oberflächen, wie z. B. die direkt einsehbaren Oberflächen des
Front- und vorderen Seitenzahngebietes oder einer Augenprothese. Außerdem können bei
schichtweiser Verarbeitung von Sinterporzellanen im Rahmen ihrer Herstellung auch beliebige
Zwischenschichten der zu fertigenden Rekonstruktion, wenigstens partiell, mit den erfindungs
gemäßen Verblendschichten versehen werden.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Individualisierung auch mehrfach nacheinander
erfolgen und/oder mit anderen konventionellen Methoden der individuellen Porzellan
schichttechnik und/oder der Verwendung von Intensivfarben und/oder ggf. eingefärbten Glasur
massen kombiniert werden und/oder zur Farbkorrektur von z. B. herkömmlich gefertigten
Rekonstruktionen eingesetzt werden.
Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung eine neue, vorteilhafte Ausgestaltung und Herstellungs
technik von Farbmustern zur Farb- und/oder Transparenzauswahl, insbesondere für zahnfarbene
Keramik- oder Kunststoffrestaurationen, die auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw.
Verfahren, auf konventionelle Porzallanschicht- oder Glasursysteme oder auf dentale Polymer
komposits abgestimmt sind.
Die erfindungsgemäße Farb- und/oder Transparenzgestaltung bzw. Oberflächenvergütung er
folgt durch wenigstens partielles Auftragen wenigstens einer Verblendschicht auf die umzuge
staltenden Oberflächen bzw. Oberflächenabschnitte eines Formteiles, wie z. B. einer Zahnrestau
ration oder Prothese oder deren Fertigungsvorstufen. Die Verblendschicht kann entweder im
Rahmen der Herstellung der Formteile auf bzw. in die Rekonstruktion auf- bzw. eingebracht
werden und zusammen mit den Keramikmassen und/oder Intensivfarbmassen und/oder Glasur
massen gebrannt oder nach dem Auftragen auf eine bereits verfestigte, z. B. gebrannte Keramik
oberfläche oder Metalloberfläche gebrannt und/oder zuvor, z. B. durch Polymerisation einzelner
Bestandteile wenigstens teilweise erhärtet werden. Selbstverständlich können auch mehrere
Verblendschichten gleichzeitig auf die zu verblendenden Oberflächen aufgebracht, ggf. teilweise
erhärtet und/oder gebrannt werden.
Besonders eignet sich die erfindungsgemäße Verblendschicht zur individuellen Farb- und/oder
Transparenzgestaltung und/oder Oberflächenvergütung von vollkeramischen oder keramisch zu
verblendenden bzw. verblendeten medizinischen Formkörpern, insbesondere Zahnrestauratio
nen. Die Gestaltung wenigstens partieller Farb- und/oder Transparenz- und/oder Opazitätseffekte
und/oder reproduzierbarer, z. B. mechanischer, tribologischer, chemischer, elektrostatischer (z. B.
Zeta-Potential) Oberflächeneigenschaften ist möglich. Dadurch kann z. B. die Belagbildung auf
intraoralen Oberflächen und/oder der Verschleiß antagonistischer Zahnoberflächen und/oder die
Festigkeit vollkeramischer Restaurationen, z. B. durch Ausbildung oberflächlicher Druckspan
nungen und/oder durch Reaktion mit Ormoceren, günstig beeinflußt werden.
In einer weiteren Anwendungsvariante ist die erfindungsgemäße Verblendschicht als Haftver
mittlerschicht und/oder Opakerschicht und/oder zahnfarbene Verblendschicht unter möglicher
Zugabe von metallischen Zusätzen, insbesondere legierungsspezifischen Metallpartikeln, ausge
bildet und dient zur Verblendung metallischer Formkörper, obgleich dadurch auch keramische
Formkörper wenigstens partiell mit metallischen Oberflächen versehen werden können. Als Haft
vermittlersysteme ausgebildete Verblendschichten enthalten materialspezifische Zusätze, die als
materialähnliche Substrate wenigstens teilweise in den zu verblendenden Oberflächen und den
aufzubringenden Schichten enthalten sind. Geeignete Haftvermittlerverblendschichten zur Kera
mik- oder Polymerkomposit-Verblendung metallischer Formteile, insbesondere wenig oxidbil
denden Edelmetalle (z. B. Feingold), enthalten vorzugsweise metallische und keramische, z. B.
silikatische Partikel.
Weitere Ausführungsvarianten dieser Anwendung sind "Opakerschichten" zur farblichen
Abdeckung von Metalloberflächen, beispielsweise mit erfindungsgemäßen, zahnfarbenen Ver
blendschichten bzw. durch konventionelle Verblendmethoden mit individuell eingefärbten
Polymerkomposits oder Porzellanmasse. Selbstverständlich sind Kombinationen dieser Schich
ten zu mehrphasigen Verblendschichten möglich, wie z. B. eine vorteilhafte Kombination z. B.
legierungsspezifischer Opakerschichten mit zahnfarbenen Verblendschichten und/oder Haftver
mittlerschichten.
Darüber hinaus ist eine wenigstens teilweise metallische Verblendung metallischer Formelemen
te, wie z. B. Nichtedelmetallrestaurationen, z. B. mit Edelmetallpartikeln und/oder keramischen
Partikeln enthaltenden Verblendschichten möglich, wodurch insbesondere in Kontaktbereichen
zu anderen Metallrestaurationen, wie z. B. Edelmetallrestaurationen, die Ausbildung elektro
chemischer Lokalelemente im Mundmilieu reduziert bzw. verhindert werden kann.
Im Gegensatz zu herkömmlichen, flüssigen oder pastenartigen, ggf. eingefärbten Glasurmassen
oder Intensivfarben, die erst nach dem Auftragen und Einbrennen auf den zu verblendenden Ober
flächen, insbesondere Keramikoberflachen, als meist ungleichmäßige, dünne Schicht vorliegen,
ist die erfindungsgemäße Verblendschicht bereits vor dem Auftragen oder Einbrennen wenig
stens teilweise vorhanden und/oder formstabil und/oder verformbar und/oder bezüglich ihrer
geometrischen Form und/oder Schichtstärke und/oder Farb- und/oder Transparenzabstufung
definiert.
Die Verblendschicht(en) kann (können) in beliebigen, anwendungsspezifischen geometrischen
Formen oder Schichtstärken, mit auf die zu verblendenen Materialien abgestimmten, werkstoff
spezifischen Zusammensetzungen und Eigenschaften, insbesondere als Konfektionselement(e)
vorliegen. Zur Verblendung von Zahnrestaurationen eignen sich insbesonders zahnformähnliche
geometrische Ausbildungsformen der Verblendschicht(en) in der Größenordnung eines natürli
chen Zahnes und/oder zahnsegmentähnliche, wie z. B. zahnhalsähnliche, zahnkörperähnliche
oder zahnschneideähnliche Verblendschicht(en) in ähnlicher Größe und/oder kreisrunde
Verblendschicht(en) mit einem Durchmesser in der Größenordnung einer mittleren Zahnbreite.
Erfindungsgemäß besteht die Verblendschicht wenigstens teilweise aus wenigstens einem
Trägerelement mit wenigstens teilweise anhaftenden und/oder eingebrachten Substraten, wie
z. B. Farbstoffen oder keramischen Flußmitteln oder Glasurbestandteilen, die für die farbliche
Individualisierung und/oder Oberflächenvergütung von keramischen oder metallischen, insbe
sondere silikatkeramischen oder oxidkeramikenthaltenden Oberflächen geeignet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Trägerelement als Folie oder Gewebe oder als
Kombination derselben ausgebildet. Erfindungsgemäße Trägerelemente und/oder Verblend
schichten können entweder definierte gleichmäßige und/oder abgestufte Schichtstärken aufwei
sen, die vorteilhaft unter 1 mm liegen, besonders vorteilhaft unter 500 µm und ganz besonders
bevorzugt zwischen 10 µm und 300 µm.
Geeignete Trägerelemente bestehen aus einem zur manuellen Handhabung sowie zur Infiltration
der Substrate, insbesondere der Farbstoffe geeigneten Material. Besonders vorteilhaft sind wenig
stens teilweise elastische oder verformbare Gewebe, die eine faltenfreie Adaptation der Verblend
schichten auch auf z. B. unregelmäßig geformten Oberflächen, wie z. B. Zahnoberflächen, insbe
sondere im Kauflächenbereich ermöglichen. Nach ihrer Applikation auf die zu verblendenen
Oberflächenbereiche bleibt(en) die Trägerelement(e) in situ stabil und/oder können wenigstens
teilweise, insbesondere durch interne Vernetzungsreaktionen (z. B. Polymerisation) oder durch
Reaktion mit der zu verblendenden Oberfläche und/oder unter wenigstens partieller Verwendung
wenigstens eines weiteren Substrates ausgehärtet werden. Nach thermischer Behandlung im
Rahmen des Einbrennens der auf die Formkörperoberfläche aufgebrachten Verblendschicht(en),
bevorzugt bei Temperaturen zwischen 200°C und 1400°C, insbesondere zwischen 400°C und
1100°C und ganz besonders bevorzugt zwischen 400°C und 950°C, verbrennt (verbrennen)
das(die) Trägerelement(e) entweder rückstandsfrei und/oder wenigstens einzelne Bestandteile
der(s) Trägerelemente(s) und/oder thermische Spaltprodukte und/oder Reaktionsprodukte kön
nen mit den zu verblendenen Oberflächen reagieren und/oder teilweise an die neuentstandenen
Oberflächenschichten angelagert und/oder in diese eingebaut werden.
Besonders eigenen sich wachsartige oder kunststoffartige Trägerelemente. Ganz besonders
bewährt haben sich wenigstens teilweise aus Polyestergeweben oder thermisch- oder photopoly
merisierbaren Acrylatkunststoffen bestehende Trägerelemente, die beim Einbrennen bzw.
Sintern der Schicht weitgehend rückstandsfrei verbrennen. Andere Substrate und oder Bestand
teile alternativer Trägerelemente sind z. B. wenigstens teilweise Si-haltige Kunststoffe, wie z. B.
Polysiloxane, die wenigstens teilweise, z. B. unter reaktiven Atmosphären, reaktionsgesintert oder
pyrolysiert oder wenigstens teilweise in die Oberfläche mit eingebaut werden, wodurch
sekundäre Oberflächenmatrixbestandteile eingebracht werden können, was beispielsweise in
einer Optimierung des Verschleißverhaltens, der Hydrolysestabilität und durch Ausbildung
oberflächennaher Druckspannungszonen innerhalb des verblendeten Formkörpers in einer
Festigkeitserhöhung der Rekonstruktion resultieren kann.
Das (die) Trägerelement(e) werden wenigstens teilweise mit anorganischen, insbesondere kera
mischen Farbstoffen oder Farbpartikeln, wie z. B. Metalloxiden und/oder Trübungsmitteln
benetzt oder infiltriert. Insbesondere eigenen sich definierte Gemenge unterschiedlicher anorga
nischer Farbstoffe bzw. Farbpartikel oder Trübungsmittel, die in anwendungsspezifisch definier
ten Konzentrationen sowie unter anwendungsspezifisch reproduzierbarer Verteilung auf und/
oder in das Trägerelement eingebracht werden und nach Applikation derartiger Verblendschich
ten auf keramische oder metallische Elemente mit definierten Form-, Material- und optischen
Eigenschaften, bei definierten Brandführungen unter wenigstens teilweiser Verbrennung bzw.
Umsetzung des Trägerelementes, reproduzierbare Farbeffekte ergeben. Zur individuellen Ver
blendung von z. B. Zahnrestaurationen hat sich ein Set von unterschiedlichen, insbesondere
reproduzierbar zahnfarben eingefärbten Verblendschichten bewährt.
Es hat sich weiterhin bewährt das Trägerelement zusätzlich mit organischen Farbstoffen und/
oder Trübungsmitteln zu benetzten bzw. zu infiltrieren, die bzgl. ihrer Verteilung und/oder ihrers
optischen Erscheinungsbildes vor dem Einbrennen der Verblendschicht auf die Farb- bzw.
Transparenzeffekte der anorganischen Farb- bzw. Trübungsmittel nach dem Einbrennen der
Verblendschicht abgestimmt sind und dadurch das optische Erscheinungsbild der Verblend
schicht bereits vor deren thermischer Behandlung simmulieren. Dadurch kann die Farbanpassung
eines zu verblendeten Elementes, in einem noch "reversiblen" Zustand, nach dem Auftragen und
vor dem Einbrennen der Verblendschicht kontrolliert und ggf. durch wenigstens teilweises Auf
bringen einer anderen und/oder zusätzlichen Verblendschicht optimiert werden. Die organischen
Farbstoffe verbrennen, z. B. beim endgültigen Einbrennen bzw. Sintern der Verblendschicht,
rückstandsfrei.
Weitere anwendungsspezifische und verarbeitungserleichternde Zusätze der Verblendschichten,
mit denen das Trägerelement wenigstens teilweise beschickt werden kann und die nach der
thermischen Behandlung wenigstens teilweise an den erfindungsgemäß verblendeten Ober
flächen anhaften und/oder in diese bzw. in Oberflächenrandzonen eingebaut werden, sind
keramische Flußmittel, insbesondere Boride oder Feldspäte, z. B. zur Einstellung der Einbrenn
temperaturbereiche, zur Oberflächenverglasung sowie zur Optimierung der Verbindung zu den
verblendeten Substratoberflächen.
Darüber hinaus können insbesondere die Oberflächeneigenschaften der erfindungsgemäß
verblendeten Rekonstruktionen, z. B. durch Zugabe von silikatischen Matrixbestandteilen,
Partikeln, Fasern, Ariosilen, oder anderen geeigneten Füllstoffen, insbesondere oxid- und/oder
silikatkeramischen Füllstoffen oder Glasurbestandteilen auf bzw. in das Trägerelement, die
ebenfalls nach thermischer Behandlung der verblendeten Oberflächen wenigstens teilweise an
diese angelagert und/oder eingebaut werden, anwendungsspezifisch optimiert werden.
Zur besseren Handhabung kann das Trägerelement vor oder nach seiner Benetzung bzw.
Infiltration, z. B. mit den o.g. Farbstoffen und/oder Zusätzen, mit einem anwendungsspezifisch,
beliebig ausgestalteten Halteelement verbunden werden. Besonders geeignet sind folienartige
oder papierartige Halteelemente, auf die oder die auf das Trägerelement bevorzugt vor seiner
Imprägnierung aufgebracht werden.
Die Benetzung und/oder Imprägnierung erfolgt, z. B. in herkömmlichen drucktechnischen Ver
fahren, wobei die Zusatzstoffe, insbesondere die Farbstoffe, wenigstens aber die organischen
Farbstoffe bevorzugt auf das Halteelement durchgedruckt werden, was die Handhabung im
Rahmen der Farbauswahl durch einen Betrachter wesentlich vereinfacht.
Geeignete, anwendungsspezifische Halteelemente bestehen wenigstens zum Teil aus Zellstoff,
Papier oder Kunststoff oder aus keramischen oder metallischen Elementen bzw. Folien. Zur Ver
blendung von Zahnrestaurationen haben sich insbesondere etwa papierartige oder aus Kunststoff
bestehende Halteelemente und die Ausbildung der Verblendschicht(en) als Schiebe- bzw.
Abziehbild(er) bewährt. Andere Ausführungsvarianten sind z. B. in ein etwa ringartiges Gebilde,
z. B. einen Kunststoffring, der wenigstens geringfügig größer als die zu verblendenen Oberflächen
ausgebildet ist, eingebrachte Verblendschichten - mit oder ohne zusätzliche(s) Halteelement(e),
wie z. B. Schutzfolie(n) - die z. B. im Tiefziehverfahren auf die zu verblendende(n) Oberfläche(n)
aufgebracht wird (werden) Ferner sind wenigstens teilweise metallisch eingefärbte oder metal
lische Halteelemente zur Aufnahme von Verblendschichten für zu verblendende metallische
Oberflächen gut geeignet, da diese den optischen Effekt der zu verblendenden Metalloberfläche
bereits bei der Betrachtung der Verblendschicht simmulieren.
Je nach Zusammensetzung und Oberflächenausgestaltung der zu verblendenden Oberfläche(n)
ist es ggf. erforderlich diese vor dem Aufbringen der Verblendschicht mechanisch und/oder
chemisch zu konditionieren. Geeignete Methoden zur Oberflächenkonditionierung metallischer
oder keramischer Oberflächen sind Diamantbearbeitung, Sandstrahlen, z. B. mit Aluminiumoxid
korn einer Korngröße unterhalb 250 µm sowie mit Drücken unterhalb 6 bar, Silikat- bzw.
Si-Anreicherung im Bereich der Oberflächenrandzone, z. B. während des Sandstrahlens mit
speziellen Korngemengen oder im Sol-Gel-Verfahren, oder chemische Konditioniermethoden,
insbesondere Ätzen mit sauren oder alkalischen Lösungen, z. B. Flußsäurelösungen oder
Ammoniumbifluoridlösungen.
Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein die Verblendschichten, unter wenigstens partieller
Verwendung wenigstens eines zusätzlichen Substrates, auf die zu verblendenden Oberflächen
aufzubringen, und/oder zu adaptieren und/oder zu verfestigen. Insbesondere eigenen sich
Flüssigkeiten, Gele oder Pasten, wie z. B. Wasser, Alkohole, polare oder nichtpolare
Lösungsmittel, Kunststoffe oder Klebesubstanzen, etc. Diese können bei der thermischen
Behandlung der mit der erfindungsgemäßen Verblendschicht überschichteten Formkörper -
entweder rückstandsfrei verdampfen, verbrennen oder mit Bestandteilen der Formkörper- und/
oder Verblendschichtoberflächen und/oder mit Spalt- und/oder Reaktionsprodukten wenigstens
teilweise reagien und/oder in die Oberflächenschicht wenigstens teilweise eingebaut werden.
Die Anwendung des beschriebenen Verfahrens bzw. der Vorrichtungen resultiert in einer
wesentlich vereinfachten Farb- und/oder Transparenzgestaltung oder Farb- bzw. Transparenz
korrektur von keramischen oder metallischen Formelementen, wie z. B. Zahnrestaurationen,
Prothesen, Epithesen, medizinischen Implantaten oder Prothesen unter gleichzeitiger
Optimierung der Werkstoffeigenschaften und der Zuverlässigkeit insbesondere von keramischer
Rekonstruktionen, Minimierung der präparationsbedingten Entfernung ggf. gesunder Hart
gewebe sowie erstmals in der reproduzierbaren Gestaltung definierter Oberflächeneigenschaften.
Die Herstellung der Zahnrestauration(en) oder Prothesenformteil(e) erfolgt, unter Verwendung
bekannter Werkstoffe und Fertigungsverfahren, weitgehend endkonturnah, insbesondere in der
definitiven Form der Rekonstruktion(en). Ggf. werden die zu verblendenen Oberflächen, wie
oben beschrieben, vor dem Aufbringen der Verblendschicht(en) konditioniert.
Die Farbauswahl kann mit herkömmlichen Farbauswahlsystemen, wie z. B. dem in der Zahntech
nik verbreiteten Vita Lumin Vaccum Farbring erfolgen.
Selbstverständlich können mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens bzw. der Vorrichtung(en)
auch wenigstens ein Farbmusterelement, insbesondere ein Set an Farbmusterelementen, z. B. zum
Auswählen von Zahnfarben, hergestellt werden. Besonders vorteilhaft für Farbmusterelement(e)
ist die Verwendung analoger Verblendschicht(en) oder Kombinationen von Verblendschichten,
wie diese zur späteren Verblendung der Rekonstruktion(en) eingesetzt werden. Darüber hinaus
hat es sich bewährt die Verblendschicht(en) definitiv, z. B. eingebrannt bzw. gesintert oder
wiederablösbar, insbesondere abziehbar bzw. abschiebbar auf bzgl. der Materialzusammen
setzung oder Einfärbung oder Schichtstärke oder Oberflächenstruktur äquivalent der zu verblen
denden Rekonstruktionen ausgebildeten Farbmusterelementen aufzubringen, und dadurch den
Einfluß der unverblendeten Rekonstruktion bzw. Subkonstruktion auf das spätere optische
Erscheinungsbild der erfindungsgemäß verblendeten Rekonstruktion zu simmulieren.
Die Form derartiger Farbmusterelemente wird nur durch die vorgesehene Handhabung, z. B. im
Munde eines Patienten, bestimmt; insbesondere eigenen sich zahnformähnliche Ausbildungs
varianten oder solche, wie sie aus der DE 39 29 737 bekannt sind, jeweils mit einem geeigneten
Griffelement zur einfachen Anwendung.
Erfindungsgemäß kann selbstverständlich auch ein papierartiges und z. B. farbneutrales Farb
musterelement oder restaurationswerkstoffspezifisches Farbmusterelement in der optischen
Erscheinungsform der unverblendeten Rekonstruktion ausgebildet sein. Auch dadurch wird das
Erscheinungsbild der darüber aufgebrachten Verblendschicht bereits bei der Auswahl geeigneter
Verblendschicht(en) entsprechend der später verblendeten Rekonstruktion simmuliert, was die
Verwendung z. B. eines erfindungsgemäß geeigneten Abzieh- oder Schiebebildes als direktes
Farbmuster erlaubt.
Zur Farbgestaltung der ggf. vorkonditionierten Rekonstruktion bzw. Rekonstruktionsoberflä
chen wird (werden) die vorausgewählte(n) Verblendschicht(en) auf die zu verblenden Oberflä
chen übertragen, aufgeschoben, aufgeklebt etc. und/oder in Position gebracht und/oder ggf.
fixiert. Es können auch Verblendschichten ohne Farbeffekte, als "Glasurfolien", oder solche mit
definierten Farbverläufen und Abstufungen, z. B. zwischen Zahnhals-, Zahnbein- und Schneide
farben oder monochromatisch eingefärbte Verblendschichten verwendet werden. Die Adaptation
erfolgt entweder durch Aufschieben, Aufkleben, Auflegen mit oder ohne zusätzliche Substrate,
wie z. B. Lösungsmitteln oder Klebesubstanzen und/oder im Tiefziehverfahren und kann über die
gesamte Oberfläche oder an beliebigen Oberflächenbereichen jeweils ein und/oder mehrschich
tig erfolgen.
Bevorzugt nach endgültiger Übereinstimmung des farblichen Erscheinungsbildes der verblende
ten Restauration bzw. Restaurationsabschnitte entweder mit einem Farbmuster und/oder direkt
nach Einprobe am Patienten wird (werden) die Verblendschicht(en) thermisch, bei material
spezifischen Temperaturen oder Brandführungen, wenigstens teilweise gebrannt und/oder einge
brannt bzw. gesintert. Durch die dünne Schichtstärke der Verblendschicht(en) und die gleichzei
tige Oberflächenverglasung (Glasur) ist eine Ausarbeitung nach der thermischen Behandlung
nicht erforderlich bzw. kann auf ein Minimum reduziert werden.
Selbstverständlich ist eine gleichzeitige und/oder nachträgliche Anwendung herkömmlicher
Glasur- oder Porzellanverblendmassen möglich. Zur Abdeckung von z. B. transparenten Restau
rationssegmenten oder Verfärbungen des Zahnstumpfes können auch opake Verblendschichten,
die wenigstens teilweise Trübungsmittel, mit oder ohne Farbstoffzusätze enthalten, verwendet
werden.
Selbstverständlich können alle beschriebenen Verblendschichten auch auf die dem Patienten
bzw. Zahnstumpf zugewandten "Innenseiten" einer Rekonstruktion aufgebracht und eingebrannt
werden. Durch Reposition von Rekonstruktionen, insbesondere Zahnrestaurationen mit innen
seitig aufgebrachten, verformbaren, erfindungsgemäßen Verblendschichten auf ein dimensions
treues Modell der zu rekonstruierenden Oberflächen oder auf z. B. den Zahnstumpf und deren
Stabilisierung und/oder thermischen Umsetzung, insbesondere durch Einbrennen, in der dadurch
entstandenen Form, können z. B. fertigungsbedingte Forminkongruenzen zwischen der Restau
ration und z. B. einem Zahnstumpf, wenigstens im Randbereich, minimiert und deren Passung
dadurch optimiert werden. Insbesondere eignen sich dafür erfindungsgemäße Verblendschich
ten, die bzgl. ihrer Schichtstärke auf den fertigungsspezifisch mittleren Fügespalt der unverblen
deten Rekonstruktionen abgestimmt sind.
Claims (22)
1. Verfahren zur Farb- und/oder Transparenz- und/oder Oberflächengestaltung medizinischer
Formkörper, insbesondere Zahnrestaurationen mit Hilfe wenigstens einer Verblendschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verblendschicht wenigstens partiell auf die Oberflächen einer
Rekonstruktion aufgebracht oder/und in deren Volumen eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit einer vor dem Aufbringen auf die zu verblendenden
Oberflächen wenigstens teilweise definierten Verblendschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verblendschicht wenigstens teilweise auf den umzugestaltenden Oberflächen adaptiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verblendschicht
wenigstens teilweise aus einem etwa folien- oder gewebeartig ausgebildeten Trägerelement
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement wenigstens
teilweise mit anorganischen und/oder organischen Farbstoffen und/oder keramischen Flußmit
teln und/oder keramischen Füllstoffen und/oder Partikeln und/oder Glasurbestandteilen und/oder
verarbeitungserleichternden Aditiven benetzt und/oder infiltriert ist bzw. wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4 worin das Trägerelement wenigstens teilweise aus Wachs
oder Kunststoff, insbesondere Polyester besteht.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verblend
schicht vor dem Aufbringen auf eine zu verblendende Oberfläche etwa in einer Schichtstärke von
weniger als 1 mm, insbesondere zwischen 10 µm und 500 µm vorliegt.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
blendschicht vor dem Aufbringen auf eine zu verblendende Oberfläche wenigstens teilweise mit
einem Halteelement verbunden ist.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
blendschicht etwa in Form eines Schiebe- oder Abziehbildes ausgebildet ist und/oder ohne das
Halteelement auf die zu verblendende Oberfläche aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, zur Farbgebung oder Oberflächenvergü
tung von keramischen oder metallischen Formkörpern durch wenigstens partielle Adaptation
wenigstens einer Verblendschicht auf die Formkörperoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß
die endgültigen Oberflächeneigenschaften und/oder Farb- und/oder Transparenzerscheinungen
der verblendeten Formkörperabschnitte nach Erwärmung der Verblendschicht und/oder des
Formkörpers über wenigstens 350°C, insbesondere über 550°C erreicht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9 worin sich die Zusammensetzung oder die Struktur der Verblend
schicht nach deren Erwärmung über wenigstens 150°C wenigstens teilweise ändert.
11. Vorrichtung zur Farb- und/oder Transparenz- und/oder Oberflächengestaltung medizinischer
Formkörper, insbesondere Zahnrestaurationen mit Hilfe wenigstens einer Verblendschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verblendschicht wenigstens partiell auf die Oberflächen einer
Rekonstruktion aufgebracht oder/und in deren Volumen eingebracht wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, mit einer vor dem Aufbringen auf die zu verblendenden
Oberflächen wenigstens teilweise definierten Verblendschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verblendschicht wenigstens teilweise auf den umzugestaltenden Oberflächen adaptiert wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verblendschicht
wenigstens teilweise aus einem etwa folien- oder gewebeartig ausgebildeten Trägerelement
besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement wenigstens
teilweise mit anorganischen und/oder organischen Farbstoffen und/oder keramischen Flußmit
teln und/oder keramischen Füllstoffen und/oder Partikeln und/oder Glasurbestandteilen und/oder
verarbeitungserleichternden Aditiven benetzt und/oder infiltriert ist bzw. wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14 worin das Trägerelement wenigstens teilweise aus
Wachs oder Kunststoff, insbesondere Polyester besteht.
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
blendschicht vor dem Aufbringen auf eine zu verblendende Oberfläche etwa in einer Schichtstär
ke von weniger als 1 mm, insbesondere zwischen 10 µm und 500 µm vorliegt.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
blendschicht vor dem Aufbringen auf eine zu verblendende Oberfläche wenigstens teilweise mit
einem Halteelement verbunden ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
blendschicht etwa in Form eines Schiebe- oder Abziehbildes ausgebildet ist und/oder ohne das
Halteelement auf die zu verblendende Oberfläche aufgebracht wird.
19. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, zur Farbgebung oder Oberflächenver
gütung von keramischen oder metallischen Formkörpern durch wenigstens partielle Adaptation
wenigstens einer Verblendschicht auf die Formkörperoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß
die endgültigen Oberflächeneigenschaften und/oder Farb- und/oder Transparenzerscheinungen
der verblendeten Formkörperabschnitte nach Erwärmung der Verblendschicht und/oder des
Formkörpers über wenigstens 350°C, insbesondere über 550°C erreicht werden.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19 worin sich die Zusammensetzung oder die Struktur der
Verblendschicht nach deren Erwärmung über wenigstens 150°C wenigstens teilweise ändert.
21. Medizinische Formkörper, insbesondere Zahnersatz erhältlich nach dem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 10 oder unter Anwendung einer Vorrichtung gemäß einem der
Ansprüche 11 bis 20.
22. Farbmusterelemente und/oder Set zur Farbauswahl oder Transparenzabstimmung, insbeson
dere von Zahnfarben erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 oder
unter Anwendung einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 11 bis 20.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934340252 DE4340252A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächen- und/oder Farbgestaltung medizinischer Formkörper, insbesondere Zahnersatz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934340252 DE4340252A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächen- und/oder Farbgestaltung medizinischer Formkörper, insbesondere Zahnersatz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4340252A1 true DE4340252A1 (de) | 1995-06-01 |
Family
ID=6503464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934340252 Withdrawn DE4340252A1 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächen- und/oder Farbgestaltung medizinischer Formkörper, insbesondere Zahnersatz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4340252A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10308609B3 (de) * | 2003-02-27 | 2004-09-23 | Johann Schmaus | Verfahren und System zur Charakterisierung von keramischen Zähnen und Zahnrestaurationen sowie Verfahren zur Herstellung von Charakterisierungselementen |
DE102013020445A1 (de) * | 2013-12-06 | 2015-06-11 | Patio-K Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Farbauftrag im Zahntechnikbereich |
DE102012211332B4 (de) | 2012-06-29 | 2023-02-09 | Marlis Eichberger | Zahnersatz, Verblendung für einen Zahnersatz und Herstellungsverfahren |
-
1993
- 1993-11-26 DE DE19934340252 patent/DE4340252A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10308609B3 (de) * | 2003-02-27 | 2004-09-23 | Johann Schmaus | Verfahren und System zur Charakterisierung von keramischen Zähnen und Zahnrestaurationen sowie Verfahren zur Herstellung von Charakterisierungselementen |
DE102012211332B4 (de) | 2012-06-29 | 2023-02-09 | Marlis Eichberger | Zahnersatz, Verblendung für einen Zahnersatz und Herstellungsverfahren |
DE102013020445A1 (de) * | 2013-12-06 | 2015-06-11 | Patio-K Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Farbauftrag im Zahntechnikbereich |
DE102013020445B4 (de) * | 2013-12-06 | 2016-02-18 | Patio-K Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Farbauftrag im Zahntechnikbereich |
US9962246B2 (en) | 2013-12-06 | 2018-05-08 | Patio-K Ag | Method and device for applying color in the field of dental technology |
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