DE4339090C2 - Vorrichtung zur Messung und Überwachung von Druckspannungen in der Geomechanik und Bautechnik - Google Patents
Vorrichtung zur Messung und Überwachung von Druckspannungen in der Geomechanik und BautechnikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen und
Überwachen von Druckspannungen in der Geomechanik und
Bautechnik, bestehend aus einem mit einer Hydraulikfüllung
versehenen Druckkissen sowie einem damit hydraulisch
verbundenen Kompensationsbaustein, welcher eine die
Hydraulikfüllung dicht abschließende Membran sowie
gegenüberliegend zu der Verbindung mit dem Druckkissen eine
einer Kompensationsdruckmessung dienende Druckleitung aufweist.
Derartige Vorrichtungen sind bekannt und haben sich in der
Praxis durchaus bewährt.
In der Druckschrift EP 0 150 757 B1 des Europäischen
Patentamtes wird eine gattungsgemäße Vorrichtung beschrieben,
welche im wesentlichen aus zwei parallel zueinander stehenden
und mit ihren Innenflächen aneinanderliegend angeordneten, im
Abstand zueinander variablen und an ihren Rändern dicht
miteinander verlöteten Metallplatten besteht. Mittels einer
Druckleitung läßt sich ein Druckmedium zwischen die
Metallplatten pressen, wodurch diese sich voneinander ablösen.
Über zwei elektrische Kontakte wird ein Gleichstrom an die
Metallplatten anlegt. Der elektrische Widerstand, welcher im
Augenblick der Ablösung der beiden Metallplatten voneinander
sprunghaft ansteigt, wird über einen Widerstandsabgriff
gemessen und zeigt den Zeitpunkt an, an dem der Preßdruck den
Wert des auf die Metallplatten wirksamen Umgebungsdruckes
überschreitet. Als nachteilig hat sich dabei erwiesen, daß die
Lötnähte entlang der Ränder der Metallplatten bei Einwirkung
höherer Drücke zu Leckagen neigen und eine Messung verfälschen
oder unmöglich machen. Die relativ komplexe Anordnung der
elektrischen Ausstattung macht eine umfangreiche Isolierung der
Kontakte notwendig. Die Änderung des elektrisches Widerstandes
erfolgt signifikant erst nach vollständiger Ablösung der
Metallplatten voneinander, welche insbesondere bei steifen
Umgebungsmedien wie Beton schwer erreichbar ist. Daraus
resultieren in der Regel überhöhte Meßergebnisse. Umfangreiche,
zeit- und kostenintensive Kalibrierungen im Vorfeld einer
Messung sind daher notwendig.
In der Druckschrift DE-GM 79 06 087 des Deutschen Patentamtes
wird ein Druckmeßgerät für das Bauwesen beschrieben, bei dem
ein mit einem Hydraulikmedium gefülltes Druckkissen über eine
Hydraulikleitung mit einem Ventilgeber verbunden ist. In diesem
wird das Hydraulikmedium mittels einer Membran nach außen dicht
abgeschlossen. Durch einen an dem Druckkissen anliegenden
Umgebungsdruck wird die Membran über das Hydraulikmedium dicht
gegen die Auslaßöffnung einer Meßkammer gepreßt und verschließt
diese. Mittels einer in die Meßkammer mündenden Druckleitung
ist auf die Membran ein Kompensationsdruck ausübbar. Bei
Überschreiten des anliegenden Umgebungsdruckes wird die Membran
zurückgepreßt und gibt analog zu einem Überdruckventil die
Auslaßöffnung frei. Der zu diesem Zeitpunkt erreichte
Kompensationsdruck wird gemessen. Als nachteilig hat sich
herausgestellt, daß das Meßgerät auf die Steigerung des
Kompensationsdruckes relativ träge reagiert, wodurch die
Meßdauer verlängert wird. Bei manueller Drucksteigerung, wie
allgemein üblich, ist die Abfolge der einzelnen Hübe einer
hydraulischen Pumpe im wesentlichen abhängig von dem
individuellen Zeitempfinden des Operators. Es werden somit
subjektiv beeinflußte Meßwerte erhalten. Bei zu rascher
Hubfolge neigt das Ventil zum Durchschlagen, daß heißt, es
werden stark verfälschte Meßwerte erhalten. Eine exakte
Annäherung an einen tatsächlich anliegenden Umgebungsdruck wird
so erschwert und erfordert eine zeit- und kostenintensive
Wiederholung der Messung mit anschließender Mittelung der
Meßergebnisse. Zur Betätigung des Überdruckventils ist ein
Mindestdurchfluß des Hydraulikmediums erforderlich. Dies führt
zu Reibungsverlusten in der Kompensationsdruckleitung, woraus
eine weitere Verfälschung der Meßergebnisse resultiert. Durch
Verunreinigungen des Hydraulikmediums neigt das Überdruckventil
zur Verstopfung, so daß eine Messung nicht durchführbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen, welche ohne aufwendige
Vorarbeit oder Auswertung die exakte Messung und Überwachung
von Druckspannungen ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art, welche einen elektrischen Kontaktstift
sowie eine elektrisch leitende Membran aufweist, wobei der
elektrische Kontaktstift zu Beginn einer Kompensationsmessung
mit der elektrisch leitenden Membran in elektrischem Kontakt
stehend angeordnet ist.
In vorteilhafter Weise wird ein auf die relativ große
Druckkissenoberfläche wirksamer Umgebungsdruck auf eine
wesentlich kleinere und damit für Kompensationsmessungen
empfindlichere Membranfläche übertragen. Die Anordnung der
elektrisch leitenden Membran sowie des elektrischen
Kontaktstiftes als elektrischer Ein-/Ausschalter ermöglicht
eine exakte und rasche Bestimmung eines anliegenden
Umgebungsdruckes.
Im folgenden wird die Vorrichtung anhand einer Zeichnung
beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt die
Vorrichtung in schematischer Darstellung im Längsschnitt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 der Zeichnung besteht die
Vorrichtung im wesentlichen aus einem mit einem Hydraulikmedium
2 gefüllten Druckkissen 1, welches über eine ebenfalls mit dem
Hydraulikmedium 2 gefüllte Hydraulikleitung 3 mit einem
Kompensationsbaustein 4 verbunden ist.
Der Kompensationsbaustein 4 besteht im wesentlichen aus
einem Unterteil 5, einem Mittelstück 6 sowie einem Oberteil 7,
welche mittels durch sie hindurchgeführte Halteschrauben 19
fest miteinander verbunden sind.
Das Unterteil 5 weist auf seiner dem Mittelstück 6
zugewandten Seite eine durch eine elektrisch leitende Membran
10 mittels Dichtungen 9 nach außen dicht verschlossene, in
ihrem Querschnitt kreisförmige Vertiefung 11 auf. Über eine
Bohrung 24 am Boden der in ihrem Querschnitt kreisförmigen
Vertiefung 11 steht diese mit der Hydraulikleitung 3 in
Verbindung und ist ebenfalls mit dem Hydraulikmedium 2 gefüllt.
In einer vorteilhaften, in der Zeichnung dargestellten
Ausgestaltung weist die in ihrem Querschnitt kreisförmige
Vertiefung 11 abgeschrägte Seitenwände 12 auf, so daß die
mechanische Beanspruchung der elektrisch leitenden Membran 10
während des Zurückdrückens gegen Ende einer Messung verringert
wird.
Das Mittelstück 6 des Kompensationsbausteines 4 ist durch
Dichtungen 9 nach außen dicht mit der elektrisch leitenden
Membran 10 verbunden und weist neben weiteren Bohrungen 14 in
seinem Zentrum eine Bohrung 13 auf, durch welche ein
elektrischer Kontaktstift 8 hindurchführbar ist.
Das Oberteil 7 des Kompensationsbausteines 4 ist mittels
Dichtungen 9 nach außen dicht mit dem Mittelstück 6 verbunden
und weist auf seiner dem Mittelstück 6 zugewandten Seite eine
in ihrem Querschnitt kreisförmige Vertiefung 16 auf, in deren
Zentrum eine das Oberteil 7 durchlaufende Bohrung 17 einmündet.
In diese Bohrung 17 ist ein elektrischer Kontaktstift 8 mittels
Dichtungen 9 nach außen dicht abschließend einsetzbar. Eine
weitere das Oberteil 7 durchlaufende und in die in ihrem
Querschnitt kreisförmige Vertiefung 16 einmündende Bohrung 18
weist an ihrer Austrittsöffnung aus dem Oberteil 7
Vorrichtungen für den Anschluß einer hydraulischen oder
pneumatischen Druckleitung 22 auf.
In einer vorteilhaften, in der Zeichnung nicht dargestellten
Ausgestaltung weist das Oberteil 7 eine weitere in die in ihrem
Querschnitt kreisförmige Vertiefung 16 einmündende
verschließbare Bohrung auf, welche im Falle der Verwendung
eines flüssigen Mediums zum Aufbau eines Kompensationsdruckes
als Entlüftungsventil dient.
Im Folgenden wird mit Hilfe der Zeichnung die Funktionsweise
der Vorrichtung erläutert.
Das Druckkissen 1 ist in den zu vermessenden Untergrund fest
eingebaut und überträgt mittels der Füllung mit dem Hydraulik
medium 2 den auf seine Oberfläche einwirkenden Umgebungsdruck p
über die Hydraulikleitung 3 auf die elektrisch leitende Membran
10 in dem Kompensationsbaustein 4, welche fest gegen das untere
Ende des elektrischen Kontaktstiftes 8 gepreßt wird. Hierdurch
wird ein an der elektrisch leitenden Membran 10 und am oberen
Ende des elektrischen Kontaktstiftes 8 anliegender, durch eine
Stromquelle 15 betreibbarer elektrischer Stromkreis 21
geschlossen, welcher eine Anzeigevorrichtung 20 betreibt. Bei
einer Messung wird die hydraulische oder pneumatische
Druckleitung 22 auf die elektrisch leitende Membran 10 ein mit
einem Manometer 23 abzulesender steigender Kompensationsdruck
ausgeübt. Hierbei sorgen die Bohrungen 14 in dem Mittelstück 6
des Kompensationsbausteines 4 sowie die in ihrem Querschnitt
kreisförmige Vertiefung 16 in dem Oberteil 7 für eine
gleichmäßige und verzögerungsfreie Druckübertragung auf die
Fläche der elektrisch leitenden Membran 10. Zu dem Zeitpunkt
der Messung, an dem der über die Druckleitung 22 auf die
elektrisch leitende Membran 10 ausgeübte steigende
Kompensationsdruck den Wert des auf das Druckkissen 1 wirksamen
Umgebungsdruckes p übersteigt, wird die elektrisch leitende
Membran 10 von dem elektrischen Kontaktstift 8 abgehoben.
Dadurch wird der elektrische Stromkreis 21 unterbrochen und die
Anzeigevorrichtung 20 ausgeschaltet. Der zu diesem Zeitpunkt
erreichte Kompensationsdruck wird an dem Manometer 23
abgelesen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Messen und Überwachen von Druckspannungen
in der Geomechanik und Bautechnik, bestehend aus einem mit einer
Hydraulikfüllung versehenen Druckkissen sowie einem damit
hydraulisch verbundenen Kompensationsbaustein, welcher eine die
Hydraulikfüllung dicht abschließende Membran sowie
gegenüberliegend zu der Verbindung mit dem Druckkissen eine einer
Kompensationsdruckmessung dienende Druckleitung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kompensationsbaustein (4) einen
elektrischen Kontaktstift (8) aufweist, daß die Membran (10)
elektrisch leitend ist und daß der elektrische Kontaktstift (8)
zu Beginn einer Kompensationsdruckmessung zu der elektrisch
leitenden Membran (10) in elektrischem Kontakt stehend
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung eine Anzeigevorrichtung (20) aufweist, daß durch
den direkten Kontakt der elektrisch leitenden Membran (10) zu dem
elektrischen Kontaktstift (8) ein elektrischer Stromkreis (21)
schließbar ist, daß mittels des geschlossenen Stromkreises (21)
die Anzeigevorrichtung (20) betreibbar ist und daß der Endpunkt
einer Kompensationsdruckmessung als elektrische Ein-/Ausschaltung
der Anzeigevorrichtung (20) anzeigbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kompensationsbaustein (4) in ein Unterteil (5), ein Mittelstück
(6) und ein Oberteil (7) gegliedert ist, daß die elektrisch
leitende Membran (10) zwischen dem Unterteil (5) und dem
Mittelstück (6) des Kompensationsbausteines (4) angeordnet ist,
daß das Unterteil (5) auf seiner der elektrisch leitenden Membran
(10) zugewandten Seite eine in ihrem Querschnitt kreisförmige
Vertiefung (11) aufweist und daß die in ihrem Querschnitt
kreisförmige Vertiefung (11) durch die elektrisch leitende
Membran (10) nach außen dicht verschließbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die in ihrem Querschnitt kreisförmige Vertiefung (11)
abgeschrägte Seitenwände (12) aufweist, daß das Mitteilstück (6)
des Kompensationsbausteins (4) in seinem Zentrum eine Bohrung
(13) aufweist, durch welche der elektrische Kontaktstift (8)
hindurchführbar ist und daß das Mittelstück (6) weitere Bohrungen
(14) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Oberteil (7) des Kompensationsbausteines (4) mittels
Dichtungen (9) nach außen dicht mit dem Mittelstück (6) verbunden
ist, daß das Oberteil (7) auf seiner dem Mittelteil (6)
zugewandten Seite eine in ihrem Querschnitt kreisförmige
Vertiefung (16) aufweist, in deren Zentrum eine das Oberteil (7)
durchlaufende Bohrung (17) einmündet, und daß in diese Bohrung
(17) ein elektrischer Kontaktstift (8) mittels Dichtungen (9) nach
außen dicht abschließbar einsetzar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere das Oberteil (7) durchlaufende Bohrung (10) in die
in ihrem Querschnitt kreisförmige Vertiefung (16) einmündet, und
daß die Bohrung (18) an ihrer Austrittsöffnung aus dem Oberteil
(7) Vorrichtungen für den Anschluß einer hydraulischen oder
pneumatischen Druckleitung (22) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3, 5
und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (7) eine weitere
dieses durchlaufende und in die kreisförmige Vertiefung (16)
einmündende Bohrung aufweist, welche als Entlüftungsventil
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934339090 DE4339090C2 (de) | 1993-11-16 | 1993-11-16 | Vorrichtung zur Messung und Überwachung von Druckspannungen in der Geomechanik und Bautechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934339090 DE4339090C2 (de) | 1993-11-16 | 1993-11-16 | Vorrichtung zur Messung und Überwachung von Druckspannungen in der Geomechanik und Bautechnik |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4339090A1 DE4339090A1 (de) | 1994-04-07 |
DE4339090C2 true DE4339090C2 (de) | 1995-05-11 |
Family
ID=6502709
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934339090 Revoked DE4339090C2 (de) | 1993-11-16 | 1993-11-16 | Vorrichtung zur Messung und Überwachung von Druckspannungen in der Geomechanik und Bautechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4339090C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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DE7906087U1 (de) * | 1979-03-05 | 1979-08-23 | Gloetzl, Gesellschaft Fuer Baumesstechnik Mbh, 7512 Rheinstetten | Druckmessgeraet fuer das bauwesen |
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- 1993-11-16 DE DE19934339090 patent/DE4339090C2/de not_active Revoked
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