DE4336031C1 - Verteilerloses Zündsystem für mehrzylindrige, nach dem Viertaktverfahren arbeitende, fremdgezündete Kolbenbrennkraftmaschine - Google Patents
Verteilerloses Zündsystem für mehrzylindrige, nach dem Viertaktverfahren arbeitende, fremdgezündete KolbenbrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verteilerloses Zündsystem für eine mehrzylindrige, nach
dem Viertaktverfahren arbeitende, fremdgezündete Kolbenbrennkraftmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
An die Zündsysteme fremdgezündeter Kolbenbrennkraftmaschinen werden in
neuerer Zeit aufgrund der Forderungen nach geringem Verbrauch und niedrigem
Schadstoffgehalt der Abgase hohe Anforderungen gestellt. In Abhängigkeit
unterschiedlichster Parameter, wie Motordrehzahl, Saugrohrdruck, Motortemperatur,
Temperatur der Ansaugluft u.a.m. muß der Zündzeitpunkt genau gesteuert werden.
Unabhängig von der Batteriespannung muß genügend Zündenergie für eine sichere
Zündung zur Verfügung stehen.
Moderne Fahrzeuge sind daher weitgehend mit vollelektronischen Zündsystemen
ausgestattet, wie sie beispielsweise im Kraftfahrtechnischen Taschenbuch der
Robert Bosch GmbH, 21. Auflage, VDI-Verlag, ab Seite 461 beschrieben sind.
Zur Verminderung des baulichen Aufwandes und in der Praxis eingeführt sind
verteilerlose Zündsysteme mit einer sog. Zweifunkenzündspule. Bei diesen
Zündsystemen ist je zwei Zylindern eine gemeinsame Zündspule zugeordnet, wobei
je ein Ende der Hochspannungswicklung der Zündspule auf eine Zündkerze von
zwei um 360° versetzt arbeitenden Zylindern geht. Die Synchronisation kann von
der Kurbelwelle aus erfolgen. Da im Auspufftakt ein "Stützfunke" entsteht, muß
sichergestellt sein, daß keine Entflammung von Restgas oder angesaugtem
Frischgas erfolgt. Eine Eigenart dieser mit Zweifunkenzündspulen ausgerüsteten
Zündsysteme liegt darin, daß sie zwischen den Zündspulen und jeweils wenigstens
einem Zylinder Hochspannung führende Zündkabel benötigen. Die Verlegung und
vor allem dauerhaft sichere Isolierung dieser Zündkabel bereitet in der Praxis
Schwierigkeiten. Auch die Probleme betreffend elektromagnetische Verträglichkeit
sind bei Zündkabeln nicht ohne weiteres beherrschbar.
Die DE 28 23 391 A1, insbesondere deren Fig. 6, zeigt ein Zündsystem, bei dem
eine einzige Hochspannungsspule jeweils zwei Zylindern und zugeordnet ist. Damit
bestehen neben den geschilderten Problemen durch die Notwendigkeit von
Hochspannungsleitungen zusätzliche Probleme in der sicheren Versorgung von zwei
Zündkerzen aus einer gemeinsamen, entfernten Primärspule mit ausreichender
Zündenergie.
Die DD 1 40 374 zeigt ein mit Verteiler arbeitendes Zündsystem für einen
Dreizylindermotor mit jedem Zylinder zugeordneter Zündspule, wobei die Primärseite
jeder Zündspule vom Verteiler her gesteuert "geladen" und der Stromfluß dann zur
Auslösung der Zündung ebenfalls vom Verteiler her gesteuert unterbrochen wird.
Ein Zündsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der Fig. 4 der
JP 59-226274 (A bekannt.). Bei diesem vorbekannten Zündsystem sind je zwei
primärseitig und sekundärseitig in Reihe geschaltete Zündspulen einem
Leistungsschalter nachgeschaltet. Eine solche Reihenschaltung hat folgende
Eigenarten: Die primärseitige Induktivität bzw. der Widerstand, der jedem
Leistungsschalter nachgeschaltet ist, ist deutlich vergrößert, was bei gegebener
primärseitiger Spannung zu einem erhöhten Zeitbedarf für die Einspeisung
ausreichender Energie in die Zündspulen führt. Die Sekundärseiten der Zündspulen
sind miteinander verbunden, d. h. es führt eine Hochspannungsleitung von einem
Zylinder zu einem anderen Zylinder. Wie in der Beschreibungseinleitung der
vorliegenden Anmeldung erläutert, bereiten solche Hochspannungsleitungen in der
Praxis, vor allem, was ihre Betriebssicherheit über lange Einsatzdauern anbelangt,
Schwierigkeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein den Forderungen nach Genauigkeit
der Steuerung entsprechendes Zündsystem zu schaffen, welches bei einfachem
Aufbau, d. h. günstigen Kosten, über eine hohe Betriebssicherheit verfügt und
hinsichtlich seiner Anbaumöglichkeiten an mehrzylindrige Motoren geringe
Anforderungen stellt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs gelöst. Das
erfindungsgemäße Zündsystem kommt ohne jedwelche Hochspannungs- oder
Zündleitungen zwischen den Zylindern aus. Die einzelnen Zündspulen sitzen als
voneinander unabhängige Einheiten unmittelbar auf den Zündkerzen und können
von den zugehörigen Leistungsschaltern innerhalb kurzer Zeitdauern mit der
notwendigen Zündenergie versorgt und dann sehr genau, weil ohne gegenseitige
Beeinflussung, angesteuert werden.
Der Anspruch 2 kennzeichnet eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung für
einen V-6 Motor.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Figur beispielsweise und mit
weiteren Einzelheiten erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen schematischen Schaltplan des
erfindungsgemäßen Zündsystems an einem V-6-Motor.
Ein in seinem Aufbau an sich bekanntes Motorsteuergerät für vollelektronische
Zündungen weist Eingänge 4 und Ausgänge 6, 8 und 10 auf. An den Eingängen 6
liegen Sensorsignale, die beispielsweise der Stellung der Kurbelwelle, der
Motordrehzahl, dem Saugrohrdruck, der Motortemperatur, der Ansauglufttemperatur
entsprechen, ein Klopfsignal, ein Leerlaufsignal, ein Vollastsignal darstellen, usw.
Aus diesen Signalen errechnet in an sich bekannter Weise ein im Motorsteuergerät
enthaltener Rechner Zündsteuersignale, die den einzelnen Ausgängen 6, 8 und 10
zugeführt werden.
Die Ausgänge 6, 8 und 10 sind über Steuerleitungen mit den Steuereingängen
von in ihren Aufbau an sich bekannten Leistungsschaltern 12, 14 und 16 ver
bunden.
Ein schematisch dargestellter, insgesamt mit 18 bezeichneter V-6-Motor weist jedem seiner
Zylinder zugeordnete und unmittelbar an den Zündkerzen angeordnete Zündspulen 21-26 auf,
wobei die Zündspule 21 dem Zylinder 1, die Zündspule 22 dem Zylinder 2 usw. zugeordnet ist.
Jeder der Leistungsschalter 12, 14 und 16 versorgt zwei der Zündspulen 21-26 mit Strom
bzw. elektrischer Energie, indem sein Ausgang über entsprechende Stromversorgungsleitungen
mit den Primärseiten zweier Zündspulen verbunden ist. Im dargestellten Beispiel ist der Lei
stungsschalter 12 mit den Zündspulen 21 und 26, der Leistungsschalter 14 mit den Zündspulen
22 und 25 und der Leistungsschalter 16 mit den Zündspulen 23 und 26 verbunden.
Auf diese Weise ist entsprechend der Arbeitsfolge der einzelnen Zylinder sichergestellt, daß
von den gleichzeitig auftretenden Zündimpulsen jeweils zweier Zylinder der eine in einen Aus
pufftakt fällt, wenn der andere in einen Arbeitstakt fällt.
Die von den Leistungsschaltern 12, 14 und 16 zu den Zündspulen 21-26 führenden Stromver
sorgungsleitungen sind problemlos verlegbar und können insbesondere bei einem V-6-Motor
von kurzer Länge sein, da die Leistungsschalter 12, 14 und 16 zwischen den Zylinderbänken
angeordnet werden können. Bezüglich ihrer dauerhaften Isolierung kritische, Hochspannung
führende Leitungen müssen nicht verlegt werden, da direkt an jeder Zündkerze eine der Zünd
spulen 21-26 zugeordnet ist.
Claims (2)
1. Verteilerloses Zündsystem für mehrzylindrige, nach dem Viertaktverfahren
arbeitende, fremdgezündete Kolbenbrennkraftmaschinen mit geradzahliger
Zylinderzahl,
mit einem Motorsteuergerät (2) zum Erzeugen von die Zündzeitpunkte der Zylinder bestimmenden Steuersignalen,
dem Motorsteuergerät (2) nachgeschalteten Leistungsschaltern (12, 14, 16) und den Leistungsschaltern nachgeschalteten, jedem Zylinder zugeordneten Zündspulen (21-26),
wobei die Leistungsschalter (12, 14, 16) von den Steuersignalen angesteuert werden und den Zündspulen (21-26) die erforderliche Zündenergie zuführen und
wobei jeweils zwei Zündspulen von einem gemeinsamen Leistungsschalter angesteuert werden, welche Zündspulen Zylindern zugeordnet sind, von denen der eine einen Arbeitstakt ausführt während der andere einen Auspufftakt ausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden von einem gemeinsamen Leistungsschalter (12, 14, 16) angesteuerten Zündspulen (21 und 26, 22 und 25, 23 und 24) parallel zueinander an den Leistungsschalter angeschlossen sind.
mit einem Motorsteuergerät (2) zum Erzeugen von die Zündzeitpunkte der Zylinder bestimmenden Steuersignalen,
dem Motorsteuergerät (2) nachgeschalteten Leistungsschaltern (12, 14, 16) und den Leistungsschaltern nachgeschalteten, jedem Zylinder zugeordneten Zündspulen (21-26),
wobei die Leistungsschalter (12, 14, 16) von den Steuersignalen angesteuert werden und den Zündspulen (21-26) die erforderliche Zündenergie zuführen und
wobei jeweils zwei Zündspulen von einem gemeinsamen Leistungsschalter angesteuert werden, welche Zündspulen Zylindern zugeordnet sind, von denen der eine einen Arbeitstakt ausführt während der andere einen Auspufftakt ausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden von einem gemeinsamen Leistungsschalter (12, 14, 16) angesteuerten Zündspulen (21 und 26, 22 und 25, 23 und 24) parallel zueinander an den Leistungsschalter angeschlossen sind.
2. Zündsystem nach Anspruch 1, wobei die Kolbenbrennkraftmaschine ein
V-6-Motor ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die den Zylindern (1) und (6, 2) und (5) sowie (3) und (4) zugeordneten Zündspulen (21 u. 26, 22 und 25, 23 und 24) mit jeweils einem gemeinsamen Leistungsschalter (12, 14, 16) verbunden sind.
dadurch gekennzeichnet, daß
die den Zylindern (1) und (6, 2) und (5) sowie (3) und (4) zugeordneten Zündspulen (21 u. 26, 22 und 25, 23 und 24) mit jeweils einem gemeinsamen Leistungsschalter (12, 14, 16) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934336031 DE4336031C1 (de) | 1993-10-22 | 1993-10-22 | Verteilerloses Zündsystem für mehrzylindrige, nach dem Viertaktverfahren arbeitende, fremdgezündete Kolbenbrennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934336031 DE4336031C1 (de) | 1993-10-22 | 1993-10-22 | Verteilerloses Zündsystem für mehrzylindrige, nach dem Viertaktverfahren arbeitende, fremdgezündete Kolbenbrennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4336031C1 true DE4336031C1 (de) | 1995-03-09 |
Family
ID=6500738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934336031 Expired - Lifetime DE4336031C1 (de) | 1993-10-22 | 1993-10-22 | Verteilerloses Zündsystem für mehrzylindrige, nach dem Viertaktverfahren arbeitende, fremdgezündete Kolbenbrennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4336031C1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2823391A1 (de) * | 1977-06-10 | 1978-12-21 | Sev Marchal | Zuendverteiler |
DD140374A1 (de) * | 1978-12-12 | 1980-02-27 | Gerhard Steubel | Transistorzuendanlage fuer mehrzylinder-brennkraftmaschinen |
JPS59226274A (ja) * | 1983-06-07 | 1984-12-19 | Nippon Denso Co Ltd | 内燃機関用点火装置 |
-
1993
- 1993-10-22 DE DE19934336031 patent/DE4336031C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Kraftfahrtechnisches Taschenbuch der Robert Bosch GmbH, 21. Auflage, VDI-Verlag, S. 461 ff. * |
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