DE4335857A1 - Stromrichterschaltungsanordnung und Verfahren zur Ansteuerung derselben - Google Patents
Stromrichterschaltungsanordnung und Verfahren zur Ansteuerung derselbenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Leistungs
elektronik.
Sie geht aus von einem Verfahren zur Ansteuerung einer
Stromrichterschaltungsanordnung nach dem Oberbegriff des
ersten Anspruchs. Im weiteren betrifft sie eine Strom
richterschaltungsanordnung.
Ein solches Verfahren bzw. eine Stromrichterschaltungsan
ordnung wird zum Beispiel schon im Artikel von A. Stam
berger "Serie- oder parallelgeschaltete Hochleistungs-
GTOs mit genau synchronisierter Abschaltung", Elektroni
ker Nr.3/1985, Seiten 68{2 beschrieben.
Wenn die einzelnen Zweige z. B. einer Halbbrücke seriege
schaltete Leistungshalbleiterschalter (im o.g. Artikel
GTOs) enthalten, kann dies zu einer schlechten, d. h. un
gleichmäßigen Spannungsverteilung führen. Dies kann im
weiteren zur Überbeanspruchung einzelner Halbleiter der
Serieschaltung führen. Die Gründe dieser ungleichen Bela
stung liegen in unterschiedlichen Abschaltzeitpunkten,
Parameter-Unterschieden der Halbleiter und der zugehöri
gen Beschaltungen sowie parameter-Änderungen im Betrieb.
Im o.g. Artikel wird nun versucht die Spannungsbelastung
der einzelnen Schalter auszugleichen, indem die Abschalt
zeitpunkte der Steuersignale so geregelt werden, daß
alle GTOs eines Stromrichterzweigs gleichzeitig zu sper
ren anfangen. Als Regelgröße wird der Zeitpunkt des Ab
schaltsignals verwendet.
Damit wird aber nur der Abschaltzeitpunkt exakt ausgere
gelt. Unregelmäßige Spannungsbelastungen aufgrund von
Parameter-Unterschieden und parameter-Änderungen können
jedoch nicht ausgeglichen werden, da über die exakte
Spannungsverteilung keine Aussage gemacht werden kann.
Darüberhinaus greift das vorne erläuterte Verfahren nur
beim Schalten, genauer beim Abschalten ein. Spannungsmäßige
Belastungsunterschiede im stationären Zustand
"Sperren" bleiben unbeachtet, obwohl diese aufgrund von
parameter-Unterschieden und -Drift auch auftreten können.
Demzufolge ist die Korrektur unvollständig und die Aus
nützung der Halbleiter nicht optimal. Bei Anwendungen in
größeren Halbleitermodulen (0.5 MVA Schaltleistung und
mehr) kann dies ungünstige Auswirkungen haben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein
Verfahren zur Ansteuerung einer Stromrichterschaltungsan
ordnung und eine Stromrichterschaltungsanordnung anzuge
ben, bei welchen die o.g. Nachteile des Standes der Tech
nik vermieden werden sollen. Insbesondere soll die Rege
lung der Spannungsverteilung auch Parameter-Unterschiede
und Änderungen berücksichtigen und auch im stationären
Zustand zum Zuge kommen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art durch die Merkmale des ersten Anspruchs, bei
einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art
durch die Merkmale des siebten Anspruchs gelöst.
Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es also, daß
als Regelgröße die Spannung über jedem Schalter der Se
rieschaltung gemessen wird, aus dieser gemessenen Span
nung die Schaltzeitpunkte so verändert werden, daß die
spannungsmäßige Belastung beim Schalten für alle Schal
ter im wesentlichen gleich groß wird, und anhand der ge
messenen Spannung die Höhe der Steuerspannung im sperren
den Zustand so beeinflußt wird, daß die Sperrspannungen
der Schalter im wesentlichen gleich groß sind.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch
aus, daß in einem bestimmten Schaltvorgang aus den ge
messenen Schalterspannung und dem n-ten (bei n in Serie
geschalteten Schaltern) der über der Serieschaltung total
gemessenen Spannung je eine Differenz gebildet wird, in
der Zeit zwischen zwei Schaltvorgängen aus dieser Diffe
renz eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Schalt
zeitpunkt-Verzögerung für den nächsten Schaltvorgang be
rechnet wird und die derart bestimmten Schaltzeitpunkte
im darauffolgenden Schaltvorgang eingestellt werden.
Beim Einschalten erhält man eine geringere Spannungsbela
stung, falls früher eingeschaltet wird, eine größere bei
späterem Einschalten. Beim Ausschalten verhält es sich
genau umgekehrt.
Im stationären, d. h. sperrenden Zustand kann der Sperr
strom mittels der Höhe des Steuersignals, d. h. der Abschalt-Gasespannung
nahe an der Schwellspannung des Halb
leiters gezielt vergrößert werden. Dadurch kann die
Sperrspannung des einzelnen Halbleiters eingestellt wer
den. Ein Vergrößerung des Sperrstroms ergibt dabei eine
Abnahme der Sperrspannung. Mit dieser Methode kann die
Spannungsbelastung auch im sperrenden Zustand ausgegli
chen werden.
Weitere Ausführungsbeispiele für das Verfahren ergeben
sich aus den entsprechenden Unteransprüchen.
Der Kern der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung be
steht darin, daß in der Ansteuereinheit erste Mittel
vorgesehen sind, welche über jedem Schalter eine Spannung
messen, aus den gemessenen Spannungen und dem n-ten Teil
der Gesamtspannung eine Differenz bilden und die Ein- und
Ausschaltzeiten der Steuersignale jedes Schalters derart
bestimmen, daß alle Schalter spannungsmäßig gleich be
lastet sind. Zudem sind zweite Mittel vorgesehen, welche
aus der berechneten Differenz die Höhe des Steuersignals
im sperrenden Zustand derart einstellen, daß für alle
Schalter eine gleiche Spannungsbelastung resultiert.
Diese ersten und zweiten Mittel können für jeden Schalter
lokal oder für alle Schalter zusammen zentral vorgesehen
sein.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der
Schaltungsanordnung besteht insgesamt darin, daß die
Spannungsbelastung der einzelnen Halbleiter nicht nur
beim Ein- und Ausschalten, sondern auch im sperrenden Zu
stand ausgeglichen werden kann. Zudem gleicht die Rege
lung auch Einflüsse von parameter-Unterschieden und Ände
rungen sowie von Beschaltungs-Einflüssen aus. Dadurch
können die Schalter sowohl leistungs- wie frequenzmäßig
optimal ausgenützt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine Stromrichterschaltungsanordnung mit in Se
rie geschalteten Leistungshalbleitern;
Fig. 2 Das Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen
Ansteuereinheit für einen Schalter, welche beim
Schalten die Spannungsbelastung der Schalter
ausgleicht;
Fig. 3 Das Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen
Ansteuereinheit für einen Schalter, welche beim
Sperren die Spannungsbelastung der Schalter
ausgleicht;
Fig. 4 Das Blockschaltbild der Ansteuereinheit für
mehrere Schalter nach einem ersten Ausführungs
beispiel;
Fig. 5 Das Blockschaltbild der Ansteuereinheit für
mehrere Schalter nach einem zweiten Ausfüh
rungsbeispiel;
Fig. 6 Die verschiedenen Phasen, Zustände und Span
nungsbelastungen beim Schaltvorgang dreier
Schalter;
Fig. 7 Eine Darstellung wie die Spannungen über den
Schaltern durch Verschiebung der Ein- bzw. Aus
schaltzeitpunkte beeinflußt werden können;
Fig. 8 Das Prinzip der Ausgleichsregelung beim Ein
schalten;
Fig. 9 Das Prinzip der Ausgleichsregelung beim Aus
schalten;
Fig. 10 Das Prinzip der Ausgleichsregelung beim Sper
ren; und
Fig. 11a-d Gemessene Spannungsverläufe von drei Schaltern
beim Ein- und Ausschalten mit und ohne erfin
dungsgemäße Regelung.
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und de
ren Bedeutung sind in der Bezeichnungsliste zusammengefaßt
aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Zur Erhöhung der schaltbaren Spannung können schnelle
Halbleiterschalter (2), z. B. wie der Insulated-Gate-Bipo
lar-Transistor IGBT, in Serie geschaltet werden (Fig.
1). Bei den transienten Schaltvorgängen (Ein- und Aus
schalten) und im stationär gesperrten Zustand
(ausgeschaltet) verteilt sich die gesamte Spannungsbean
spruchung (Uce) aufgrund natürlicher Parameter-Unter
schiede ungleichmassig auf die einzelnen Halbleiter (2).
Dies kann zur Überbeanspruchung einzelner Halbleiter füh
ren.
In Fig. 6 sind beispielhaft die unterschiedlichen Span
nungen (Uce1, Uce2, Uce3) an drei Schaltern während der
Phasen Einschalten (P1), Leiten (P2), Ausschalten (P3)
und Sperren (P4) dargestellt.
Transient, d. h. während dem Ein- bzw. Ausschalten (Phasen
P1 und P3) bestimmen vor allem halbleitereigene Eigen
schaften wie z. B. Unterschiede bezüglich Speicherladung
und Sperrschichtkapazität, unterschiedliche Verzögerungen
und Ein- bzw. Ausschaltzeiten die Spannungsverteilung.
Aber auch Unterschiede in der Ansteuerung durch Toleranz-,
Jitter- und Drift-behaftete Signallaufzeiten sowie Ei
genschaften im Lastkreis (Streuinduktivitäten, Streu- und
Erdkapazitäten und zusätzlichen Beschaltungen) haben
einen nicht zu vernachlässigenden Einfluß.
Im ausgeschalteten Zustand (P4) ist die Spannungsauftei
lung nicht stabil, sondern vom vorhergehenden Ausschalt
vorgang, dem abgeschalteten Strom und von der Größe, To
leranz und Drift des Leckstroms Ices sowie von einer all
fälligen Beschaltung abhängig. Die Leckströme führen nach
einer von Sperrschicht- und Beschaltungskapazitäten ab
hängigen Zeit zu einer ungleichmäßigen stationären Span
nungsaufteilung, bei welcher im ungünstigsten Fall ein
einzelner Schalter die gesamte Sperrspannung aufnehmen
muß.
Beim Stand der Technik wurde nun versucht, diese un
gleichmäßige Belastung dadurch zu vermeiden, daß alle
Halbleiterschalter exakt gleichzeitig abgeschaltet wur
den. Dadurch ist aber noch nicht unbedingt gewährleistet,
daß die Spannungsverteilung auf die Schalter ausgegli
chen ist, denn die Einflüsse von Parameter-Unterschieden
werden mit dieser Regelung nicht berücksichtigt.
Nach der Erfindung wird nun ein anderer Weg beschritten.
Wie Fig. 2 für das Ein- bzw. Ausschalten zeigt, wird an
jedem der n, n2, Schalter (2) einer Serieschaltung eine
Spannung (Uce1, Uce2 . . . Ucei . . . Ucen) gemessen. Anhand
der gemessenen Spannung werden nun die Schaltzeitpunkte
(Tdon, Tdoff) der Steuersignale (Uge1 . . . Ugen) so be
stimmt, daß die spannungsmäßige Belastung beim Schalten
für alle Schalter (2) im wesentlichen gleich groß wird.
Aus Fig. 7 wird deutlich, daß beim Einschalten durch
eine Verzögerung des Einschaltpunkts (z. B. Uge1) eine hö
here Spannungsbelastung (Uce1) resultiert. Durch ein frü
heres Einschalten (z. B. Uge3) erhält man eine kleinere
Spannungsbelastung (Uce3). Beim Ausschalten verhält es
sich genau umgekehrt: früheres Ausschalten (Uge1) ergibt
eine größere Spannungsbelastung (Uce1), späteres (Uge3)
eine kleinere (Uce3).
Die Regelung erfolgt nun so, daß in einer bestimmten
Schaltphase (P1 oder P3) eine Differenz (1/nUcetot -
Ucei) zwischen dem n-ten Teil der gesamten über der Se
rieschaltung anliegenden Spannung (Ucetot) und der gemes
senen Spannung (Uce1 . . . Ucen) gebildet wird. Ist die
Differenz beim Einschalten positiv, d. h. die Spannung
über dem bestimmten Schalter zu klein, so wird der be
treffende Schalter beim nächsten Einschaltvorgang um ei
ner gewisse Zeit später eingeschaltet. Ist die Differenz
negativ wird um eine gewisse Zeit früher eingeschaltet.
Die Zeitverschiebung wird für jeden Einschaltvorgang neu
berechnet, so daß schlußendlich eine gleiche Spannungs
verteilung resultiert. Wie Fig. 8 deutlich zeigt, heißt
das aber noch nicht, daß damit alle Schalter zum glei
chen Zeitpunkt eingeschaltet werden. Vielmehr werden sie
zu dem Zeitpunkt eingeschaltet, in welchem für alle
Schalter eine Spannungsgleichverteilung resultiert.
Beim Ausschalten wird analog vorgegangen (Fig. 9), aus
ser, daß bei einer negativen Differenz (Spannung zu
groß) beim nächsten Ausschalten später (z. B. Uge1), bei
einer positiven Differenz früher (z. B. Uge3) ausgeschal
tet wird. Auch hier gilt, daß nicht unbedingt gleichzei
tig ausgeschaltet wird, sondern zu denjenigen Zeitpunk
ten, in welchen die Spannungsverteilung gleich ist.
Bei der Regelung handelt es sich um eine abgetastete Re
gelung, d. h. Spannungserfassung während eines bestimmten
Schaltvorgangs (z. B. t1), Stelleingriff erst ein Schalt
vorgang später (z. B. t2). Dadurch können Parameterschwan
kungen während des Betriebs adaptiv ausgeglichen werden.
Zudem hat man zwischen zwei Schaltvorgängen genügend
Zeit, die notwendigen Operationen durchzuführen.
Im stationären Zustand (Sperren, P4) wird nun eine andere
Stellgröße verwendet. Hier müssen die natürlicherweise
verschiedenen und Drift-behafteten Leckströme der einzel
nen Schalter sowie die Einflüsse von deren Beschaltungen
so aufeinander abgegliche;i werden, daß sich eine symme
trische Spannungsverteilung ergibt.
IGBTs und MOSFETs verhalten sich ungesättigt stationär
wie spannungsgesteuerte Stromquellen. Dadurch kann der
Sperrstrom mittels einer Abschalt-Steuerspannung nahe an
der Schwellspannung des Halbleiters gezielt vergrößert
werden. Durch eine Vergrößerung des Sperrstroms nimmt
die Spannung des einzelnen Halbleiters in der Serieschal
tung ab. Damit kann durch Beeinflussung der Höhe der Ab
schalt-Steuerspannung (Ugeoff1,n) für jeden Schalter die
Sperrspannung kontinuierlich ausgeregelt werden.
Zu diesem Zweck wird die Differenz zwischen dem n-ten
Teil der total über der Serieschaltung anliegenden Span
nung (Ucetot) und der gemessenen Spannung über dem Schal
ter (Uce1,n) gebildet. Nach Maßgabe dieser Differenz
wird nun die Höhe der Abschalt-Steuerspannungen
(Ugeoff1,n) so bestimmt, daß eine ausgeglichene Span
nungsverteilung resultiert (Fig. 10). Die Messung der
Schalterspannungen (Uce1,n) und die Differenzbildung kann
entweder kontinuierlich oder (wie beim Ein-/Ausschalten)
zeitdiskret erfolgen.
Da das System bei der Anwendung der stationären und tran
sienten Ausgleichsregelung auf alle Einzelschalter rege
lungstechnisch überbestimmt ist und es dadurch unter Um
ständen zu einem Davonlaufen der Schaltzeitpunkte bzw.
des Sperrstroms kommen könnte, ist es sinnvoll, einen der
Schalter als Master und alle anderen als Slave zu behan
deln. Dabei arbeiten die Slaves mit den eben beschriebe
nen Ausgleichsprinzipien, während der Master mit vorgege
benen Werten für die Schaltzeitpunkte und den Sperrstrom
betrieben wird. Eine adaptive Einstellung des Master-
Sperrstromes erlaubt eine automatische Nachführung an To
leranzen und Drift.
Eine erfindungsgemäße Stromrichterschaltungsanordnung
umfaßt (Fig. 1-3) eine Serieschaltung von n, n2,
Leistungshalbleiterschaltern, welche z. B. Teil einer
mehrphasigen Halbbrücke sein können. Die Halbleiterschal
ter können auf bekannte Art und Weise durch eine am Gate
(3) angelegte Steuerspannung (Uge1 . . . Ugen) zu beliebi
gen Zeitpunkten wiederholt ein- und ausgeschaltet werden.
Zu diesem Zeck ist eine Ansteuereinheit (4) vorgesehen,
welche mit den Gates in Verbindung steht und eine Steuer
signaleingang (5) und einen Treiber (7) aufweist.
Um die oben erläuterte Regelung durchführen zu können,
wird in der Ansteuereinheit die Spannung (Uce1 . . . Ucen)
über den einzelnen Schaltern sowie die Spannung (Ucetot)
über der gesamten Serieschaltung messen. Aus diesen bei
den Spannung (Ucei, Ucetot) wird je eine Differenz
(1/nUcetot - Ucei) gebildet und an erste Mittel (6) wei
tergegeben, in welchen die Schaltzeitpunkte (Tdon, Tdoff)
für jeden Schalter wie oben dargelegt bestimmt werden.
Die ersten Mittel (6) sind weiter mit einer Verzögerungs
schaltung (9) verbunden, in welcher die Schaltzeitpunkte
des Steuersignals eingestellt werden. Der Ausgang der
Verzögerungsschaltung steht mit dem Treiber (7) in Ver
bindung, welcher seinerseits das Gate (3) der Schalter
mit der Steuerspannung (Ugei) beaufschlagt.
Mittels der ersten Mittel (6) und der Verzögerungsschal
tung (9) können also die Steuersignale (Uge1 . . Ugen)
derart beeinflußt werden, daß beim Schalten eine ausge
glichene Spannungsverteilung resultiert.
In der Ansteuereinheit (4) sind zudem zweite Mittel (8)
vorgesehen, welche anhand der berechneten Differenz die
Höhe der Steuerspannung (Ugeoff1,n) im sperrenden Zustand
(P4) laufend so einstellt, daß jeder Schalter span
nungsmäßig im wesentlichen gleich belastet wird. Diese
zweiten Mittel sind mit dem Treiber (7) verbunden.
In den Fig. 4 und 5 sind zwei bevorzugte Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung wie
dergegeben. In der Ansteuereinheit (4) können für jeden
Schalter lokal erste und zweite Mittel (6 und 8) vorgese
hen werden (Fig. 5.) Eine andere Variante besteht darin,
daß die ersten und zweiten Mittel (6 und 8) zentral nur
einmal vorgesehen sind und alle Treiber (7) und Verzöge
rungsschaltungen (9) von diesen zentralen ersten und
zweiten Mittel (6 und 8) angesteuert werden (Fig. 4).
In den Fig. 11a-d sind Messergebnisse der Spannungen
an drei Schaltern beim Einschalten (Fig. 11a und 11b)
sowie beim Ausschalten (Fig. 11c und 11d) wiedergege
ben. Wie man erkennt, ist die Spannungsverteilung beim
Schalten mit Regelung (Fig. 11b und 11d) deutlich bes
ser.
Bezugszeichenliste
1 Stromrichterschaltungsanordnung
2 Leistungshalbleiterschalter
3 Gate
4 Ansteuereinheit
5 Steuersignaleingang
6 erste Mittel
7 Treiber
8 zweite Mittel
9 Verzögerungsschaltung
10 Steuersignalquelle
P1 Einschalten
P2 Leiten
P3 Ausschalten
P4 Sperren
Uge1,n Steuerspannungen für die Schalter 1-n
Ugeoff1,n Steuerspannungen im gesperrten Zustand
Uce1,n Spannungen über den Schaltern 1-n
Ucetot tot. Spannung über Serieschaltung der Schalter
Tdon Einschaltzeitpunkt
Tdoff Ausschaltzeitpunkt.
2 Leistungshalbleiterschalter
3 Gate
4 Ansteuereinheit
5 Steuersignaleingang
6 erste Mittel
7 Treiber
8 zweite Mittel
9 Verzögerungsschaltung
10 Steuersignalquelle
P1 Einschalten
P2 Leiten
P3 Ausschalten
P4 Sperren
Uge1,n Steuerspannungen für die Schalter 1-n
Ugeoff1,n Steuerspannungen im gesperrten Zustand
Uce1,n Spannungen über den Schaltern 1-n
Ucetot tot. Spannung über Serieschaltung der Schalter
Tdon Einschaltzeitpunkt
Tdoff Ausschaltzeitpunkt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Ansteuerung einer Stromrichterschal
tungsanordnung (1)
- a) welche Schaltungsanordnung (1) n (n2) in Serie geschaltete Leistungshalbleiterschalter (2) umfaßt, wobei die Leitungshalbleiterschalter (2) je über eine an einem Gate (3) angelegte Steu erspannung (Uge1 . . . Ugen) zu beliebigen Ein- bzw. Ausschaltzeitpunkten (Tdon bzw. Tdoff) wiederholt ein- bzw. ausschaltet werden und so mit die Zustände "Leiten" (P2) und "Sperren" (P4) annehmen können,
- b) bei welchem Verfahren eine spannungsmäßige Be lastung der einzelnen Leitungshalbleiterschal ter (2) beim Ausschalten (P3) durch eine Rege lung der Abschaltzeitpunkte (Tdoff) der einzel nen Leistungshalbleiterschalter (2) ausgegli chen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- c) als Regelgröße über jedem Schalter (2) eine Schalterspannung (Uce1 . . . Ucen) gemessen wird,
- d) anhand der gemessenen Spannungen (Uce1 . . . Ucen) die Schaltzeitpunkte (Tdon, Tdoff) der Schalter (2) so bestimmt werden, daß die span nungsmäßige Belastung beim Schalten für alle Schalter (2) im wesentlichen ausgeglichen wird, und
- e) anhand der gemessenen Spannungen (Uce1 . . . Ucen) für jeden Schalter (2) die Höhe der Steu erspannung (Ugeloff . . . Ugenoff) beim Sperren derart berechnet wird, daß die spannungsmäs sige Belastung der einzelnen Schalter (2) beim Sperren (P4) im wesentlichen gleich groß wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) für einen bestimmten Schaltzeitpunkt während dem Einschalten bzw. Ausschalten (P1 bzw. P3) je eine Differenz aus dem n-ten Teil einer to talen, über der Serieschaltung anliegenden Spannung (Ucetot) und den gemessenen Spannungen (Uce1 . . . Ucen) und berechnet wird;
- b) in der Zeit zwischen zwei Schaltvorgängen aus den berechneten Differenzen (1/nUcetot - Uce1,n) die Ein- bzw. Ausschaltzeitpunkte (Tdon bzw. Tdoff) der Steuersignale (Uge1 . . . Ugen) jedes einzelnen Schalters (2) bestimmt werden; und
- c) die Schalter im (2) nächsten Schaltzeitpunkt mittels der berechneten Steuersignale (Uge1 . . . Ugen) angesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) beim Einschalten (P1) zu einem späteren Ein schaltzeitpunkt (Tdon) eingeschaltet wird, falls die Differenz (1/nUcetot - Uce1,n) posi tiv ist bzw. zu einem früheren, falls die Dif ferenz negativ ist, und
- b) beim Ausschalten (P3) zu einem späteren Aus schaltzeitpunkt (Tdoff) ausgeschaltet wird, falls die Differenz negativ ist bzw. zu einem früheren, falls die Differenz positiv ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Sperren (P4)
- a) je eine Differenz aus dem n-ten Teil einer to talen, über der Serieschaltung anliegenden Spannung (Ucetot) und den gemessen Spannungen (Uce1 . . . Ucen) und gebildet wird;
- b) aus den Differenzen (1/nUcetot - Uce1,n) für jeden Schalter (2) die Höhe der Steuerspannun gen (Uge1off . . . Ugenoff) berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannungen (Uge1 . . . Ugen) erhöht werden,
falls die Differenz positiv ist bzw. erniedrigt,
falls die Differenz negativ ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3 da
durch gekennzeichnet, daß ein bestimmter Schalter
als Master mit vorgegebenen Werten für Ein- und Aus
schaltzeit (Tdon bzw. Tdoff) sowie Höhe der Sperr
steuerspannung (Ugeoff) betrieben wird, während die
Werte (Tdon, Tdoff, Ugeoff) der übrigen Schalter (2)
wie in den Ansprüchen 2 und 3 bestimmt werden.
7. Stromrichterschaltungsanordnung, umfassend
- a) eine Serieschaltung von n (n2), Leistungshalb leiterschaltern (2), welche über eine an einem Gate (3) angelegte Steuerspannung (Uge1 . . . Ugen) zu beliebigen, sich wiederholenden Zeit punkten (Tdon, Tdoff) ein- bzw. ausgeschaltet werden und damit die Zustände "Leiten" (P2) und "Sperren" (P4) annehmen können; und
- b) eine Ansteuereinheit (4) mit einem Steuersi gnaleingang (5), an welchen eine Steuersignal quelle (10) angeschlossen werden kann und in welcher Ansteuereinheit (5) die Steuersignale (Uge1 . . . Ugen) erzeugt werden, und einen Trei ber (7), in welchem die Steuersignale (Ugel Ugen) verstärkt werden; dadurch gekennzeichnet, daß
- c) in der Ansteuereinheit (4) erste Mittel (6) vorgesehen sind, welche über eine Verzögerungs schaltung (9) mit der Steuersignalquelle (10) verbunden sind;
- d) in der Ansteuereinheit (4) eine Spannung (Uce1 . . . Ucen) über jedem Schalter (2) gemessen wird und eine Differenz aus dem n-ten Teils einer totalen, über der Serieschaltung der n Lei stungshalbleiterschalter gemessenen Spannung (Ucetot) und den gemessenen Spannungen (Uce1 . . . Ucen) und gebildet wird, wobei
- e) die ersten Mittel (6) die Ein- bzw. Ausschalt zeiten (Tdon bzw. Tdoff) der Steuersignale (Uge1 . . . Ugen) der einzelnen Schalter (2) in der Verzögerungsschaltung (9) derart regeln, daß alle Schalter (2) beim Ein- und Ausschal ten spannungsmäßig im wesentlichen gleich be lastet sind;
- d) in der Ansteuereinheit (4) zweite Mittel (8) vorgesehen sind- welche mit dem Treiber (7) verbunden sind und welche beim Sperren (P4) dauernd anhand der berechneten Differenz die Höhe der Steuerspannungen (Uge1off . . . Ugenof im sperrenden Zustand so einstellen, daß die spannungsmäßige Belastung der einzelnen Schal ter beim Sperren im wesentlichen gleich groß ist.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Messung der Schalterspannung
(Uce1,n) , die Differenzbildung und die Berechnung
der Ein-/Ausschaltzeitpunkte (tdon, tdoff) beim Ein-
und Ausschalten (P1, P2) einen entsprechenden Zu
stand früher erfolgen als deren Beaufschlagung.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ansteuereinheit (4) für alle
Schalter (2) zentral erste und zweite Mittel (6 und
8) aufweist, und jedem Schalter (2) dezentral ein
Treiber (7) und eine Verzögerungsschaltung (9) zuge
ordnet ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Ansteuereinheit (4) für jeden
Schalter (2) dezentral ein Treiber (7), eine Verzö
gerungsschaltung (9) sowie erste und zweite Mittel
(6 und 8) vorgesehen sind.
11. Schaltungsanordnung nach eine der Ansprüche 7-10,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Lei
stungshalbleiterschaltern um MOS gesteuerte
Schalter, insbesondere um MOSFETs oder IGBTs han
delt.
Priority Applications (9)
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AT94202809T ATE146635T1 (de) | 1993-10-21 | 1994-09-29 | Stromrichterschaltungsanordnung und verfahren zur ansteuerung derselben |
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