DE4334730A1 - Verfahren zur Reifung von zementhaltigen Produkten und Vorrichtungen, die dabei verwendet werden - Google Patents
Verfahren zur Reifung von zementhaltigen Produkten und Vorrichtungen, die dabei verwendet werdenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Produkte aus mit Zement
gebundenen Natursteingranulaten, insbesondere die
Herstellung solcher Produkte in Plattenform.
Die Technologie dieser Art von Produkten, die im Bausektor
als Pflastermaterial oder zur Verkleinerung von
Außenfassaden Verwendung finden, wurde in den letzten
Jahrzehnten verbessert. Mit solchen Produkten können
Platten hergestellt werden, die denen aus hartem
Naturstein (Porphyr, Granit, Marmor usw.) sehr ähnlich
sind, ohne jedoch die den harten Natursteinen eigenen
Nachteile aufzuweisen, wie das unterschiedliche Aussehen
bei Platten, die aus verschiedenen Blöcken gesägt wurden,
(was besonders bei der Verwendung zur Außenverkleidung von
ganzen Gebäuden ein Problem darstellt), oder die
Aniosotropie einiger mechanischer Eigenschaften, die in
Natursteinplatten unvermeidlich ist. Ein solches Produkt
ist im Handel seit Jahren unter dem Handelsnamen
"Bretonstone" bekannt.
Die Verfahren zur Herstellung solcher Produkte sehen
normalerweise die Bereitstellung eines Gemisches vor, das
unter Vakuum rüttelverdichtet und in Formen oder
Schalungen oder auf Förderbändern in Form gebracht wird.
In dieser Phase wird jedes Produkt normalerweise zwischen
zwei Papierblättern oder -lagen geschützt, die später von
dem Endprodukt entfernt werden müssen.
Nach Beendigung der Formungs- und Anfangsabbindungsphase,
in der das Produkt eine gewisse, wenn auch erst sehr
geringe mechanische Festigkeit erhält und, wenn auch mit
der gebotenen Vorsicht und Sorgfalt, als einheitliche
Platte behandelt werden kann, geht das Produkt in die
übliche Reifephase über wie jedes zementhaltige Produkt.
Natürlich ist diese Reifephase, von deren genauer
Durchführung die Endqualitäten der Platte abhängen,
aufgrund der Natur des Produkts, das aus Platten besteht,
die anschließend verwenden werden sollen und nur eine
geringe Stärke aufweisen, besonders kritisch.
Ein bislang ungelöstes Problem während der Reifephase
besteht im Wasserverlust durch Verdunstung, die besonders
die Oberfläche oder Vorderseite der oberen Platte
betrifft, die nicht auf dem Regal aufliegt, und durch das
Papier, das die Oberfläche des Produkts bedeckt, auftritt;
dieser Wasserverlust verursacht oft eine Krümmung oder ein
Verziehen der Platte, was eine Verschlechterung des
Handelswertes mit sich bringt.
Der unkontrollierte Feuchtigkeitsaustausch mit der
Umgebung durch die Seitenflächen des Produkts kann Schäden
verursachen, die besonders zur Bildung von Rissen an den
Rändern der Platten führen können. Ein weiteres Problem
während der Reifephase bildet die große Anzahl von
Regalen, die verfügbar sein müssen, um eine industriell
und wirtschaftlich vertretbare Produktion zu
gewährleisten; das bedeutet komplizierte und teure
Paletten und Reifungsregale und folglich umfangreiche
Verpackungen, was zu einer Erhöhung der Kosten führt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine vorteilhafte
industrielle und technische Lösung der obengenannten
Probleme und Nachteile. Diese Probleme und Nachteile
werden mit der vorliegenden Erfindung, die ein Verfahren
und die Vorrichtungen für die Reifephase der obengenannten
Produkte anbietet, radikal gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren für die Reifung der
zementhaltigen Produkte, die aus einem Gemisch von
Natursteingranulaten und Zement bestehen, ist dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Produkt vor der Reifephase mit
einer undurchlässigen Folie ummantelt wird, die das im
Produkt enthaltene Wasser bis zum Ende der Reifephase
zurückhält. In einer bevorzugten Form des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht das Material der
undurchlässigen Folie aus wenigstens einer Lage
Kunststoff, vorzugsweise verbunden mit einer oder mehreren
Lagen Papier.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung sind solche
Kunststoffe zu verwenden, aus denen sich dünne und
mechanisch widerstandsfähige Folien herstellen lassen,
insbesondere Polyolefine, wie Polyethylen oder
Polypropylen, oder Polyester, wie z. B. Mylar®.
Wie bereits erwähnt, werden diese Kunststoffolien
vorzugsweise zusammen mit Papierlagen verwendet, um
mehrere Schichten zu bilden, so daß die Anzahl der in den
Schichten eingeschlossenen Kunststoffolien die
Undurchlässigkeit auch bei einer teilweisen Durchlöcherung
der Schichten gewährleistet, während das der
Kunststoffolie beigegebene Papier die Funktion hat, mit
der Oberfläche des zu formenden Produkts in Kontakt zu
treten und sich dabei mit dem Wasser des Zementgemisches
vollzusaugen und sich so um die Oberfläche zu legen.
Bei der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird
das mehrschichtige Material in der Phase der unter Vakuum
stattfindenden Rüttelverdichtung des Ausgangsmaterials
verwendet und begleitet das Produkt bis zum Ende der
Reifephase.
Bei einem weiteren Aspekt der erfindungsgemäßen
Herstellung von dünnen Platten werden diese in der
Reifephase in Paketen zu 10 oder 20 Platten auf das Stütz-
und Reiferegal gelegt, und dann wird das ganze Paket in
Kunststoffmaterial gehüllt, was eine weitere Sicherheit
gegen die Wasserverdunstung während der Reifephase der
Platten darstellt.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die für die
Durchführung des bevorzugten Verfahrens benötigten Mittel,
die aus einem mehrteiligen Material zur Umhüllung des
Produkts vor dem Reifeprozeß bestehen und die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie aus wenigstens zwei Schichten
bestehen, von denen diejenige, welche das zementhaltige
Gemisch berührt, aus Papier ist, und die äußere, nicht in
Kontakt mit dem Produkt kommende aus
feuchtigkeitsundurchlässigem Kunststoffmaterial besteht.
Natürlich wird die Anzahl der Kunststoffschichten, unter
die die Papierschichten geschoben werden, entsprechend der
Art des verwendeten Kunststoffes und besonders
hinsichtlich seiner Eigenschaften der Undurchlässigkeit
und Perforierungsresistenz ausgewählt.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der
Anbringungsphase der mehrschichtigen Schutzschicht auf das
zur Reifung vorbereitete Produkt;
Fig. 2 eine Seitenansicht des für die
Reifephase fertigen Produkts;
Fig. 3 und 4 schematische, partielle,
vergrößerte und im Querschnitt dargestellte Ansichten des
in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Umhüllungsmaterials.
Fig. 1 besteht aus zwei Teilen, A und B, die jeweils die
zwei Anbringungsbedingungen der Schutzhülle des
erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen.
In Teil A wird das Transportband 10 gezeigt, auf dem von
einer Rolle 12 das Folienmaterial 14, wie es zuvor
beschrieben und im folgenden in den Fig. 3 und 4
gezeigt wird, abgelegt wird. Auf diesem Material wird das
Produkt 16 abgelegt und geformt.
Die Formungsphase durch Rüttelverdichten unter Vakuum
geschieht vorzugsweise auf dem Folienmaterial 14.
Vor der Formungsphase wird eine von der Rolle 20
abgewickelte zweite Lage oder Schicht Folienmaterial 18
auf die obere Oberfläche des geformten Produkts 16 gelegt,
das danach zur Formungs- und Reifephase, in der
Darstellung insgesamt mit 19 bezeichnet, gefördert wird.
Die beiden Folien 14 und 18 bestehen aus einer Lage
Papier, die der anliegenden Oberfläche des Produkts 16
zugewandt ist, so daß sie sich in der Formungsphase mit
der Wasser-Zement-Suspension des Anfangsgemisches
vollsaugen kann, wodurch die Papierschicht sich der
anliegenden Oberfläche vollständig anschmiegt und so einen
perfekten Schutz vor Verdunstung bietet.
Würde man dagegen direkt auf die Oberfläche des reifenden
Produkts eine Kunststoffolie legen, könnte das perfekte
Anliegen des Kunststoffmaterials an die Oberfläche des
reifenden Produkts nicht gewährleistet und folglich die
Verdunstung nicht vollständig verhindert werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei bevorzugte
Ausführungsformen des mehrschichtigen Materials in dem
erfindungsgemäßen Verfahren.
In Fig. 3 besteht das mehrschichtige Material aus einer
Folie oder einem Streifen aus Polyester 20, die in schon
bekannter Weise mit einem Blatt oder Streifen Papier 22
verbunden sind; dieses kommt mit der Oberfläche des zu
reifenden Produkts 16 in Berührung, so daß die Rolle 12
die innere Schicht und die Rolle 20 die äußere Schicht
enthält.
Bei der Fig. 4 dagegen bezeichnen die Bezugszeichen 22
drei Papierschichten, zwischen denen sich zwei Lagen 24
Kunststoffmaterial befinden, in diesem Fall ein Polyolefin
wie Polyethylen.
Bei den Mehrfachschichten in der Fig. 4 muß man also
keine bestimmte Lage des Folienmaterials berücksichtigen,
da die Papieroberfläche immer der äußeren Oberfläche des
zur Reife anstehenden Produkts zugewendet ist.
Fig. 5 zeigt ein schematisches Beispiel der
Reifeplattform, bestehend aus einer Auflagefläche 26, auf
die in einer angemessenen Anzahl, normalerweise zwischen
10 und 20, die Produkte 19 aufeinander geschichtet werden.
Das Paket mit den der Reifung ausgesetzten Produkten 19
wird dann in eine sackförmige Hülle 28 gegeben, die aus
geeignetem Kunststoffmaterial besteht, um gleichfalls die
Reifung der Platten oder Produkte 16 ohne Wasserverlust zu
gewährleisten.
Die vorliegende Beschreibung bezieht sich auf die
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, wobei
konzeptionell und technologisch gleichwertige Änderungen
und Varianten im Rahmen der Erfindung möglich und
vorhersehbar sind. Besonders findet die Erfindung auch im
Fall der Herstellung von Blöcken aus demselben
Ausgangsmaterial, die nach der Reifung möglicherweise in
Platten zersägt werden, Anwendung, auch wenn sich die
vorliegende Beschreibung nur auf Produkte in Plattenform
bezieht.
Claims (14)
1. Verfahren zur Reifung von geformten Produkten
aus einem Gemisch aus harten Natursteingranulaten oder
Keramikmaterial und einem Zementbinder, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Produkt vor der
Reifephase mit undurchlässigem Folienmaterial, das das im
Produkt enthaltene Wasser bis zum Ende des
Reifungsprozesses zurückhalten kann, umhüllt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das wasserdichte
Folienmaterial während oder vorzugsweise vor der
Formungsphase angebracht wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das wasserdichte
Folienmaterial aus einer perforierungsresistenten
Kunststoffolie besteht.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Folienmaterial
mehrschichtig ist und aus wenigstens einer Schicht
Kunststoffmaterial und einer Papierschicht besteht.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das mehrschichtige
Material so angebracht wird, daß die Papierschicht an der
Oberfläche des reifenden Produkts aufliegt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffmaterial
aus Polyolefinen und Polyestern ausgewählt wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyolefin
Polyethylen ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das mehrschichtige
Material aus drei Papierschichten besteht, zwischen denen
sich zwei Schichten Kunststoffolien befinden.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffmaterial
aus Polyethylen besteht.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Reifung
geförderten und vorher ummantelten Produkte in einer
gewünschten Anzahl auf einem Regal aufgeschichtet werden
und das so entstandene Paket von einer undurchlässigen
Hülle umhüllt wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülle aus
Kunststoffolie besteht.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie aus
Polyethylen ist.
13. Mehrschichtige Folien, bestehend aus
wenigstens einer Papierschicht und einer Schicht
Kunststoffolie zur Umhüllung von zementhaltigen Produkten
gemäß Anspruch 1, die der Reifephase zugeführt werden.
14. Mehrschichtiges Folienmaterial gemäß Anspruch
13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoffolien aus Polyester und Polyolefinen ausgewählt
werden.
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