DE4334177C1 - Amboß-Gehrungsschere mit Klingenaufnahme - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Amboß-Gehrungsschere mit Klingenaufnahme, die mit einem eine Amboßplatte tragen­ den Unterlagenhebel und mit einem um eine Gelenkachse relativ zu diesem verschwenkbaren, wenigstens einen Auf­ nahmekopf tragenden Klingenhebel versehen ist, wobei der Aufnahmekopf zur Halterung zweier winklig zueinander stehender Klingen zwei winklig zueinander stehende, sich nach vorn öffnende Abschnitte aufweist, an deren Innenseiten die Klingen mittels Halteelementen befe­ stigt sind.

Eine gattungsgemäße Amboß-Gehrungsschere ist in der DE- PS 25 12 121 beschrieben, die jedoch aufgrund eines mit festen Bohrungen versehenen Klotzes, in dem die Klingen nicht-justierbar eingeschraubt werden, eine technisch unvorteilhafte Lösung darstellt, zwei winklig zueinander stehende Klingen in ihren Verkippungen justierbar zu haltern. Abnutzungen während des Gebrauchs können in keiner Weise ausgeglichen werden.

Weiter ist die US-PS 41 06 159 zu nennen, in der bereits zwei Platten durch ihre Überlappung die Klingen justier­ bar halten. Weiter sind die DE-A1 41 21 920 und DE-C1 43 13 134 bekannt, in denen gattungsgemäße Amboß- Gehrungsscheren zum Schneiden von Dichtungsprofilen an Fenstern und dergleichen verwendet werden. Die Präzision des Schnittes ist bei diesen Anwendungen von hoher Wich­ tigkeit.

Um jedoch einen hochpräzisen Schnitt zu erreichen, müs­ sen die Klingen genau justiert sein. Die Klingenjustie­ rung bei vorbekannten Amboß-Gehrungsscheren ist jedoch nicht trivial, insbesondere, wenn diese zwei und mehr Klingen aufweisen. So muß nicht nur eine Klinge mit ih­ rer gesamten Schneide gleichzeitig aufkommen, sie muß dies auch gleichartig wie die andere oder die weiteren Klinge(n) tun. Gleichzeitig müssen die Enden zweier winklig zueinanderstehenden Klingen genau aufeinander abgestimmt sein bzw. ein Abstand zwischen mehreren Klin­ gen genau gewahrt sein.

Bisher wurde versucht die Probleme dadurch zu lösen, daß eine Amboßplatte, auf der die Klingen beim Schneiden auftreffen, höhen- und neigungsverstellbar gelagert wur­ de. Damit konnten zwar Verschleißerscheinungen, wie Ker­ ben, die sich nach längerem Gebrauch in den vergleichs­ weise weichen Amboßplatten einstellen, durch Verkippung ausgeglichen werden, die Klingenjustierung vereinfachte sich jedoch nicht sonderlich.

Eine Verstellmöglichkeit der Amboßplatte ist zudem nur durch aufwendige Konstruktionen erreichbar und besitzt das weitere Problem, daß auch das Justieren einer derar­ tigen Platte langwierig ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Amboß-Gehrungsschere zu schaffen, bei der wenigstens zwei Klingen mit in einer Ebene verlaufenden Schneidkan­ te zu lagern sind, dabei eventueller Verschleiß einer Amboßplatte ausgeglichen werden kann, indem eine Nachju­ stierung vorgenommen wird und bei der ein schneller Wechsel ohne langwierige Justierarbeiten möglich ist. Gleichzeitig soll ein fester Halt der Klingen gegeben sein, so daß selbst nach langem Gebrauch die Klingen nicht verrutschen.

Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch aufgeführ­ ten Merkmale gelöst.

Bei der gewählten Lösung ist insbesondere vorteilhaft, daß mit einer mittleren Klemmwirkung die gegen die Befe­ stigungsschrauben anliegenden Klingen - bzw. Klingenele­ mente, sollten mehrteilige Klingenelemente so gehalten werden - relativ zueinander oder zu einem weiteren Be­ zugspunkt justiert werden können. Weiter können durch die Wahl des Materials oder der Dicke des Halteelementes sowie des Aufnahmekopfes geringfügige Winkelveränderun­ gen zugelassen werden, die zusammen mit der relativ weicheren Amboßplatte bewirken, daß ein Dichtungsprofil auch in seinen teilweise zähen Randschichten völlig durchtrennt wird.

Durch die Quer-Verschiebbarkeit des Halteelements mit den anliegenden beiden Klingen, die in festem Winkel zu­ einander gehalten werden, auch nur um wenige Millimeter­ bruchteile ist es möglich, den Punkt, an dem zwei wink­ lig zueinanderstehende Klingen zusammentreffen, mit dem Scheitelpunkt einer dritten z. B. gegenüberliegenden run­ den Klinge genau in Übereinstimmung zu bringen. Somit sind Dichtungen für Fenster, bei denen sich zur Einpas­ sung des Dichtungsprofils in eine Ecke des den Fenster­ rahmens an zwei Seiten des Profils einander gegenüber­ liegende Ausnehmungen befinden, einfach herstellbar.

Die Justierung unter Benutzung eines Halteelements ist wesentlich vereinfacht, da mit diesem Halteelement beide Klingen gleichzeitig verschoben werden und gleichmäßig die Kraft verteilend aufsetzen.

In der nachfolgenden Beschreibung ist die Erfindung an­ hand der begleitenden Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Amboß-Gehrungsschere im Längs­ schnitt, wobei der eine Klingenhebel perspektivisch angedeutet ist, und der andere geschnitten dargestellt ist,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung voneinander beabstandeter Einzelteile entlang der Linie A-A in der Fig. 1 (parallel zur Schnittebene der Geh­ rungsschere) mit Klingenhebel und Halteelement sowie den diese Kompo­ nenten verbindenden vier Schrauben,

Fig. 3 den Klingenhebel mit Klingen und Halteelement in seitlicher Ansicht, wobei der eine Klingenhebel in seit­ licher Draufsicht, der griffseitige Hebelarm perspektivisch und der zweite Klingenhebel quergeschnitten dargestellt sind; hier setzen die Klingen in der Mitte zuerst auf;

Fig. 4 eine Darstellung wie Fig. 4, in der die Klingen zunächst mit den äuße­ ren, den distalen Enden aufsetzen,

Fig. 5 eine Schnittdarstellung wie Fig. 2 im zusammengesetzten Zustand.

In Fig. 5 ist eine Amboß-Gehrungsschere mit zwei recht­ winklig zueinander stehenden Klingen 16 dargestellt. Fa­ kultativ ist noch eine weitere, runde Klinge vorgesehen, die dem Punkt, an dem die beiden geraden Klingen 16 sich berühren, naheliegt. Die beiden geraden Klingen 16 schneiden eine V-förmige Ausnehmung aus einem Profil, während die runde Klinge eine U-förmige Ausnehmung schneidet.

Die Notwendigkeit, zwei Klingen herzustellen, ergibt sich aus der Tatsache, daß Klingen nicht eng gewinkelt hergestellt werden können, weil sie zu spröde sind.

In der Fig. 2, einer Ansicht aus gleicher Perspektive wie Fig. 5, ist weiter dargestellt, wie das Halteelement 12 mit größerer Dicke als die gegebenenfalls noch aus weicherem Material gewählten Abschnitte des Aufnahmekop­ fes 10 gefertigt ist.

In dem Halteelement 12 befinden sich die Gewinde zur Schraubbefestigung der Schrauben 14, 18.

In der Fig. 3 ist dargestellt, wie bei einem gekippten Halteelement 12 zunächst die hinteren Spitzen auf eine Amboßplatte 30 auftreffen. Dies kann erwünscht sein, wenn sich Vertiefungen in der Amboßplatte 30 befinden. Eine derartige Verkippung gleicht sich jedoch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung von allein aus, indem sich die Schrauben 14, die sich in vergrößerten Löchern in dem Klingenhebelabschnitt befinden, nach oben verschie­ ben. Drehpunkt ist dabei die Schraube 14, die in einem Langloch 20 vorgesehen ist.

Die Durchlässe, die für die zweiten Schrauben 18 vorge­ sehen sind, sind als Langlöcher 20 in dem Klingenhebel 34 ausgebildet. Dadurch kann das Halteelement 12 nach vorn und nach hinten geschoben werden, sofern die Schrauben 14 nicht fest angezogen sind. Sind die Schrau­ ben 14 fest angezogen, kann ggf. unter elastischer Ver­ formung des Aufnahmekopfes 10 noch eine geringförmige Auslenkung, nun allerdings beider winklig zueinander stehenden Klingen 16 gleichzeitig gegenüber einer drit­ ten Klinge bzw. der Amboßplatte 30 erfolgen.

Durch diese Verbindung der Bewegung beider winklig zu­ einander stehenden Klingen 16 wird es möglich, geringe Toleranzen bei der Justierung "automatisch" auszuglei­ chen.

In der Fig. 4 ist dabei der der Fig. 3 entgegengesetzte Fall dargestellt, in der die Klingen 16 zunächst mit ih­ ren am weitesten voneinander beabstandeten Enden mit der Unterlage, der Amboßplatte 30, aufsetzen. Hier ist das Halteelement 12 in seinem Winkelbereich nach oben ausge­ lenkt.

In den Fig. 3 und 4 sind jeweils die gemäß der Schnitt­ linie C-C in der Fig. 2 geschnittenen Klingenhebel 34 schraffiert dargestellt.

In der Fig. 1 ist schließlich die gesamte Amboß- Gehrungsschere mit Klingenhebel 34, Unterlagenhebel 32 und ihrer Gelenkachse 36 dargestellt. Die Linie A-A gibt die Schnittlinie für die Darstellungen der Fig. 2 und der Fig. 5 wieder.

Claims (3)

1. Amboß-Gehrungsschere mit Klingenaufnahme, die mit einem eine Amboßplatte (30) tragenden Unterlagenhebel (32) und mit einem um eine Gelenkachse (36) relativ zu diesem verschwenkbaren, wenigstens einen Aufnahmekopf (10) tragenden Klingenhebel (34) versehen ist, wobei der Aufnahmekopf (10) zur Halterung zweier winklig zu­ einander stehender Klingen (16) zwei winklig zueinan­ der stehende, sich nach vorn öffnende Abschnitte auf­ weist, an deren Innenseiten die Klingen (16) mittels Halteelementen (12) befestigt sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Halteelement (12) einstückig ausge­ bildet ist, an beiden Klingen (16), an deren dem Auf­ nahmekopf (10) abgewandten Seiten anliegt und biegefe­ ster als die Abschnitte des Aufnahmekopfes (10) ist.

2. Amboß-Gehrungsschere nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Halteelement (12) zur Aufnahme von das Halteelement (12) an den Aufnahmekopf (10) ziehenden Schrauben (14, 18) zwei Gewindebohrungen vorbestimmten Durchmessers aufweist, wobei in dem Auf­ nahmekopf (10) zwei entsprechende Durchlaßlöcher vor­ gesehen sind, von denen eines ein Langloch (20) und das andere eines (22) mit deutlich größerem Durchmes­ ser in Vergleich zum vorbestimmten Durchmesser der Schrauben (14, 18) ist.

3. Amboß-Gehrungsschere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch (20) am wenigstens einen distalen Ende des Aufnahme­ kopfes (10) und das größere Durchlaßloch (22) im da­ hinterliegenden achsnäheren Bereich des Aufnahmekopf­ abschnittes vorgesehen ist.