DE4333641C1 - Verfahren zum Aufbringen eines aus Kunststoff bestehenden Walzenüberzugs auf eine Walze durch Umgießen und entsprechende Gießanlage - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen eines aus Kunststoff bestehenden Walzenüberzugs auf eine Walze durch Umgießen und entsprechende GießanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art sowie eine
dafür geeignete Gießanlage.
Das Schleuderverfahren (DE-AS 12 14 865) ist nur für
die Herstellung von Walzenrohren bzw. Hohlwalzen geeignet,
weil die Zentrifugalwirkung das flüssige Reaktionsgemisch
radial nach außen drückt und das Verfahren daher prinzipiell
der bei der Erfindung erstrebten innigen Verbindung der
entstehenden kompakten Kunststoffmasse mit einem radial
innen gelegenen Kern, nämlich der Trägerwalze, entgegensteht.
In Betracht kommt vielmehr nur ein Gießverfahren der
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art, welches
unproblematisch ist, solange es sich um kleinere Walzen und
insbesondere Reaktionsgemische mit einer ausreichend langen
Verarbeitungszeit handelt. In diesen Fällen kann die Form
ohne weiteres durch Eingießen an der Wand entlang oder mit
einem Gießrohr vom oberen Ende her gefüllt werden, weil
während der Füllzeit noch keine wesentliche Veränderung und
Aushärtung des Reaktionsgemischs festzustellen ist. Dies gilt
auch für die dem Oberbegriff zugrundeliegende Verfahrens
weise nach der DE 30 47 191 A1, bei der die Form von unten
mit begrenzter Steiggeschwindigkeit gefüllt wird.
Die Erfindung hat jedoch ihren Ausgang von Proble
men genommen, die bei der Aufbringung von Walzenmänteln aus
bestimmten harten Polyurethansorten auf durch großen Linien
druck und große Arbeitsgeschwindigkeit hochbeanspruchte große
Walzen mit Walzendurchmessern im Bereich von ca. 250 bis
1000 mm und Walzenlängen von 3000 bis 10 000 mm auftreten.
Angestrebt werden hierbei Härten im Bereich von 82°-90°
Shore D bei gleichzeitiger hoher Elastizität, d. h. einem
relativ großen Bereich elastischer Dehnung. Die hohe Härte
könnte an sich durch Zusatz von Epoxiharzen zu dem Poly
urethanansatz erreicht werden, doch hat ein solcher Walzen
mantel nicht die notwendige Elastizität und ist zu spröde.
Beim Durchlaufen von Verdickungen der zu bearbeitenden Bahn,
z. B. Doppelungen einer Papierbahn in einem Kalander, ver
mag sich die durch die Verdickung besonders stark bean
spruchte Stelle nicht zurückzustellen, ohne Wirkung zu
zeigen, und erfährt eine Schädigung, die Keimzelle für sich
ausbreitende Risse des Walzenmantels ist: solchermaßen auf
Härte gebrachte Walzenüberzüge haben keine Standzeiten.
Für Walzenüberzüge mit der geforderten Härte bei
gleichzeitiger Elastizität sind bis heute nur ganz wenige
Kunststoffe als geeignet bekannt. Es handelt sich um bestimm
te Polyurethansorten, also um einheitliche Kunststoffmateri
alien, deren gemeinsame Charakteristik eine äußerst kurze
Verarbeitungszeit von etwa 30 bis 70 Sekunden ist. Offenbar
gehen die geforderten Eigenschaften des ausgehärteten Mate
rials zwangsläufig mit derartig kurzen Verarbeitungszeiten
einher.
Die Verarbeitungszeit beginnt, sobald die das Poly
urethan-Reaktionsgemisch ergebenden Komponenten in einem
Mischer homogen zusammengemischt worden sind. Gegen das En
de der Verarbeitungszeit beginnt sich das Reaktionsgemisch
gelartig zu verfestigen, setzt sich an Wandungen fest und
ist nicht mehr strömungsfähig.
Diese Eigenart der für die Erfindung in Betracht
kommenden Reaktionsgemische bedeutet für das Umgießen einer
Walze mit einem Walzenmantel eine bedeutende Erschwernis.
Dies hängt damit zusammen, daß das schnell reagierende Re
aktionsgemisch in einer insgesamt erheblichen Menge auf
einen sehr ausgedehnten, aber nur eine geringe Wandstärke in
der Größenordnung von 20 mm aufweisenden Formhohlraum ho
mogen verteilt werden muß. Bei einer großen Walze hat der
Formhohlraum bespielsweise eine Höhe von bis zu 10 m.
Ein Eingießen des Reaktionsgemischs von oben in den
Formhohlraum kommt wegen der Spritzer, die in ihrer Aushär
tung gegenüber dem Material des nachsteigenden Flüssigkeits
spiegels weiter fortgeschritten sind und eine unerwünschte
Inhomogenität bilden, von vornherein nicht in Betracht.
Bei einem Abgießen über die Formwand setzen sich
die oberen Bereiche des Formhohlraums zu, bevor die Form
vollständig gefüllt werden kann.
Es ist auch nicht möglich, die Gießhöhe etwa da
durch zu verringern, daß ein langes Gießrohr von oben in
den Formhohlraum hineinhängt und das flüssige Reaktionsge
misch erst in Höhe des jeweiligen Flüssigkeitsspiegels aus
tritt. Ein solches Gießrohr müßte eine Länge aufweisen, die
mindestens der Länge der Walze plus der Strecke von der
Form zum Mischer des Reaktionsgemischs entspricht. Wegen
der notwendigen Homogenität der bereits abgegossenen Menge
des Reaktionsgemischs kann die Förderung nicht mit einem be
liebig hohen Druck erfolgen, sondern muß eine möglichst la
minare Strömung angestrebt werden. Die sich auf diese Weise
ergebenden relativ mäßigen Strömungsgeschwindigkeiten in
dem langen Gießrohr führen dazu, daß sich dieses nach kurzer
Zeit zusetzt, weil sich das Reaktionsgemisch zu lange in dem
Gießrohr befindet, so daß die Form ebenfalls nicht gefüllt wer
den kann.
Die angesprochene Laminarität des in die Form einge
brachten Reaktionsgemischstroms ist überhaupt eine Forderung,
die umso kritischer wird, je schneller das flüssige Polyure
than-Reaktionsgemisch aushärtet. Das flüssige Material soll
te sogleich nach dem Einbringen in die Form möglichst nicht
mehr bewegt werden, damit die Molekülanordnung in der Phase
der beginnenden Vernetzung nicht gestört wird. Dies ist für
die späteren Eigenschaften des Überzugs maßgeblich. Ein wich
tiges Kriterium für diese Eigenschaften ist die Homogenität
des Überzugs. Weicht ein Bereich in seinen mechanischen
Eigenschaften von der Umgebung ab, so wird entweder er selbst
oder aber die äußere Berandung dieses Bereichs beim Umlauf
der Walze bevorzugt beansprucht. Ein Charakteristikum des
Materials Polyurethan besteht aber darin, daß ein besonders
hoher Anteil der Walkarbeit, die durch die jedesmalige Ver
formung des Walzenüberzugs beim Passieren des Walzspalts
entsteht, in Wärme umgesetzt wird. Die bevorzugt beanspruch
ten Zonen heizen sich auf diese Weise rascher auf als ihre
Umgebung, wodurch ihre Bevorzugung noch verstärkt wird. Es
kann auf diese Weise zu sehr schnellen lokalen Temperatur
anstiegen kommen, die zu einer Zerstörung des Walzenüberzugs
an der entsprechenden Stelle führen. Da stellenweise Repara
turen nicht möglich sind, bedeutet dies das Unbrauchbarwer
den des gesamten Walzenüberzugs. Alle Zuführarten, die mit
einem Hineinschießen eines Gießstrahls in den bereits abge
gossenen Flüssigkeitsspiegel einhergehen, sind also ungeeig
net.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden
Art sowie eine dafür geeignete Gießanlage zu entwickeln,
mit welchen auch große Walzen mit rasch aushärtenden
Reaktionsgemischen und größtmöglicher Homogenität des
fertigen Walzenüberzugs umgossen werden können.
Die verfahrensmäßige Lösung dieser Aufgabe ist in
Anspruch 1 wiedergegeben.
Hierdurch ist erreicht, daß das Reaktionsgemisch auf
kürzestem Wege und in unmittelbarer Nähe des jeweiligen
Flüssigkeitsspiegels in der Form zugeführt werden kann,
ohne daß lange Leitungen über das obere Ende der Form
hinweg erforderlich sind. Auch entstehen keine größeren
Fall- oder Ablaufhöhen des Reaktionsgemischs. Die Form
ist unterhalb der jeweiligen Durchtrittsstelle des Gieß
rohrs geschlossen, um das dort noch flüssige Reaktions
gemisch halten zu können. Der geschlossene Bereich wandert
nach Maßgabe der Füllung der Form zum oberen Ende der Form
hin der Durchtrittsstelle des Gießrohrs folgend mit.
Zwar ist es aus der DE-PS 1 32 183 bekannt, bei der Her
stellung von Gießharzformkörpern die Eintrittsstelle des
Reaktionsgemischs nach Maßgabe der Formfüllung zu steuern,
indem ein in die Form hineinhängender Gießschlauch hochge
zogen oder die Form entsprechend abgesenkt werden. Es
handelt sich dabei um elektrische Isolationskörper, d. h.
relativ kleine Formteile. Da der Gießschlauch eine mindestens
der Formhöhe entsprechende Länge aufweisen muß, läßt sich
das Verfahren auf das Umgießen von Walzen mit besonders
rasch aushärtenden Reaktionsgemischen nicht anwenden.
Aus der DE-AS 11 96 351 ist eine Gießform für ein
strangförmiges Formteil aus quellendem Kunststoff zu ent
nehmen, bei welcher an der Oberseite der Form längs des
Formteils eine Einfüllrille vorgesehen ist, die bei
der Füllung der Form durch einen sich von innen im Be
reich der Einfüllrille gegen die Formwandung legenden
Lappen oder Streifen gegen den aufquellenden Kunststoff
verschließbar ist. Der Kunststoff wird mittels eines
längs der Einfüllrille geführten Trichters eingefüllt,
der lokal den nur einseitig befestigten Lappen oder
Streifen beiseite drückt. In dem Lappen oder Streifen
sind Öffnungen für den Austritt der Luft vorgesehen.
Die Ausführungsform ist nur für eine horizontale An
ordnung vorgesehen und geeignet.
Das Merkmal, ein Reaktionsgemisch an einer Durchtritts
stelle in einen Formhohlraum radial hineinzuführen und die
Durchtrittsstelle nach Maßgabe der Formfüllung entlang der
Form gegen das obere Ende der Form hin zu verlagern, ist für
sich genommen aus der AT-PS 293 010 bekannt. Hierbei wird je
doch nicht ein Walzenrohr umgossen, sondern eine Hohlwalze in
einer rotierenden rohrförmigen Form geschleudert. Koaxial zur
Schleuderform erstreckt sich ein einen Längsschlitz aufwei
sendes feststehendes Rohr. Durch den Schlitz hindurch werden
aus einem darin in Längsrichtung verlagerbaren Düsenkopf die
Reaktionskomponenten gegen die Innenwandung der umlaufenden
rohrförmigen Schleuderform gespritzt. Der Durchtritt der Re
aktionskomponenten erfolgt also in der entgegengesetzten
Richtung wie bei der Erfindung, und es ist die geschleuderte
Hohlwalze mit dem inneren, den Schlitz aufweisenden Rohr nach
Fertigstellung nicht verbunden. Für ein Umgießen ist das be
kannte Verfahren nicht geeignet; Voraussetzung für seine
Funktionsfähigkeit ist vielmehr, daß die Form rotiert.
Zwar ist es bei der Erfindung nicht ausgeschlossen, in
der Formwand für den Durchtritt des Gießrohrs einen bis nach
oben offenen Schlitz vorzusehen, der im Verlauf des Gusses
von unten nach oben geschlossen wird.
In der bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren je
doch in der in Anspruch 2 wiedergegebenen Weise durchgeführt.
Die Form erhält hierdurch eine größere Stabilität, was
insbesondere von Bedeutung ist, wenn sie in einer nachstehend
noch erwähnten Weise aus einer Kunststoffolie besteht.
Es empfiehlt sich gemäß Anspruch 3, die zu überzie
hende Walze zu beheizen, damit einheitliche Temperaturver
hältnisse vorliegen und eine gute Verbindung des Walzen
überzugs mit der Walzenoberfläche eintritt.
Die Beheizung kann gemäß Anspruch 4 durch Hindurch
leiten von heißem Wasser durch die Walze geschehen.
Damit sind ausreichende Temperaturen erreichbar.
Eine wichtige Ausgestaltung der Erfindung ist Gegen
stand des Anspruchs 5. Eine Form aus einer flexiblen Kunst
stoffolie ist überaus leicht herzustellen und kann nach
dem Guß eines Walzenüberzugs ohne große Verluste verworfen
werden. Ein besonderer Vorteil ist die leichte Anpassung
an unterschiedliche Walzendurchmesser und -längen, die ein
fach durch entsprechendes Zuschneiden der Folienstücke be
werkstelligt wird. Die durch die unterschiedlichen Walzen
abmessungen entstehenden Anforderungen an die Formen sind
so unterschiedlich, daß feste, wiederverwendbare Formen in
so großer Zahl bereitgehalten werden müßten, daß eine große
Belastung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens entstünde.
Die Kunststoffolie wird zu einem zylindrischen Kör
per geformt, der in seiner Gestalt durch Einblasen von heißer
Luft vergleichmäßigt werden kann, wenn
das verwendete Kunststoffmaterial gewisse thermoplastische
Eigenschaften aufweist. Auf eine ideale zylindrische Aus
sengestalt des Walzenüberzuges kommt es aber nicht an, weil
der Walzenüberzug ohnehin nach dem Gießen abgedreht und
geschliffen wird.
Zur Stabilisierung der Form gegen den hydrostati
schen Druck des Reaktionsgemischs kann sich die Maßnahme
nach Anspruch 6 empfehlen.
Hinsichtlich der relativen Verlagerung der Einbring
stelle des Reaktionsgemischs längs der Form ist die Ausfüh
rung nach Anspruch 7 zweckmäßig, weil es natürlich einfa
cher ist, die Walze mit der Form beispielsweise an einem
Kran zu heben und zu senken als die Walze feststehen zu las
sen und die gesamte Einrichtung zur Lieferung des flüssigen
Reaktionsgemischs mit Vorratsbehältern, Pumpen, Mischern
usw. hebbar zu machen.
Die Erfindung verkörpert sich auch in einer Gieß
anlage gemäß Anspruch 8. Die verlagerbare Öffnung wird da
durch geschaffen, daß die Form einen Längsschlitz aufweist,
der unterhalb der jeweiligen Position der Stelle des ra
dialen Durchtritts des Gießrohrs durch die Formwandung ver
schließbar ist. Das obere Ende des geschlossenen Bereichs
des Längsschlitzes verlagert sich also mit der jeweiligen
Position der Durchtrittsstelle des Gießrohres nach oben.
Die Ausbildung nach Anspruch 10 bedeutet, wie
bereits erwähnt, eine bauliche Vereinfachung der Gießan
lage.
Die Anordnung nach Anspruch 10 gestattet eine mög
lichst kurze Ausführung der Zuleitungen für das flüssige
Reaktionsgemisch.
Es hat sich gezeigt, daß Zuleitungen realisierbar
sind, die vom Anschluß an den Mischer bis zum Austritt
nur 350 mm lang sind. Die Verweilzeiten des Reaktionsge
mischs in einer so kurzen Zuleitung sind so gering, daß
noch keine Gelierung und kein Zuwachsen des lichten Quer
schnitts eintreten.
Die Form kann gemäß Anspruch 11 mehrere über den
Umfang verteilte Längsschlitze aufweisen, durch welche je
weils ein Gießrohr in die Form eintritt. Dadurch vergrößert
sich der für die Einbringung des flüssigen Reaktions
gemischs zur Verfügung stehende Leitungsquerschnitt ent
sprechend.
Ein wichtiges Merkmal der erfindungsgemäßen Gieß
anlage besteht darin, daß die Form aus einem dünnwandigen,
harten, jedoch elastisch auf den Radius der Form biegbaren
Material besteht (Anspruch 12), als welches insbesondere
eine solche Kunststoffolie (Anspruch 13) in Betracht kommt.
Das Material soll hart sein, damit es eine Eigen
stabilität aufweist und trotz der erheblichen Höhe der
Form keine wesentlichen Abweichungen desselben von der
Zylindergestalt eintreten. Es soll die Biegung in die Zy
lindergestalt elastisch ertragen können, weil dann ein
selbsttätiger Ausgleich der angreifenden Kräfte im Sinne
einer im großen gleichmäßigen Verformung stattfindet. Nicht
in Betracht kommt zum Beispiel eine Form aus schlaffem Ma
terial wie Weichplastik, weil dabei keine gleichmäßige zy
lindrische oder dem Zylinder jedenfalls möglichst angenä
herte Oberflächenform zustande kommt. Nicht in Betracht
kommt ebenfalls eine Form, die zur Erreichung der Zylinder
gestalt plastisch verformt werden muß, denn dabei gibt es
im allgemeinen Knickstellen und sonstige Inhomogenitäten,
die anders als im elastischen Fall eben nicht vom Material
selbst vergleichmäßigt werden.
Geringe Abweichungen der Oberfläche von der Zylin
derform spielen keine Rolle, weil die Walze ohnehin an der
Oberfläche nachbearbeitet wird. Die Formkosten sind um zwei
Größenordnungen niedriger, als wenn eine feste Metallform
in der in Betracht kommenden Größenordnung hergestellt wer
den müßte.
Die Verwendung einer nur begrenzt formstabilen Form
aus dünnwandigem Material ist auch deshalb möglich, weil ein
schnell aushärtendes Reaktionsgemisch im unteren Bereich
der Form während des Gusses schon zu gelieren beginne und
eine gewisse Gestaltfestigkeit annimmt, die sich natürlich
auch der Form mitteilt, so daß bei steigender Höhe des Re
aktionsgemisch-Spiegels im unteren Bereich des schon einge
brachten und aushärtenden Materials keine Änderungen mehr
eintreten.
Eine transparente Formwandung (Anspruch 14) erlaubt
eine Beobachtung des Gießvorgangs von außen. Beim Auftreten
von Unregelmäßigkeiten kann der Guß in einem frühen Stadium
abgebrochen werden. Dies ist ein in der Praxis wichtiger
Vorteil, weil auf diese Weise erhebliche Mengen des ziem
lich "exotischen" und entsprechend teuren Kunststoffmaterials
eingespart werden können. Bei einem mißratenen Guß wird
dann nur der schon fertiggestellte Anfangsteil des Walzen
überzuges abgedreht und die Walze erneut verwendet.
Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung
ist Gegenstand des Anspruchs 15. Der Reißverschluß ist
eine im Handel zur Verfügung stehende billige Möglichkeit
zur Schaffung einer veränderlichen Öffnung in der Form
bzw. zum Verschluß des unteren Endes des Längsschlitzes.
Er dichtet den Längsschlitz ab und kann nach dem Aushär
ten des Walzenbezuges mit der Form verworfen werden, ohne
daß dies eine große wirtschaftliche Belastung des Gießver
fahrens bedeutet.
Im Prinzip reicht es aus, wenn der Schließer von
unten nach oben hochgezogen wird und den unteren Bereich
der Form schließt. Allerdings kann es zweckmäßig sein,
gemäß Anspruch 16 einen zusätzlichen Öffner vorzusehen
und sowohl den unteren als auch den oberen Bereich der
Form geschlossen zu halten. Das Geschlossenhalten des
oberen Bereichs trägt zur Formstabilität der Form bei,
was besonders bei aus Kunststoffolie bestehenden Formen
vorteilhaft ist.
Das besonders im Hinblick auf die Wärmebe
ständigkeit zweckmäßigste Verfahren zur Befestigung des
Reißverschlusses an den einander zugewandten Rändern der
Form besteht gemäß Anspruch 17 in einem Vernähen, was
sich insbesondere bei einer Form aus einer Kunststoffolie
leicht durchführen läßt. Das Vernähen ist besonders bei
den im Reaktionsgemisch auftretenden höheren Temperaturen
eine wesentlich sicherere Verbindung als das Verkleben.
Um die Form insbesondere in der Nähe des Eintritts
des flüssigen Reaktionsgemischs genau im richtigen Abstand
von der Walze zu halten und spätere Abstandsänderungen,
die zu einer Störung des aushärtenden Reaktionsgemischs
führen, zu vermeiden, ist der Zentrierring nach Anspruch
18 vorteilhaft.
Wenn darüber hinaus das Gießrohr, der Schließer
und der Öffner sowie der Zentrierring miteinander verbun
den sind, werden alle Elemente über den Zentrierring in
einem präzisen Abstand von der Walzenoberfläche bei ihrem
Weg entlang der Walze geführt (Anspruch 19). Die Verbin
dung kann dabei durch die gemeinsame Anordnung an einem
Ringtisch erfolgen, der sich in seiner Lage automatisch
an die Position der hängenden Walze anpaßt, so daß es
nicht zu Querkräften kommen kann. Dies ist besonders in
der Einführungsphase wichtig. Die Walze, die je nach
Größe ein Gewicht von mehreren zehn Tonnen aufweist,
wird von einem Hallenkran neben der Gießanlage aufge
nommen und mit der Form versehen. Danach erfolgt ein
Absenken und die Anbringung des Zentrierrings und der
Gießrohre. Ein Hallenkran der erforderlichen Größe läßt
sich im allgemeinen nicht so genau positionieren, daß
es bei seitlich feststehendem Zentrierring und Gießrohr
nicht zu Zwängungen käme.
Mittels der Zentrierscheiben nach Anspruch 20 wird
die Form an den Enden der Walze nicht nur befestigt und
zentriert, sondern es dienen auch die obere Zentrier
scheibe zum Aufhängen der Walze an dem Hallenkran, die
untere Zentrierscheibe als Boden der Form.
Zur Vermeidung von Spritzern und Fallhöhen des Re
aktionsgemischs, die in dem schon eingebrachten Reaktions
gemisch in die Tiefe gehende Störungen und Verwirbelungen
hervorrufen können, ist das Merkmal des Anspruchs 21 wich
tig. Die Geschwindigkeit der gegenseitigen Verlagerung von
Form und Gießrohr kann dabei so gewählt werden, daß sich
die längsgerichteten Austrittsschlitze stets unter dem
Spiegel des flüssigen Reaktionsgemischs befinden. Durch
ihre Lage in Umfangsrichtung tritt das Reaktionsgemisch
nicht radial, d. h. gegen die Oberfläche der Walze bzw. den
Innenumfang der Form aus, was zu unerwünschten Verwirbelun
gen führen würde, sondern der Austritt erfolgt in Umfangs
richtung des Formhohlraums, d. h. das flüssige Reaktions
gemisch prallt nicht auf ein nahegelegenes Hindernis. Von
Vorteil ist auch, daß das Reaktionsgemisch nicht vertikal
austritt, sondern mit einer erheblichen horizontalen Strö
mungskomponente, so daß kein tiefes Hineinschießen in die
Menge des schon in der Form befindlichen Reaktionsgemischs
stattfinden kann.
Die Zuführung eines Kunststoff-Reaktionsgemischs
beim Gießen unterhalb des Flüssigkeitsspiegels ist für
sich genommen schon aus der DE-OS 19 09 536 bekannt.
Eine weitere Schwierigkeit bei der Herstellung eines
Walzenüberzugs besteht darin, daß dieser Überzug auf seiner
ganzen Länge bis zu den äußersten Rändern hin die gleichen
mechanischen Eigenschaften aufweisen muß, andernfalls er
unbrauchbar ist. Beim Anlaufen der Pumpen für die Komponen
ten des Reaktionsgemischs und des Mischers gibt es jedoch
in der Anfangsphase von dem optimalen Gemisch abweichende
Zusammensetzungen und ungenügende Durchmischungen. Es dau
ert eine kurze Zeit, bis sich stationäre Verhältnisse einge
stellt haben.
Eine für das Angießen wichtige Ausgestaltung der Er
findung ist Gegenstand des Anspruchs 22.
Die Walze wird zunächst so weit abgesenkt, daß der
nach unten gerichtete Abschnitt des Gießrohrs den Durchlaß
der den Boden der Form bildenden Zentrierscheibe so weit
durchgreift, daß sich der Austrittsschlitz unterhalb der
Zentrierscheibe befindet. Wenn dann die Pumpen für die Kom
ponenten des Reaktionsgemischs und der Mischer anlaufen,
wird der nicht optimale Verlauf des Reaktionsgemischs nach
unterhalb der Form abgegeben und verworfen. Wenn sich im
Reaktionsgemisch stationäre Verhältnisse eingestellt haben,
wird die Walze langsam abgesenkt, wobei sich der nach unten
gerichtete Abschnitt des Gießrohrs gegenüber der Zentrier
scheibe nach oben bewegt und an einem bestimmten Punkt der
Austrittsschlitz nach oben über die Oberseite der Zentrier
scheibe hinausgelangt. In diesem Augenblick beginnt das Fül
len der Form. Die Pumpen und der Mischer arbeiten gleichmäßig
weiter, weil sich der Durchtrittsquerschnitt an dem
Austrittsschlitz durch die ringförmige Schneidkante am
Durchlaß der Zentrierscheibe kaum ändert. Solange sich der
Austrittsschlitz in Höhe der Zentrierscheibe befindet,
tritt ein Teil des zugeführten Reaktionsgemischs oberhalb
der ringförmigen Schneidkante in die Form ein, der Rest
geht unterhalb der Schneidkante ab, zu welchem Zweck der
untere Teil des Durchlasses im Querschnitt erweitert ist.
Die Gesamtmenge des abgegebenen Reaktionsgemischs bleibt
stets gleich, und es tritt auch kein Druckstoß auf, wenn
der Austrittsschlitz ganz im Bereich der Form liegt. Wenn
das untere Ende des Gießrohrs im Bereich der ringförmigen
Schneidkante angekommen ist, wird der Durchlaß nach unten
verschlossen, so daß das Reaktionsgemisch nicht durch den
nunmehr von dem Gießrohr freigegebenen Durchlaß auslaufen
kann. Auf diese Weise ergibt sich ein in seinen mechani
schen Eigenschaften einwandfreier, weitgehend ungestörter
Rand des Walzenüberzugs.
Der Verschluß kann in einer einfachen Ausführungs
form gemäß Anspruch 23 ausgebildet und von Hand betätigt
werden.
Gemäß Anspruch 24 kann zur Anpassung der Temperatur
der Walze eine Heizeinrichtung für dieselbe vorgesehen sein,
beispielsweise eine Einrichtung zum Hindurchleiten von heißem
Wasser durch die Walze.
Ferner kann es zur Vergleichmäßigung der Zylinderge
stalt einer aus einer Kunststoffolie bestehenden Form zweck
mäßig sein, eine Einrichtung zum Hindurchleiten von heißer
Luft durch die Form vorzusehen. Eine solche Einrichtung kann
auch während des Füllens der Form in Betrieb bleiben, um die
Form in ihrer Gestalt im Zusammenwirken mit vorhandenen Zen
triermitteln zu stabilisieren (Anspruch 25).
Die Umwicklungseinrichtung nach Anspruch 26 kann
Vorrichtungen entsprechen, wie sie aus der Verpackungs
technologie bekannt sind. Als strangförmiges Material kommt
Glasfaserband in Betracht, welches nur eine geringe Längs
dehnung und eine breite Auflagefläche hat.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der gesamten Gieß
anlage;
Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Form
und die umgebenden Teile nach der Linie II-II in Fig. 3 in
Höhe der Gießrohre bei fast vollendetem Guß;
Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt nach der
Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht der Form mit dem
Reißverschluß und der dadurch in Höhe des Gießrohrs gebil
deten Öffnung;
Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt entsprechend
Fig. 2 bei Beginn des Gusses;
Fig. 6 zeigt eine vergrößerte Wiedergabe des in
Fig. 5 strichpunktiert umrandeten, mit VI bezeichneten Be
reichs.
Im dem Boden 1 einer Fabrikhalle ist gemäß Fig. 1
ein beheizbarer Schacht 2 gebildet, der so tief ist, daß
er die längsten in Betracht kommenden Walzen aufnehmen kann.
Die Walzen werden hängend am Hallenkran 3 gehandhabt und im
Laufe des noch zu beschreibenden Verfahrens aus einer Stel
lung, in der sie ganz oberhalb des Schachtes sich befinden,
langsam in denselben abgesenkt.
Gemäß Fig. 2 ist die Walze 4 ein dickwandiges Rohr
aus Stahl, das in einer hydraulisch innenabgestützten
Durchbiegungsausgleichswalze als um ein feststehendes Quer
haupt umlaufende Hohlwalze Verwendung finden soll.
Infolge der Größe der in Betracht kommenden Walzen kommen
Stückgewichte bis zu 50 Tannen zustande.
Am oberen Ende der Walze 4 ist eine Kopfplatte 5
befestigt, an welcher ein zentrischer, nach oben vorstehen
der Hubzapfen 6 angebracht ist, an welchem das Kranseil 7
angeschlagen ist (Fig. 1).
Die Walze 4 ist auf ihrer ganzen Länge von einer
Form 30 umgeben, deren zylindrische Formwandung 8 einen der
Dicke des herzustellenden Walzenüberzuges entsprechenden
Abstand vom Außenumfang 4′ der Walze 4 beläßt und am oberen
und unteren Ende durch Zentrierscheiben 9, 39 mit der Walze 4
verbunden ist, von denen in Fig. 2 der obere Zentrierring 9
über einen Zwischenring 9′ mit dem oberen Ende der Walze 4
verbunden und von dem Hubzapfen 6 durchgriffen ist.
Die Form 30 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus
drei sich in Umfangsrichtung über je etwa 120 Winkelgrade
und in der Länge von der Zentrierscheibe 9 bis zu der Zen
trierscheibe 39 erstreckenden und dort in Achsrichtung fest
gelegten Segmenten 8′, 8′′ und 8′′′, die an den einander zuge
wandten Rändern durch Reißverschlüsse 10 miteinander zu
einer zylindrischen Formwandung 8 verbunden sind. Die Reiß
verschlüsse 10 schließen die zwischen den Rändern bestehen
den Längsschlitze 31. Die Formwandung 8 besteht aus einem
relativ harten, dünnwandigen (0,15 bis 0,3 mm stark), ela
stisch in die Rundung der Form biegbaren Kunststoffmaterial,
welches transparent sein kann, um den Fortschritt des
Gusses durch die Form hindurch beobachten zu können. In
Betracht kommt eine Folie aus Polyethylenterephtalat, die
sehr reißfest und steif sowie beständig gegen organische
Lösungsmittel ist (z. B. "Hostaphan", eingetragenes Waren
zeichen der Fa. Hoechst AG). Die Reißverschlüsse 10 sind
mit den einander zugewandten Rändern der Formsegmente 8′,
8′′, 8′′′ durch Nähte 29 miteinander verbunden.
Der Schacht 2 (Fig. 1) ist am oberen Ende von einem
Gestell 11 überdeckt, welches eine Öffnung 12 für die Form
30 aufweist und auf welchem ein Ringtisch 13 über Kugeln 14
allseitig beweglich gelagert ist. Auf dem Ringtisch 13 sind
jeweils vor den Reißverschlüssen 10 Stative 15 befestigt,
die zuunterst einen Reißverschlußschließer 16 tragen, der
beim Absenken der Walze 4 mit der Form 8 den jeweiligen
Reißverschluß 10 am unteren Ende der Form 30 beginnend
schließt. Mit Abstand oberhalb der Schließer 16 sind Reiß
verschlußöffner 17 an den Stativen 15 angebracht, die die
Reißverschlüsse 10 beim Absenken der Walze 4 mit der Form
30 öffnen. In dem zwischen den Schließern 16 und den Öffnern
17 gelegenen Bereich 10′ sind die Reißverschlüsse 10 also
offen, was durch das Fehlen der Querschraffierung in Fig. 2
angedeutet ist, und bilden eine Durchtrittsstelle 50, durch
die die Gießrohre 18 von außen in den zwischen dem Außenum
fang der Walze 4 und dem Innenumfang der Formwandung 8 ge
bildeten Formhohlraum 19 hin eingreifen können (Fig. 3, 4), wo sie
nach unten abgewinkelt sind und in einem unten verschlosse
nen Abschnitt 18′ vertikal nach unten verlaufen (Fig. 2, 5, 6).
In dem Abschnitt 18′ weisen die Gießrohre 18 Aus
trittsschlitze 40 auf, die in Umfangsrichtung des Formhohl
raums 19, d. h. in den Fig. 2, 5 und 6 senkrecht zur Zeichen
ebene, angeordnet sind und sich von einer Stelle, die mit
Abstand oberhalb des geschlossenen unteren Endes des Ab
schnitts 18′ gelegen ist, bis zu einer Stelle erstrecken,
die mit Abstand unterhalb des horizontalen Teils des je
weiligen Gießrohrs 18 gelegen ist. Breite und Länge der
Austrittsschlitze 40 sind so bemessen, daß das durch das
Gießrohr 18 herangeförderte Reaktionsgemisch laminar ohne
Beschleunigung ausströmen kann.
In der den Boden der Walze 4 und des Formhohlraum 19
bildenden Zentrierscheibe 39 (Fig. 6) sind an den Stellen
der vertikalen Abschnitte 18′ der Gießrohre 18 Durchlässe 41
vorgesehen, die einen unteren, im Durchmesser gegenüber dem
Außendurchmesser des Abschnitts 18′ vergrößerten Teil 41′
sowie einen oberen, sich schneidenartig gegen den Abschnitt
18′ hin verjüngenden Teil 41′′ umfassen, der den Abschnitt 18′
ziemlich dicht, aber doch mit so viel Spiel umschließt, daß
sich der Abschnitt 18′ noch leicht in die von der ringförmi
gen Schneidkante 42 umgebene Öffnung einführen läßt.
Unmittelbar oberhalb der Gießrohre 18 ist in dem ge
zeigten Ausführungsbeispiel ein Zentrierring 20 vorgesehen,
der zwischen dem Außenumfang der Walze 4 und dem Innenumfang
der Formwandung 8 angeordnet ist und diese im Bereich der
Gießrohre 18 in dem genauen Abstand hält. Der Zentrierring
20 ist über Querstangen 21 ebenfalls an dem Stativ 15 ge
lagert.
Statt des Zentrierrings 20 oder zusätzlich zu diesem
kann eine Einrichtung 32 vorgesehen sein, mittels deren Luft
in den Formhohlraum 19 einblasbar ist, so daß der Formhohl
raum 19 unter einem geringen Überdruck steht und die an sich
flexible Formwandung 8 in ihrer Zylinderform stabilisiert
wird. Wenn das Material der Formwandung 8 thermoplastische
Eigenschaften aufweist, wird die Luft zweckmäßig erwärmt. Die
Einrichtung 32 ist in Fig. 1 nur angedeutet und umfaßt ein
Gebläse 33, einen Wärmetauscher 34 sowie eine flexible Zu
leitung 35 zu dem Formhohlraum 19, deren Anschluß in Fig. 1
nicht erkennbar ist. Die Einrichtung 32 kann in bestimmten
Fällen die Zentrierringe 20 auch ersetzen.
In Fig. 1 ist ferner eine Einrichtung 36 angedeu
tet, mittels deren vor Beginn des Gusses oder auch während
des Gusses heißes Wasser durch das Innere der Walze 4 ge
leitet werden kann, um diese auf eine Temperatur von 60 bis
100° C zu erwärmen. Die Einrichtung 36 umfaßt einen Heiß
wasserbereiter 37 sowie eine schematisch angedeutete Lei
tungsverbindung 38, die als Doppelleitung ausgebildet ist,
um eine Zirkulation des erwärmten Wassers durch das Innere
der Walze 4 zu ermöglichen.
Sollte sich die Walze 4 beim Absenken in den Schacht
2 ein wenig seitlich verlagern, so kann der Ringtisch 13
mit den Stativen 15 dieser Verlagerung folgen, ohne daß we
sentliche seitliche Kräfte auftreten.
Neben dem Schacht 2 ist die Einrichtung zur Liefe
rung des flüssigen Reaktionsgemisches angeordnet. Sie um
faßt eine Einheit 22, die den Vorratsbehälter für das Harz
und die entsprechende Pumpe enthält. Sie umfaßt ferner eine
Einheit 23, die den Vorratsbehälter für den Härter oder
eine entsprechende weitere Harzkomponente sowie die ent
sprechenden Pumpen enthält. Die beiden Komponenten werden
Mischern 24 zugeführt, von denen jedem Gießrohr 18 einer
zugeordnet ist und in welchem die Komponenten zusammenge
bracht werden. Die Länge der Gießrohre 18 von den Mischern
24 zu den Austrittsschlitzen 40 wird so kurz wie möglich ge
halten, weshalb die Mischer 24 unmittelbar auf dem Ring
tisch 13 angeordnet und über flexible Leitungen mit den
feststehenden Einheiten 22, 23 verbunden sind.
In dem Gestell 11 ist eine Umwicklungseinrichtung 25
vorgesehen, mittels deren die Form 30 bei ihrem langsamen
Absenken im Zuge der Formfüllung zur Abstützung gegen den
hydrostatischen Druck mit einem Glasfaserband 26 umwickel
bar ist, von welchem in Fig. 1 nur einige Windungen im Be
reich der Umwicklungseinrichtung 25 gestrichelt angedeutet
sind.
Der Gießvorgang spielt sich wie folgt ab: Die Walze 4
mit der Form 30 versehen, die an den oberen und unteren Zen
trierscheiben 9, 39 an der Walze befestigt und zentriert ist.
Zu Beginn wird die Walze 4 mit der Form 30 ganz hochgezogen,
so daß sich das untere Ende der Walze 4 oberhalb des Ringti
sches 13 befindet und die vertikalen Abschnitte 18′ der
Gießrohre 18 die Durchlässe 41 in der unteren Zentrierschei
be 39 durchgreifen. Es werden dann die Einheiten 22, 23, 24 in
Betrieb gesetzt und liefern ein Reaktionsgemisch durch die
Gießrohre 18, welches in der ersten Phase noch nicht die
optimalen Eigenschaften aufweist. Dieser unbrauchbare Vor
lauf strömt unterhalb der den Boden des Formhohlraums 19 bil
denden Zentrierscheibe 39 nach unten ab und fällt in den
Schacht 2. Wenn sich stationäre Verhältnisse eingestellt ha
ben und das Reaktionsgemisch eine gleichbleibende optimale
Qualität aufweist, wird die Walze 4 mit der Form 30 von dem
Hallenkran 3 langsam abgesenkt. Dabei verlagert sich die
Zentrierscheibe 39 mit der ringförmigen Schneidkante 42 ent
lang der Abschnitte 18′ der Gießrohre 18 nach unten, wobei
die Förderung des Reaktionsgemisches unverändert weiterläuft.
Unterhalb der Schneidkante 42 austretendes Reaktionsgemisch
kann ohne Widerstand aus dem zu diesem Zweck im Durchmesser
vergrößerten Teil 41′ der Durchlässe 41 nach unten abströmen.
Erreicht der Längsschnitt die Schneidkante 42, so ändert sich
der Austrittsquerschnitt nur um den sehr geringen Querschnitt
der Schneidkante 42, was sich in dem Ausströmzustand des
Reaktionsgemisches praktisch nicht bemerkbar macht. Der Aus
trittsschlitz 40 gelangt dann teilweise auf die Oberseite
der Zentrierplatte 39, wobei ein Teil des zugeführten Reak
tionsgemischs schon in den Formhohlraum 19 eintritt, ein
weiterer Teil nach wie vor nach unten in den Schacht 2 ab
geht. Schließlich befindet sich der ganze Austrittsschlitz
40 oberhalb der Schneidkante 42. Die Öffnung an der Schneid
kante 42 ist zunächst noch durch den unteren Teil des verti
kalen Abschnitts 18′, in dem sich kein Austrittsschlitz 40
mehr befindet, verschlossen. In diesem Moment wird der Durch
tritt 41 verschlossen, was in der einfachsten Form dadurch
geschehen kann, daß von Hand ein an der Unterseite der Zen
trierscheibe 39 haftendes Magnetstück 43 (Fig. 5) zur Seite
geschoben wird, so daß es den Querschnitt des Teils 41′ des
Durchlasses 41 abdeckt. Von da an wird die Gesamtmenge des
zugeführten Reaktionsgemischs stetig in den Formhohlraum 19
abgegeben, wobei die Steuerung der Absenkgeschwindigkeit des
Hallenkrans 3 im Verhältnis zur Zuführgeschwindigkeit des
Reaktionsgemischs so gewählt wird, daß sich die Austritts
schlitze 40 stets unterhalb des Spiegels 27 des schon in dem
Formhohlraum 19 befindlichen Reaktionsgemischs befinden, wie
es in Fig. 2 erkennbar ist. Das Reaktionsgemisch tritt an
den Austrittsschlitzen 40 in Umfangsrichtung des Formhohlraums
19 aus und prallt also nicht auf den Außenumfang der Walze 4′
oder gegen den Innenumfang der Formwandung 8. Dadurch daß das
Reaktionsgemisch ferner nicht vertikal nach unten abgegeben
wird, sondern aus den sich in horizontaler Richtung öffnenden
Austrittsschlitzen 40, schießt das nachgelieferte Reaktions
gemisch auch nicht vertikal in das schon eingebrachte und im
Stadium der beginnenden Vernetzung befindliche Reaktionsge
misch ein. Die Zufuhr des Reaktionsgemischs erfolgt also mit
der geringstmöglichen Störung.
In Fig. 2 ist eine Phase gegen Ende des Abgusses
gezeigt. Die Walze 4 mit der Form 13 wird gegenüber der in
Fig. 2 dargestellten Phase noch weiter abgesenkt und ge
füllt, bis sich die vertikalen Abschnitte 18′ der Gießroh
re bis in den Bereich des Zwischenrings 9′ verlagern und
das untere Ende dieser Abschnitte oberhalb des oberen Endes
der Walze 4 gelegen ist. Zu diesem Zweck ist der Zwischen
ring 9′ vorgesehen. Dadurch ist sichergestellt, daß die Ge
samtlänge der Walze 4 mit einem einwandfreien Überzug ver
sehen werden kann.
Claims (26)
1. Verfahren zum Aufbringen eines aus Kunststoff
bestehenden Walzenüberzugs auf eine Walze durch Umgießen
der aufrechten Walze in einer den Walzenumfang mit radia
lem Abstand umgebenden Form mit einem aushärtbaren flüssi
gen Reaktionsgemisch, beginnend am unteren Ende der Form,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsgemisch an einer Durchtrittsstelle von der Außenseite der Form her radial durch eine Öffnung der Formwand in den Formhohlraum hineingeführt wird,
daß die Durchtrittsstelle nach Maßgabe der Formfüllung entlang der Form gegen das obere Ende der Form hin verlagert wird
und daß die Öffnung der Formwand unterhalb der Durch trittsstelle deren Verlagerung folgend fortlaufend ver schlossen wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsgemisch an einer Durchtrittsstelle von der Außenseite der Form her radial durch eine Öffnung der Formwand in den Formhohlraum hineingeführt wird,
daß die Durchtrittsstelle nach Maßgabe der Formfüllung entlang der Form gegen das obere Ende der Form hin verlagert wird
und daß die Öffnung der Formwand unterhalb der Durch trittsstelle deren Verlagerung folgend fortlaufend ver schlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnung oberhalb der Durchtrittsstelle
fortlaufend neu geschaffen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Walze vorab oder während des Einbringens
des Reaktionsgemischs in den Formhohlraum beheizt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Beheizen durch Hindurchleiten von heißem
Wasser durch die Walze geschieht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Form aus einer flexiblen
Kunststoffolie verwendet und in ihrer Gestalt durch
Einblasen von Luft vergleichmäßigt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Form aus einer flexiblen
Kunststoffolie verwendet und die Formwandung beim Füllen
der Form außen unterhalb des Spiegels des Reaktionsgemischs
mit einem strangförmigen Material umwickelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walze mit der daran befestig
ten Form während des Hineinführens des flüssigen Reaktions
gemischs an der feststehenden Durchtrittsstelle vorbei ab
gesenkt wird.
8. Gießanlage zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 1 bis 7, mit einer zylindrischen, vertikalen,
unten geschlossenen Form, die die Walze mit radialem Abstand
umgibt, und mit einer Einrichtung zur Zufuhr des flüssigen
Reaktionsgemischs, welches über mindestens ein Gießrohr in
den Formhohlraum zwischen Walze und Innenwand der Form, be
ginnend am unteren Ende der Form, einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Hubvorrichtung (3) vorge
sehen ist, mittels deren die Walze (4) mit der Form (30)
einerseits und das Gießrohr (18) andererseits in Längsrich
tung der Walze (4) aneinander entlang bewegbar sind und daß
die Form (4) mindestens einen, mindestens unterhalb der jewei
ligen Position der Durchtrittsstelle (50) des Gießrohrs (18)
verschließbaren Längsschlitz (31) aufweist, durch den das
Gießrohr (18) radial von der Außenseite der Form her in den
Formhohlraum (19) eintritt.
9. Gießanlage nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gießrohr (18) und die Einrichtung (22, 23,
24) zur Zufuhr des flüssigen Reaktionsgemischs feststehend
angeordnet und die Walze (4) mit der Form (30) mittels der
Hubvorrichtung (3) daran entlang hebbar und absenkbar ist.
10. Gießanlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (22, 23, 24) zur Zufuhr des
flüssigen Reaktionsgemischs einen Mischer (24) für die Zu
mischung des Härters umfaßt, an dem das Gießrohr (18) an
geschlossen ist und der unmittelbar neben der Form (30) an
geordnet ist.
11. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formwandung (8) mehrere
über den Umfang verteilte Längsschlitze (31) aufweist.
12. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formwandung (8) aus einem
dünnwandigen, harten, jedoch elastisch auf den Radius der
Formwandung (8) biegbaren Material besteht.
13. Gießanlage nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Formwandung (8) aus einer Kunstofffolie
besteht.
14. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formwandung (8) transparent
ist.
15. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Längsschlitz (31) ein
Reißverschluß (10) angebracht ist, der durch einen von außen
betätigbaren Schließer (16) bei einer Relativbewegung des
selben zum Reißverschluß (10) vom unteren Ende der Form (30)
her zu schließen ist.
16. Gießanlage nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit einem den Durchgriff des Gießrohrs (18)
ermöglichenden Abstand oberhalb des Schließers (16) ein von
außen betätigbarer Öffner (17) für den Reißverschluß (10)
vorgesehen ist.
17. Gießanlage nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Reißverschluß (10) an den beiden einander
zugewandten, den Schlitz (31) begrenzenden Rändern der
Formwandung (8) mit dieser vernäht ist.
18. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des Gießrohrs (18)
ein am Innenumfang der Formwandung (8) und am Außenumfang
(4′) der Walze (4) anliegender Zentrierring (20) vorgesehen
ist.
19. Gießanlage nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gießrohr (18), der Schließer
(16), der Öffner (17) und der Zentrierring (20) miteinander
verbunden und an einem in einer horizontalen Ebene beweglich
gelagerten, die Formwandung (8) außen umgebenden Ringtisch
(13) befestigt sind.
20. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formwandung (8) am unteren
und oberen Ende der Walze (4) durch Zentrierscheiben (9, 39)
zentriert und befestigt ist.
21. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gießrohr (18) im Formhohl
raum (19) nach unten abgewinkelt und am unteren Ende ver
schlossen ist und in dem nach unten gerichteten Abschnitt
(18′) mindestens einen längsgerichteten, in Umfangsrichtung
des Formhohlraums (19) gelegenen Austrittsschlitz (40) auf
weist, dessen unteres Ende mit Abstand oberhalb des unte
ren Endes des Abschnitts (18′) gelegen ist.
22. Gießanlage nach Anspruch 20 und 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die untere, gleichzeitig den Boden der Form
(30) bildende Zentrierscheibe (39) an der Stelle des nach
unten gerichteten Abschnitts (18′) des Gießrohrs (18) einen
Durchlaß (41) aufweist, der einen unteren, gegenüber dem
Außenumfang des Gießrohrs (18) erweiterten Teil (41′) und
einen oberen, sich schneidenartig nach innen hin verjüngen
den Teil (41′′) umfaßt, dessen ringförmige Schneidkante (42)
den nach unten gerichteten Abschnitt (18′) des am unteren
Ende der Form (30) befindlichen und die untere Zentrier
scheibe (39) in dem Durchlaß (41) durchgreifenden Gießrohrs
(18) eng umschließt, und daß an der Unterseite der Zentrier
scheibe (39) ein Verschluß für den Durchlaß (41) vorgesehen
ist.
23. Gießanlage nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verschluß durch ein Magnetstück (43) ge
geben ist.
24. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Heizeinrichtung (36) für
die in der Form (30) befindliche Walze (4) vorgesehen ist.
25. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (32) vorge
sehen ist, mittels deren Luft unter geringem Druck in die
Form (30) einleitbar ist.
26. Gießanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Umwicklungseinrichtung
(25) vorgesehen ist, mittels deren die Formwandung (8)
unterhalb des Spiegels (27) des Reaktionsgemischs mit einem
strangförmigen Material (26) umwickelbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934333641 DE4333641C1 (de) | 1993-10-02 | 1993-10-02 | Verfahren zum Aufbringen eines aus Kunststoff bestehenden Walzenüberzugs auf eine Walze durch Umgießen und entsprechende Gießanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934333641 DE4333641C1 (de) | 1993-10-02 | 1993-10-02 | Verfahren zum Aufbringen eines aus Kunststoff bestehenden Walzenüberzugs auf eine Walze durch Umgießen und entsprechende Gießanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4333641C1 true DE4333641C1 (de) | 1994-07-28 |
Family
ID=6499267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934333641 Expired - Fee Related DE4333641C1 (de) | 1993-10-02 | 1993-10-02 | Verfahren zum Aufbringen eines aus Kunststoff bestehenden Walzenüberzugs auf eine Walze durch Umgießen und entsprechende Gießanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4333641C1 (de) |
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- 1993-10-02 DE DE19934333641 patent/DE4333641C1/de not_active Expired - Fee Related
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