DE4333450C2 - Karusselldrehtürflügel-Schließer - Google Patents
Karusselldrehtürflügel-SchließerInfo
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-
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Description
Die Erfindung betrifft einen Karusselldrehtürflügel-Schließer
mit einer Schließfeder, die eine Rückstellkraft zur Nullage
des Drehflügels ausübt.
Türschließer werden zum Schließen von drehbar gelagerten Türflügeln verwendet,
wobei diese Schließbewegung insbesondere hinsichtlich der Beziehung
zwischen Türflügellage und Schließgeschwindigkeit beeinflußbar ist. Wird ein
solcher Türflügel in Öffnungsrichtung betätigt, so ist bei Auslenkung aus der
Nullage in aller Regel ein der Türschließerstärke entsprechendes Widerstandsmoment
zu überwinden, welches sich innerhalb dieses anfänglichen Öffnungsbereiches
in aller Regel von einem höheren Anfangswert zu kleiner werdenden
Schließmomenten ändert.
Herkömmliche Türschließer, insbesondere hydraulisch gedämpfte Türschließer
mit einer Schließfeder, die eine Rückstellkraft zur Nullage des Drehflügels ausübt,
sind aus der GB 11 60 000, der DE 36 02 405 A1, der EP 00 06 818 A2 oder
der DE 27 54 482 A1 bekannt.
Moderne Karusselldrehtürkonstruktionen umfassen häufig ein angetriebenes oder
antreibbares zentrales Karussell mit daran angelenkten Flügeln. Die Flügel können
drehbar an dem zentralen Karussell gelagert sein, wobei zur Vermeidung von
Beeinträchtigungen der Begehbarkeit dafür Sorge zu tragen ist, daß die Flügel
unter gewöhnlichen Umständen nicht gegenüber ihrer Nullage ausgelenkt werden
können.
Für solche modernen Karusselldrehtürkonstruktionen gelten hohe Sicherheitsanforderungen.
Z.B. müssen Personen oder Gegenstände vor Einklemmung
geschützt werden, und es müssen im Katastrophenfall zur Bereitstellung von
Fluchtwegen Vorkehrungen dafür getroffen sein, daß die Türflügel in beiden
Richtungen mit maximal dem Kraftaufwand zu öffnen sind, wie er für das
Passieren einer mit einem bekannten Türschließer ausgerüsteten Tür erforderlich
wäre.
Für dieses Anforderungsprofil sind bereits Karusselldrehtürkonstruktionen mit
Türschließern für die Rückführung ausgelenkter Türflügel in deren Nullage bekannt,
bei denen die drehbar an dem Karussell angelenkten Flügel an einer vorzugsweise
drehpunktfernen Position, beispielsweise von der Oberseite, derart
umgriffen werden, daß sie ihre relative Lage zu dem Karussell durch Form-
und/oder Kraftschluß beibehalten. Weiterhin ist aus der DE 40 36 881 A1 eine
Sicherungsvorrichtung für eine um eine Achse verschwenkbare Vorrichtung
als Stromsicherung für einen Türflügel bekannt, bei welcher eine um die Achse
drehbare Anschlageinrichtung mit einer teilelastischen verschwenkbaren Halteeinrichtung
in Eingriff bringbar ist und ein Verschwenken der Vorrichtung verhindert,
bis eine von der Anschlageinrichtung auf die Halteeinrichtung wirkende,
vorbestimmte Kraft eine solche Größe erreicht hat, daß sich zumindest ein Teil
der Halteeinrichtung von der Anschlageinrichtung wegschwenkt, um ein Verschwenken
der Vorrichtung zu ermöglichen.
In Notfällen wird bei diesen bekannten Konstruktionen durch eine geeignete
Signalgebung veranlaßt, daß diese Halterung der Flügel gelöst wird, so daß diese
bezüglich des zentralen Karussells verschwenkbar sind.
Wenn ein herkömmlicher hydraulisch gedämpfter Türschließer
als Schließer für einen Karusselldrehtürflügel verwendet werden soll, muß er so eingestellt
werden, daß sich der Türflügel relativ leicht gegenüber dem Karussell
verschwenken läßt. Dies ist erforderlich, um in Notfällen ohne Drehung des
Karussells ein Verlassen des Gebäudes zu ermöglichen und auch um zu verhindern,
daß eine im Karussell gestürzte Person von dem Türflügel mitgenommen
wird. Im Normalbetrieb ist diese leichte Verschwenkbarkeit der Türflügel jedoch
nachteilig, da sie zu Störungen im Betriebsablauf und sogar zum Einquetschen
von Personen im benachbarten Karussellabteil führen kann.
Die Erfindung geht von dem technischen Problem aus, diesen Nachteil unter
Aufrechterhaltung der leichten Verschwenkbarkeit im Notfall auf möglichst
einfache Weise zu überwinden.
Dieses Problem wird gelöst durch den Karusselldrehtürflügel-Schließer nach
Anspruch 1. Er weist eine hydraulische Halteeinrichtung auf, die zwischen zwei
Zuständen umschaltbar ist. In dem einen Zustand hält diese den Drehtürflügel
in seiner Nullage fest. In dem anderen Zustand erlaubt sie sein Auslenken aus
der Nullage mit relativ geringem Widerstandsmoment. Die Umschaltung zwischen
den beiden Zuständen erfolgt dabei elektromagnetisch; sie kann zum
Beispiel durch Feueralarm oder einen auf gestürzte Personen ansprechenden
Sensor automatisch ausgelöst werden.
Dadurch wird der erfindungsgemäße
Schließer auf einfache Weise allen Sicherheitsanforderungen gerecht, während
im Normalbetrieb ein unerwünschtes Verschwenken gerecht, während
er im Normalbetrieb ein unerwünschtes Verschwenken des Drehtürflügels
praktisch ausschließt.
Der wesentliche Vorteil gegenüber den bekannten Konstruktionen unter Verwendung
von Türschließern besteht darin, daß der erfindungsgemäße Türschließer
in einer Schaltposition der Betätigungseinrichtung unter Aufbietung
eines erhöhten hydraulischen Widerstandes neben den sonstigen Türschließerfunktionen
auch die Funktion ausüben kann, die bislang von der z. B. die Oberseite
des Flügels umgreifenden Halterung ausgeübt wurde.
Die Betätigungseinrichtung kann beispielsweise durch Signale von an der Tür
befindlichen Sensoren zur Gefahrenerkennung oder einer zentralen Sicherheits-
oder Feueralarmanlage angesteuert werden. Insofern kann der erfindungsgemäße
Türschließer neben den üblichen Türschließerfunktionen auch sicherheitstechnische
Funktionen übernehmen.
Bei dem erfindungsgemäßen Türschließer ist bevorzugt die Halteeinrichtung in
einem von der Schließfeder umschlossenen Raum untergebracht. Somit wird
eine besonders kompakte Bauform des Drehtürflügelschließers erreicht.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Flügelöffnungsbewegung
zwangsweise in eine Kompressionsbewegung eines Kolbens in einen
Hydraulikfluidzylinder hinein umgesetzt. Der Arbeitsraum des Zylinders ist über
einen Kanal mit der drucklosen Seite innerhalb des Türschließers verbunden. Der
Kanal ist durch eine geeignete Verschlußeinrichtung verschließbar.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform wird im Normalzustand der Kanal
vermittels der Verschlußeinrichtung der Betätigungseinrichtung verschlossen.
Hierdurch führt eine durch eine Türöffnungsbewegung zwangsläufig herbeigeführte
Kompressionsbewegung des Kolbens zu einem Überdruck in dem
Zylinderinnenraum (Arbeitsraum), wodurch einer Auslenkung des Türflügels aus
der Nullage (Ausgangslage) ein deutlich erhöhtes Widerstandsmoment entgegengesetzt
wird. Mittels geeigneter Ansteuerung wird der Kanal durch Rücksetzen
der Verschlußeinrichtung geöffnet, wodurch bei einer Türöffnungsbewegung das
in dem Arbeitsraum befindliche Arbeitsfluid ohne wesentlichen Widerstand über
den Kanal zur drucklosen Seite abfließen bzw. abströmen kann.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der
Kolben in Dekompressionsrichtung durch die Schließfe
der vorgespannt. Wenn bei dieser Ausführungsform der Flügel
geöffnet wird, wirkt die Kraft der Schließfeder dem Öff
nungsvorgang entgegen. Wird von außen auf den Flügel keine
Kraft mehr ausgeübt, so bewirkt die Schließfeder am
Türflügel eine aus dem Türschließerbereich bekannte Rück
stellbewegung in die Nullage, wobei der Kolben in die Aus
gangslage zurückgesetzt wird.
Vorzugsweise steht die Verschlußeinrichtung in der Ver
schlußstellung unter einer Vorspannung, vorzugsweise durch
eine Feder. Durch geeignete Auslegung der Federkraft in der
Verschlußstellung wird erreicht, daß eine Öffnung des Flü
gels in der Verschlußstellung der Verschlußeinrichtung nicht
unmöglich ist, sondern unter Aufbringung außergewöhnlich
hoher Kräfte möglich bleibt. Somit wird der Kanal durch die
Verschlußeinrichtung derart verschlossen, daß sich ein Über
druck im Arbeitsraum aufbauen kann, wenn die Öffnung des
Flügels zur Kompressionsbewegung des Kolbens führt. Über
steigt dieser Kompressionsdruck im Arbeitsraum einen
Schwellwert, der über der von der Vorspannung der Feder
festgelegten Gegenhaltekraft der Verschlußeinrichtung liegt,
so erfolgt ein druckmindernder Abfluß von Hydraulikfluid in
den Kanal, bis der Arbeitspunkt dieser ventilartig arbeiten
den Verschlußeinrichtung wieder erreicht ist und die Feder
die Verschlußeinrichtung erneut dichtend in die Verschluß
stellung vorspannt.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die
Vorspannung der Verschlußeinrichtung einstellbar, um den
Türschließer durch Arbeitspunktverschiebung an unterschied
liche Einbauzustände anpassen zu können, z. B. an unter
schiedliche Flügelgrößen bzw. -gewichte.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwi
schen dem Arbeitsraum und der drucklosen Seite ein Verbin
dungskanal vorgesehen, in welchem ein Rückschlagventil an
geordnet ist. Hierdurch wird Dekompressionsbewegungen des
Kolbens - und damit Schließbewegungen des Flügels - kein
Hydraulikunterdruck entgegengesetzt, da sich der Arbeitsraum
über das Rückschlagventil erneut füllen kann. Hierdurch ist
es möglich, ein Schließen des Flügels mit relativ geringen
Federkräften zu erzielen.
Um die Variabilität des Türschließers zu erhöhen, ist es von
besonderem Vorzug, die Ausgangslänge der Schließfeder
einstellbar zu halten. Hierdurch kann der Türschließer nach
bekannten Prinzipien an unterschiedliche Einbaulagen bzw.
Türgrößen oder -gewichte angepaßt werden.
Eine konstruktiv besonders einfache Anordnung ergibt sich,
wenn die Schließfeder als Druckfeder ausgebildet ist
und zwischen dem als Spanneinrichtung ausgebildeten Kolben
und einem an dem Zylinder festgelegten Widerlager angeordnet
ist. In diesem Fall erreicht man eine Einstellbarkeit der
Ausgangslänge der Schließfeder durch eine geeignete
Verstellbarkeit des Widerlagers.
Die Verstellung des vorzugsweise formschlüssig gegen Ver
drehung im Gehäuse gesicherten Widerlagers erfolgt z. B.
durch Drehung des sich am Gehäuse dichtend abstützenden
Zylinders an einer von der Gehäuseaußenseite zugänglichen
Werkzeugaufnahmeeinrichtung. Eine derartige Werkzeugaufnah
meeinrichtung ist vorzugsweise so aus dem Gehäuse heraus
stehend ausgebildet, daß eine Verstellung des Widerlagers
für die Schließfeder keinen Einfluß auf das ange
flanschte Stellglied und die von diesem bewirkte, den Ar
beitspunkt bestimmende Stellung des in dem zentrischen Öl
abflußkanal ebenfalls dichtend eingesetzten Druckbolzens
hat.
Gemäß dieser bevorzugten Konstruktion werden die erfindungs
gemäßen Merkmale mit besonders wenig Einzelelementen er
zielt. Der Zylinderkörper verfügt naturgemäß über eine Zy
linderbohrung zur Aufnahme des Kolbens, beherbergt vorzugs
weise auch den Kanal, über den der Arbeitsraum entspannbar
ist, und dient gleichzeitig als Lagerung und Führung der
Schließfeder. Die Schließfeder ihrerseits ist
andererseits an dem Kolben angelenkt, so daß sich ein beson
ders kompakter Gesamtaufbau ergibt. Alternativerweise kann
der Zylinder als Spanneinrichtung ausgebildet sein. In die
sem Fall ist das Widerlager verstellbar an dem Kolben fest
gelegt.
Eine konstruktiv besonders einfache und damit besonders
bevorzugte Ausführungsform einer Betätigungseinrichtung ist
im Anspruch 9 angegeben. In dem Kanal wird ein Ventilsitz
ausgebildet. Die Betätigungseinrichtung umfaßt ein Stell
glied, welches auf einen in dem Zylindergehäuse bezüglich
des Ventilsitzes hin- und herbewegbar gelagerten Druckbolzen
wirkt. Eine Verschlußeinrichtung ist richtungsgleich mit dem
Druckbolzen beweglich gelagert und vorderseits als Ventil
verschlußorgan ausgebildet. Zwischen dem Druckbolzen und der
Verschlußeinrichtung ist eine Feder eingespannt.
Gemäß dieser besonders bevorzugten Ausführungsform ist es
auf besonders einfache Weise möglich, den den Arbeitsraum
mit der drucklosen Seite verbindenden Kanal mittels Betäti
gung des Stellgliedes zu verschließen. Die als Ventilver
schlußorgan ausgebildete Verschlußeinrichtung liegt unter
Federvorspannung an dem Ventilsitz und verschließt den Kanal
somit druckdicht. Für Ausnahmesituationen ist jedoch durch
die Federvorbelastung der Verschlußeinrichtung gewährlei
stet, daß die Verschlußeinrichtung bei Ausübung außergewöhn
lich hoher Kräfte auf den Türflügel von dem Ventilsitz ab
hebt und damit zu einer Druckentlastung in dem Arbeitsraum
führt. Je nach Auslegung der verwendeten Bauteile wird hier
durch entweder erreicht, daß das Stellglied sowie gerätein
terne Bauteile vor mechanischer Beschädigung geschützt wer
den. Andererseits ist es gemäß dieser Ausführungsform unter
Aufbringung von über dem gewählten Arbeitspunkt liegenden
Kräften immer möglich, den Flügel zu öffnen. Unter Aufbrin
gung darunter liegender Kräfte verbleibt der Flügel jedoch
in seiner Nullage, so daß der störungsfreie Betrieb der
Karusselldrehtür gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß ist es natürlich möglich, eine den hydrauli
schen Widerstand umschaltende Halteeinrichtung in
solchen Türschließern vorzusehen, mit denen beidseitige
Türflügelbewegungen möglich sind. Die Realisierung der er
findungsgemäßen Funktion führt zu keinerlei Beschränkungen
bezüglich der Einbaulage von Türschließern.
Von besonderem Vorzug ist, wie erwähnt, daß sich die erfin
dungsgemäße Funktion in einer sehr kompakten Bauweise reali
sieren läßt. Daher ist es beispielsweise möglich, den gesam
ten Mechanismus zur Realisierung der Umschaltbarkeit des
hydraulischen Widerstandes in dem Raum innerhalb von an sich
bekannten Türschließern unterzubringen, welcher von der
Schließfeder umschlossen ist und gewöhnlich nicht durch
funktionelle Bestandteile des Türschließers beansprucht
wird.
Bei den obenerwähnten, bekannten Türschließern erfolgt die
Arretierung durch relativ massive, von außen auf die Tür
wirkende mechanische Einrichtungen. Um diese in einem Stö
rungsfall sicher in die Freigabeposition zu bringen, sind
Federn einer relativ hohen Federkraft notwendig. Insofern
sind zur Erzielung einer Vorspannung ebenfalls relativ lei
stungsintensive Stellglieder notwendig. Im Gegensatz hierzu
sind zur Umschaltung des hydraulischen Widerstandes nur
relativ geringe Massen zu bewegen. Demzufolge können erfin
dungsgemäß vergleichsweise leistungsarme Steuerungen vor
gesehen werden.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur beschrieben.
In einem erfindungsgemäßen Türschließer befindet sich ein
Zylinderbauteil 3, in welchem einerends stirnseitig eine
Zylinderbohrung vorgesehen ist. Andernends ist in dem Zylin
derbauteil 3 stirnseitig eine Bohrung zur Aufnahme einer
noch näher zu beschreibenden Halteeinrichtung vorgese
hen. Der Boden der Zylinderbohrung und der Boden der Bohrung
für die Halteeinrichtung sind mit einem in Längsrich
tung des Zylinderbauteils verlaufenden Kanal 4 versehen,
welcher mit einem der Bohrung der Halteeinrichtung
zugewandten kegelförmigen Ventilsitz ausgebildet ist. Im
Bereich des Bodens der Bohrung für die Halteeinrich
tung ist das Zylinderbauteil 3 mit einem die Bohrung mit der
drucklosen Seite verbindenden Radialkanal 5 versehen.
Außenumfänglich ist das Zylinderbauteil 3 im Bereich der
Bohrung für die Halteeinrichtung radial unter Ausbil
dung einer Schulter abgenommen und mit einem Außengewinde
versehen.
Ein unter Ausbildung eines Arbeitsraumes 10 in die Zylin
derbohrung einschiebbarer Kolben 2 ist auf der der Zylin
derbohrung abgewandten Seite radial unter Ausbildung einer
Stütz- und Führungsfläche für eine Hauptschließfeder 1 er
weitert. Der Kolben 2 ist weiterhin mit einer Längsdurch
brechung versehen, in der ein federvorbelastetes Rückschlag
ventil 12 angeordnet ist, welches zumindest bei einer Kom
pressionsbewegung des Kolbens 2 schließt und bei einer De
kompressionsbewegung des Kolbens 2 öffnet.
Auf den mit einem Außengewinde versehenen Abschnitt des
Zylinderbauteils 3 ist ein scheibenartiges Widerlager 11
geschraubt, welches die andere Stütz- und Führungsfläche für
die Schließfeder 1 bildet, die somit auf dem Zylinder
bauteil 3 geführt ist. Die an dem Zylinderbauteil angrenzend
an das Außengewinde vorgesehene Schulter dient ebenso wie
die Innenseite des Türschließergehäuses 14 zur Begrenzung
der axialen Bewegbarkeit des Widerlagers 11 und damit des
Bereiches, in dem eine Vorspannung der Schließfeder 1
durch Drehung an der Werkzeugaufnahme 13 möglich ist.
Die Halteeinrichtung umfaßt einen in der entsprechen
den Bohrung hin- und herbewegbaren Druckbolzen 8. Der Druck
bolzen 8 ist auf der dem Bohrungsboden zugewandten Seite
mit einem Vorsprung zur Führung einer Feder 7 versehen.
Eine zwischen dem Boden der Bohrung und dem Druckbolzen 8
angeordnete, in der Bohrung hin- und herbewegbare Verschluß
einrichtung 6 ist bohrungsbodenseitig als Kegelventilorgan
ausgebildet, welches auf dem an dem Kanal 4 ausgebildeten
Ventilsitz aufsitzen kann. Anderenends ist die Verschluß
einrichtung 6 mit einem Vorsprung zur Führung der Feder 7
versehen. Somit ist die Feder 7 zwischen dem Druckbolzen 8
und der Verschlußeinrichtung 6 geführt und drückt diese
Bauteile auseinander.
Auf den dichtend in der Bohrung des Zylinders 3 längsbeweg
lichen Druckbolzen 8 wirkt ein Stellglied 9 in der Halte
einrichtungsbohrung, und zwar in zwei Stellungen. In
der einen Stellung des Stellgliedes ist der Druckbolzen 8 so
weit in die Bohrung hineinversetzt, daß die Feder 7 eine
Kraft auf die Verschlußeinrichtung 6 ausübt, daß diese den
Kanal 4 unter Aufsetzen in den Ventilsitz druckdicht ver
schließt. In der anderen Stellung des Stellgliedes ist der
Druckbolzen 8 so weit freigegeben, daß er eine zweite Lage
position einnehmen kann, in der die Feder 7 entspannt ist
und die Verschlußeinrichtung 6 den Kanal 4 für Hydraulik
fluid freigibt.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Türschließers ist
wie folgt.
Mittels des Stellgliedes ist diese Ausführungsform des er
findungsgemäßen Türschließers zwischen zwei Zuständen
schaltbar, von denen der eine beispielsweise ein Normalzu
stand zum Betrieb einer Karusselldrehtür ist und der andere
in Störfällen, sonstigen außergewöhnlichen Situationen oder
im abgeschalteten (z. B. stromlosen) Zustand eingenommen
wird. Die Umschaltung zwischen diesen beiden Zuständen er
folgt mittels des Stellglieds 9, welches vorzugsweise mecha
nisch fest mit dem Zylinderteil 3 bzw. dem Türschließerge
häuse verbunden ist und auf jede geeignete Weise, z. B. elek
tromagnetisch, mittels Bowdenzug etc. betätigt werden kann.
Eine elektromagnetische Betätigung hat den Vorzug, daß das
Stellglied z. B. durch Signale von einer Feueralarmeinrich
tung oder sonstigen Sicherheitseinrichtungen, z. B. auch
durch Sensoren im Gefährdungsschutzbereich eines Türflügels
angesteuert werden kann.
Zunächst wird der Normal- bzw. Ausgangszustand beschrieben.
In diesem Zustand ist der Druckbolzen 8 mittels des Stell
gliedes 9 so weit in die entsprechenden Bohrung hineinver
setzt, daß die Verschlußeinrichtung 6 durch die Federkraft
der Feder 7 auf den Ventilsitz des Kanals 4 gepreßt wird, so
daß dieser bis zum Arbeitspunkt druckdicht verschlossen ist.
Der Kolben 2 befindet sich in seinem Zustand maximaler De
kompression und der Flügel der Karusselldrehtür befindet
sich in der Nullage, "verschließt" also das Gebäude, indem
er sich z. B. radial nach außen zu dem das Karussell umgeben
den Käfig erstreckt.
In diesem Zustand ist der Flügel durch die Halteein
richtung in der Nullage fixiert. Türöffnungsbewegungen, die
zu Kompressionsbewegungen der Schließfeder und zwangs
weise auch des Kolbens führen (was in der Figur nicht darge
stellt ist), führen zu einem Überdruck in dem Arbeitsraum
10, wodurch unterhalb des Arbeitspunktes eine Flügelöff
nungsbewegung bei Aufbringung normaler Kräfte verhindert
wird. Erst bei hohen Drücken oberhalb des Arbeitspunktes
hebt die Verschlußeinrichtung 6 von dem Ventilsitz ab, und
zwar gegen die Kraft der Feder 7, so daß ein druckmindernder
Abfluß von Hydraulikfluid in den Kanal 5 zur drucklosen
Seite erfolgt, bis der Arbeitspunkt der Verschlußeinrichtung
durch Druckabbau im Arbeitsraum 10 wieder erreicht wird.
Hiernach drückt die Feder 7 die Verschlußeinrichtung 6
erneut dichtend gegen den an dem Kanal 4 ausgebildeten Ven
tilsitz.
Beim Auftreten eines Störfalles, z. B. eines Stromausfalles
infolge sensorischer Gefahrenerkennung z. B. für Personen
oder einer umfassenden Havariesituation wie z. B. bei Feuer,
kann die Karusselldrehtür stehenbleiben. Um zu vermeiden,
daß im Drehbereich z. B. zu Fall gekommene Personen oder aus
dem Gebäude Flüchtende die Flügel unter Aufbringung der den
Türflügel im Normalfall in der Nullage haltenden, hohen
Kräfte aufdrücken müssen, wird das Stellglied 9 durch ge
eignete Signale von einer Gefahrenerkennungseinrichtung in
die andere Position geschaltet, in der der Druckbolzen 8 so
weit freigegeben ist, daß er eine zweite Lageposition ein
nimmt, in der die Feder 7 entspannt ist und die Verschluß
einrichtung den Kanal 4 für Hydraulikfluid freigibt. Somit
erfolgt eine von der Drehung des Flügels und somit der Tür
schließerwelle ausgehende Verschiebung des Kolbens 2 aus
schließlich gegen den von der gewählten Türschließerstärke
abhängigen Widerstand der Hauptschließfeder 1. Der Flügel
läßt sich also relativ zu dem Karussell unter Ausbildung
eines leicht begehbaren Fluchtweges relativ leicht gegen die
Kraft der Schließfeder 1 öffnen.
Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform ist es auch
möglich, anstelle der Anordnung aus Druckbolzen, Verschluß
einrichtung und Feder ein kompaktes, einstückiges Verschluß
organ vorzusehen. Bei dieser alternativen Ausführungsform
ist der durch die Federvorspannung der Verschlußeinrichtung
realisierte, sicherheitsrelevante Überdruckschalter im
Stellglied auszubilden, um eine Funktionsbeeinträchtigung
dieses Stellgliedes z. B. durch Deformation auszuschließen.
Claims (10)
1. Karusselldrehtürflügel-Schließer mit einer Schließfeder
(1), die eine Rückstellkraft zur Nullage des
Drehtürflügels ausübt,
gekennzeichnet durch eine hydraulische Halteeinrichtung,
die in einem Zustand den Drehtürflügel in seiner
Nullage festhält und in einem anderen Zustand ein
Auslenken des Drehtürflügels aus der Nullage mit
relativ geringem Widerstandsmoment erlaubt, wobei die
Halteeinrichtung elektromagnetisch zwischen den beiden
Zuständen umschaltbar ist.
2. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach Anspruch 1,
wobei die Halteeinrichtung in einem von der Schließfeder
(1) umschlossenen Raum untergebracht ist.
3. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach Anspruch 1 oder 2, in welchem eine Flügel
öffnungsbewegung in eine relative Kompressionsbewegung
zwischen einem Kolben (2) und einem Hydraulikfluidzy
linder (3) umgesetzt wird, dessen Arbeitsraum (10)
über einen Kanal (4, 5) mit der drucklosen Seite ver
bunden ist, wobei der Kanal durch eine Verschlußein
richtung (6) der Halteeinrichtung verschließbar
ist.
4. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach Anspruch 3, wobei der Kolben (2) in
Dekompressionsrichtung durch die Schließfeder (1)
vorgespannt ist.
5. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Ver
schlußeinrichtung (6) in der Verschlußstellung den
Kanal (4, 5) unter Federvorspannung verschließt.
6. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach Anspruch 5, wobei die Vorspannung der
Verschlußeinrichtung einstellbar ist.
7. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei
zwischen dem Arbeitsraum (10) und der drucklosen Seite
ein Verbindungskanal vorgesehen ist, in welchem ein
Rückschlagventil (12) angeordnet ist.
8. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei
die Ausgangslänge der Schließfeder (1) einstellbar
ist.
9. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei
die Schließfeder als Druckfeder (1) ausgebildet
ist, die zwischen dem als Spanneinrichtung ausgebilde
ten Kolben (2) und einem an dem Zylinder (3) verstell
bar festgelegten Widerlager (11) angeordnet ist.
10. Karusselldrehtürflügel-Schließer nach einem der Ansprüche 3 bis 9, wobei in
dem Kanal (4, 5) ein Ventilsitz ausgebildet ist, in den
die Verschlußeinrichtung (6) versetzbar ist, wobei die
Halteeinrichtung ein hin- und herbeweg
bares Stellglied (9) aufweist, welches auf einen Druck
bolzen (8) wirkt, und wobei zwischen dem Druckbolzen
(8) und der Verschlußeinrichtung (6) eine Feder (7)
eingespannt ist.
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1993
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