DE4333067C1 - Vorrichtung zur Bildung eines Muffeneinganges, insbesondere für Glasfaserkabel - Google Patents

Description

Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Bildung eines Einganges in einen Muffenkörper der im Anspruch 1 an­ gegebenen Gattung.

Muffenkörper der gattungsgemäßen Art dienen zur Bildung von Abzweigungen, Verteilungen u. dgl. in Netzen zur Datenüber­ tragung, wobei neben den seit langem bekannten vieladrigen Kabeln Koaxialkabel und in steigendem Maße auch Glasfaser­ kabel eingesetzt werden. Ein Problem der Muffen besteht darin, daß die Muffengehäuse in der Regel vergleichsweise einfach insbesondere gegen Feuchtigkeitseintritt abzudich­ ten sind, das größere Problem stellen die Kabeleingänge in dem Muffenkörper dar, so daß hier eine Vielzahl von Lösun­ gen bereits in der Literatur vorbeschrieben sind.

Mit der Schrumpftechnologie ist es möglich, Abdichtung und Zugentlastung durch schrumpfbare Kabeleingangselemente be­ reitzustellen, lediglich als Beispiel sei hier die DE 36 07 355 C1, die EP 0 068 781 A2 oder die EP 0 094 848 A2 ge­ nannt. Über Dichtringe abgedichtete Kabeleingänge zeigt die US-4 424 412, während beispielsweise die DE 40 29 082 A1 ei­ nen Muffeneingang mit Dichtung und Zugentlastung über einen Zentralkörper offenbar.

Sehr materialstarke Stirnflächen, die von Dichtelementen selbst gebildet werden, zeigt das DE-GM 77 25 372 oder DE 33 20 916 A1. Eine geteilte Stirnplatte mit Zugentlastungsele­ menten und Abdichtungen über die Schrumpftechnologie zeigt die DE 24 21 815 B2, eine ähnliche Lösung die DE 29 47 139 A1, während abgewandelte Dichtkörper in der DE 24 27 677 A1, DE 25 15 939 C3 oder der DE 41 42 586 A1 darge­ stellt sind.

Eine gattungsbildende Lösung zeigt beispielsweise die EP 0 408 967 A2 der Gattung entsprechende Lösungen zeigen auch die EP 0 316 911 A2 die DE 21 57 718 B2 oder das DE-GM 73 30 447. Bei den bekannten Lösungen sind geteilte Kabeleingänge, sei es für Einzelkabel oder für mehrere Ka­ bel, an den Stirnseiten vorgesehen mit in der Regel zum Muffeninneren weisenden Ansätzen, die für eine Zugentla­ stung und/oder eine Dichtung sorgen.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der eine einfache Montagemöglichkeit der Kabeleingänge mög­ lich gemacht wird unabhängig von dem sonstigen Montage zu­ stand der Muffe oder anderer Kabeleingänge.

Mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Halbgehäuse von den Stirnflächenelementen relativ zum Muf­ fenkörper nach außen stutzenförmig abstehen.

Durch die Erfindung werden Aufnahmeelemente zur Aufnahme sowohl der Dichtungen als auch der Zugentlastungselemente geschaffen, die unmittelbar bei Zusammenfügen der Stirn­ bzw. Bodenflächenelemente bereits ihre volle Funktionsfä­ higkeit aufweisen, d. h. eingelegte Kabel sind zuverlässig abgedichtet und zuverlässig zugentlastet. Da die Halbgehäu­ se unmittelbarer integraler, nach außen weisender Bestand­ teil der jeweiligen Stirnflächenelemente darstellen, kann ein Kabeleingang einfach bestückt und einfach montiert wer­ den unabhängig vom Montagezustand der anderen Kabeleingänge und des Muffenkörpers. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß gerade bei Glasfaserkabeln der Innenbereich der Muffe nicht mit unnötigen Elementen überfrachtet werden muß.

Um die Möglichkeit zu eröffnen, nicht nur in der jeweiligen Trennebene Kabel durch die Stirn- bzw. Bodenfläche hin­ durchführen zu können, sieht in Ausgestaltung die Erfindung vor, daß die Stirnflächenelemente mit Durchgangsbohrungen versehen sind, wobei einstückig jeder Durchgangsbohrung ein nach außen abstehendes Halbgehäuse zur Aufnahme der Dich­ tungen und der Zugentlastungselemente zugeordnet ist und die Halbgehäuse mit daran festlegbaren weiteren Halbgehäu­ sen zu vollständigen Kabeleingängen zusammenfügbar sind.

Auch für diese erfindungsgemäße Weiterentwicklung gelten die oben bereits erwähnten Vorteile, insbesondere der ein­ fachen Montage und der schnellen Komplettierbarkeit zu voll funktionsfähigen, abgedichteten und zugentlasteten Kabel­ eingängen.

Um die Elemente verlierungsfrei aneinander festzulegen, kann vorgesehen sein, die weiteren Halbgehäuse über Schar­ niere od. dgl. an den einstückig angeformten Halbgehäusen verschwenkbar zu lagern, wobei gemäß einer Ausführungsform auch vorge­ sehen sein kann, die Halbgehäuse über Keilschrägen mit Spannkeilen untereinander festzulegen.

Sind nur zwei Stirnflächenelemente vorgesehen - die Erfin­ dung ist auf diese Ausführungsvariante nicht beschränkt, es kann auch eine größere Stirnflächenteilung vorgesehen sein - ist es zweckmäßig, die Stirnflächenelemente umschlagsym­ metrisch gleich auszubilden.

Es kann zweckmäßig sein, zum Potentialausgleich die Kabel­ abschirmungen bei Bedarf über einen Schirmverbinder mit ei­ nem Erdanschluß zu versehen. Hierzu sieht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vor, daß wenigstens ein Stirnflächenelement mit einer Er­ dungsdurchgangsbohrung versehen ist, wobei diese Erdungs­ durchgangsbohrung in gleicher Weise zur Abdichtung und Zug­ entlastung mit einem Halbgehäuse mit ergänzend zu befesti­ gendem weiteren Halbgehäuse versehen sein kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsge­ mäßen Topfmuffe in Ansicht schräg von unten, teilweise aufgebrochen,

Fig. 2 in gleicher Darstellungsweise die Ansicht auf die mittlere Trennfugenebene mit eingelegten Kabeln,

Fig. 3 in gleicher Darstellungsweise die Ansicht auf das korrespondierende Element mit eingelegten Kabeln und einem geöffneten Kabeleingang sowie in

Fig. 4 eine Aufsicht auf die Boden- bzw. Stirnfläche einer Muffe.

Eine Topfmuffe 1 weist in den dargestellten Beispielen eine allgemein mit 2 bezeichnete Vorrichtung zur Bildung des Einganges in den Muffenkörper auf, wobei mittels einer Schnellspannschelle 3 ein geteilter Boden 4 am Muffenkörper festgelegt ist.

Da die Vorrichtung 2 nicht zur Bildung einer Bodenfläche alleine geeignet ist, sie kann auch Stirnflächen an Durch­ gangsmuffen bilden, sind in der weiteren Beschreibung die Elemente der Bodenfläche 4 als Stirnflächenelemente 4a und 4b bezeichnet.

In Fig. 2 ist das Stirnflächenelement 4a, in Fig. 3 das Stirnflächenelement 4b perspektivisch näher dargestellt, wobei die Trennfugenebene zwischen den beiden Elementen in Fig. 4 strichpunktiert angedeutet und mit 5 bezeichnet ist.

Im dargestellten Beispiel laufen vier Kabel, allgemein mit 6 bezeichnet, in die Topfmuffe 1 ein, wobei die zur Abzwei­ gung, Verbindung, Verteilung od. dgl. notwendigen Elemente innerhalb der Muffe in den Fig. 1 bis 4 nicht näher darge­ stellt sind. Die in der Trennfugenebene 5 einlaufenden bei­ den Kabel sind in Fig. 2 mit 6a und 6b bezeichnet, die au­ ßerhalb der Trennfugenebene einlaufenden Kabel sind in Fig. 3 mit 6c und 6d bezeichnet.

Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, weist jedes Stirn­ flächenelement 4a bzw. 4b einstückig angeformte Halbgehäuse 7a auf, die die allgemein mit 8 bezeichneten Dichtungen und allgemein mit 9 bezeichneten Zugentlastungselemente beher­ bergen. Randseitig sind die Halbgehäuse 7 mit Keilschrägen 10 versehen, die von Spannkeilen 11 in der Verschlußlage Übergriffen werden und die Halbgehäuse 7a bzw. 7b an den Stirnflächenelementen 4a und 4b gegeneinander verspannen bei gleichzeitigem Dichten und Verquetschen der Dichtungen 8 gegeneinander.

Erkennbar können in der Trennfugenebene die ein- bzw. aus­ laufenden Kabel 6a und 6b eingelegt werden. Die Zugentla­ stungselemente 9 werden geschlossen und die beiden Stirn­ flächenelemente 7a und 7b werden miteinander verspannt, wo­ bei dazu angedeutete Verschraubungen 12 zusätzlich vorgese­ hen sind. Die Dichtungen 8 im Trennfugenbereich können ein­ stückig mit Dichtprofilen 8a (Fig. 2) für die Trennfugen versehen sein.

Die Stirnflächenelemente 4a und 4b weisen neben den Halb­ ausnehmungen in der Trennfugenebene weitere Durchgangsboh­ rungen 13 auf (Fig. 3) zum Durchtritt der weiteren Kabel 6c bzw. 6d, wobei den Durchgangsbohrungen 13 wiederum Halbge­ häuse 14a und 14b zugeordnet sind, wiederum zur Aufnahme der Dichtungs- und Zugentlastungselemente, die einstückig mit den Stirnflächenelementen 4a und 4b ausgebildet sind. Auch diese Halbgehäuse weisen Keilschrägen 10 auf.

Um diese Kabeleingänge zu komplettieren sind über Scharnie­ re 15 schwenkbare Halbgehäuse 16 wiederum mit Keilschrägen vorgesehen, wobei in Fig. 3, linke Figurenhälfte, der ge­ schlossene Zustand mit einlaufendem Kabel 6c und rechte Fi­ gurenhälfte der geöffnete Zustand mit einlaufendem Kabel 6d dargestellt ist. Auch hier werden die Keilschrägen von Spannkeilen 11 übergriffen und auf diese Art und Weise die Schließstellung fixiert.

Wie sich aus den Figuren ergibt, stehen die Halbgehäuse 7 bzw. 14 nach außen ab, was deren Öffnen und Schließen er­ möglicht, ohne die Muffe 1 selbst öffnen zu müssen.

Eines der Stirnflächenelemente 4a bzw. 4b kann mit einer Er­ dungsdurchgangsbohrung 17 zum Durchtritt eines an einer im Inneren der Muffe 1 angeordneten Schirmverbindungsplatte 18 ausgerüstet sein.

Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Er­ findung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung insbeson­ dere, wie oben schon erwähnt, nicht auf Topfmuffen be­ schränkt, statt der hier dargestellten, umschlagsymmetrisch gleichen Ausbildung der Stirnflächenelemente 4a und 4b kön­ nen auch unterschiedliche Gestaltungen vorgesehen sein, statt der mittigen Zweiteiligkeit kann auch eine andere Mehrteiligkeit vorgesehen sein, die an individuellen Schar­ nieren 15 angelenkten Halbgehäuse 16 können je Stirnflä­ chenelement auch einstückig nur an einem Scharnier bei meh­ reren Kabeleingängen angelenkt sein und dgl. mehr.

Claims (5)

1. Vorrichtung (2) zur Bildung eines Einganges in einen Muf­ fenkörper, insbesondere in eine Topfmuffe (1), mit wenig­ stens einer aus Elementen (4a, 4b) gebildeten, geteilten Bo­ den- oder Seitenfläche (4) mit zur Trennfuge (5) weisenden Halbgehäusen (7) zur Aufnahme von Dichtkörpern (8) und Zug­ entlastungselementen (9), wobei die Halbgehäuse (7) ein­ stückig an den Stirnflächenelementen (4a, 4b) ausgebildet und in der Verschlußlage mit korrespondierenden Halbgehäu­ sen am korrespondierenden Stirnflächenelement zusammenfüg­ bar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbgehäuse (7) von den Stirnflächenelementen (4a, 4b) relativ zum Muffenkörper nach außen stutzenförmig abstehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächenelemente (4a, 4b) mit zusätzlichen Durchgangsbohrungen (13) versehen sind, wobei einstückig jeder Durchgangsbohrung (13) ein nach außen abstehendes Halbgehäuse (14) zur Aufnahme der Dichtkörper und der Zug­ entlastungselemente zugeordnet ist und die Halbgehäuse (14) mit daran festlegbaren weiteren Halbgehäusen (16) zu voll­ ständigen Kalbeleingängen zusammenfügbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Halbgehäuse (16) über Scharniere (15) od. dgl. an den einstückig angeformten Halbgehäusen verschwenk­ bar gelagert sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbgehäuse (7, 14, 16) über Keilschrägen (10) mit Spannkeilen (11) untereinander festlegbar sind.

5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Stirnflächenelement (4a bzw. 4b) mit ei­ ner Erdungsdurchgangsbohrung (17) versehen ist.