DE4332383C1 - Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzolInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-
chlortrifluormethoxybenzol.
Diese Verbindung stellt ein wertvolles Zwischenprodukt zur Herstellung
hochveredelter Endprodukte für die Elektronikindustrie dar. Insbesondere
können mit ihrer Hilfe unter Einsatz von Kreuzkopplungsreaktionen (z. B.
P 42 39 912, 27.11.92) flüssigkristalline oder mesogene Endprodukte
hergestellt werden (z. B. DE-OS 40 27 840).
Trifluormethoxybenzol-Derivate werden in der Regel hergestellt, indem man
die entsprechenden Phenole mit einem Perhalogenmethan in Gegenwart von
Fluorwasserstoff behandelt (z. B. U.S. Pat. No. 4,157,344). Beim Versuch
2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol nach diesem Verfahren herzustel
len, erzielt man jedoch nur Spuren des gewünschten Produktes, da die Reak
tion auf der Stufe der Difluorchlormethoxy-Verbindung stehen bleibt.
Die U.S. Pat. No. 4,950,802 schlägt dagegen die Umsetzung des entspre
chenden Phenols mit Tetrachlormethan und Antimontrifluorid in Gegenwart
von katalytischen Mengen Antimonpentafluorid vor. Auch dieses Verfahren
führt bei 2,6-Difluor-4-chlorphenol nur zu unbefriedigenden Ausbeuten und
zu einer Vielzahl von Nebenprodukten, welche nur schwer von den ge
wünschten Endprodukten abtrennbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun ein Verfahren aufzuzeigen,
das es erlaubt, 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol in einfacher Weise
und in zufriedenstellenden bis guten Ausbeuten herzustellen.
Überraschenderweise konnte die erfindungsgemäße Aufgabe gelöst werden,
indem man das entsprechende Phenol mit Fluorwasserstoff und einer Per
halogenmethan-Verbindung in Gegenwart einer Lewis-Säure umsetzt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung 2,6-Di
fluor-4-chlortrifluormethoxybenzol durch Umsetzung des entsprechenden
Phenols mit wasserfreiem Fluorwasserstoff in Gegenwart einer Perhalogen
methan-Verbindung, wobei man die Reaktion in Gegenwart einer unterstö
chiometrischen Menge einer Lewis-Säure durchführt.
Bevorzugte Ausführungsformen sind:
- a) Ein Verfahren wobei man die Reaktion in Gegenwart einer Perhalo
genmethan-Verbindung der Formel I durchführt,
CXmY4-m (I)wobeiX Cl, Br oder J,
Y Br oder J und
m 0, 1, 2 oder 3
bedeuten. - b) Ein Verfahren wobei die Perhalogenmethan-Verbindung ausgewählt ist aus Dibromdifluormethan, Tetrabrommethan und Trifluorjodmethan.
- c) Ein Verfahren wobei man die Reaktion bei Temperaturen unterhalb 150°C, vorzugsweise zwischen 100 und 125°C, durchführt.
- d) Ein Verfahren wobei man die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel, vorzugsweise Tetrachlormethan, durchführt.
- e) Ein Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,8 bis 1,5 mol Perhalogenmethan-Verbin dung der Formel I, bezogen auf 1 mol des umzusetzenden Phenols, einsetzt.
- f) Ein Verfahren wobei man 0,2 bis 0,8 mol einer Lewis-Säure, bezogen auf 1 mol des umzusetzenden Phenols, einsetzt.
- g) Ein Verfahren wobei man 10 bis 100 mol Fluorwasserstoff, bezogen auf 1 mol des umzusetzenden Phenols, einsetzt.
- h) Ein Verfahren wobei man SbF₅, BF₃, AlF₃ oder GaF₃ als Lewis-Säure einsetzt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten 2,6-Difluor-4-chlortrifluor
methoxybenzol zur Herstellung stäbchenförmigen Verbindungen mit meso
genen Eigenschaften, durch Kreuzkopplung mit metallorganischen Verbin
dungen in Gegenwart eines Übergangsmetallkatalysators, welcher mit einem
aliphatischen, lipophilen Phosphinliganden verknüpft ist insbesondere zur
Herstellung von Verbindungen der Formel II
worin
eine unsubstituierte oder durch 1 oder mehrere Fluoratome
substituierte 1,4-Phenylengruppe
und
R C1-18-Alkyl oder C1-18-Alkoxy oder einen mesogenen Rest bedeuten.
R C1-18-Alkyl oder C1-18-Alkoxy oder einen mesogenen Rest bedeuten.
Der Begriff mesogener Rest ist dem Fachmann geläufig (z. B. H. Kelker,
H. Hatz, Handbook of Liquid Crystals) und steht für einen sogenannten
"rod-Like"-Rest bestehend aus Ringgliedern, ggf. Brückengliedern und
Flügelgruppen.
Die als Ausgangsverbindung benötigte 2,6-Difluor-4-chlorphenol ist
bekannt.
Als Fluorwasserstoff wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im
allgemeinen wasserfreie Flußsäure eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise unter Verwendung von
Verdünnungsmitteln durchgeführt. Als Verdünnungsmittel kommen dabei
praktisch alle inerten organischen Lösungsmittel in Frage. Hierzu gehören
vorzugsweise aliphatische, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie Methylenchlorid, Ethylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Ether wie Dimethyl- und Dibutylether, Glykoldimethylether und Diglykoldi
methylether, Tetrahydrofuran und Dioxan, Ketone wie Aceton, Methylethyl,
Methyl-isopropyl- und Methyl-isobutyl-keton, Nitrile wie z. B. Acetonitril
und Pripionitril, Amide wie z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid und
N-Methyl-pyrrolidon sowie Dimethylsulfoxid, Tetramethylensulfon und
Hexamethylphosphorsäuretriamid.
Als Lewis-Säuren können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren alle
üblicherweise für derartige Umsetzungen verwendbaren Lewis-Säuren
angesetzt werden. Vorzugsweise können Metall- und Halbmetallfluoride
wie z. B. SbF₃, SbF₅, AlF₃, BF₃, GaF₃, insbesondere SbF₅ in Frage.
Die Reaktionstemperaturen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei
Temperaturen zwischen 0°C und 160°C, vorzugsweise bei Temperaturen
zwischen 20°C und 140°C, insbesondere zwischen 1000 und 125°C.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen im Druckbereich von
Normaldruck bis 80 bar, bevorzugt von Normaldruck bis 50 bar, durchge
führt. Die erfindungsgemäßen Drucke stellen sich beispielsweise durch den
Eigendruck ein, der entsteht, wenn man im erfindungsgemäßen Temperatur
bereich das Verfahren in einem Autoklaven durchführt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Fluß
säure und das Perhalogenmethan im großen Überschuß zugegeben. Vorzugs
weise setzt man auf 1 Mol des Phenols 5 bis 100 Mol, insbesondere 10 bis
75 Mol, Flußsäure und Perhalogenmethan ein.
Auch die Perhalogenmethane werden im allgemeinen in einem großen
Überschuß eingesetzt. Vorzugsweise wird das Perhalogenmethan gleich
zeitig als Lösungsmittel in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird Tetrachlormethan als Lösungsmittel und ein Perhalogenmethan der
Formel I als Reagenz eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise wie folgt durchge
führt werden:
In einem Autoklaven legt man die Reaktanden vor. Das Reaktionsgemisch wird gegebenenfalls in einer Stickstoffatmosphäre auf die Reaktionstemperatur erhitzt, wobei sich der entsprechende Reaktionsdruck einstellt.
In einem Autoklaven legt man die Reaktanden vor. Das Reaktionsgemisch wird gegebenenfalls in einer Stickstoffatmosphäre auf die Reaktionstemperatur erhitzt, wobei sich der entsprechende Reaktionsdruck einstellt.
Nach Beendigung der Umsetzung wird der Restdruck entspannt und das
Reaktionsgemisch nach allgemeinen Methoden aufgearbeitet.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches und die Isolierung der Produkte
erfolgt in üblicher Weise, z. B. indem man das Reaktionsgemisch abkühlt,
Wasser und/oder Eis bzw. verdünnte Säure oder Base hinzusetzt und nach
Abtrennen der wäßrigen Phase als Produkt durch Destillation, vorzugsweise
unter verminderten Druck, und/oder Chromatographie gewinnt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es erstmals, 2,6-Difluor-4-chlor
trifluormethoxybenzol in einem "Eintopf"-Verfahren in hohen Ausbeuten
aus einem leicht zugänglichen Ausgangsprodukt und unter relativ milden
Bedingungen herzustellen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu be
grenzen.
In einem Autoklaven aus Hostalloy wird eine gerührte Mischung aus 7 g
4-Chlor-2,6-difluorphenol, 11 g Dibromdifluormethan, 4 g Antimonpenta
fluorid, 50 ml Tetrachlormethan und 40 g wasserfreien Fluorwasserstoff
16 Stunden bei 1200 gehalten (Enddruck 50 bar).
Anschließend wird unter Kühlung auf 0° der Autoklaveninhalt langsam mit
250 ml Wasser versetzt; die organische Phase wird abgetrennt, mehrmals mit
gesättigter NaHCO₃-Lösung gewaschen und anschließend fraktioniert
destilliert.
Man erhält 3,65 g (37% d.Th.) 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol;
Sdp.: 60-65°C/70 mbar.
In einem Autoklaven wird eine gerührte Mischung aus 7 g 4-Chlor-2,6-
difluorphenol, 6 g Antimonpentafluorid, 50 ml Tetrachlormethan und 40 g
wasserfreien Fluorwasserstoff 16 Stunden bei 1200 gehalten. Nach üblicher
Aufarbeitung und Destillation erhält man 5,32 g (54% d.Th.) 2,6-Difluor-4-
chlortrifluormethoxybenzol.
In einem Autoklaven wird eine gerührte Mischung aus 7 g 4-Chlor-2,6-di
fluorphenol, 50 ml Tetrachlormethan und 40 g wasserfreien Fluorwasser
stoff 16 Stunden bei 1200 gehalten. Nach üblicher Aufarbeitung erhält man
neben Spuren von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol (< 0,2 g) 6,7 g
(65% d.Th.) 2,6-Difluor-4-chlor-(difluorchlormethoxy)benzol.
In einen Stahlreaktor wird eine gerührte Mischung aus 7 g 4-Chlor-2,6-di
fluorphenol, 50 ml Tetrachlormethan, 54 g Antimontrifluorid und 1 ml
Antimonpentafluorid 16 Stunden bei 1500 gehalten. Nach üblicher Aufar
beitung und Destillation erhält man 2,95 g (30 d.Th.) 2,6-Difluor-4-chlortri
fluormethoxybenzol neben 2,6-Difluor-4,5-dichlortrifluormethoxybenzol
(3,05 g/30% d.Th.) und 2,6-Difluor-4,5-dichlor-(difluorchlormethoxy)
benzol (2,1 g/20% d.Th.).
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol
durch Umsetzung des entsprechenden Phenols mit wasserfreiem Fluor
wasserstoff in Gegenwart einer Perhalogenmethan-Verbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart einer
unterstöchiometrischen Menge einer Lewis-Säure durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Reaktion in einem inerten Lösungsmittel durchführt.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man 0,2 bis 0,8 mol einer Lewis-Säure, bezogen
auf 1 mol des umzusetzenden Phenols, einsetzt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man 10 bis 100 mol Fluorwasserstoff, bezogen
auf 1 mol des umzusetzenden Phenols, einsetzt.
5. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellten
2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzols zur Herstellung stäbchen
förmiger Verbindungen mit mesogenen Eigenschaften durch Kreuz
kopplung mit metallorganischen Verbindungen in Gegenwart eines
Übergangsmetall-Katalysators, welcher mit aliphatischen, lipophilen
Phosphinliganden verknüpft ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934332383 DE4332383C1 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934332383 DE4332383C1 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4332383C1 true DE4332383C1 (de) | 1995-04-27 |
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ID=6498424
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934332383 Expired - Fee Related DE4332383C1 (de) | 1993-09-23 | 1993-09-23 | Verfahren zur Herstellung von 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4332383C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001098244A1 (de) * | 2000-06-19 | 2001-12-27 | Bayer Aktiengesellschaft | Verfahren zur herstellung von aryltrifluormethylethern |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4157344A (en) * | 1978-01-16 | 1979-06-05 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Preparation of aryl trifluoromethyl ethers |
US4950802A (en) * | 1988-12-09 | 1990-08-21 | The Dow Chemical Company | Process for the preparation of aryl trifluoromethyl ethers |
-
1993
- 1993-09-23 DE DE19934332383 patent/DE4332383C1/de not_active Expired - Fee Related
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Date | Code | Title | Description |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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