Verfahren zur Herstellung von Aryltrifluormethylethern
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aryltrifluor- methylethern aus den entsprechenden Phenolen durch Umsetzung mit einem Per- halogenmethan und Fluorwasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren. Aryltrifluormethylether sind wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen und Farbstoffen.
Aus der US-A 4 950 802 ist die Herstellung von Aryltrifluormethylethern aus den entsprechenden Phenolen mit Antimontrifluorid und Antimonpentahalogenid und Perhalogenmethanen bekannt. Der Einsatz von Fluorwasserstoff ist dabei explizit ausgenommen. Die z.B. bei der Herstellung von 4-Nitrophenyltrifluormethylether erzielbare Ausbeute ist mit 29 % sehr niedrig.
Die US-A 4 157 344 beschreibt die Herstellung von Aryltrifluormethylethern aus den entsprechenden Phenolen mit Fluorwasserstoff und Perhalogenmethanen ohne Zusatz von Lewis-Säure-Katalysatoren. Die Ausbeuten, insbesondere bei der Herstellung von 4-Chlorphenyl- und 4-Aminophenyl-trifluormethylethern sind sehr niedrig und die benötigten Reaktionszeiten von 8 bis 10 Stunden relativ lang. Hauptnachteil dieses Verfahrens ist jedoch die Notwendigkeit einer extraktiven Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, unter Zuhilfenahme von beispielsweise Methylenchlorid oder Ethylether als Extraktionsmittel.
Schließlich beschreibt die DE-C 43 32 383 die Herstellung eines speziellen Aryltri- fluormethylethers, nämlich des 2,6-Difluor-4-chlortrifluormethoxybenzols aus 2,6- Difluor-4-chlorphenol mit Fluorwasserstoff, einem Perhalogenmethan und Lewis- Säuren, wobei unter Lewis-Säuren Fluoride von Antimon, Bor, Aluminium und Gallium verstanden werden. Auch hier sind die Ausbeuten niedrig (31 bis 54 %) und die Reaktionszeit lang (16 Stunden).
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Aryltrifluormethylethern aus den entsprechenden Phenolen durch Umsetzung mit Tetrachlormethan oder Trichlor- monofluormethan oder Mischungen davon und Fluorwasserstoff gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man in Gegenwart von einem oder mehreren Katalysatoren aus der Gruppe
TΪCI4, SnCl4, TaCl5, SbCl3, SbCl5, SbF3, KF und NaF
arbeitet.
Als Phenole kann man beispielsweise solche der Formel (I) einsetzen
R1 bis R5 jeweils unabhängig voneinander für H, CH3, F, Cl, Br, NO2, NH2, CN oder CF3 stehen, wobei wenigstens einer und nicht mehr als 4 von Wasserstoff erschiedene Reste R1 bis R5 vorhanden sind und höchstens 2 der Reste R1 bis R5 für Br, NO2, NH2 oder CN stehen.
Vorzugsweise sind nicht mehr als 2 von Wasserstoff verschiedene Reste R1 bis R5 vorhanden, und höchstens einer der Reste R1 bis R5 steht für Br, NO2, NH2 oder CN.
Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Reste R1 bis R5 mit den weiter oben ange- gebenen Einschränkungen unabhängig voneinander jeweils für H, F, NO2, NH2 oder
CF3 stehen.
Schließlich ist es auch bevorzugt, dass R2 und R4 für Wasserstoff stehen. Besonders bevorzugt stehen R1, R2, R4 und R5 für Wasserstoff.
Tetrachlormethan und/oder Trichlormonofluormethan kann man bezogen auf 1 Mol des jeweiligen Phenols beispielsweise in Mengen von 2 bis 15 Mol, vorzugsweise 3 bis 10 Mol einsetzen.
Fluorwasserstoff kann man bezogen auf 1 Mol des jeweiligen Phenols beispielsweise in Mengen von 10 bis 300 Mol, vorzugsweise 25 bis 250 Mol einsetzen.
Von den Katalysatoren sind TiCl SnCl SbCi5 und TaCl5 bevorzugt. Katalysatoren können bezogen auf 1 Mol des jeweiligen Phenols beispielsweise in Mengen von 0,01 bis 2,5, vorzugsweise 0,1 bis 2 Mol eingesetzt werden.
Als Reaktionstemperaturen kommen z.B. solche im Bereich 70 bis 200°C, vorzugsweise solche im Bereich 100 bis 180°C in Frage.
Die Reaktionszeit beträgt im allgemeinen bis zu 8 Stunden, vorzugsweise bis zu 6 Stunden.
Üblicherweise arbeitet man unter einem Druck, bei dem der Fluorwasserstoff bei der gewählten Reaktionstemperatur im wesentlichen in flüssiger Form vorliegt.
Man kann beispielsweise so verfahren, dass man das Phenol, das Tetrachlor- und/oder Trichlormonofluormethan, den Fluorwasserstoff und den Katalysator in ein druckfestes Reaktionsgefäß eingibt, das Gemisch auf die gewünschte Reaktionstemperatur erhitzt und die entstehenden gasförmigen Produkte (im Wesentlichen Chlorwasserstoff und Dichlordifluormethan), gegebenenfalls erst nach Beendigung der Reaktion, über einen Kühler bei einem Druck entweichen lässt, der den Fluorwasserstoff in flüssiger Form im Reaktionsgefäß hält.
Nach beendeter Reaktion kann man das Reaktionsgefäß abkühlen, noch vorhandene leichter flüchtige Bestandteile (im Wesentlichen Fluorwasserstoff und Trichlormonofluormethan) durch Phasentrennung oder Destillation von der Produktphase abtrennen und recyclisieren und das verbleibende Rohprodukt, im Wesentlichen zur Entfernung von Fluorwasserstoffresten, neutralisieren, z.B. mit der wässrigen Lösung einer Base. Danach kann man die untere Produktphase von der oberen wässrigen Phase trennen und im Vakuum destillieren.
Mit dem erfϊndungsgemäßen Verfahren kann man beispielsweise Aryltrifluormethyl- ether der Formel (II) herstellen
R1 bis R5 die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat die Vorteile, dass mit ihm eine Vielzahl von Aryltrifluormethylethern in hohen Ausbeuten und auf einfache Weise zugänglich sind, wobei eine extraktive Aufarbeitung des Reaktionsgemisches nicht notwendig ist und relativ kurze Reaktionszeiten eingehalten werden können.
Beispiele
Beispiele 1 bis 7
In einem 300 ml Edelstahl-Reaktor, ausgestattet mit einem Wasserkühler, wurden die angegebenen Mengen Phenolderivat, Tetrachlor- oder Trichlormonofluormethan, Fluorwasserstoff und Katalysator eingefüllt, dann 6 Stunden lang auf 150°C erhitzt, wobei gasförmige Reaktionsprodukte durch den Kühler entwichen. Der Reaktor wurde unter einem Druck von 50 bar gehalten. Nach Reaktionsende wurde der Reaktorinhalt auf Raumtemperatur abgekühlt, noch vorhandene leichter flüchtige
Bestandteile abdestilliert und recyclisiert und das verbleibende Rohprodukt mit wässriger Natriumhydroxid-Lösung neutralisiert. Danach wurde die untere Produktphase von der oberen wässrigen Phase abgetrennt; im Vakuum destilliert und der erhaltene Aryltrifluormethylether durch Gas-Flüssig-Chromatographie analysiert. Einzelheiten sind aus der Tabelle ersichtlich.
Tabelle