DE4332128A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Versorgung der Düsen der Bandschmierkreise eines Bandschmiersystems einer Abfüllanlage o. dgl. mit einer gebrauchsfertigen Schmierlösung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Versor­ gung der Düsen der Bandschmierkreise eines Bandschmier­ systems einer Abfüllanlage oder dgl. mit einer gebrauchs­ fertigen Schmierlösung, bei dem in einer Dosiereinheit ein Schmiermittel und Wasser volumenmäßig in einem vor­ gegebenen Mischungsverhältnis zusammengebracht werden und anschließend die Schmierlösung den Düsen eines Bandschmier­ kreises zugeführt wird.

Bei den heute installierten Hochleistungsabfüllanlagen der Getränkeindustrie kommt, um einen maximalen Anlagenwirkungs­ grad zu erreichen, dem Bandschmiersystem eine besondere Be­ deutung zu. Um eine optimale Schmierung zu erreichen, ist ein Bandschmiersystem in mehrere, meist sind es vier bis fünf, Bandschmierkreise unterteilt, deren Düsen mit einer gebrauchsfertigen Schmierlösung mit unterschiedlicher Kon­ zentration beaufschlagt werden. Dabei kann die gebrauchs­ fertige Schmierlösung der einzelnen Bandschmierkreise eine Konzentration zwischen 0,1 und 2,0% aufweisen. Um diese un­ terschiedlichen Konzentrationen zu erreichen, ist jedem Bandschmierkreis eine Dosiereinheit zugeordnet, in der das Schmiermittel volumenproportional in Wasser dosiert wird um die jeweilige gebrauchsfertige Schmierlösung zu erhalten. Die dafür eingesetzten volumenproportionalen Dosiereinhei­ ten sind verhältnismäßig aufwendig und teuer.

Die Getränkeabfüllindustrie geht nun verstärkt dazu über, das für die Bandschmierung benötigte Schmiermittel in ei­ nem zentralen Lagerraum unterzubringen und von hier den einzelnen Bandschmierkreisen des Bandschmiersystems zuzu­ führen. Die dafür erforderlichen, unterschiedliche Konzen­ trationen der Schmierlösung erzeugenden, volumenproportio­ nal arbeitenden Dosiereinheiten werden daher ebenfalls im Lagerraum untergebracht. Dies hat zur Folge, daß für jede Konzentration an Schmierlösung eine besondere Leitung er­ forderlich ist, die zu den einzelnen Bandschmierkreisen des Bandschmiersystems führt. Dieser Mehraufwand ist da­ durch gegeben, daß die Entfernung zwischen dem zentralen Lagerraum für das Schmiermittel und dem Bandschmiersystem der Abfüllanlage mehrere hundert Meter betragen kann.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver­ fahren zur Versorgung der Düsen der Bandschmierkreise eines Bandschmiersystems einer Abfüllanlage oder dgl. mit einer gebrauchsfertigen Schmierlösung zu schaffen, mit dem es bei gleichzeitiger Reduzierung des Investitionsaufwan­ des möglich ist, die unterschiedlichen Bandschmierkreise mit Schmierlösungen unterschiedlicher Konzentration zu be­ aufschlagen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung vorge­ schlagen, daß das Schmiermittel mit dem Wasser in der Do­ siereinheit in der für alle Bandschmierkreise maximal er­ forderlichen Konzentration als Basislösung zusammenge­ mischt und daß die Basislösung vor den einzelnen Band­ schmierkreisen durch zeitlich gesteuertes Öffnen von Ven­ tilen mit weiterem Wasser entsprechend der in dem jewei­ ligen Bandschmierkreis benötigten Konzentration der ge­ brauchsfertigen Schmierlösung verdünnt wird.

Durch einen solchen Verfahrensablauf wird zwischen dem La­ gerraum für das Schmiermittel und dem Bandschmiersystem der Abfüllanlage nur eine Hauptzuführungsleitung für eine Basislösung benötigt, die kurz vor den eigentlichen Band­ schmierkreisen dann durch Zudosierung von Wasser zu den gebrauchsfertigen Schmierlösungen mit unterschiedlichen Konzentrationen des Schmiermittels verdünnt wird. Dadurch bedingt, daß für das Zusammenführen der Basislösung und des Wassers ferngesteuerte Ventile verwendet werden, kön­ nen die bisher für jede Schmiermittellösung erforderli­ chen, zusätzlichen Dosiereinheiten entfallen.

Weitere Merkmale eines Verfahrens gemäß der Erfindung sowie einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2-8 offenbart.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung als Blockschaltbild dargestellten Ausführungs­ beispieles näher erläutert.

In dieser Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Versorgung der Düsen der Bandschmierkreise eines Bandschmiersystems einer Abfüllanlage mit einer gebrauchsfertigen Schmierlö­ sung gezeigt, die zunächst aus einer volumenproportionalen Dosiereinheit 1 besteht, die beispielsweise in einem zen­ tralen Lagerraum für das Schmiermittel untergebracht ist. In diese Dosiereinheit 1 münden eine mit einem Schmiermit­ telbehälter verbundene Leitung sowie eine Wasserleitung, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Mittels der Dosiereinheit wird nun soviel Schmiermittel dem Wasser zu­ gesetzt, daß beispielsweise eine 1,2%ige Basislösung ent­ steht. Die Konzentration dieser Basislösung entspricht da­ bei der höchsten Konzentration, die in einem der Band­ schmierkreise benötigt wird.

Über eine in der Zeichnung nicht dargestellte Pumpe wird die fertige Basislösung in eine Hauptzuführungsleitung 2 gespeist, an der mehrere Leitungen 3a, 3b, 3c angeschlossen sind, die zu jeweils einem nicht näher dargestellten Band­ schmierkreis 4a, 4b, 4c führen. In die Leitungen 3a, 3b, 3c ist jeweils ein Druckminderer 5a, 5b, 5c eingesetzt, an den sich jeweils ein Magnetventil 6a, 6b, 6c anschließt. Hinter jedem Magnetventil 6a, 6b, 6c mündet in die Leitung 3a, 3b, 3c eine Wasserleitung 7a, 7b, 7c, die beispielsweise an eine zentrale Wasserleitung 8 angeschlossen sind. Auch in den Wasserleitungen 7a, 7b, 7c ist jeweils ein Druckminderer 9a, 9b, 9c sowie ein Magnetventil 10a, 10b, 10c eingesetzt.

Alle Magnetventile 6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c sind mit ihrem Stellantrieb 11 über eine Steuerleitung 12 einzeln an eine Steuereinheit 13 angeschlossen, über die die einzelnen Ma­ gnetventile 6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c getrennt geöffnet und geschlossen werden können. Dabei ist die Zeit, in der die­ se Magnetventile 6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c geöffnet sind, in der Steuereinheit voreinstellbar.

Werden nun diese Magnetventile 6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c über einen vorgegebenen Zeitraum geöffnet, fließt durch diesel­ ben immer ein Volumenstrom, der genau proportional zur Zeit ist. Die Genauigkeit dieses Volumenstromes kann nun dadurch verbessert werden, daß, wie in der Zeichnung dar­ gestellt, vor jedem Magnetventil 6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c je­ weils ein Druckminderer 5a, 5b, 5c, 9a, 9b, 9c angeordnet ist. Die einzelnen, zu einem Bandschmierkreis 4a, 4b, 4c gehören­ den Magnetventile 6a, 10a; 6b, 10b; 6c, 10c werden nun über die Steuereinheit 13 so lange geöffnet, daß für die einzelnen Bandschmierkreise 4a, 4b, 4c jeweils eine gebrauchsfertige Schmierlösung entsteht, die eine Konzentration von bei­ spielsweise 0,6, 1,0 und 1,4% aufweist. Dabei dauert das Öffnen der Magnetventile 6a, 10a des Bandschmierkreises 4a nur wenige Sekunden. Durch die turbulente Strömung, die in den zu den einzelnen Bandschmierkreisen 4a, 4b, 4c führenden Leitungen 13a, 13b, 13c herrscht, wird die Basislösung durch die normale turbulente Strömung so stark mit dem Wasser vermischt, daß vor den nicht dargestellten Düsen eine ho­ mogene, gebrauchsfertige Schmierlösung in der gewünschten Konzentration vorliegt. Dies hängt damit zusammen, daß die Leitungen 13a, 13b, 13c immer noch mehrere Meter lang sind.

In die Leitungen 13a, 13b, 13c sind ebenfalls Magnetventile 14a, 14b, 14c eingesetzt, die ebenfalls von einem Stellan­ trieb 11 geschaltet werden. Dadurch ist es möglich, die Spritz- und Pausenzeiten der einzelnen Bandschmierkreise 4a, 4b, 4c entsprechend einer optimalen Schmierung zu va­ riieren.

Bedarfsweise kann in die Leitungen 13a, 13b, 13c jeweils eine Mischkammer 15a, 15b, 15c eingesetzt sein, die insbesondere dann verwendet wird, wenn die Länge der Leitungen 13a, 13b, 13c keine ausreichende Durchmischung der Basislösung mit dem Wasser sicherstellt. Bei der Verwendung derartiger Mischkammern 15a, 15b, 15c ist es zweckmäßig, hinter densel­ ben ebenfalls einen Druckminderer 16a, 16b, 16c vorzusehen.

Obwohl in der Zeichnung nur drei Bandschmierkreise 4a, 4b, 4c dargestellt sind, ist es möglich, noch weitere Band­ schmierkreise in entsprechender Ausgestaltung vorzusehen. Für einen Bandschmierkreis, der eine maximale Konzentra­ tion der Schmierlösung erfordert, kann dann direkt die Ba­ sislösung verwendet werden, d. h., für einen Bandschmier­ kreis ist die vorbeschriebene Anordnung nicht erforder­ lich.

In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich, die Magnetventile durch andere, fernsteuerbare Ventile zu ersetzen, die jedoch dann ebenfalls von der Steuereinheit 13 beaufschlagt werden. Ferner ist es mög­ lich, in die Leitungen 3a, 3b, 3c, 7a, 7b, 7c vor dem fern­ steuerbaren Magnetventil 6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c einen Durch­ flußmengenmesser bekannter Bauart anzuordnen. Damit ist es möglich, die pro Zeiteinheit durchströmende Menge der Ba­ sislösung und des Wassers zu erfassen, in einem Rechner auszuwerten und dann über den Rechner die Zeiten, in de­ nen die Magnetventile geöffnet bzw. geschlossen sind, zu steuern, so daß sich in einfacher, einstellbarer Weise die jeweils benötigte Schmierlösung, die auch als soge­ nannte Verschnittlösung bezeichnet werden kann, ergibt. Je nach Bedarf kann dann der jeweilige Druckminderer 5a, 5b, 5c, 9a, 9b, 9c entfallen. Durch diese Anordnung ist es dann möglich, den Verbrauch sowohl der Stammlösung als auch des Wassers des jeweiligen Bandschmierkreises exakt zu erfassen.

Claims (10)

1. Verfahren zur Versorgung der Düsen der Bandschmier­ kreise eines Bandschmiersystems einer Abfüllanlage oder dgl. mit einer gebrauchsfertigen Schmierlösung, bei dem in einer Dosiereinheit ein Schmiermittel und Wasser volumenmäßig in einem vorgegebenen Mischungs­ verhältnis zusammengebracht werden und anschließend die Schmierlösung den Düsen eines Bandschmierkreises zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel mit dem Wasser in der Dosierein­ heit in der für alle Bandschmierkreise maximal erfor­ derlichen Konzentration als Basislösung zusammenge­ mischt und daß die Basislösung vor den einzelnen Band­ schmierkreisen durch zeitlich gesteuertes Öffnen von Ventilen mit weiterem Wasser entsprechend der in dem jeweiligen Bandschmierkreis benötigten Konzentration der gebrauchsfertigen Schmierlösung verdünnt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basislösung bei konstantem Druck von Basislö­ sung und Wasser mit Wasser verdünnt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Basislösung bei reduziertem Druck mit Wasser verdünnt wird.

4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Basislösung und das weitere Wasser in einer Mischkammer zusammengeführt werden.

5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die strömenden Volumina der Basislösung und des Wassers gemessen und in Abhängigkeit der gemessenen Werte über einen Rechner die Öffnungs- und Schließzei­ ten der Ventile gesteuert werden.

6. Vorrichtung zur Versorgung der Düsen der Bandschmier­ kreise eines Bandschmiersystems einer Abfüllanlage oder dgl. mit einer gebrauchsfertigen Schmierlösung, insbe­ sondere zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, bestehend aus einer Dosier­ einheit und einer zu den Düsen eines Bandschmierkreises führenden Leitung, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem Bandschmierkreis (4a, 4b, 4c) in der Lei­ tung (3a, 3b, 3c) ein fernsteuerbares Ventil (6a, 6b, 6c) angeordnet ist, daß hinter dem fernsteuerbaren Ventil (6a, 6b, 6c) eine ebenfalls ein fernsteuerbares Ventil (10a, 10b, 10c) aufweisende Wasserleitung (7a, 7b, 7c) in die Leitung (3a, 3b, 3c) mündet und daß beiden fern­ steuerbaren Ventilen (6a, 10a, 6b, 10b, 6c, 10c) eine ge­ meinsame Steuereinheit (13) zugeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (3a, 3b, 3c, 7a, 7b, 7c) vor dem fern­ steuerbaren Ventil (6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c) ein Druckmin­ derer (5a, 5b, 5c, 9a, 9b, 9c) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (13a, 13b, 13c) eine Mischkammer (15a, 15b, 15c) angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leitung (13a, 13b, 13c) hinter der Mischkam­ mer (15a, 15b, 15c) ein Druckminderer (16a, 16b, 16c) ein­ gesetzt ist.

10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (3a, 3b, 3c, 7a, 7b, 7c) vor dem fern­ steuerbaren Ventil (6a, 6b, 6c, 10a, 10b, 10c) ein Durch­ flußmengenmesser angeordnet ist.