DE4329950A1 - Kunststoff-Hohlprofilteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Hohlprofilteil, bestehend aus zwei ver­ formten, am umlaufenden Rand miteinander verschweißten Platten oder Fo­ lien aus thermoplastischem Material.

Die DE 41 17 197 A1 befaßt sich mit derartigen Hohlprofilteilen und deren Herstellung. Zwei thermoplastische Platten oder Folien werden durch Erwär­ mung plastifiziert und sodann durch Vakuum oder Druck in eine obere bzw. untere Form hineingezogen. Die dadurch gebildeten Halbschalen werden durch Herstellung von Hohlkörpern zusammengeführt und an den umlaufen­ den Rändern verschweißt oder verklebt. Hohlteile dieser Art haben einen weiten Anwendungsbereich, wie in der genannten Druckschrift ausgeführt wird. Allerdings besteht ein gewisser Nachteil darin, daß es Schwierigkeiten bereitet, Beschläge oder Verbindungselemente an den Hohlprofilteilen zu be­ festigen, wenn die Teile miteinander oder mit anderen Teilen verbunden werden sollen, wie es etwa im Möbelbereich der Fall ist. Die relativ dünnwan­ dige Schale gestattet es nicht, Scharniere, insbesondere die weit verbreite­ ten Topfscharniere zu befestigen, wie es etwa bei einem Einsatz als Schrank­ tür erforderlich wäre.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Hohlprofilteil der gat­ tungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln, daß es die dauerhafte Anbrin­ gung von Beschlägen und Befestigungselementen gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in wenigstens eine der Platten eine von außen eintretende Vertiefung eingeformt ist, in der ein Einsatzteil befestigt ist, das die Aufnahme von Befestigungs- oder Montagele­ menten gestattet.

Das Einsatzteil kann aus einem Schaum des thermoplastischen Materials her­ gestellt sein, aus dem auch die Platten bestehen. Es kann sich auch um ein Recyclat dieses Materials handeln. In jedem Falle wäre die Verwendung des selben Materials für die Platten und das Einsatzteil beim späteren Recycling vorteilhaft. In diesem Fall kann das Einsatzteil in die Vertiefung einge­ schweißt werden. Andererseits kann aber das Einsatzteil auch aus anderen Materialien bis hin zu Holz bestehen.

Sofern das Einsatzteil aus einem anderen Material, wie etwa Holz besteht, kann das Einsatzteil mit Hilfe von Holzschrauben oder auch durch eine lösba­ re Verklebung befestigt sein, so daß eine Trennung beim Recycling möglich ist. Zu diesem Zweck kann in der Vertiefung eine trichterförmige Material­ einformung oder auch eine vorgefertigte Bohrung zur leichteren Aufnahme ei­ ner Holzschraube vorgesehen sein. In einem eingesenkten Schraubtrichter hält eine Holzschraube wesentlich besser, auch und insbesondere bei auftre­ tenden Zukräften, als in einem Loch in der ebenen Bodenfläche der Vertie­ fung.

Die Form der Vertiefung und des entsprechenden Einsatzteils richtet sich nach der Form und Funktion des Hohlprofilteils. Bei einer Verwendung des Hohlprofilteils als Frontplatte bzw. Schranktür für Einbauküchen können bei­ spielsweise zwei im innenseitigen Randbereich der Türen von oben nach un­ ten verlaufende, leistenförmige Einsatzteile vorgesehen sein, die einerseits die Aufnahme der Scharniere, andererseits diejenige der Handgriffe, Schlös­ ser, Magnetschnäpper etc. gestatten.

Bei der letztgenannten Verwendung im Rahmen einer Einbauküche kann die Leiste zusätzlich dazu verwendet werden, zwei zusammengehörige, aber ge­ trennt hergestellte Teile, wie etwa eine Schubkastenblende und eine Schranktür miteinander zu verbinden. Die Leiste kann auch eine Lochreihe zum Einhängen von Haken, Körben etc. aufweisen.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.

Fig. 1 ist eine Frontansicht auf ein erfindungsgemäßes Hohlprofilteil in der Form einer Schubkastenblende;

Fig. 2 ist eine entsprechende Darstellung einer Küchenschranktür;

Fig. 3 ist ein waagerechter Schnitt durch die Hohlprofilteile gemäß Fig. 1 und 2;

Fig. 4 ist eine Teilansicht auf ein leistenförmiges Einsatzteil für die Hohlprofilteile gemäß Fig. 3;

Fig. 5 ist ein Querschnitt zu Fig. 4.

Zunächst soll ein Hohlprofilteil anhand von Fig. 1 bis 3 erläutert werden. Wie Fig. 3 zeigt, besteht das Hohlprofilteil aus einer vorderen, die Sichtseite bil­ denden Platte 10 und einer hinteren Platte 12. Die vordere Platte 10 weist eine dekorative Profilierung auf. Der mittlere Bereich 14 ist vorgewölbt. Pa­ rallel zu den mit 16, 18 bezeichneten seitlichen Rändern weist die vordere Platte 10 flache leistenförmige Vertiefungen 20, 22 auf, in die Dekorationslei­ sten 24, 26 eingelassen, insbesondere eingeschweißt oder eingeklebt sind.

An den seitlichen Rändern 16, 18 sind die beiden Platten 10, 12 miteinander verschweißt. Auf der Seite der rückwärtigen Platte 12 sind entlang beiden seitlichen Rändern 16, 18 im Querschnitt rechteckige, insgesamt leistenför­ mige Vertiefungen 28, 30 ausgebildet, die sich über die gesamte Höhe der Hohlprofilteile gemäß Fig. 1 und 2 erstrecken. Die beiden Platten 10, 12 sind in den Bereichen, in denen die rückseitigen Vertiefungen 28, 30 und die vor­ deren Vertiefungen 20, 22 zusammentreffen, ebenfalls miteinander ver­ schweißt. Dadurch wird zusätzliche Stabilität erreicht.

In die beiden rückseitigen Vertiefungen 28, 30 werden leistenförmige Ein­ satzteile 32 eingelegt, die in Fig. 4 und 5 gezeigt sind. Die Einsatzteile 32 sind auf der dem Boden der Vertiefungen 28, 30 zugewandten Seite an den seitlichen Ecken leicht abgerundet. Sie können aus einem Kunststoffschaum, unter Umständen auch aus einem durch Recycling gewonnenen Kunststoff­ schaum des Materials hergestellt werden, aus dem auch die Platten 10, 12 be­ stehen. In diesem Fall besteht die gesamte Schranktür im Falle der späteren "Entsorgung" aus einheitlichem Material.

Die in die Rückseite der Tür gemäß Fig. 1 und 2 eingelassenen leistenförmi­ gen Einsatzteile 32 sind mit einer durchlaufenden Lochleiste 24 ausgestattet. Die Lochleiste ermöglicht das Einhängen von Drahtkörben, Handtuchstangen, Haken etc. auf der Schrankinnenseite.

Im Falle der Fig. 3 ist die rückseitige Platte 12 eben dargestellt. Eine höhere Stabilität läßt sich erzielen, wenn derartige Bereiche leicht eingewölbt sind, da sie sich in diesem Falle weniger leicht eindrücken lassen. Im übrigen kön­ nen auch Versteifungsrippen und -stege an der rückseitigen Platte 12 vorge­ sehen sein.

Claims (6)

1. Kunststoff-Hohlprofilteil, bestehend aus zwei verformten, am umlaufen­ den Rand (16, 18) miteinander verschweißten Platten oder Folien (10, 12) aus thermoplastischem Material, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens ei­ ne der Platten (12) eine von außen eintretende Vertiefung (28, 30) einge­ formt ist, in der ein Einsatzteil (32) befestigt ist, das die Aufnahme von Befe­ stigungs- oder Montageelementen gestattet.

2. Kunststoff-Hohlprofilteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (28, 30) und das Einsatzteil (32) leistenförmig ausgebildet sind.

3. Kunststoff-Hohlprofilteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Einsatzteil (32) aus einem Kunststoffschaum besteht.

4. Kunststoff-Hohlprofilteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzteil (32) aus dem selben Material wie die Platten (10, 12), insbe­ sondere aus durch Recycling gewonnenem Material besteht.

5. Kunststoff-Hohlprofilteil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich­ net, daß das Einsatzteil (32) in die Vertiefung (28, 30) eingeschweißt ist.

6. Kunststoff-Hohlprofilteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß innerhalb der Vertiefung (28, 30) zur Aufnahme eines Einsatzteils (32) aus anderem Material als dem Kunststoff des Hohlprofilteils vorgeformte Bohrtrichter oder Bohrlöcher zur erleichterten Aufnahme von Holzschrauben bei der Befestigung des Einsatzteils ausgebildet sind.