DE4328658A1 - Rohrauskleidung mit geschäumter Innenschicht - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Flächengebilde sind beispielsweise aus der DE-41 03 980 C1 bekannt.

Die Verwendung von Microballoons ermöglicht dabei eine erhebliche Reduzierung des Verbrauchs an Kunst­ harz, so daß hierdurch zunächst eine erhebliche Kosteneinsparung und auch eine Gewichtsreduzierung des gesamten Flächengebildes ermöglicht wird. Zudem wird die Qualität des Flächengebildes verbessert, da im Bereich der Microballoons für das exotherm aus­ härtende Kunstharz eine gute Wärmeabgabe ermöglicht wird, so daß es zu einem gut kontrollierten Aus­ härtevorgang kommt.

Bei der Anwendung der bekannten textilen Flächenge­ bilde zur Rohrinnenauskleidung wird ein aus dem Flächengebilde hergestellter Schlauch in ein Rohr, beispielsweise einen Abwasserkanal, eingezogen. Hierbei treten erhebliche Zugkräfte auf, wobei eine Schwächung des Materials und eine Längenänderung des Materials unerwünscht ist. Umgekehrt soll in ra­ dialer Richtung eine möglichst einfache und präzise Anpassung des Durchmessers des aus dem Flächenge­ bilde hergestellten Schlauchs an den erwarteten Rohrdurchmesser möglich sein.

In vielen Fällen sind die Rohrinnendurchmesser größer als die Nenndurchmesser der Rohre, da Säure­ angriffe, Abplatzungen oder ähnliche Einwirkungen zu einem Materialverlust an der Innenseite des Rohrs und damit zu einer Vergrößerung des lichten Rohr­ durchmessers geführt haben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gat­ tungsgemäßes textiles Flächengebilde dahingehend zu verbessern, daß es eine minimale Längsdehnbarkeit aufweist sowie eine präzise Bestimmung des Nenn­ durchmessers des herzustellenden Schlauchs, wobei eine radiale Dehnbarkeit dieses Schlauchs gegeben ist.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Ausgestaltung gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst.

Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, als Zwischenlage zwischen den beiden äußeren Bahnen uni­ direktionale Fäden in Längsrichtung der Rohraus­ kleidung vorzusehen, so daß die extrem geringe Dehn­ barkeit dieser Glasfasern die Dehnbarkeit des ge­ samten Schlauches in der gewünschten Weise bestimmt.

Es hat sich gezeigt, daß die Fasern sehr gut auf­ schäumen, da in die Zwischenräume der Fasern Micro­ balloons eindringen können, so daß sich insgesamt eine sehr große Volumenzunahme ergibt, die gewünscht ist und gleichzeitig die erwünschte Festigkeit der Fasern in Längsrichtung gegeben ist.

Gleichzeitig können die umfangsmäßig nebeneinander angeordneten unidirektionalen Fasern ihre Abstände zueinander geringfügig ändern, so daß sich ein Flächengebilde ergibt, welches quer zu seiner Längs­ richtung dehnbar ausgebildet ist. Wird aus diesem Flächengebilde ein Schlauch hergestellt, so ist dieser dementsprechend radial dehnbar, um beispiels­ weise in Kanalrohren mit unterschiedlichen Innen­ durchmessern bereichsweise gegenüber seinem Nenn­ durchmesser einen etwas größeren Durchmesser ein­ nehmen zu können.

Bei der Herstellung eines Schlauchs aus dem erfin­ dungsgemäßen textilen Flächengebilde ist die Be­ stimmung des Schlauchdurchmessers auf einfache Weise durch die entsprechende Anzahl von in Längsrichtung angeordneten unidirektionalen Fäden bestimmbar. Der vorgesehene Schlauchdurchmesser läßt sich bei der Verbindung der beiden Längskanten des Flächengebil­ des zu einem Schlauch, beispielsweise beim Vernähen dieser beiden Kanten, exakter bestimmen als durch die reine Wahl der Abmessungen der äußeren Gewebe- oder Gewirkebahnen.

Vorteilhaft können die unidirektionalen Fäden aus einer Vielzahl von einzelnen unidirektionalen Fasern in Form von Monofilamenten bestehen, wobei die Viel­ zahl der Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern für die Microballoons ein optimales Aufschäumver­ halten sicherstellen.

Die unidirektionalen Fäden können auf eine Träger- oder Stützmatte aus ungerichteten Glasfasern auf­ genäht sein, um so einen guten Zusammenhalt der unidirektionalen Fäden in ihrer bevorzugten Aus­ richtung zu ermöglichen. Dies erleichtert die Handhabung der unidirektionalen Fäden bei der Herstellung des textilen Flächengebildes und bei der Handhabung des daraus hergestellten Schlauchs.

Vorteilhaft können dabei die unidirektionalen Fäden trikotartig locker mit der Stütz- oder Haltematte vernäht sein, um die gewünschte radiale Nachgiebig­ keit des Schlauches sicherzustellen.

Bei der Herstellung einer schlauchartigen Rohrinnen­ auskleidung aus dem erfindungsgemäßen Flächengebilde kann vorteilhaft der Anschluß der beiden Längskanten des Flächengebildes geschäftet aneinander erfolgen. Dabei können die beiden äußeren Gewebe-, Gelege- oder Gewirkebahnen in Querrichtung des Flächenge­ bildes über das Maß der unidirektionalen Fäden hinaus verlaufen.

Bei der Verbindung der beiden Längskanten können daher die beiden äußersten unidirektionalen Rand­ bündel nahe benachbart zueinander ausgerichtet werden, während die beiden zusammengefaßten über­ lappenden Bereiche der äußeren Bahnen der einen Längskante des Flächengebildes innen und die beiden äußeren überlappenden Bahnen der anderen Kante des Flächengebildes außen die jeweils andere Kante über­ lappen. Auf diese Weise wird ein stabiler und dichter Verbund erreicht, der gegenüber der Nenn­ dicke der schlauchartigen Rohrinnenauskleidung nur eine geringfügig höhere Dicke aufweist.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 schematisch eine perspektivische An­ sicht auf ein erfindungsgemäßes tex­ tiles Flächengebilde, wobei einige Bereiche weggebrochen sind und

Fig. 2 schematisch einen Querschnitt durch einen Schlauch, der aus dem Flächen­ gebilde gemäß Fig. 1 gebildet ist, wo­ bei die geschäftete Nahtstelle des Schlauches dargestellt ist.

In Fig. 1 ist mit 1 allgemein ein textiles Flächen­ gebilde bezeichnet, welches eine obere Bahn 2, die als Gewebe- oder Gewirkebahn aus Glasfaserfäden aus­ gebildet ist sowie eine gleichartige untere Bahn 3 umfaßt. Zwischen diesen beiden äußeren Bahnen 2 und 3 ist eine Zwischenlage 4 angeordnet, die aus einer Vielzahl unidirektionaler Glasfaser-Monofilamente 5 besteht, wobei die Glasfaser-Monofilamente 5 zu mehreren Fäden 6 zusammengefaßt sind und wobei zwi­ schen den Glasfaser-Monofilamenten 5 aufgeschäumte Microballoons eingebracht sind, die den Erhalt des Volumens und den Zusammenhalt der Zwischenlage 4 unterstützen, welche weiterhin die thermische Iso­ lierfähigkeit des textilen Flächengebildes 1 ver­ bessern, für eine kostengünstige Senkung des be­ nötigten Kunstharzes Sorge tragen und die beim Aushärten des in die Zwischenlage 4 eingebrachten Kunstharzes für optimale Temperaturverhältnisse sorgen.

In Fig. 2 ist das textile Flächengebilde 1 im Quer­ schnitt dargestellt, wobei insbesondere der Bereich der Schäftung dargestellt ist, an dem die beiden Längskanten des Flächengebildes 1 aneinanderliegen, um so einen geschlossenen Schlauch zu bilden. Es ist ersichtlich, daß die beiden äußersten Randfäden 6a von unidirektionalen Monofilamenten 5 nun benachbart sind und nahezu aneinander anliegen und lediglich durch die beiden äußersten Bahnen 2 und 3 voneinan­ der getrennt sind, da die oberen und unteren Bahnen 2 und 3 sich an jeder Kante über die Fäden 6 hinaus erstrecken, so daß insgesamt ein stabiler Verbund im Bereich der Schäftung geschaffen ist, der beispiels­ weise durch Vernähen zusammengehalten werden kann.

Abweichend von dem Ausführungsbeispiel kann ein erfindungsgemäßes Flächengebilde mehr Lagen als die dargestellten beiden äußeren Bahnen 2 und 3 sowie die Zwischenlage 4 aufweisen. So können die Fäden 6 beispielsweise auf eine zusätzliche Stütz- oder Haltematte aufgenäht sein, die beispielsweise aus ungerichteten Glasfasern bestehen kann und eine weitere Schicht des textilen Flächengebildes 1 bilden kann. Je nach den gewünschten Eigenschaften der Rohrinnenauskleidung kann das Flächengebilde 1 auch zusätzliche weitere Schichten umfassen.

Claims (5)

1. Textiles Flächengebilde zur Innenausklei­ dung von Rohrleitungen, mit zwei äußeren, aus Glasfaserfäden gebildeten Gewebe-, Gelege- oder Gewirkebahnen und mit zwischen diesen Bahnen angeordneten Glasfaserbahnen mit ge­ schäumten Microballoons als Zwischenlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage (4) unidirektionale, in Längsrichtung der Rohrauskleidung verlaufende Glasfaserfäden (6) aufweist.

2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß die Fäden (6) aus einer Vielzahl von im wesentlichen parallel verlaufenden Monofilamenten (5) bestehen.

3. Flächengebilde nach Anspruch 1 oder 2, ge­ kennzeichnet durch eine aus ungerichteten Glasfasern bestehende Stützmatte für die uni­ direktionalen Fäden (6).

4. Flächengebilde nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die unidirektionalen Fäden (6) trikotartig locker mit der Stützmatte vernäht sind.

5. Rohrinnenauskleidung, bestehend aus einem textilen Flächengebilde nach einem der vor­ hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die aneinandergrenzenden Kanten des Flächengebildes (1) geschäftet aneinander­ liegen, wobei im Bereich der Schäftung die beiden äußeren Bahnen (2, 3) sich über das Ende der Zwischenlage (4) hinaus erstrecken.