DE4328273C1 - Sonde zur Entnahme von ungestörten Bodenproben - Google Patents
Sonde zur Entnahme von ungestörten BodenprobenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sonde zur
Entnahme von ungestörten Bodenproben nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Derartige Bodenprobenentnahmesonden werden insbesondere bei
der Untersuchung des Untergrundes von Mülldeponien oder bei
der Beprobung von durch Altlasten verseuchtem Erdreich einge
setzt. Bei solchen Untersuchungen ist wesentlich, daß unge
störte Bodenproben entnommen werden, d. h. Bodenproben, die
die tatsächliche Beschaffenheit des Bodens im Hinblick auf
Struktur, Festigkeit, Zusammensetzung und Schichtung wieder
geben. Bodenproben, die durch Einflüsse verschiedenster Art
bei der Entnahme verändert wurden, sind hingegen nur bedingt
brauchbar.
Aus der DE 38 20 924 A1 ist eine Bodenprobenentnahmesonde
für die Rammkernsondierung bekannt, bei der das die Ramm
spitze tragende Verschlußstück mit einer Verriegelungsein
richtung versehen ist, die über Druckluft betätigbar ist.
Solange eine Druckkammer in der Verriegelungseinrichtung des
Verschlußstückes unter hohem Druck gehalten wird, ist das
Verschlußstück über Riegelelemente fest mit dem Sondenrohr
verbunden. Sobald jedoch die Druckkammer entlüftet wird,
löst sich die Verriegelungseinrichtung und das Verschluß
stück wird im Sondenrohr frei verschiebbar. Die Be- und Ent
lüftung der Druckkammer erfolgt dabei über ein Ventil, das
an der der Rammspitze gegenüberliegenden Seite des Verschluß
stückes angebracht ist.
Diese Bodenprobenentnahmesonde hat sich in der Praxis be
währt. Insbesondere zeichnet sich ihre Verriegelungsein
richtung durch eine hohe mechanische Zuverlässigkeit aus.
Nachteilig ist jedoch, daß es bei der Handhabung dieser Bo
denprobenentnahmesonde zu einer Kontamination der Bodenprobe
beim Entnahmevorgang kommen kann. Es hat sich herausge
stellt, daß beim Öffnen des Ventils der Verriegelungseinrich
tung über eine durch das Bohrgestänge in die Probensonde
herabgelassene Lanze eine Verschmutzung des Sondeninnenraums
durch mit der Lanze eingebrachte Schmutzstoffe auftreten
kann. Außerdem ist nicht auszuschließen, daß durch Undichtig
keiten im Bohrgestänge von außen Gase oder Flüssigkeiten in
das Bohrgestänge eindringen und von dort in das Sondeninnere
gelangen können. Ferner muß damit gerechnet werden, daß bei
den heftigen Rammstößen, mit denen die Sonde in das Erdreich
eingetrieben wird, im Bohrgestänge haftende Schmutzstoffe
sich ablösen und in das Sondeninnere hineinfallen.
Deshalb kann bei der in der DE 38 20 924 A1 beschriebenen
Bodenprobenentnahmesonde nicht mit Sicherheit gewährleistet
werden, daß das Kernrohr zum Zeitpunkt der Bodenprobenauf
nahme in einem vollständig dekontaminierten bzw. schmutz
freien Zustand vorliegt. Auch eine nachträgliche Verschmut
zung der bereits im Kernrohr aufgenommenen Bodenprobe kann
nicht ausgeschlossen werden. Unbefriedigend ist, daß daher
die aus der Bodenprobe gewonnenen Analyseergebnisse grund
sätzlich mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind, da
in der Regel nach der Entnahme nicht feststellbar ist, ob es
sich bei der Bodenprobe um eine ordnungsgemäße, ungestörte
Bodenprobe oder um eine beim Entnahmevorgang nachträglich
kontaminierte Bodenprobe handelt.
Weiter ist bereits ein Probennehmer bekannt
(DE 25 31 446 A1), welcher ein rohrförmiges Gehäuse für ein
Probenrohr mit einem Oberteil, an welchem der Probenehmer
aufgehängt ist, und einen Unterteil aufweist, welches einen
Schneidfuß mit einem von diesem umgebenen, im Innenraum
eines in das Gehäuse eingesetzten Probenrohrs mündenden
Einlaß aufweist. Weiter ist eine zwischen dem Einlaß und dem
Probenrohr am Oberteil und am Unterteil angebrachte Ver
schlußeinrichtung mit zwischen einer Haltestellung, in
welche der Innenraum des Gehäuses gegenüber dem Einlaß
abgesperrt ist, und einer Freigabestellung, in welcher der
Innenraum des Gehäuses gegenüber dem Einlaß geöffnet ist,
bewegbaren Flügeln vorgesehen, wobei das Oberteil und das
Unterteil aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind
und am jeweils anderen der beiden Teile eine mit diesem
bewegbare Betätigungseinrichtung für die Verschlußflügel
vorgesehen ist, mittels welcher diese bei der Relativbewe
gung der beiden Teile aufeinander zu in die Freigabestellung
und bei der Bewegung der beiden Teile voneinander weg in
einer schneidenden Bewegung durch im Probenehmer vorhandenes
Material hindurch in die Haltestellung bewegbar sind. Ein
etwa kegelstumpfförmiges Kopfteil ist mit einem Gewinde auf
das obere Ende des ersten Rohrteils geschraubt und hat am
verjüngten oberen Ende ein Innengewinde zum Anschrauben am
Ende eines massiven Bohrgestänges. Ferner besitzt das Kopf
teil im Innern des Gehäuses mündende Durchlässe und ein
Rückschlagventil für die Druckentlastung des Gehäuses.
Da bei diesem bekannten Probenehmer kein Bohrgestänge
verwendet wird, durch welches das Innere verunreinigt werden
könnte, besteht hier kein Kontaminationsproblem. Allerdings
ist dadurch auch eine Betätigung bzw. Beeinflussung der
bewegbaren Flügel von außen nicht möglich.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sonde
zur Bodenprobenentnahme der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, mit der zuverlässig ungestörte, d. h. beim Entnahme
vorgang nicht in irgendeiner Art veränderte Bodenproben ent
nommen werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Sonde gemäß der Oberbegriff des Anspruchs 1
durch die Merkmale des kennzeich
nenden Teils des Anspruches 1.
Durch den Dichtflansch im oberen Bereich des Sondenrohres
wird erreicht, daß sowohl eine Kontamination des Kernrohres
vor der Aufnahme der Bodenprobe als auch eine nachträgliche
Kontamination der Bodenprobe durch von oben in den Kernrohr
bereich eintretende Schmutzstoffe, Flüssigkeiten, Gase und
dergleichen mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Das
nur in eine Richtung durchgängige Ablaßventil im Dicht
flansch gewährleistet, daß das Sondenrohrvolumen zwischen
Dichtflansch und Verschlußstück beim Probenentnahmevorgang
zwar entlüftbar, jedoch nicht belüftbar ist, so daß auch bei
der Verschiebung der Verriegelungseinrichtung keine Fremdga
se durch den Dichtflansch in den Bereich der Probe gelangen
können. Damit wird durch den Dichtflansch sowohl eine Ver
schmutzungen des Sondeninnenraumes vor der Probenentnahme
als auch eine Verschmutzung der Probe während des Entnahme
vorganges ausgeschlossen. Gleichwohl kann durch die flexible
Druckgasleitung mittels einer durch das Bohrgestänge von
außen eingeführten Sonde eine problemlose Entriegelung des
Verschlußstückes vorgenommen werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die
Unteransprüche gekennzeichnet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert, in der die einzige Figur eine Schnitt
darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Sonde
zeigt.
Eine Sonde 1 zur Entnahme von Bodenproben weist ein oberes
Sondenrohr 31 und ein unteres Sondenrohr 38 auf, welche über
eine Anschlußhülse 36 koaxial miteinander verbunden sind.
Ein Reduzierstück 32 ist mit dem oberen Ende des Sondenroh
res 31 verschraubt oder verschweißt und weist einen koni
schen Abschnitt auf, der in einen rohrförmigen Anschlußstut
zen 33 verminderten Durchmessers übergeht. Der Anschlußstut
zen 33 ist mit einer Verbindungsbuchse 34 verschweißt, die
ein Innengewinde 35 aufweist, über das die Sonde 1 mit einem
nicht dargestellten Bohrgestänge verschraubt werden kann.
Das obere Sondenrohr 31 ist an seinem oberen Ende mit einem
Dichtflansch 60 verschlossen. Der Dichtflansch 60 weist eine
Zentralbohrung 61 auf, in die ein in den konischen Abschnitt
des Reduzierstücks 32 hineinragendes Ansatzstück 43 abdich
tend eingeschraubt ist. In das Ansatzstück 43 ist ein Ventil
14 eingesetzt, an dessen unterem Ende ein in das obere Son
denrohr 31 hineinverlaufender Druckschlauch 62 angeschlossen
ist.
Der Dichtflansch 60 weist ferner ein Rückschlagventil 63
auf, das bei einem Druckaufbau im Sondenrohr 31, 38 als Über
druckventil wirkt und verhindert, daß sich im Sondenrohr 31,
38 ein unzulässig hoher Druck aufzubauen vermag.
In das untere Sondenrohr 38 ist ein koaxiales Probenentnahme
rohr 37 eingesetzt, das einen Innendurchmesser aufweist, der
im wesentlichen dem Innendurchmesser des oberen Sondenrohres
31 entspricht.
An das untere Ende des unteren Sondenrohrs 38 ist eine Ramm
schneide 39 nach Art einer Überwurfmutter aufgeschraubt, die
das Probenentnahmerohr 37 axial feststehend im unteren Son
denrohr 38 hält. Dabei sind zwischen der Rammschneide 39 und
der Außenoberfläche des Probenentnahmerohrs 37 Dichtungen 40
vorgesehen, die ein unerwünschtes Eindringen von Verunreini
gungen, insbesondere von kontaminiertem Wasser in das Proben
entnahmerohr 37 durch die Schraubverbindung zwischen Ramm
schneide 39 und unterem Sondenrohr 38 verhindern.
In die ringförmige Rammschneide 39 ist das Verschlußstück 12
eingesetzt, das an seinem vorderen Ende eine kegelförmige
Rammspitze 41 aufweist und im Bereich der Rammschneide 39
mit einer Verriegelungseinrichtung versehen ist, mit der das
Verschlußstück 12 axial feststehend mit der Rammschneide 39
verriegelbar ist.
Die Verriegelungseinrichtung des Verschlußstückes 12 der
Sonde 1 ist in der DE 38 20 924 A1
beschrieben.
An die Rammspitze 41 des Verschlußstückes 12 schließt sich
nach oben ein Zylinder 13 an, in dem axial verschieblich ein
Steuerschieber 9 eingesetzt ist. Der Steuerschieber 9 ist im
Zylinder 13 bis zu einem Anschlag 42 nach oben verschiebbar.
Der Steuerschieber 9 umfaßt einen annähernd topfförmigen
Steuerkolben 10, der im Zylinder 13 einen Druckraum 15 dicht
abschließt. Am Außenumfang des Steuerkolbens 10 ist eine
Steuerfläche 16 mit axial verlaufender Steuerkurve ausge
bildet, deren oberer Bereich als Ringnut ausgebildet ist.
In der oberen Stirnwand 25 des Steuerkolbens 10 ist ein An
schlußteil 64 fest eingeschraubt, über das der Druckschlauch
62 mit dem Druckraum 15 in Verbindung steht. An der dem An
schlußteil 64 gegenüberliegenden Seite des Steuerkolbens ist
in diesen eine Lochplatte 44 eingeschraubt, die eine axial
verlaufende Verbindungsstange 23 trägt, an deren unterem
Ende ein Entriegelungskolben 20 angebracht ist.
Der Entriegelungskolben 20 ist abdichtend in einen Hilfszy
linder 19 eingesetzt, den er in eine Druckkammer 21 und eine
Ausgleichskammer 22 unterteilt. Die Verbindungsstange 23,
durch die sich eine axiale Durchgangsbohrung 26 hindurch
erstreckt, um den Ausgleichsraum 22 mit dem Druckraum 15 zu
verbinden, ist dabei gleitend und dicht in eine entsprechen
de Bohrung in der oberen Stirnwand des Hilfszylinders 19
eingesetzt.
In der Umfangswand des Zylinders 13 sind radiale Bohrungen
30 vorgesehen, in die Riegelkugeln 11 eingesetzt sind, die
in ihrer in Fig. 1 dargestellten Verriegelungsstellung in
eine in der Innenumfangsfläche der Rammschneide 39 vorgesehe
ne Rastnut 45 eingreifen, um das Verschlußstück 12 gegen
eine unerwünschte axiale Verschiebung sicher in der Ramm
schneide 39 bzw. dem Probenentnahmerohr 37 zu halten.
Durch das am vorderen Ende des unteren Sondenrohres 38 ein
gesetzte Verschlußstück 12 und den am oberen Ende des oberen
Sondenrohres 31 vorhandenen Dichtflansch 60 wird ein gegen
über der Außenumgebung der Sonde und dem Inneren des Redu
zierstücks 32 gas- und flüssigkeitsdicht abgeschlossener Son
deninnenraum 65 geschaffen, durch den sich der spiralförmige
Druckschlauch 62 in Axialrichtung hindurcherstreckt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Sonde 1 zur Entnahme ei
ner Bodenprobe ist wie folgt:
Um die Sonde 1 für die Entnahme einer Bodenprobe vorzuberei ten, wird zunächst das Probenentnahmerohr 37 in das untere Sondenrohr 38 eingesetzt. Das Bodenprobenentnahmerohr 37 be steht vorzugsweise aus einem gegen Chemikalien, zumindest gegen die zu erwartenden Chemikalien resistenten Kunststoff und es wird überprüft, daß die Innenfläche des Probenent nahmerohres 37 sowie die Innenfläche des oberen Sondenrohres 31 und die zum Sondenrohrinnenraum 65 gewandten Stirnflächen des Dichtflansches 60 und des Verschlußstückes 12 in dekontaminiertem Zustand sind.
Um die Sonde 1 für die Entnahme einer Bodenprobe vorzuberei ten, wird zunächst das Probenentnahmerohr 37 in das untere Sondenrohr 38 eingesetzt. Das Bodenprobenentnahmerohr 37 be steht vorzugsweise aus einem gegen Chemikalien, zumindest gegen die zu erwartenden Chemikalien resistenten Kunststoff und es wird überprüft, daß die Innenfläche des Probenent nahmerohres 37 sowie die Innenfläche des oberen Sondenrohres 31 und die zum Sondenrohrinnenraum 65 gewandten Stirnflächen des Dichtflansches 60 und des Verschlußstückes 12 in dekontaminiertem Zustand sind.
Anschließend wird das am vorderen Ende des Druckschlauchs 62 ange
brachte Anschlußteil 64 in die Bohrung der oberen Stirnwand
25 des Steuerkolbens 10 abdichtend eingesetzt und das Ver
schlußstück 12, dessen Steuerschieber 9 sich in seiner Frei
gabestellung befindet, soweit in die Rammschneide 39 einge
schoben, bis die Riegelkugeln 11 gegenüber der Rastnut 45
der Rammschneide 39 liegen. Daraufhin wird der Druckraum 15
über den Druckschlauch 62 und das Ventil 14 mit Druckluft
beaufschlagt, indem ein in der Zeichnung nicht dargestellter
Druckluftanschluß einer externen Druckluftquelle an das mit
dem Ventil 14 versehene Ansatzstück 43 angesetzt und
Druckluft zugeführt wird. Dabei verschiebt sich der Steuerschieber
9 in seine Sperrstellung und drückt die Riegelkugeln 11 in
die Rastnut 45 hinein. Gleichzeitig baut sich in der Druck
kammer 21 des Hilfszylinders 19 ein Entriegelungsdruck auf.
Sobald im Druckraum 15 des Verschlußstückes 12 der gewünsch
te Haltedruck, z. B. 8 bar, aufgebaut ist, ist das Verschluß
stück 12 so fest in der Rammschneide 39 verriegelt, daß es
auch bei schweren Rammstößen axial nicht verschoben werden
kann. Jetzt kann der Druckluftanschluß vom Ansatzstück 43
des Dichtflansches 60 entfernt werden, wobei das Ventil 14
schließt und damit den Haltedruck im Druckraum 15 aufrecht
erhält.
Damit ist die Sonde 1 für die Entnahme einer Bodenprobe vor
bereitet.
Jetzt wird die Sonde 1 über die Verbindungsbuchse 34 an ein
in der Zeichnung nicht dargestelltes Bohrgestänge angeschlos
sen. Die Sonde 1 kann dann entweder durch ein zuvor gebohr
tes Bohrloch auf die zu untersuchende Bodenschicht herab
gelassen werden, oder als Rammsonde unmittelbar durch das
über der zu untersuchenden Bodenschicht liegende Erdreich
bis in die gewünschte Tiefe eingetrieben werden. Eine dritte
Methode besteht darin, die Sonde mit der sogenannten "Vibra
tionstechnik" bei etwa 5000 Vibrationen pro Minute abzusen
ken.
Bei der zu untersuchenden Bodenschicht kann es sich bei
spielsweise um eine mineralische Dichtungsschicht unterhalb
von Deponien oder Altstandorten handeln, so daß die Sonde 1
beim Niederbringen hochkontaminiertes, verseuchtes Erdreich
durchdringen muß.
Sobald sich die Sonde 1 in der gewünschten Tiefe oberhalb
der zu beprobenden Bodenschicht befindet, wird das Ventil 14
am Dichtflansch 60 mittels einer einfachen, durch das Bohrge
stänge geführten Lanze geöffnet, so daß die Druckluft aus
dem Druckraum 15 des Verschlußstücks 12 über den Druck
schlauch 62 und das Ventil 14 in das Bohrgestänge entweicht.
Der Steuerschieber 9 verschiebt sich nun infolge seines Ei
gengewichts und dem in der Druckkammer 21 auf den Entriege
lungskolben 20 wirkenden Entriegelungsdruck nach unten, so
daß die im Steuerschieber 9 vorgesehene Ringnut den Riegelku
geln 11 gegenüberliegt.
Daraufhin wird die Sonde 1 weiter in den Boden eingetrieben,
wobei das Verschlußstück 12 relativ zur Sonde 1 durch das
Probenentnahmerohr 37 nach oben verschoben wird. Die Riegel
kugeln 11 werden dabei aus der Rastnut 45 der Rammschneide
39 heraus- und radial nach innen in die Ringnut des Steuer
schiebers 9 hineingeschoben, so daß das Verschlußstück 12
ohne weiteres durch das Probenentnahmerohr 37 nach oben glei
ten kann.
Das Rückschlagventil 63 am Dichtflansch 60 verhindert dabei,
daß sich im Sondenrohrinnenraum 65 ein unerwünschter Über
druck aufbaut, der die Aufwärtsbewegung des Verschlußstückes
12 behindern würde.
Sobald sich das Verschlußstück 12 in seiner in der Figur mit
gestrichelten Linien angedeuteten oberen Stellung befindet
und das Probenentnahmerohr 37 mit der gewünschten Bodenprobe
gefüllt ist, wird der nicht dargestellte Druckluftanschluß
der externen Druckluftquelle durch das Bohrgestänge herabge
lassen und wieder auf das Ventil 14 aufgesetzt, wodurch die
ses geöffnet und der Druckraum 15 erneut mit Druckluft beauf
schlagt wird. Dabei drückt der sich in seine Sperrstellung
bewegende Steuerschieber 9 die Riegelkugeln 11 in eine ent
sprechende Rastausnehmung 50 an der Innenfläche im oberen
Bereich des oberen Sondenrohrs 31. Das Verschlußstück 12 ist
dann im oberen Sondenrohr 31 verriegelt, so daß die Sonde 1
mit der Bodenprobe aus dem Bohrloch herausgezogen werden
kann. Die Bodenprobe wird dabei durch ein zwischen der Ramm
spitze 41 des Verschlußstücks 12 und der Bodenprobe auftre
tendes Vakuum in der Sonde 1 festgehalten.
Nach dem Herausziehen der Sonde 1 aus dem Bohrloch kann der
Sondenrohrinnenraum 65 entweder über ein in der Zeichnung
nicht dargestelltes Belüftungsventil oder durch Öffnen des
Rückschlagventils 63 belüftet werden.
Mit der Sonde 1 läßt sich auf diese Weise eine mit Sicher
heit ungestörte Bodenprobe entnehmen, da sämtliche bei der
Sonde gemäß DE 38 20 924 A1 bekannten Verunreinigungsmöglichkeiten
nunmehr ausgeschlossen sind: Durch den das obere Son
denrohr 31 hermetisch abschließenden Dichtflansch 60 sowie
die Druckschlauchverbindung 62 ist ausgeschlossen,
- - daß bei der Vorbereitung der Sonde 1 eine Kontamination des Sondenrohrinnenraums 65 durch den externen Druckluft anschluß erfolgt, da dieser nicht in den Sondenrohrinnen raum 65 gelangt,
- - daß beim Niederbringen, Beproben und Hochziehen der Sonde durch das Bohrgestänge eintretende Verunreinigungen, bei spielsweise kontaminierte Flüssigkeiten von oben in den Sondenrohrinnenraum 65 gelangen,
- - daß beim Öffnen des Ventils 14 durch die im Bohrgestänge herabgelassene Lanze Verunreinigungen in den Sondenrohr innenraum 65 eingebracht werden können, und
- - daß die beim Entriegeln des Verschlußstückes 12 aus dem Druckraum 15 entweichende Druckluft den Sondenrohrinnen raum 65 durchströmt und diesen dabei mit Ölrückständen oder dergleichen verschmutzt.
Claims (6)
1. Sonde zur Entnahme von ungestörten Bodenproben mit einem
äußeren Sondenrohr (31, 38), welches einen
Anschlußstutzen (34) zum Anschluß an ein Bohrgestänge
aufweist, wobei durch das Bohrgestänge eine Lanze
führbar ist, und mit einem im Sondenrohr (31, 38)
koaxial angeordneten Kernrohr (37) zur Aufnahme der
Bodenprobe, mit einem eine Rammspitze (41) aufweisenden
Verschlußstück (12), das mit einer mit dem Sondenrohr
(31, 38) zusammenarbeitenden, vermittels der Lanze
fernbetätigt lösbaren, mit Druckgas beaufschlagbaren
Verriegelungseinrichtung versehen ist, wobei das
Verschlußstück (12) in einer Sperrstellung der
Verriegelungseinrichtung am vorderen, unteren Ende des
Sondenrohres (31, 38) durch Druck gehalten ist, und in
einer Freigabestellung der Verriegelungseinrichtung im
Sondenrohr (31, 38) nach Druckentlastung durch Öffnen
eines Ventils (14) frei verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sondenrohr (31, 38) oberhalb des Kernrohres (37)
mit einem Dichtflansch (60) versehen ist, der das
Sondenrohr (31, 38) von oben her gas- und flüssigkeits
dicht abschließt und mit einem Ablaßventil (63) versehen
ist, über das bei einer Aufwärtsverschiebung des
Verschlußstückes (12) im Sondenrohr (31, 38) zwischen
Dichtflansch (60) und Verschlußstück (12) befindliches
Gas ablaßbar ist, und daß sich zwischen dem Dichtflansch
(60) und der Verriegelungseinrichtung des Verschluß
stückes (12) eine flexible Druckgasleitung (62)
erstreckt, durch welche Druckgas nach Öffnen des Ventils
(14) durch die in das Bohrgestänge eingeführte Lanze aus
dem Verschlußstück (12) ablaßbar ist.
2. Sonde nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungseinrichtung einen Zylinder (13),
einen im Zylinder (13) axial abdichtend verschieblichen
Steuerschieber (9) und vom Steuerschieber (9)
beaufschlagte, mit Rastelementen (45) am Sondenrohr (31,
38) in Eingriff bringbare Riegelelemente (11) aufweist,
wobei der vom Steuerschieber (9) und vom Zylinder (13)
abdichtend umschlossene Druckraum (15) über das Ventil
(14) mit Druckluft beaufschlagbar ist und sich die
Verriegelungseinrichtung bei Vorliegen eines Überdrucks
im Druckraum (15) in Sperrstellung und ansonsten in
Freigabestellung befindet, und wobei die flexible
Druckgasleitung (62) einerseits im Druckraum (15) des
Verschlußstückes (12) mündet und andererseits durch den
Dichtflansch (60) hindurchgeführt ist.
3. Sonde nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (14) an der oberen Stirnseite des Dicht
flansches (60) angebracht ist.
4. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (14) mit einer Druckgasquelle koppelbar
ist und im gekoppelten Zustand geöffnet, im ungekoppel
ten Zustand geschlossen ist.
5. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckgasleitung (62) als Spiralschlauch ausge
bildet ist.
6. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ablaßventil (63) als Überdruckventil, insbe
sondere als Rückschlagventil ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328273 DE4328273C1 (de) | 1993-08-23 | 1993-08-23 | Sonde zur Entnahme von ungestörten Bodenproben |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934328273 DE4328273C1 (de) | 1993-08-23 | 1993-08-23 | Sonde zur Entnahme von ungestörten Bodenproben |
Publications (1)
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DE4328273C1 true DE4328273C1 (de) | 1994-11-10 |
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ID=6495788
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DE19934328273 Expired - Fee Related DE4328273C1 (de) | 1993-08-23 | 1993-08-23 | Sonde zur Entnahme von ungestörten Bodenproben |
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DE (1) | DE4328273C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19625125C1 (de) * | 1996-06-13 | 1997-06-05 | Lla Umwelttechnische Analytik | Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme von Bodenproben |
CN108225820A (zh) * | 2018-03-09 | 2018-06-29 | 南安市创培电子科技有限公司 | 一种土壤检测用采样处理装置 |
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-
1993
- 1993-08-23 DE DE19934328273 patent/DE4328273C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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