DE4327872A1 - Verfahren zum Abtrennen von Monochloressigsäure durch Rektifikation - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von Monochloressigsäure durch RektifikationInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/42—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C51/43—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
- C07C51/44—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von
Monochloressigsäure (MCE) aus einem Gemisch aus Essigsäure (ES),
Monochloressigsäure (MCE), Dichloressigsäure (DCE) und Trichloressigsäure
(TCE), das bei der Chlorierung von Essigsäure gebildet wird. Die genannte Säure
findet vielfältige Verwendung, z. B. zur Herstellung von Carboxymethylcellulose,
Hydroxyessigsäure, Aminoessigsäure (Glycin) sowie als Synthesebaustein für viele
Stoffe, wie beispielsweise Arzneimittel, Pflanzenschutzmittel, Farbstoffe sowie
Gerberei- und Textilhilfsmittel.
Bei der Herstellung von Monochloressigsäure wird nach der Chlorierung die nicht
umgesetzte Essigsäure abdestilliert und dann der überwiegend MCE und wenig
DCE enthaltende Rückstand meist einer Schmelzkristallisation unterworfen. Hierbei
scheidet sich in einer diskontinuierlichen mehrstufigen Kristallisation ein Großteil der
reinen MCE ab, während die DCE mit MCE und gegebenenfalls TCE ein binäres
bzw. ternäres Eutektikum bildet, das etwa 50% MCE enthält, für das es
größtenteils keine wirtschaftliche Verwertung gibt und das daher einer Entsorgung
zugeführt werden muß.
Es ist ferner bekannt, MCE in Gegenwart von Wasserstoff katalytisch zu reinigen.
Dabei wird die DCE durch Chlorabspaltung in Monochloressigsäure umgewandelt.
Das Chlor bildet HCL. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß der chemische
Prozeß aufwendiger als die Schmelzkristallisation ist, da er zusätzlich Wasserstoff
und Edelmetall-Katalysatoren benötigt. Darüber hinaus wird mit dieser Technik eine
MCE gewonnen, die die vergleichsweise hohe Qualität der durch
Schmelzkristallisation gereinigten MCE nicht erreicht.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Monochloressigsäure durch Rektifikation des Gemisches aus Essigsäure,
Monochloressigsäure, Dichloressigsäure und Trichloressigsäure in einer Kolonne
mit geordneten, aus Kohlenstoff bestehenden Packungen abgetrennt wird.
Die Rektifikation kann bei Drucken zwischen 50 und 800 hPa und in Gegenwart
eines Inertgases in einer oder mehreren Kolonnen kontinuierlich oder
diskontinuierlich durchgeführt werden. Die Rektifikation kann mit einer
Schmelzkristallisation oder einem katalytischen Dechlorierungsverfahren in
Gegenwart von Wasserstoff kombiniert werden. Die Rektifikation kann in einer
Kolonne durchgeführt werden, deren Packung aus einem
kohlenstoffaserverstärkten Kohlenstoff aufgebaut ist, der aus einem Füller aus der
Gruppe Kohlenstoffasern oder Kohlenstoffgarne, die durch textile Bindungen
miteinander verknüpft sind, und einem Matrixkohlenstoff besteht.
Gegenüber der Schmelzkristallisation, hat das erfindungsgemäße Verfahren die
nachstehend genannten Vorteile:
Die MCE kann aus dem Rohgemisch fast vollständig durch Rektifikation mit sehr
guter Ausbeute abgetrennt werden, so daß kein an MCE-reiches "Eutektikum"
übrigbleibt, das entsorgt werden muß.
Man kann das gesamte Gemisch nach der Chlorierung, d. h. mit der nicht
umgesetzten Essigsäure, direkt der erfindungsgemäßen Rektifikation unterwerfen
und braucht nicht wie bei der Schmelzkristallisation die störende Essigsäure
gesondert abzutrennen.
Der Prozeß kann kontinuierlich betrieben werden, was im Hinblick auf die
gleichbleibende Produktqualität, Arbeitssicherheit und Hygiene sowie ökonomischer
und ökologischer Gesichtspunkte von Vorteil ist.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch in Kombination mit
einer Schmelzkristallisation betrieben werden, um zum Beispiel das Eutektikum im
Hinblick auf die MCE-Rückgewinnung aufzuarbeiten. Ferner kann das
erfindungsgemäße Verfahren auch zur Reinigung von MCE-Gemischen verwendet
werden, die auf anderen Synthesewegen hergestellt wurden. Bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Trennverfahrens mit der aus Kohlenstoff gefertigten
Packung sollte vorteilhafterweise im Vakuum gearbeitet werden.
Der Begriff Kohlenstoff in dieser Beschreibung gilt gleichermaßen für nicht
graphitierten wie graphitierten Kohlenstoff. Als besonders gut geeignet zur
Durchführung der schwierigen MCE- und DCE-Trennung erwies sich eine
geordnete Kohlenstoffpackung, die auf folgende Weise hergestellt wurde:
Ein graphitiertes Stapelfasergewebe auf Basis PAN-Fasern mit den folgenden
textilen Eigenschaften, Faserdichte 1,70 g/cm3, Garntiter 140 tex, textile Bindung
Köper 2/2, Zugkraft des Gewebes nach DIN 53 857 500 N, Flächengewicht
235 g/m2 wurde mit 50% eines Phenolharzes, bezogen auf das Gewicht des
Gewebes, imprägniert. Das imprägnierte Gewebe wurde in einer Gesenkpresse bei
einem Preßdruck von beginnend bei 0,5 MPa und bei 2 MPa endend in die
gewünschte Form gebracht und anschließend in derselben Presse bei einer
Temperatursteigerung von Raumtemperatur auf 150°C gehärtet. Zur Erleichterung
beim Entformen wurden zwischen Gewebe und die Teile der Preßform dünne
Kunststoffolien gelegt. Die Preßform bestand aus einer ebenen Matrizen- und einer
ebenen Patrizenplatte, in die unter einem Winkel von 600 zur Längsachse
dreieckförmige Ausfräsungen mit einer Tiefe von 2 mm und einem Abstand der
Basisspitzen von 3 mm eingefräst waren. Die entformten, gehärteten CFK-
Gewebeprofile wurden sodann in einem Ofen unter Sauerstoffausschluß mit einem
Temperaturgradienten von 15°C/h bis zu einer Temperatur von 1000°C
carbonisiert.
Die Halteringe, die die Packung entlang der Mantelfläche umgaben und
zusammenhielten, wurden aus einem aus Endlosfaserbündeln gewebten
Kohlenstoffgewebe in ähnlicher Weise hergestellt. Das Gewebe wird durch folgende
Daten charakterisiert:
Faserdichte 1,75 bis 1,80 g/cm3, Garntiter 200 tex, textile Bindung Köper 2/2,
Zugkraft des Gewebes nach DIN 53 857 3500 N, Flächengewicht 240 g/cm3. Das
ebenfalls mit 50 Gew.-% Phenolharz imprägnierte Gewebeprepreg wurde in Streifen
mit einer Breite von 25 mm und einer Länge von 160 mm geschnitten. Die Streifen
wurden zusätzlich im Abstand von ca. 10 mm von ihrer breiten Seite her ca. 5 bis
8 mm eingeschnitten, damit Lamellen entstanden, die später nach außen gebogen
werden konnten. Die so zugeschnittenen Streifen wurden sodann über einen
feuerfesten und im unteren Teil zylindrischen und im oberen Teil konisch nach
außen sich öffnenden Kern gewickelt. Im zylindrischen Teil entsprach der Kern dem
Packungsdurchmesser und im oberen Teil am Konusende dem Innendurchmesser
der die Packung später aufnehmenden Kolonne. Beim Aufwickeln des
Gewebestreifens auf den Kern wurden die durch das Einschneiden entstandenen
Lamellen durch die obere konische Erweiterung des Kerns nach außen gebogen
und in ihrer Lage fixiert. Danach wurde wie im Vorstehenden beschrieben gehärtet,
carbonisiert und dann entformt.
Aus den carbonisierten Gewebeprofilen wurden sodann den Maßen der geordneten
Packung (Durchmesser 50 mm, Höhe 54 mm) entsprechend kleine Platten bzw.
Lamellen in der Weise geschnitten, daß die zick-zack-förmigen Profile im Winkel von
60° zu ihrer unteren Kante verliefen. Sodann wurden die zugeschnittenen Teile so
zur Form der Packung zusammengesetzt, daß die Profile sich jeweils kreuzend
aneinander lagen, so daß eine Vielzahl von schräg von oben nach unten oder
umgekehrt kreuzweise verlaufenden Kanälen entstand. Über die
zusammengesetzten Teile wurden zwei bis drei Halteringe geschoben und mit
Graphitstiften arretiert.
Die so hergestellten Kohle-Gewebepackungen wurden in den nachstehenden
Beispielen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren im einzelnen erläutert wird,
zur MCE-Rektifikation eingesetzt.
In einer aus vier Schüssen von je 1 m Höhe und 50 mm Durchmesser bestehenden
Glaskolonne, die mit 60 geordneten Einzelgewebe-Kohlenstoff-Packungen
ausgerüstet war (Einzelpackungsdurchmesser = 50 mm, Höhe = 54 mm), wurde
ein Gemisch mit der folgenden Zusammensetzung kontinuierlich rektifiziert:
Monochloressigsäure 96,50 Gew.-%
Dichloressigsäure 3,50 Gew.-%
Trichloressigsäure < 0,1 Gew.-%
Essigsäure < 0,1 Gew.-%
Wasser < 0,1 Gew.-%.
Monochloressigsäure 96,50 Gew.-%
Dichloressigsäure 3,50 Gew.-%
Trichloressigsäure < 0,1 Gew.-%
Essigsäure < 0,1 Gew.-%
Wasser < 0,1 Gew.-%.
Das die vorstehend genannte Zusammensetzung enthaltende Gemisch wurde in
Gegenwart von Stickstoff bei einem Druck von 400 hPa und einer Sumpftemperatur
von 160°C bei zwei verschiedenen Rücklaufverhältnissen gefahren.
Bei einem Rücklaufverhältnis von R/E = 10 : 1 wurde im stationären Zustand ein
Kopfprodukt mit einer MCE-Reinheit von 99,8 Gew.-% gewonnen
- - bei einer Einspeisung in 3 m Höhe von 278,3 g/h,
- - bei einer Abnahme am Kopf der Kolonne von 250,0 g/h
- - und einer Sumpfentnahme von 28,3 g/h.
Die MCE-Ausbeute betrug 92,9%.
Bei einem Rücklaufverhältnis von R/E - 5 : 1 wurde im stationären Zustand ein
Kopfprodukt mit einer MCE-Reinheit von 99,7 Gew.-% gewonnen
- - bei einer Einspeisung in 3 m Höhe von 460,0 g/h
- - bei einer Abnahme am Kopf der Kolonne von 436,1 g/h
- - und einem Sumpfanfall von 23,9 g/h.
Die MCE-Ausbeute betrug 97,9%.
Mit Hilfe der im Beispiel 1 beschriebenen Rektifizierapparatur mit gleicher
Kohlenstoffpackung wurde ein Essigsäure-Chlorierungsgemisch mit der
nachstehenden Zusammensetzung kontinuierlich rektifiziert:
Monochloressigsäure 84,6 Gew.-%
Dichloressigsäure 2,9 Gew.-%
Trichloressigsäure < 0,1 Gew.-%
Essigsäure 12,5 Gew.-%
Wasser <0,1 Gew.-%.
Monochloressigsäure 84,6 Gew.-%
Dichloressigsäure 2,9 Gew.-%
Trichloressigsäure < 0,1 Gew.-%
Essigsäure 12,5 Gew.-%
Wasser <0,1 Gew.-%.
Dieses Gemisch wurde in Gegenwart von Stickstoff als Inertgas bei einem Druck
von 400 hPa und einer Sumpftemperatur von 160°C bei einem Rücklaufverhältnis
von R/E = 3/1 gefahren.
Dabei betrug im stationären Zustand
- - die Einspeisung in 3 m Höhe = 631,2 g/h,
- - die Abnahme an Kopfprodukt = 557,8 g/h
- - und die Sumpfentnahme - 73,4 g/h.
Das Kopfprodukt hatte folgende Zusammensetzung:
Essigsäure 6,50 Gew.-%
MCE 93,14 Gew.-%
DCE 0,36 Gew.-%.
Essigsäure 6,50 Gew.-%
MCE 93,14 Gew.-%
DCE 0,36 Gew.-%.
Die erreichte Reinheit des essigsäurefreien Kopfprodukts betrug 99,6%, die MCE-
Ausbeute betrug 96,9%.
Claims (8)
1. Verfahren zum Abtrennen von Monochloressigsäure aus einem Gemisch aus
Essigsäure, Monochloressigsäure, Dichloressigsäure und Trichloressigsäure,
das bei der Chlorierung von Essigsäure gebildet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Monochloressigsäure durch Rektifikation des
Gemisches in einer Kolonne mit geordneten, aus Kohlenstoff bestehenden
Packungen abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rektifikation
bei Drucken zwischen 50 und 800 hPa durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rektifikation in Gegenwart eines Inertgases durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rektifikation mit einer oder mehreren Kolonnen diskontinuierlich durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rektifikation kontinuierlich mit einer oder mehreren Kolonnen durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rektifikation mit einer Schmelzkristallisation kombiniert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rektifikation mit einem katalytischen Dechlorierungsverfahren in Gegenwart
von Wasserstoff kombiniert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Rektifikation
in einer Kolonne durchgeführt wird, deren Packung aus einem
kohlenstoffaserverstärkten Kohlenstoff aufgebaut ist, der aus einem Füller
aus der Gruppe Kohlenstoffasern oder Kohlenstoffasergarne, die durch
textile Bindungen miteinander verknüpft sind, und einem Matrixkohlenstoff
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934327872 DE4327872A1 (de) | 1992-08-26 | 1993-08-19 | Verfahren zum Abtrennen von Monochloressigsäure durch Rektifikation |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4228441 | 1992-08-26 | ||
DE19934327872 DE4327872A1 (de) | 1992-08-26 | 1993-08-19 | Verfahren zum Abtrennen von Monochloressigsäure durch Rektifikation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4327872A1 true DE4327872A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=25917919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934327872 Withdrawn DE4327872A1 (de) | 1992-08-26 | 1993-08-19 | Verfahren zum Abtrennen von Monochloressigsäure durch Rektifikation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4327872A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9505694B2 (en) | 2011-10-20 | 2016-11-29 | Akzo Nobel Chemicals International B.V. | Process for the purification of a liquid feed comprising MCA and DCA |
US9505693B2 (en) | 2011-10-20 | 2016-11-29 | Akzo Nobel Chemicals International B.V. | Process for the hydrodechlorination of a liquid feed comprising dichloroacetic acid |
-
1993
- 1993-08-19 DE DE19934327872 patent/DE4327872A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9505694B2 (en) | 2011-10-20 | 2016-11-29 | Akzo Nobel Chemicals International B.V. | Process for the purification of a liquid feed comprising MCA and DCA |
US9505693B2 (en) | 2011-10-20 | 2016-11-29 | Akzo Nobel Chemicals International B.V. | Process for the hydrodechlorination of a liquid feed comprising dichloroacetic acid |
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |