DE4327700A1 - Haarbehandlungsmittel - Google Patents
HaarbehandlungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Mittel zur Behandlung von Haaren, die auf dem
Haar verbleiben.
Die Pflege der Haare ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kör
perpflege. Dafür gibt es eine Reihe von Produkten mit unterschiedlichem
Verwendungszweck. Zur Reinigung der Haare werden üblicherweise tensidhal
tige, wäßrige Mittel eingesetzt, die nach kurzzeitiger Einwirkung auf
Haare und Kopfhaut wieder abgespült werden. Haarspülungen dienen vorwie
gend zur Verbesserung der Haareigenschaften nach anderen Haarbehandlungs
verfahren; auch sie verbleiben üblicherweise nur kurzzeitig auf dem Haar
und werden anschließend abgespült. Auch das dauerhafte Färben und Formen
von Haaren sind Behandlungsverfahren, bei denen die entsprechenden Mittel
nach einer Einwirkzeit, die üblicherweise im Bereich von bis zu ca. 30
Minuten liegen, durch Spülen wieder aus dem Haar entfernt werden.
Eine Reihe weiterer Haarbehandlungsmittel verbleibt dagegen auf dem Haar.
Solche Mittel sind beispielsweise
- - Haarsprays zur Fixierung der Frisur,
- - Haarfestiger, Fönwellen und Haargele, die zu einer temporären Gestal tung der Frisur dienen, und
- - Haarwässer.
Es ist aus einer Vielzahl Druckschriften bekannt, nichtionogene Tenside
vom Typ der Alkylpolyglykoside in Haarbehandlungsmitteln einzusetzen. Als
Beispiele seien die Druckschriften EP 337 354, EP 398 177, EP 502 304 und
EP 504 791 genannt. Diese Druckschriften offenbaren aber nur Haarbehand
lungsmittel wie Shampoos, Spülungen und Dauerwellmittel, die nach kurzer
Einwirkzeit abgespült werden. Keiner dieser Druckschriften ist ein Hinweis
zu entnehmen, daß Alkylpolyglykoside vorteilhafte Wirkungen auf dem Haar
entfalten, wenn sie in Mitteln enthalten sind, die auf dem Haar verblei
ben.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß auf dem Haar verbleibende
Mittel in mehrfacher Hinsicht in ihrer Wirkung verbessert werden können,
indem man diesen Mitteln Alkylpolyglykoside zusetzt. So wirken die Alkyl
polyglykoside selbst festigend, stabilisieren den Frisurenhalt nach der
Trocknung und können die Wirkung anderer Komponenten auf dem Haar durch
ihre benetzenden Eigenschaften steigern.
Gegenstand der Erfindung sind daher Haarbehandlungsmittel zum Verbleib auf
dem Haar in Form einer wäßrigen, wäßrig/alkoholischen oder alkoholischen
Zubereitung, enthaltend übliche kosmetische Bestandteile, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ein Alkylpolyglykosid der allgemeinen Formel (I)
RO-(Z)x (I)
in denen R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z für
einen Mono- oder Oligosaccharid und x für eine Zahl von 1,1 bis 5, oder
dessen Anlagerungsprodukt mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid und/oder Pro
pylenoxid enthalten.
Bei den erfindungsgemäßen Mitteln kann es sich beispielsweise um Haar
sprays, Haarfestiger, Fönwellen, Haargele, Haarkuren, Haarkonditioniermit
tel und Haarwässer handeln.
Die Alkylpolyglykoside gemäß Formel (I) sind durch folgende Parameter ge
kennzeichnet:
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung so genannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung so genannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylglykoside können lediglich einen
bestimmten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen
aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen herge
stellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den
Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser
Verbindungen vor.
Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R
- - im wesentlichen aus C₈- und C₁₀-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C₁₂- und C₁₄-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C₈- bis C₁₆-Alkylgruppen oder
- - im wesentlichen aus C₁₂- bis C₁₆-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide einge
setzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen
sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind
beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose,
Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Be
vorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und
Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt
1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 2 sind
bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1
bis 1,4 beträgt.
Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können
erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich
bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosid
einheit enthalten. Auch diese Produkte stellen üblicherweise keine ein
heitlichen Verbindungen dar, sondern weisen in Abhängigkeit von dem ge
wählten Ethoxylierungsverfahren eine entsprechende Homologenverteilung
auf. Solche alkoxylierten Verbindungen können beispielsweise dadurch er
halten werden, daß zur Synthese der Alkylpolyglykoside ethoxylierte Fett
alkohole verwendet werden. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre ist die
Verwendung der nicht alkoxylierten Verbindungen allerdings bevorzugt.
Die Alkylpolyglykoside sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in
einer Menge von 0,1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthal
ten. Weiterhin hat sich gezeigt, daß Mengen zwischen 2 und 4 Gew.-% be
sonders vorteilhaft sind.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind auf wäßriger, wäßrig-alkoholischer oder
alkoholischer Basis formuliert. Als Alkohole werden bevorzugt Ethanol
und/oder Isopropanol verwendet. Die Auswahl der Basis ergibt sich für den
Fachmann entsprechend dem zu formulierenden Produkt aus dem allgemeinen
Fachwissen.
Neben den Alkylpolyglykosiden können die erfindungsgemäßen Mittel alle für
diese Mittel üblichen kosmetischen Bestandteile enthalten. Die Auswahl der
weiteren Bestandteile wird im wesentlichen durch den Typ des Mittels be
stimmt.
Erfindungsgemäße Haarsprays werden überwiegend als alkoholische oder wäß
rig-alkoholische Lösungen formuliert. Der Alkohol ist üblicherweise in
Mengen von 40 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthal
ten. Mengen von 50 bis 70 Gew.-% sind bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Haarsprays können Alkohol als einziges Lösungsmittel
enthalten. Es können aber auch weitere Lösungsmittel in Mengen bis zu 60
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten sein. Geeignete
Lösungsmittel sind zum Beispiel Wasser, lineare und verzweigte Alkane mit
5 bis 7 C-Atomen und Ketone mit 3 bis 6 C-Atomen. Wasser, n-Pentan, n-Hep
tan, Aceton und 3-Methyl-3-methoxy-butanol sind bevorzugte Lösungsmittel.
Wasser und n-Heptan, jeweils in Mengen bis zu etwa 30 Gew.-%, insbesondere
bis zu 20 Gew.-%, sind besonders bevorzugt.
Weiterhin enthalten die erfindungsgemäßen Haarsprays als zwingenden Be
standteil 0,5-10 Gew.-% eines Filmbildners. Als Filmbildner können die
bekannten natürlichen Harze, Kunstharze und synthetischen Polymeren ver
wendet werden, die im gewählten Lösungsmittel löslich sind und nach dem
Verdunsten des Lösungsmittels auf dem Haar einen Überzug hinterlassen.
Erfindungsgemäß bevorzugte Filmbildner sind nichtionogene, amphotere,
zwitterionische und anionische Polymere.
Geeignete nichtionogene Polymere sind beispielsweise:
- - Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, wie sie beispielsweise unter dem Warenzeichen Luviskol® (BASF) vertrieben werden. Luviskol® VA 64, Luviskol® VA 73 und Luviskol® VA 37 sind bevorzugte nichtionogene Po lymere; Luviskol® VA 37 ist besonders bevorzugt.
- - Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Ter polymere, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Copolymer VC-713 (ISP) erhältlich sind.
- - Polyvinylpyrrolidone, wie sie beispielsweise unter den Bezeichnungen Luviskol® K 30 und Luviskol® K90 erhältlich sind.
- - Oligomere und polymere Silikone, wie Polydimethylsiloxane, Polymethyl phenylsiloxane und ethoxylierte Siloxane, wie sei beispielsweise unter den Bezeichnungen Dow Corning® 344 Fluid, 345 Fluid, 556, 190, 193, 200, 244, 245 und 1401 erhältlich sind.
Geeignete amphotere Polymere sind beispielsweise die unter den Bezeichnun
gen Amphomer® und Amphomer® LV-71 (Delft National) erhältlichen Octyl
acrylamid/Methylmethacrylat/tert. Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypro
pylmethacrylat-Copolymere.
Geeignete zwitterionische Polymere sind beispielsweise die in den deut
schen Patentanmeldungen DE 39 29 973, DE 21 50 557, DE 28 17 369 und
DE 37 08 451 offenbarten Polymerisate. Acrylamidopropyltrimethylammonium
chlorid/Acrylsäure-Copolymerisate und deren Alkali- und Ammoniumsalze sind
besonders bevorzugte zwitterionische Polymere. Weiterhin geeignete zwit
terionische Polymere sind Methacroylethylbetain/Methacrylat-Copolymere,
die unter der Bezeichnung Amersette® (Amerchol) im Handel erhältlich sind.
Erfindungsgemäß geeignete anionische Polymere sind u. a.:
- - Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, wie sie beispielsweise unter den Bezeichnungen Resyn® (National Starch), Luviset® (BASF) und Gafset® (ISP) im Handel sind. Luviset® CA-66 ist ein besonders bevorzugtes anionisches Polymeres.
- - Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, erhältlich beispielsweise unter dem Warenzeichen Luviflex® (BASF). Ein bevorzugtes Polymer ist das unter der Bezeichnung Luviflex® VBM-35 (BASF) erhältliche Vinyl pyrrolidon/Acrylat-Terpolymere.
- - Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, wie sie unter dem Warenzeichen Advantage® (ISP) erhältlich sind. Advantage® CP ist ein bevorzugtes Polymeres.
- - Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Gantrez® (ISP) erhältlich sind. Gantrez® ES 225 ist ein bevorzugtes anionisches Polymer.
- - Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butylacrylamid-Terpolymere, die bei spielsweise unter der Bezeichnung Ultrahold® 8 (BASF) vertrieben werden.
Nichtionogene Polymere wie Luviskol VA 37 und anionische Polymere wie
Luviflex VBM 35 und Ultrahold® 8 sind besonders bevorzugt.
Mittel mit einem Gehalt an Filmbildnern von 1-7, insbesondere von 3 bis
7, Gew.-%, sind erfindungsgemäß bevorzugt.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Haarsprays Treibmittel enthalten.
Aufgrund der bekannten FCKW-Problematik ist es bevorzugt, bei der Formu
lierung als Haarspray Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, Pentan, N₂O,
Dimethylether, Kohlendioxid, Stickstoff und Luft zu verwenden. Stickstoff,
CO₂ und Luft können besonders bevorzugte Treibmittel sein.
Treibmittelfreie Zubereitungen, die mit den bekannten mechanischen Vor
richtungen versprüht werden können, sind ebenfalls besonders bevorzugte
Mittel im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre. Besonders geeignet zum Ver
sprühen solcher Mittel sind beispielsweise Spender, die in der europä
ischen Offenlegungsschrift EP-A1-401 060 beschrieben werden.
Weitere Komponenten für erfindungsgemäße Haarsprays sind beispielsweise
Parfümöle, Amine, insbesondere Fettamine, Konservierungsmittel sowie ge
ringe Mengen an Paraffinen und Tensiden, insbesondere nichtionogenen und
kationischen Tensiden.
Erfindungsgemäße Haarfestiger, Fönwellen und Haargele werden bevorzugt als
wäßrig-alkoholische Lösungen formuliert. Der Alkoholanteil am Lösungsmit
tel liegt üblicherweise zwischen ca. 5 und 50%, wobei Anteile zwischen 10
und 30% bevorzugt sind. Als Alkoholkomponente wird bevorzugt Ethanol oder
Isopropanol verwendet.
Haarfestiger, Fönwellen und Haargele können als weitere Komponente ein
natürliches oder synthetisches Polymer als Filmbildner enthalten. Im Laufe
der letzten Jahre hat sich dabei die Verwendung synthetischer Polymerer
gegenüber der Verwendung natürlicher Polymerer wie beispielsweise entfärb
tem oder teilverseiftem Schellack durchgesetzt.
Als synthetische Polymere können die oben genannten nichtionogenen, ampho
teren, zwitterionischen und anionischen Polymerisate eingesetzt werden.
Auch kationische Polymerisate, bevorzugt der folgenden Strukturtypen, ha
ben sich als geeignet erwiesen:
- - quaternierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Cel quat® und Polymer JR® im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Cel quat H 100, Celquat L 200 und Polymer JR® 400 sind bevorzugte quater nierte Cellulose-Derivate;
- - quaternierte Guar-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Cosmedia Guar® und Jaguar® im Handel erhältlich sind. Bevorzugte Guar-Derivate sind beispielsweise Cosmedia Guar® C-261 und Jaguar® C 13-S;
- - Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dial kylaminoacrylats und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethyl sulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminomethacrylat-Copoly mere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat® 734 und Gafquat® 755 im Handel erhältlich;
- - Copolymerisate des Vinylpyrrolidons mit Vinylimidazoliummethochlorid, wie sie unter der Bezeichnung Luviquat® angeboten werden;
- - Polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeich nungen Merquat® 100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Mer quat® 550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Han del erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Poly mere.
Verbindungen vom Typ "Gafquat" sind für die erfindungsgemäßen Mittel be
sonders geeignet.
Bevorzugte weitere Komponenten für Haarfestiger, Fönwellen und Haargele
sind geringe Mengen an, bevorzugt kationischen, nichtionogenen oder zwit
terionischen, Tensiden, mehrwertigen Alkoholen wie Glykolen oder Polygly
kolen, Konservierungsmitteln, Fett- und Öl-Komponenten wie ethoxylierten
Glyceriden, Aminen zur Neutralisation anionischer Gruppen der Polymerisate
sowie Parfümöle und Lösungsvermittler.
Erfindungsgemäße Haarkuren und Haarkonditioniermittel sind in der Regel
auf wäßriger Basis formuliert. Sie können als weitere Komponenten enthal
ten:
- - Polymere, insbesondere nichtionische und zwitterionische Polymere der oben genannten Typen,
- - oberflächenaktive Verbindungen, insbesondere kationischer und nicht ionogener Art, wie beispielsweise quartäre Ammoniumsalze und Fettalko hol-, Polyol- und Glycerid-Ethoxylate,
- - Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate und Xanthan-Gum sowie Celluloseether,
- - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- - Lösungsvermittler, wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylen glykol, Glycerin und Diethylenglykol sowie ethoxylierte Fettalkohole,
- - Farbstoffe,
- - Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes wie Citronensäure/Natriumci trat-Puffer,
- - Wirkstoffe wie Panthenol, Allantoin, Glucose, Gluconate, Maleinsäure und Pyrrolidoncarbonsäuren sowie deren Salze,
- - Lichtschutzmittel,
- - Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- - Überfettungsmittel wie polyethoxylierte Lanolinderivate und Fettsäure alkanolamide,
- - Komplexbildner wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren,
- - Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethyl ether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie pri märe, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- - Trübungsmittel wie Latex,
- - Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat,
- - Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N₂O, Dimethylether und Luft sowie
- - Antioxidantien.
Erfindungsgemäße Haarwässer sind üblicherweise auf wäßrig-alkoholischer
Basis formuliert. Sie enthalten neben Wasser bevorzugt zwischen 20 und 70
% Ethanol und/oder Isopropanol. Alle weiteren Bestandteile sind in der
Regel nur in geringen Mengen, d. h. in Mengen unterhalb von 5, insbesondere
unterhalb von ca. 2 Gew.%, bezogen auf das gesamte Haarwasser, enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugte Haarwässer enthalten Pflanzenextrakte, Vitamine
und/oder Antischuppen-Wirkstoffe als weitere Bestandteile.
Als Pflanzenextrakte eignen sich beispielsweise die Auszüge von Blättern,
Nadeln, Wurzeln und/oder Blüten von Birken, Nadelbäumen, Brennesseln, Bal
drian, Hamamelis, Melisse etc.
Als Vitamine werden bevorzugt Vitamine der A-, B-, C- und E-Gruppe, insbe
sondere Vitamine der A- und E-Gruppe, verwendet. Beispiele für entspre
chende Verbindungen sind Vitamin A- und Vitamin E-acetat und -palmitat,
α-Tocopherolnicotinat und α-Tocopherolsuccinat.
Als Antischuppen-Wirkstoffe werden bevorzugt lösliche Verbindungen mit
entsprechender Wirkung verwendet. Beispiele für solche Verbindungen sind
die unter den Warenzeichen Octopirox® (CTFA-Bezeichnung: Piroctone Olami
ne) und Natrium- bzw. Magnesium-Omadine® kommerziell erhältlichen Produk
te.
Weitere bevorzugte Bestandteile von Haarwässern sind Komponenten wie
Menthol, Campher, ethoxylierte Glyceride, Panthenol, Allantoin, Bisabolol,
nichtionische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon, geringe Mengen an Tensi
den, bevorzugt nichtionogenen oder kationischen Tensiden, wie beispiels
weise quartären Ammoniumverbindungen, Propylenglykol sowie Parfümöle.
Gegenstand der Anmeldung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Mittel zur Behandlung von Haaren, sowie ein Verfahren zur Behandlung von
Haaren, bei dem ein solches Mittel auf das Haar aufgebracht wird und auf
diesem verbleibt.
Die Untersuchungen wurden nach der von P. Busch in Ärztl. Kosmetol. 19
(1989), 33, bzw. 306-308 beschriebenen Methode durchgeführt. Dazu wurde
jeweils eine Haarlocke an einem Meßkopf befestigt und mit Hilfe eines Bü
gels gestreckt. Nach dem Lösen führte die Locke eine freie, gedämpfte
Schwingung aus, wobei die Parameter Streckarbeit, Anfangsamplitude und
Dämpfung erfaßt und ausgewertet wurden. Es wurden folgende Ergebnisse er
halten (die Angaben der Komponenten sind jeweils in Gew.-% Aktivsubstanz):
Die Ergebnisse zeigen, daß bei einer für Niotenside üblichen Menge von ca.
6 Gew.-% eine größere festigende Wirkung erzielt wird als mit einer üb
lichen Menge an nichtionischem Polymer von ca. 2 Gew.-%.
Bei den Curl-retention-Untersuchungen wurde das Aushängeverhalten einer
Haarsträhne nach folgendem Verfahren bestimmt:
Eine Haarsträhne (ca. 9 inches lang, ca. 2 g Masse) wurde in 10 g der zu untersuchenden Zubereitung 30 Sekunden lang bewegt. Dann wurde die Strähne aus der Zubereitung herausgenommen und anhaftende Zubereitung dadurch ent fernt, daß die Strähne zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchgezogen wurde. Sodann wurde die Strähne ausgebürstet, bis kein Widerstand mehr spürbar war und über Nacht auf einen mittelgroßen Haarwickler aufgerollt. Am folgenden Morgen wurde der Wickler entfernt und die Länge der Strähne gemessen. Anschließend wurde die Strähne in eine Klimakammer gebracht, deren relative Luftfeuchtigkeit durch eine gesättigte Lösung von Ammoni umchlorid und Kaliumnitrat auf einem Wert zwischen 60 und 70% gehalten wurde. Nach 6 Stunden wurde dann die Länge der Strähne erneut vermessen.
Eine Haarsträhne (ca. 9 inches lang, ca. 2 g Masse) wurde in 10 g der zu untersuchenden Zubereitung 30 Sekunden lang bewegt. Dann wurde die Strähne aus der Zubereitung herausgenommen und anhaftende Zubereitung dadurch ent fernt, daß die Strähne zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchgezogen wurde. Sodann wurde die Strähne ausgebürstet, bis kein Widerstand mehr spürbar war und über Nacht auf einen mittelgroßen Haarwickler aufgerollt. Am folgenden Morgen wurde der Wickler entfernt und die Länge der Strähne gemessen. Anschließend wurde die Strähne in eine Klimakammer gebracht, deren relative Luftfeuchtigkeit durch eine gesättigte Lösung von Ammoni umchlorid und Kaliumnitrat auf einem Wert zwischen 60 und 70% gehalten wurde. Nach 6 Stunden wurde dann die Länge der Strähne erneut vermessen.
Der "curl-retention"-Wert CR ist dann definiert als:
% CR = (L-Lt) : (L-Lo) + 100%
mit:
L: Gesamtlänge der Haarsträhne (9 inches)
Lo: Länge der Haarsträhne vor der Lagerung in der Klimakammer
Lt: Länge der Haarsträhne nach der Lagerung in der Klimakammer
L: Gesamtlänge der Haarsträhne (9 inches)
Lo: Länge der Haarsträhne vor der Lagerung in der Klimakammer
Lt: Länge der Haarsträhne nach der Lagerung in der Klimakammer
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten (die Angaben der Komponenten sind
jeweils in Gew.-%):
Die Ergebnisse zeigen, daß mit dem Alkylglucosid fast dieselbe festigende
Wirkung wie mit einem filmbildenden Polymeren erreicht wird.
Alle Angaben sind in Gew.-%.
Claims (12)
1. Haarbehandlungsmittel zum Verbleib auf dem Haar in Form einer wäßri
gen, wäßrig/alkoholischen oder alkoholischen Zubereitung, enthaltend
übliche kosmetische Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
Alkylpolyglykosid der allgemeinen Formel (I)
RO-(Z)x (I)in denen R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z
für einen Mono- oder Oligosaccharid, x für eine Zahl von 1,1 bis 5,
oder dessen Anlagerungsprodukt mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel (I)
Z für Glucose und x für eine Zahl zwischen 1,1 und 2, insbesondere für
eine Zahl zwischen 1,1 und 1,4 steht.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkylpolyglykosid in einer Menge von 0,1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf
das gesamte Mittel, enthalten ist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel ein Haarspray ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel ein Haarfestiger, eine Fönwelle oder ein Haargel ist.
6. Mittel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
zusätzlich ein Polymerisat enthält.
7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein
nichtionogenes, amphoteres, zwitterionisches oder anionisches Polyme
risat handelt.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, das
es ein weiteres Tensid, ausgewählt aus der Gruppe der nichtionogenen
und kationischen oberflächenaktiven Verbindungen, enthält.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel ein Haarwasser ist.
10. Mittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Wirk
stoff, ausgewählt aus der Gruppe, die durch Pflanzenextrakte, Vitamine
und Antischuppen-Wirkstoffe gebildet wird, enthält.
11. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Behand
lung von Haaren.
12. Verfahren zur Behandlung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10 auf das Haar aufgebracht wird
und auf dem Haar verbleibt.
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---|---|---|---|
DE19934327700 DE4327700A1 (de) | 1993-08-19 | 1993-08-19 | Haarbehandlungsmittel |
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4327700A1 true DE4327700A1 (de) | 1995-02-23 |
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ID=6495429
Family Applications (1)
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PL (1) | PL313079A1 (de) |
WO (1) | WO1995005157A1 (de) |
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FR2666346B1 (fr) * | 1990-09-05 | 1992-11-20 | Oreal | Composition de lavage et/ou de traitement cosmetique avec rincage des fibres keratiniques, a sechage rapide, a base de composes cationiques fluores et d'alkylpolyglycosides. |
FR2680103B1 (fr) * | 1991-08-07 | 1993-10-29 | Oreal | Utilisation en cosmetique ou en pharmacie d'alkylpolyglycosides et/ou de derives o-acyles du glucose pour le traitement de la chute des cheveux. |
DE69209767T2 (de) * | 1991-10-22 | 1996-10-17 | Kao Corp | Haarkosmetikum |
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1994
- 1994-08-10 WO PCT/EP1994/002645 patent/WO1995005157A1/de not_active Application Discontinuation
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- 1994-08-10 JP JP7506729A patent/JPH09501663A/ja active Pending
- 1994-08-10 CZ CZ96457A patent/CZ45796A3/cs unknown
- 1994-08-10 PL PL94313079A patent/PL313079A1/xx unknown
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DE19714424A1 (de) * | 1997-04-08 | 1998-10-15 | Beiersdorf Ag | Kosmetische und dermatologische waschaktive Zubereitungen, enthaltend Acrylatcopolymere, Alkylglucoside und Alkohole |
US6706673B2 (en) | 1997-04-08 | 2004-03-16 | Beiersdorf Ag | Cosmetic and dermatological detersive preparations containing acrylate copolymers, alkyl glucosides and alcohols |
Also Published As
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