DE4327308C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von polykristallinem Silizium - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von polykristallinem SiliziumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von polykristallinem Silicium in einem Fließbettreaktor, bei
welchem ein Reaktionsgas, das eine gas- oder dampfförmige
Siliciumverbindung enthält, in ein Bett aus durch das Reak
tionsgas fluidisierten und mittels Mikrowellenenergie er
hitzten Siliciumteilchen eingeführt wird, die gas- oder
dampfförmige Siliciumverbindung als Siliciummetall auf den
Siliciumteilchen abgelagert wird und die mit dem abgelagerten
Silicium versehenen Teilchen sowie nichtreagierendes Fluidi
sierungsgas und gasförmige Nebenreaktionsprodukte aus dem
Reaktor entfernt werden. Die Erfindung bezieht sich auch auf
eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung also auf ein verbessertes
Verfahren und eine Vorrichtung zur Mikrowellenbeheizung bei der Herstel
lung von polykristallinem Silizium unter Verwendung eines Fließ
bettprozesses, bei dem eine Siliziumverbindung bzw. -quelle thermisch zer
setzt oder reduziert wird, um Silizium auf Siliziumteilchen bzw.
-partikeln abzulagern.
Hochreines Silizium mit einer polykristallinen Struktur (d. h.
"Polykristallines Silizium" oder "Polysilizium"), das ein Ba
sismaterial für Halbleiter und Solarzellen darstellt, wird
durch thermische Zersetzung oder Wasserstoffreduktion eines Si
liziumquellengases hergestellt. Dieser Prozeß wird chemische
Dampfabscheidung (CVD = chemical vapor deposition) genannt.
Weltweit ist Polysilizium für Halbleiterzwecke mittels des Sie
mens-Reaktors hergestellt worden. In einem derartigen chargen
weise arbeitenden CVD-Reaktor werden schmale Stangen aus Poly
silizium mittels elektrischem Strom erhitzt und dann werden die
erhitzten Stangen einer gasförmigen Mischung aus Wasserstoff
und Siliziumquellengas ausgesetzt. In jüngster Zeit waren Be
mühungen darauf gerichtet, zur Massenproduktion von hochreinem
Silizium Fließbettsysteme als verbessertes CVD-Reaktorsystem
einzusetzen. Fließbettreaktoren sind eine nützliche Einrich
tung, um im hohen Maße feste Oberflächen einem Reaktionsgas
auszusetzen, wodurch eine wirtschaftliche Betriebsweise erzielt
wird. Wenn ein Siliziumquellengas ein Fließbett aus Polysilizi
umpartikeln, nachfolgend abgekürzt als "Siliziumpartikeln",
durchströmt, wird elementares Silizium auf deren Oberflächen
abgelagert, wodurch diese Partikeln in ihrer Größe anwachsen.
Ein weiteres Merkmal eines Fließbettsystems liegt darin, daß
das Polysiliziumprodukt in Form eines Granulates erhalten wird,
das näherungsweise kugelförmig ist. Dieses frei fließende, gra
nulare Polysilizium ist sofort transportabel und verarbeitbar,
während das stangenförmige Produkt aus dem Siemens-Reaktor zur
Umwandlung des Polysilizium in Einzelkristalle nach dem Czo
chralski-Verfahren in Bruchstücke gebrochen werden muß. Deshalb
ist granulares Polysilizium wesentlich für das kontinuierliche
Wachstum eines Einzelkristalles mittels eines modifizierten
Czochralski-Ziehapparates.
Trotz seiner Vorteile ist die Verwendung eines Fließbettreak
tors nicht ohne Probleme. Bei Verwendung von Fließbetten zur
Herstellung von Polysilizium sind die Siliziumpartikeln im
Fließbett anfällig für Agglomeration oder Sintern aufgrund ei
nes verlängerten Kontaktes, wobei diese effektiv bei hohen Tem
peraturen von etwa 1000°C durch das auf ihren Oberflächen abge
lagerte Silizium miteinander verklebt werden. Die agglomerier
ten oder gesinterten Partikeln können als Brocken anwachsen,
die dazu neigen, sich auf dem Boden des Fließbettes abzusetzen.
Dies kann Probleme im Betrieb zur Folge haben und die wirksamen
Oberflächengebiete für die Siliziumablagerung sind im großen
Umfang reduziert. Dieses Problem ist im großen Umfang von der
Partikelgröße und der Temperatur abhängig. Gemäß der Partikel
klassifikation von Geldart (s. Kunii und Levenspiel, Fluidiza
tion Engineering, 2. Auflage, Butterworth-Heinemann, 1991, S.
75-79) ist bei Fließbetten mit Feinpartikeln (Gruppe C) die Ag
glomeration oder das Sintern bedeutsam und kann im großen Um
fang durch Vergrößern der Partikelgröße über etwa 40 µm redu
ziert werden. Sofern die Partikeln im Fließbett größer als etwa
100 µm (klassifiziert als Partikeln der Gruppe B oder D) sind,
sind die zwischen den Partikeln wirkenden Kohäsionskräfte verg
lichen mit den viskosen Kräften, die durch das Fluidisierungs
gas auf die Partikel ausgeübt werden, vernachlässigbar. Somit
ist zu erwarten, daß ein verlängerter Kontakt zwischen den Si
liziumpartikeln durch Vergrößerung der Partikelgröße und eben
falls durch eine geeignete Auslegung des Reaktors, damit das
Fluidisierungsgas gleichmäßig verteilt wird, verhindert werden
kann. Auf der anderen Seite sollte das Sintern derartiger Sili
ziumpartikeln mehr von der Temperatur abhängen. In einer Veröf
fentlichung (Ceramic Fabrication Processes, ed. W.D. Kingery,
MIT Press, Cambridge, Massachusetts, 1958, S. 120-121) wird die
Temperaturabhängigkeit des Sintergrades bei Keramik, κ, als κ
proportional zu exp [-Q/RT] beschrieben, wobei Q, R und T der
Aktivierungsenergie, der Gaskonstante und der Temperatur ent
spricht. Die Temperaturabhängigkeit der Absetzrate des Silizi
ums beruht auf derselben Abhängigkeit. Demgemäß sollte der Kon
takt der Siliziumpartikeln mit und die Siliziumabsetzung in der
Nähe der Reaktorwände, die über der erforderlichen CVD-Tempera
tur gehalten werden, zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der
Brückenbildung zwischen den Partikeln zusammen mit einer Ver
stärkung der Siliziumablagerung an den Brücken, nachfolgend zu
einem Schwebzustand der agglomerierten Partikeln und schließ
lich zur Bildung von Clustern führen. Sofern die Reaktorwände
mittels Widerstandsheizungen beheizt werden, was im großen Um
fang praktiziert wurde, sind die Wände unausweichlich das
heißeste Gebiet innerhalb des Reaktors. Deshalb ist die Silizi
umablagerung in der Nähe der heißen Reaktorwände zur Vermeidung
des Sinterproblems der Partikeln nicht empfehlenswert.
Bei der Verwendung von Widerstandsheizungen für CVD-Reaktoren
mit Fließbett treten weiterhin Probleme mit starker Wandablage
rung, Kontamination des Polysiliziumproduktes und Schwierigkei
ten bei der Materialwahl und der Reaktorgestaltung auf. Um die
Ablagerungstemperatur innerhalb des Fließbettes aus Silizium
partikeln aufrecht zu erhalten, sollte die Reaktorwand mit ei
ner wesentlich höheren Temperatur als die Ablagerungstemperatur
beheizt werden, sofern Widerstandsheizungen am Umfang der Wand
zum Einsatz kommen. Dann ist der Ablagerungsgrad des Siliziums
an der Innenwand des Reaktors aufgrund der hohen Temperaturab
hängigkeit der Siliziumablagerung größer als auf den Silizium
granulaten. Deshalb kann dieser Prozeß nicht kontinuierlich
ausgeführt werden, sondern muß zum Austausch oder zur Reinigung
der Reaktorwand periodisch unterbrochen werden.
Bei Verwendung eines Quarzreaktors, dessen Material eines der
Materialien ist, die zur Herstellung von hochreinem Silizium am
meisten empfehlenswert sind, wird weiterhin der Reaktor wegen
der extrem hohen Differenz zwischen der thermischen Ausdehnung
der Quarzreaktorwand und der hierauf abgelagerten Silizium
schicht sehr empfindlich gegenüber thermischem Schock. Dann
führt die umfangreiche Wandablagerung üblicherweise dazu, daß
der Quarzreaktor während der Abkühlung vor der Reinigung
bricht oder in manchen Fällen sogar schon davor. Zur Vermeidung
des Wandbruches wurde die Verwendung eines Graphiteinsatzes in
nerhalb einer Reaktorkammer vorgeschlagen, dessen Innenwand
durch eine anfängliche Siliziumablagerungsreaktion mit Silizi
umkarbid beschichtet wird (s. US-Patent Nr. 4,092,446). Da Si
lizium und Siliziumkarbid hinsichtlich der thermischen Ausdeh
nung ähnlich sind, kann der Einsatz wirkungsvoll im verlänger
ten CVD-Betrieb Verwendung finden. Das Siliziumprodukt aus ei
nem derartigen Reaktor ist jedoch nicht frei von Kontaminierun
gen von Karbonverunreinigungen. Weiterhin erfordert die be
trächtliche Siliziumablagerung auf der Wand des Einsatzes die
periodische Unterbrechung des CVD-Betriebes. Deshalb ist ein
wirkungsvolles Verfahren zur Beheizung des Fließbettes abwei
chend von der Wandheizung erforderlich, um einen Fließbettreak
tor in wirksamer Weise zur Herstellung von Polysiliziumgranula
ten zu verwenden. Die Beheizung der Siliziumpartikeln kann mit
tels innerhalb des Fließbettes angeordneten Elektroden oder
durch kontinuierliches Zirkulieren der Partikeln durch einen
Reaktor und durch eine separate Heizeinrichtung ausgeführt wer
den. Diese Heizverfahren machen den Einsatz zusätzlicher kom
plizierter Vorrichtungen innerhalb des Fließbettes selbst er
forderlich und/oder erfordern das kontinuierliche Zirkulieren
der Siliziumpartikeln in oder aus dem Reaktor, wodurch die An
ordnung und die Betriebsweise komplexer wird. Weiterhin führt
der erhöhte Kontakt zwischen den Siliziumpartikeln und den
Oberflächen der Elektrodenwand oder der separaten Heizeinrich
tung mit den erforderlichen Leitungen für die Partikelzirkula
tion offensichtlich zu einem Anwachsen der Kontamination mit
Verunreinigungen im Siliziumprodukt.
Um das Problem hinsichtlich der Wandheizung zu verringern,
wurde ein Fließbettreaktor mit Rezirkulation vorgeschlagen, der
in dem US-Patent Nr. 4,992,245 und dem japanischen Patent KOKAI
Nr. 2-30611 (1990) beschrieben wird. Der Reaktor zeichnet sich
durch einen am Rand angeordneten Ringheizbereich aus, in dem
nach unten fließendes Siliziumpartikeln vorliegen, die durch
die äußere Heizbereichwand, d. h. durch die Reaktorwand, erwärmt
werden und dann in eine innere Reaktionszone überführt werden.
Die Partikeln gelangen an einem oberen Einlaß in den Ringheiz
bereich und verlassen diesen an einem unteren Auslaß. Die CVD-Re
aktion wird hauptsächlich in der inneren Reaktionszone durch
geführt, durch die ein Siliziumquellengas nach oben strömt. Die
Massendurchflußrate der absinkenden Partikeln durch die Heiz
zone und die Temperaturdifferenz zwischen der äußeren Ringraum
wand und diesen Partikeln sollte groß genug sein, um dem Ring
raum die erforderliche Wärme zur Verfügung zu stellen. Es ist
dann schwierig, einen nach oben ausreichenden Betrag eines Trä
gergases, beispielsweise Wasserstoff, zur Vermeidung des Durch
bruchs von Siliziumquellengases von der Reaktionszone durch
beide Enden der Heizzone zur Verfügung zu stellen, während
gleichzeitig die Höhe des nach unten gerichteten Massenstromes
der Siliziumpartikeln, die in der Heizzone erwärmt werden sol
len, aufrechterhalten bleiben soll. Die Strömungsgeschwindig
keit des Trägergases müßte mindestens so groß wie diejenige
sein, die zum Einsetzen der Fluidisierung der absinkenden Par
tikeln erforderlich ist. Somit kann die Einführung des Silizi
umquellengases zusammen mit den herabfallenden Siliziumparti
keln und deren gasförmige Diffusion von der Reaktionszone in
den Ringraum durch einen derartigen Betrag eines nach oben
strömenden Trägergases nicht vermieden werden. Obwohl der An
teil des Siliziumsquellengases, das in die Heizzone übertritt,
nicht signifikant ist, wird ein Anteil hiervon an den äußeren
Ringwänden natürlich zersetzt, die beträchtlich heißer sein
müssen als die Partikeln. Aus diesem Grund kann der vorgeschla
gene Reaktor mit Zirkulierung das Problem der Ablagerung an der
äußeren, außen beheizten Ringraumwand reduzieren, aber nicht
verhindern. Daneben ist der konvektive Wärmebereich und Wärme
verlust durch das in der Heizzone aufströmende Trägergas be
trächtlich. Es ist weiterhin erforderlich, bestimmte treibende
Kräfte, beispielsweise gepulste Gasstöße, einzuleiten, um die
Einführung der beheizten Partikeln von dem unteren Auslaß zu
der Heizzone innerhalb der Reaktorzone zu veranlassen. Dann
sollte der Wärmeverlust aufgrund der Trägergases und des gepul
sten Gasstromes durch Erhöhung der Wandtemperatur ausgeglichen
werden. Das Erfordernis der hohen Temperatur der Reaktorwand
und der niedrige Grad der Fluidisierung innerhalb der Heizzone
kann zu einer Agglomeration der Partikeln in der Nähe der be
heizten Wände führen. Aufgrund des niedrigen Auslasses der
Heizzone sollte die Gasverteilungseinrichtung zum Einführen des
Siliziumquellengases immer Kontakt mit den beheizten Partikeln
haben. Dies führt üblicherweise zur Ablagerung von Silizium und
zur Krustenbildung auf der Verteilungseinrichtung, sofern nicht
die Einrichtung in ausreichender Weise unter die Zersetzungs
temperatur des Siliziumsquellengases gekühlt wird. Es ist of
fensichtlich, daß eine derartige Kühlung den Wärmeübergang von
der Heizzone zu der Reaktionszone verringert. Aus diesem Grund
besteht Bedarf für einen verbesserten Fließbettreaktor, bei dem
eine separate Heizzone vorgesehen ist.
Um die Nachteile bei der Wärmezufuhr an die Wand eines Fließ
bettreaktors zu überwinden, wurde vorgeschlagen, die Silizium
partikeln in einem CVD-Reaktor durch Bestrahlung mit elektroma
gnetischen Wellen zu bestrahlen, beispielsweise mit Mikrowel
len, die im Frequenzbereich zwischen 50 MHz und 300 GHz liegen.
Da Silizium ein Material ist, das im großen Umfang Mikrowellen
absorbiert, können Mikrowellen in wirksamer Weise bei einem
CVD-Prozeß mit Fließbett zum Einsatz kommen. Die Verwendung ei
ner Mikrowellenheizung zur Herstellung von Polysiliziumgranula
ten ist aus dem deutschen Patent Nr. 36 38 931 und aus dem
US-Patent 4,786,477 bekannt. Gemäß der Beschreibung der Patente
werden die Mikrowellen in einer unteren Reaktionszone des
Fließbettreaktors aufgebracht. In der Reaktionszone werden die
Siliziumpartikeln durch das Reaktionsgas fluidisiert und durch
direkte Bestrahlung mit Mikrowellen erhitzt. Es wurde beobach
tet, daß bei diesem Heizverfahren die Reaktorwände nicht heißer
sind als die Siliziumpartikeln, da Quarz für Mikrowellen im
Bereich der CVD-Temperatur durchlässig ist. Trotz dieser Vor
teile führt dieses Verfahren zu einigen unerwünschten Beein
trächtigungen der CVD-Reaktion, die auf die direkte Bestrahlung
der Reaktionszone mit Mikrowellen zurückzuführen sind. Wenn Mi
krowellen in die Reaktionszone durch die Quarzreaktorwände
eindringen, absorbieren die Siliziumpartikeln in der Nähe der
Wände einen Großteil der Mikrowellenenergie, da die Eindring
tiefe der Mikrowellen mit der Temperatur abnimmt. Deshalb soll
ten die Innenwände des Quarzreaktors, die in direktem Kontakt
mit den bestrahlten Siliziumwänden sind, so heiß wie diese Par
tikeln gehalten werden. Deshalb tritt die Siliziumablagerung an
den Innenwänden durch das Reaktionsgas mit gleichem Grad auf
wie auf den beheizten Siliziumpartikeln. Wenn die auf den Wän
den abgelagerte Siliziumschicht, durch die die Mikrowellen
durchtreten, ausreichend dick wird, absorbiert die Schicht
selbst einen Großteil der Mikrowellenenergie. Dies würde zu ei
ner Akkumulation von Wärme innerhalb der bestrahlten Schicht
führen und nachfolgend zu einem beschleunigten Temperaturan
stieg sogar oberhalb der Schmelztemperatur von Silizium. In
diesem Fall wären die Vorteile der Mikrowellenbeheizung besei
tigt. Zur Vermeidung dieses Problems beschreibt das zitierte
Patent eine Gaskühlung an der Außenseite der Reaktorwand, bei
der die Mikrowellenbestrahlung in die Reaktionszone nicht ge
stört wird. Weiterhin wird offenbart, daß eine derartige Wand
kühlung bei CVD-Prozessen bei Temperaturen von 700°C unter Ver
wendung von Monosilan als Siliziumquellengas wichtig ist. Eine
derartige Wandkühlung vergrößert jedoch bekanntermaßen den Wär
meverlust und erfordert somit höhere Mikrowellenenergie, um die
Reaktionstemperatur aufrecht zu erhalten. Weiterhin ist eine
Isolation, die die Reaktorwände umgibt, nicht möglich. Die Gas
kühlung führt somit zu einem starken Anwachsen des Energiever
brauches, wodurch die Anwendbarkeit der Mikrowellenheizung re
duziert ist. Wenn CVD-Verfahren mit Trichlorsilan als Silizium
quellengas bei Temperaturen über 900°C durchgeführt werden,
wird die Wandablagerung trotz Kühlung der Reaktorwände wahr
scheinlicher. Das hängt mit der Besonderheit zusammen, daß Tri
chlorsilan sowohl an den mikrowellenbestrahlten Siliziumparti
keln als auch an den Reaktorwänden, sofern diese nicht unter
400°C gekühlt sind, ohne Temperaturselektivität hinsichtlich
der Feststoffoberflächen zu Silizium zersetzt wird, während die
Pyrolyse von Silan selektiv auf heißeren Siliziumpartikeln als
auf gekühlten Reaktorwänden auftritt. Mit Zunahme der Reakti
onstemperatur sollte deshalb die Kühlung der Reaktorwand be
deutsamer werden, ist aber im Betrieb schwierig auszuführen.
Weiterhin ist die Isolierung am Umfang der Reaktorwände zur En
ergieeinsparung unmöglich. Neben der Wandkühlung ist gemäß dem
Patent eine Kühlung der Gasverteilungseinrichtung, die die Re
aktionszone trägt, durch Einführung einer Kühlflüssigkeit in
die Einrichtung erforderlich, um eine beträchtliche Ablagerung
von Silizium hierauf zu verhindern. Somit zeigt es sich, daß
der zitierte CVD-Prozeß auf einer gleichzeitigen Beheizung und
Kühlung der Reaktionszone basiert, d. h. direkte Beheizung der
Reaktionszone mit Mikrowellen zusammen mit Kühlung der Fest
stoffoberflächen, die den Reaktor umgeben, mittels Kühlflüssig
keiten, wodurch der Effekt der Mikrowellenbeheizung reduziert
wird und der Energieverbrauch ebenso wie die Schwierigkeiten im
Betrieb ansteigen.
Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Auf
gabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Her
stellung von polykristallinem Silicium vorzuschlagen, die
verbesserte thermische Verhältnisse aufweisen und die gleich
zeitig einen wirksamen und sicheren Betrieb ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß das Fließbett in eine Reaktionszone,
in der die gasförmige oder dampfförmige Siliciumverbindung
als Siliziummetall bei einer Reaktionstemperatur auf den Si
liciumteilchen abgelagert wird, und in eine Heizzone unter
teilt wird, in der eine Fraktion der Siliciumteilchen mit
Hilfe eines siliciumfreien Trägergases fluidisiert und mit
tels Mikrowellenenergie über die Reaktionstemperatur erhitzt
wird, und daß die aufgeheizten Siliciumteilchen in einem obe
ren Bereich der Heizzone mit den Siliciumteilchen der Reak
tionszone und der Übertragung der Wärme aus der Heizzone in
die Reaktionszone vermischt werden. Weiterhin wird die Auf
gabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 2 gelöst. Vorteil
hafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführt.
Erfindungsgemäß wird ein verbessertes Verfahren vorgeschlagen,
um innerhalb eines Fließbettreaktors ein wirkungsvolles Tempe
raturprofil zu schaffen und bei dem die Beheizung des Reaktors
mittels Mikrowelle sehr wirksam ist. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist ein Fließbettreaktor vorgesehen, der eine Heiz
zone aufweist, die unterhalb des oberen Niveaus der Reaktions
zone angeordnet ist. Das Verfahren sieht weiterhin vor, daß die
Temperatur der Reaktionszone mit der Höhe zunimmt. Dies wird
dadurch erreicht, daß mittels einer Trenneinrichtung das Fließ
bett der Siliziumpartikeln in eine Heizzone und eine Reaktions
zone unterteilt wird, so daß die Siliziumpartikeln von beiden
Zonen oberhalb der Heizzone durch Fluidisierung in dichter
Phase mittels Gasblasen frei gemischt werden. Die Siliziumpar
tikeln in der Heizzone werden durch ein Trägergas fluidisiert,
das kein Siliziumquellengas enthält und das durch eine separate
Gasverteilungseinrichtung zugeführt wird, und durch Mikrowellen
erhitzt, die in die Zone ohne Erwärmung der die Zone umgebenden
Wände zugeführt werden. Andererseits werden die Siliziumparti
keln in der Reaktionszone durch eine Mischung eines Reaktions
gases, das ein Siliziumquellgas enthält, fluidisiert und durch
eine separate Gasverteilungseinrichtung zugeführt. Die Fest
stoffvermischung der Siliziumpartikeln aberhalb der Heizzone
tritt im Freiblasenbereich ohne absichtliche Zirkulation der
Partikeln auf. Aus diesem Grund ist die Temperaturdifferenz
zwischen den Zonen unerheblich. Die Reaktionstemperatur im obe
ren Bereich der Reaktionszone wird durch die durch die Mikro
wellen erzeugte Wärme in der Heizzone aufrecht erhalten, die
durch die kontinuierliche Partikel-Partikelmischung oder den
Kontakt und durch die Strömung des Trägergases übertragen wird.
Eine direkte Bestrahlung der Reaktionszone mit Mikrowellen ist
nicht erforderlich. Die Strömungsgeschwindigkeit des Träger
gases muß ausreichend sein, um nicht nur die Fluidisierung der
Siliziumpartikeln aufrecht zu erhalten, die in der Heizzone den
Mikrowellen ausgesetzt werden, sondern auch um eine wesentliche
Abwärtsströmung des Siliziumquellengases von der Reaktionszone
zu vermeiden. Durch die Verhinderung der Ablagerung an den In
nenwänden des Reaktors, durch die die Mikrowellen zugeführt
werden, verbessert somit die Erfindung den Wartungsanteil beim
Einsatz von Mikrowellen. Demgemäß ist es unnötig, den CVD-Reak
tor an der Außenseite der Reaktorwände durch Einspritzung von
Kühlmittel zu kühlen, um die Wandablagerung zu reduzieren. Un
ter den vorgeschlagenen Betriebsbedingungen ist es nicht nötig,
die Gasverteilungseinrichtung zur Zuführung des Reaktionsgases
zusätzlich mit einer Kühlflüssigkeit zu kühlen, da die Tempera
tur im unteren Bereich der Reaktionszone beträchtlich niedriger
ist als im oberen Bereich. Die vorliegende Erfindung schlägt weiterhin
eine Vorrichtung mit einem verbesserten CVD-Reaktor vor, bei dem die Par
tikelagglomeration minimiert oder verhindert wird, da die Reak
tion in einer gut fluidisierten Reaktionszone ohne zusätzliche
heiße Oberflächengebiete von Siliziumpartikeln und ohne direkte
Bestrahlung mit Mikrowellen erfolgt. Somit stellt die Erfindung eine Vorrich
tung mit einem Fließbettreaktor mit verbesserten thermischen Verhältnis
sen zur Erhöhung des Wirkungsgrades und gleichzeitig zur Ver
besserung der Betriebsstabilität zur Verfügung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus vorteil
haften Ausführungsbeispielen hervor, die in der Zeichnung in
schematischer Weise dargestellt sind und nachfolgend beschrie
ben werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie 2-2 gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung; und
Fig. 4 eine Schnittansicht längs der Linie 4-4 gemäß Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Her
stellung von hochreinen Polysilicongranulaten mittels des er
findungsgemäßen Heizverfahrens für einen Fließbettreaktor. Eine
Reaktorsäule 1 aus Quarz ist in einem Mikrowellenapplikator 2
angeordnet, der aus Metall, beispielsweise rostfreiem Stahl,
hergestellt ist, das die Mikrowellen verlustfrei reflektiert.
Der obere Bereich des Reaktors ist durch eine Ausdehnungszone
3, die aus Metall hergestellt ist, abgedeckt und mittels einer
Tragplatte 4 mit einer graphitähnlichen Dichtung 33 festgelegt,
um eine radiale Schwingung des Reaktors aufgrund der Fluidisie
rung zu verringern. Siliziumausgangspartikeln 5, die durch die
CVD-Reaktion anwachsen sollen, werden durch eine Einlaßeinrich
tung 30 für die Ausgangspartikeln dem Reaktor 1 zugeführt. Ein
Speicher, der mit einem Inertgas oder mit einem Reduziergas 29
beaufschlagt ist, ist mit der Einlaßeinrichtung 30 für die Aus
gangspartikeln verbunden. Die Ausgangspartikeln 5, die durch
den Einlaß 30 zugeführt werden, fallen aufgrund der Schwerkraft
in den unteren Bereich des Reaktors 1. Die Menge der Aus
gangspartikeln 5, die für die CVD-Operation im Reaktor 1 vor
liegen muß, kann leicht durch Versuche bestimmt werden. Das un
tere Ende des Reaktors 1 ist über eine graphitähnliche Dichtung
34 mit dem Applikator 2 verbunden und die innerhalb des Reak
tors 1 vorliegenden Siliziumpartikeln werden durch Gasvertei
lungseinrichtungen 14 aufgenommen, die aus Silizium, Quarz
oder siliziumähnlichem Material hergestellt sind. Da der
Quarzreaktor 1 an seinen beiden Enden über graphitähnliche
Dichtungen 33 und 34 mit dem Applikator 2 verbunden ist, kann
er, ohne zu brechen, in axialer und radialer Richtung thermisch
expandieren, wenn er während des CVD-Prozesses erhitzt wird.
Das Siliziumbett innerhalb des Reaktors 1 ist durch eine Tei
lungseinrichtung 13 von der Heizzone 10 getrennt. Die Silizium
partikeln in der Heizzone 10 werden durch ein Trägergas oder
ein Reduktionsgas 8, beispielsweise Wasserstoff, fluidisiert,
in dem keine Siliziumquelle enthalten ist. Das Trägergas 8 wird
durch eine Einlaßeinrichtung 16 und dann durch eine Gasvertei
lungseinrichtung 14 zugeführt, die von einer Kammer 18 einge
schlossen ist, die aus Metall, beispielsweise rostfreiem Stahl,
oder mit Silizium abgedecktem Material hergestellt ist. Die Si
liziumpartikeln 11 auf der anderen Seite der Heizzone 10 werden
durch eine Reaktionsgas 9, das eine Siliziumquelle enthält,
fluidisiert. Um die Konzentration der Siliziumquelle im Reaktor
1 zu steuern, kann, falls erforderlich, das Reaktionsgas 9 ne
ben der Siliziumquelle ebenfalls ein Trägergas oder ein Reduk
tionsgas 8 enthalten. Das Reaktionsgas 9 wird über eine Gasein
laßeinrichtung 17 und dann durch eine Gasverteilungseinrichtung
15 zugeführt, die von einer Kammer 19 eingeschlossen ist, die
aus Metall, beispielsweise rostfreiem Stahl, oder einem silizi
umbeschichteten Material besteht. Die Aufheizung des Gases 9
ist derart begrenzt, daß eine Zersetzung der Siliziumquelle vor
dem Einführen in den Reaktor 1 verhindert wird. Über der Heiz
zone 10 wird sowohl das Trägergas 8 als auch das Reaktionsgas 9
miteinander vermischt, wodurch die Siliziumpartikeln oberhalb
der Teileinrichtung 13 durch das Mischgas 35 fluidisiert wer
den. Deshalb kann das Siliziumbett mit Ausnahme der Heizzone 10
als Reaktionszone 11 zur Siliziumablagerung Verwendung finden.
Der Mikrowellengenerator 23 wandelt elektrische Energie in Mi
krowellen 25 um. Mittels eines kommerziell erhältlichen Mikro
wellengenerators werden üblicherweise Mikrowellen im Bereich
zwischen 915 und 2450 MHz entweder als gepulste Wellen oder als
kontinuierliche Wellen erzeugt. Die erzeugten Mikrowellen 25
laufen durch den mit dem Applikator 2 verbundenen Wellenleiter
24 und durchdringen dann die Quarzwand an der Seite der Heiz
zone 10. Der Wellenleiter 24 ist normalerweise aus Metall oder
aus Messing hergestellt, um ein wirkungsvolles Weitergeben der
Mikrowellen zu gewährleisten. Da Silizium ein stark Mikrowellen
absorbierendes Material ist und die Heizzone 10 unmittelbar vor
dem Auslaß des Wellenleiters 24 angeordnet ist, absorbieren die
in der Heizzone 10 fluidisierten Siliziumpartikeln die meisten
der eindringenden Mikrowellen 25, wobei im wesentlichen keine
elektromagnetischen Felder in dem anderen Gebiet des Reaktors 1
und des Applikators 2 außer in der Heizzone 10 gebildet werden.
Die Siliziumpartikeln, die in der Heizzone 10 mittels Mikrowel
len 25 bestrahlt werden, werden durch sich selbst aufgrund der
schnellen Ausbreitung der absorbierten Mikrowellenenergie als
Wärme innerhalb der Siliziumpartikeln erwärmt.
Das schnelle Vermischen der Siliziumpartikeln erfolgt automa
tisch und schonend im fluidisierten Zustand mittels Gasblasen,
wodurch es möglich ist, die großen Wärmemengen, die in der
Heizzone 10 erzeugt werden, zu dem oberen Bereich der Reakti
onszone 11 zu übertragen. Die gasförmige Vermischung der Gas
ströme 8 und 9 in diesem Bereich sorgt ebenfalls für die wich
tige Funktion der schnellen Wärmeübertragung von der Heizzone
zu der Reaktionszone. Somit sollte die Strömungsgeschwindigkeit
des Trägergases 8 nicht nur ausreichend sein, um die Fluidisie
rung der Siliziumpartikeln in der Heizzone zu gewährleisten,
sondern auch um eine schnelle Vermischung zwischen der Heizzone
10 und der Reaktionszone 11 sicher zu stellen. Mittels eines
Vorheizers kann das Trägergas 8 auf die Reaktionstemperatur
vorgeheizt werden und mittels eines Abscheiders vor dem Einfüh
ren in den Reaktor 1 gereinigt werden. Mit Blick auf den Ener
giewirkungsgrad und die mögliche Kontaminierung des Gases bei
hohen Temperaturen innerhalb des Vorheizers, ist das Vorheizen
des Trägergases 8 auf die erforderliche Reaktionstemperatur
nicht erstrebenswert. Die Strömungsgeschwindigkeit des Reakti
onsgases 9 sollte ausreichend sein, um die Fluidisierung der
Siliziumpartikeln in der Reaktionszone 11 bei der Reaktionstem
peratur zu gewährleisten, was leicht durch Versuche bestimmt
werden kann. Die Siliziumquelle in der fluiden Phase wird übli
cherweise eingedampft und dann vor dem Einführen in den Reaktor
1 vorgeheizt. Andererseits kann das Reaktionsgas 9 auch in Form
einer Gas/Flüssig-Mischung vorliegen, wobei Fraktionen der Si
liziumquelle als versprühte Flüssigkeitstropfen in der einge
dampften Siliziumquelle und/oder in einem Reduktionsgas, wie im
Wasserstoff, mitgerissen werden. Das Vorheizen des Reaktions
gases 9 ist bis unterhalb einer Anfangsablagerungstemperatur
der Siliziumquelle beschränkt, um eine Ablagerung der Silizium
quelle auf den Innenwänden des Gaseinlasses 9 und der Gaskammer
19 ebenso wie auf der Gasverteilungseinrichtung 15 zu verhin
dern. Die Gasverteilungseinrichtung 15 für das Reaktionsgas 9,
die in Kontakt mit den fluidisierten Siliziumpartikeln ist,
kann leicht über die Anfangsablagerungstemperatur erhitzt wer
den, wenn das Reaktionsgas 9 überhitzt ist, und kann dann auf
grund der Siliziumablagerung leicht verstopfen. Deshalb sollte
die Temperatur des Reaktionsgases 9 während des CVD-Prozesses
kontrolliert werden, daß sie nicht unnötig hoch ist, wobei die
Gasverteilungseinrichtung 15 unterhalb der Anfangsablagerungs
temperatur gehalten werden sollte. Entsprechend des begrenzten
Temperaturbereiches der eingeführten Gasströme und der Gasver
teilungseinrichtung sind die Durchschnittsgeschwindigkeiten der
aufströmenden Gasströme und der Fluidisierungsgrad am Boden des
Fließbettes geringer als die in der Hauptreaktionszone. Somit
neigen die Siliziumpartikeln, die beträchtlich größer als die
Ausgangspartikeln 5 angewachsen sind, zum Zurückfallen auf den
Boden des Bettes. Durch einen Auslaß 20 können diese dann als
Produkt 21 in Form eines Polysiliziumgranulates 33 abgezogen
werden. Der Fließbettreaktor kann zur chargenweisen Produktion
oder zur kontinuierlichen Produktion betrieben werden. Falls
die kontinuierliche Herstellung von Polysiliziumgranulaten ge
wünscht wird, sollte die Zuführrate der Ausgangspartikeln 5 und
die Abziehrate des Produktes 33 einer Gleichung für das Materi
algleichgewicht folgen, die auf den Betriebsparametern des
Fließbettsystems basiert.
Neben der schnellen Partikelvermischung zwischen der Heizzone
10 und der Reaktionszone 11, verhindert der aufströmende Gas
strom 8 ein Zurückströmen der Siliziumquelle von der Reaktions
zone nach unten in die Heizzone, während ein seitliches Ein
dringen der Siliziumquelle in die Heizzone 10 weiterhin durch
die Teilungseinrichtung 13 unmöglich gemacht wird. Wenn der
Gasstrom 8 sich von der Verteilungseinrichtung 14 nach oben
ausbreitet, wird das Gas aufgrund des Temperaturanstieges, der
durch die direkte Vermischung mit den durch Mikrowellen erhitz
ten Siliziumpartikeln bewirkt wird, expandieren und weiter be
schleunigen. Somit kann das Zurückströmen der Siliziumquelle in
die Heizzone 10 leicht durch einen Fachmann auf diesem Gebiet
verhindert werden. Dies schließt die Ablagerung des Siliziums
innerhalb der Heizzone 10 und insbesondere im Bereich der Reak
torwände, durch den Mikrowellen eingeführt werden, aus. Ein
Fließbettreaktor gemäß des Standes der Technik weist diese Ei
genschaften nicht auf, da die Mikrowellen direkt in die Reakti
onszone eingeführt werden. Somit ist die Siliziumablagerung an
den Innenwänden des Reaktors ein unausweichliches Problem in
der Reaktionszone. Die Mikrowellen würden durch eine abgela
gerte Siliziumschicht an den Wänden des vorbekannten Reaktors
zugeführt und somit ist es unbedingt erforderlich, daß die Au
ßenwände des Quarzreaktors durch Aufspritzen einer Kühlflüs
sigkeit an die Außenseite der Wand gekühlt werden, um den Grad
der Wandablagerung zu verringern.
Nach Verlassen der Heizzone 10 vermischt sich das Trägergas 8
mit der Siliziumquelle des Reaktionsgases 9, wobei die Mischung
35 die Hauptquelle der CVD-Reaktion in der Reaktionszone dar
stellt. Obwohl die Siliziumablagerung auch durch das Reaktions
gas alleine in dem unteren Bereich der Reaktionszone 11 durch
geführt wird, überwiegt die CVD-Reaktion mehr im oberen Be
reich, in dem die Temperaturen der Gasmischung und der Silizi
umpartikeln wesentlich höher sind als die im unteren Bereich.
Das hängt hauptsächlich mit der direkten Vermischung des oberen
Bereiches mit der Heizzone 10 und ebenfalls mit den ausreichend
erhitzten Gasmischungen 35 zusammen. Da das chemische Gleichge
wicht der CVD-Reaktion leicht erhalten werden kann, im Falle
von Trichlorsilan sogar bei einigen Zentimetern Betthöhe im
fluidisierten Zustand bei über 900°C, wird die CVD-Reaktion
fast bis zum Gleichgewichtzustand im oberen Bereich der Reakti
onszone 11 zu Ende geführt. Abgasmischungen 26, einschließlich
der nicht umgesetzten Siliziumquelle, Nebenproduktgase und Trä
gergas verläßt das Fließbett durch die expandierte Zone und
dann durch die Abgasdüse 29. Die Abgasmischung 28 wird jenseits
der Düse 29 zur Wiedergewinnung und Rückführung weiterbehan
delt, was jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist. Die minimale Betthöhe der Reaktionszone für einen ge
wünschten Ertrag an Siliziumablagerungen bei einer Reaktions
temperatur kann leicht durch Analyse der chemischen Zusammen
setzung des Abgases 28 bestimmt werden.
Die in der Heizzone 10 durch Bestrahlung mit Mikrowellen 25 er
zeugte Wärme deckt die erforderliche Wärme für die CVD-Reaktio
nen, freie Wärme für die aufströmenden Gase 8 und 9 und Wärme
verluste außerhalb des Reaktors 1 durch die Wände des Applika
tors 2 und die Expandierzone 3 ab. Obwohl die ersten beiden
Wärmeenergien von Natur aus für die CVD-Prozesse notwendig
sind, sollten die Wärmeverluste aus Gründen der Energieeinspa
rung minimiert werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform
können Wärmeverluste durch die Wände des Reaktors 1 durch An
bringen von Isoliermaterial 27 an der Außenseite der Reaktor
wände gemäß Fig. 2 im großen Umfang verringert werden. Ver
schiedene anorganische Materialien mit niedriger thermischer
Leitfähigheit sind für die Isolierung erhältlich. An der Heiz
zone 10, an der die Mikrowellen 25 eindringen, kommt vorzugs
weise lichtundurchlässiges Quarz oder hochreines, fasriges Si
likamaterial zum Einsatz, um die Ausbreitung der Mikrowellen
als Wärme innerhalb des Isolationsmaterials zu verhindern. Wär
meverluste, die vom Fließbett nach unten gerichtet sind, können
durch aufströmende Gasströme 8 und 9 am Boden des Bettes leicht
aufgefangen werden und zumindest als Teil der Wärme verwendet
werden, die zum Vorheizen der Gasströme erforderlich ist. Die
Höhe der Mikrowellenenergie wird entsprechend der Temperatur in
der Reaktionszone 11 geregelt, die mittels einer Meßeinrichtung
31 gemessen wird, die mit einer Düse 32 verbunden ist.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, bei der die Heizzone in einem Ringbereich im
unteren Abschnitt des Reaktorbettes ausgebildet ist. Bei dieser
Ausführungsform werden die Bezugszeichen, die in Fig. 1 einge
führt wurden, für identische Teile wie in der vorgenannten Aus
führungsform verwendet.
Der untere Bereich des Siliziumbettes im Reaktor 1 ist mittels
einer Teilungseinrichtung 13 aus hochreinem Material, bei
spielsweise aus Silizium, Quarz oder siliziumähnlichen Mate
rial, in zwei Zonen unterteilt. Ein Reaktionsgas 9, das in das
Reaktorbett von einer separaten Gasverteilungseinrichtung 15
eingeleitet wird, strömt durch die Teilungseinrichtung 13 nach
oben. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, ist eine ringförmige Heizzone
10 um die Teilungseinrichtung ausgebildet. Ein Trägergasstrom 8
wird durch die Teilungseinrichtung 14 eingeleitet und strömt
entlang der ringförmigen Zone, während die seitliche Einleitung
des Reaktionsgases 9, einschließlich der Siliziumquelle, durch
die Teilungseinrichtung verhindert wird. Die Reaktionszone 11
für die CVD-Reaktion wird somit in dem Siliziumbett mit Aus
nahme der Heizzone gebildet. Die Strömungsgeschwindigkeit des
Trägergases 8 und des Reaktionsgases 9 sollten ausreichend
sein, um die Siliziumpartikeln bei der Reaktionstemperatur ent
sprechend wie bei der vorgenannten Ausführungsform zu fluidi
sieren.
Die für den CVD-Betrieb erforderliche Wärme wird durch Mikro
wellenbeheizung der Heizzone erbracht, wobei die Reaktionszone
indirekt durch die Heizzone beheizt wird. Die Siliziumpartikeln
in der Heizzone 10 werden durch Bestrahlung mit Mikrowellen,
die durch die Wellenleiter 24a und 24b und dann durch die Reak
torwände vor den Wellenleitern zugeführt werden, erhitzt. Bei
der vorliegenden Ausführungsform werden zwei separate Mikrowel
lengeneratoren 23a und 23b eingesetzt, um elektrische Energie
in Mikrowellen 25a und 25b umzuwandeln. Anstatt zwei Generato
ren zu verwenden, kann die erforderliche Mikrowelle auch durch
einen einzigen Generator hoher Kapazität erzeugt werden und
dann durch eine Energieteilungseinrichtung bereit gestellt wer
den, die die erzeugte Mikrowelle gleichmäßig in der Heizzone
verteilt.
Die Siliziumpartikeln und das Trägergas, von denen beide in der
Heizzone 10 erhitzt werden, vermischen sich schnell und scho
nend im fluidisierten Zustand miteinander in der Reaktionszone
11, im wesentlichen oberhalb des oberen Endes des ringförmigen
Bereiches der Heizzone. Die Feststoffvermischung ist ein natür
liches Ergebnis der Vermischung der fluidisierenden Gasströme 8
und 9. Diese Vermischung beherrscht die indirekte Beheizung der
Reaktionszone durch direkte Beheizung der Heizzone mittels Mi
krowellen, obwohl der Wärmeübertragungsmechanismus durch
Festbestrahlung ebenfalls in dem Hochtemperatur-Reaktorsystem
wünschenswert ist. Somit ist die Temperatur der Reaktorwände,
die sich in Kontakt mit der Reaktionszone 11 befinden, geringer
als die der Siliziumpartikeln in der Heizzone 10. Obwohl sich
die Gasströme 8 und 9 miteinander oberhalb der ringförmigen
Heizzone vermischen, ist weiterhin die Konzentration der Sili
ziumquelle im vermischten Gasstrom 35 in der Nähe der Innen
wände des Reaktors 1 am niedrigsten, da in beträchtlichem Um
fang immer noch Trägergas 8 entlang der Innenwände trotz der
Vermischung mit dem Reaktionsgas hauptsächlich im axialen Be
reich der Reaktionszone nach oben strömt. Aus diesem Grund ist
die Siliziumablagerung an den Reaktorwänden, die sich im Kon
takt mit der Reaktionszone befinden, nicht signifikant. Ande
rerseits ist die Siliziumablagerung auf den Oberflächen der Si
liziumpartikeln in der Reaktionszone aufgrund des vermischten
Gasstromes 35, der die Siliziumquelle enthält, dominierend,
dessen Konzentration im axialen Bereich am höchsten ist und die
sich in der Höhe gemäß der CVD-Reaktion verändert. Die gewach
senen Partikeln, d. h. das Produkt aus Polysiliziumgranulaten
33, werden durch eine Produktabzieheinrichtung 20 abgezogen,
während eine Gasstrommischung 26 das Reaktorbett durch eine Ab
luftdüse 29 verläßt.
Die Strömungsgeschwindigkeiten der Gasströme, insbesondere die
des Trägergases, sollten für eine wirkungsvolle Wärmeübertra
gung von der Heizzone 10 zu der Reaktionszone 11 gesteuert wer
den. Wie bei der vorgenannten Ausführungsform, sollte eine mi
nimale Strömungsgeschwindigkeit des Trägergases 8 festgelegt
werden, um ein Zurückfließen der Siliziumquelle von der Reakti
onszone 11 in die Heizzone 10 zu verhindern. Die minimale Strö
mungsgeschwindigkeit kann leicht durch Analyse von Gasproben
aus der ringförmigen Heizzone bestimmt werden. Somit kann jeg
liche Siliziumablagerung innerhalb der Reaktorwände, durch die
die Mikrowellen 25a und 25b eindringen, verhindert werden. Es
ist erwähnenswert, daß in einem ausreichend tiefen Bett von
kleinen Siliziumpartikeln übermäßige Gasströmungsgeschwindig
keiten zu einem Trägheitszustand der Siliziumpartikeln führen
können, bei dem sich Gasblasen miteinander vereinigen und beim
Aufsteigen wachsen und schließlich groß genug werden, um sich
über den Querschnitt der Reaktorsäule zu erstrecken. Die Träg
heit des Bettes verhindert im großen Umfang den Wirkungsgrad
der Vermischung und der chemischen Reaktion, der leicht durch
Messung der Temperatur an beiden Zonen und der chemischen Zu
sammensetzung des vermischten Gasstromes 26, der aus dem Fließ
bett austritt, gemessen werden kann. Die Fließgeschwindigkeit
des Trägergases 8 wird somit kontrolliert, daß das Zurückflie
ßen der Siliziumquelle unter Verhinderung des Trägheitszustan
des überwunden werden kann.
Um Energie durch Verringerung des Wärmeverlustes durch die Re
aktorwände einzusparen, kann ein Isoliermaterial zwischen der
Applikatorwand 2 und dem Reaktor 1 vorgesehen werden. Als Iso
lierung 25b um die Heizzone können verschiedenartige Materi
alarten zum Einsatz kommen, die eine geringe Absorption von Mi
krowellen, beispielsweise wie hochreines Silikamaterial, auf
weisen. Die Isolierung 27a außerhalb des Reaktors mit Ausnahme
der Heizzone kann aus herkömmlichen Isolationsmaterialien neben
Silikamaterial ausgewählt werden. Verschiedene Materialarten
sind hier anwendbar einschließlich Filz, Wolle, Webstoffe, Ver
rohrung, Schaum und Ziegelstein.
Die vorliegende Erfindung enthält, wie nachfolgend aufgeführt
wird, einige Merkmale, die sich von vorbekannten Verfahren und
Systemen abheben, die zur Herstellung von Polysiliziumgranula
ten zum Einsatz gekommen sind:
- (1) Im Gegensatz zu vorbekannten CVD-Rektoren, die durch Mi krowellen beheizt werden, ist bei dem vorliegenden Verfahren keine direkte Bestrahlung der Reaktionszone des Fließbettreak tors mit Mikrowellen erforderlich, um den CVD-Betrieb aufrecht zu erhalten. Es wird erreicht, daß die Temperatur der Partikeln im oberen Bereich der Reaktionszone 11 im wesentlichen durch die Hitze, die nach oben von der Heizzone 10 übertragen wird, stabil gehalten wird. Dieses Verfahren macht von der Eigen schaft Verwendung, daß Wärme parallel zur Richtung einer Fluid strömung fließt, d. h. des Trägergases in der Heizzone, und daß die schnelle Anpassung der Temperatur zwischen den beiden Zonen leicht durch Fest/Fest- und Gas/Fest-Vermischung innerhalb des Fließbettes mit den Gasblasen erhalten wird. Somit kann die Re aktionstemperatur durch Mikrowellenbeheizung ohne Ablagerung von Silizium auf den Innenwänden des Reaktors, durch die die Mikrowellen zugeführt werden, aufrecht erhalten werden. Weiter hin kann die Bildung von HCl, SiCl₂ und polymeren Nebenproduk ten in der Reaktionszone, die bei Hochtemperatur-Si-H-Cl-Syste men unerwünschte natürliche Ergebnisse sind, minimiert werden, da es in der Reaktionszone keine Überhitzungszone geben kann.
- (2) Im Gegensatz zu vorbekannten Fließbettreaktoren, bei denen Siliziumpartikeln durch die Heizzone rezirkulieren, schließt das vorliegende Verfahren eine massive, nach unten gerichtete Strömung der Siliziumpartikeln durch eine Heizzone aus, die eine Siliziumquelle von der Reaktionszone begleitet. Die Ein leitung einer ausreichenden Strömung von nach oben strömendem Trägergas 8 in die Heizzone ist im vorliegenden Prozeß gestat tet, um ein Zurückfließen des Reaktionsgases 9 zu verhindern. Andererseits ist bei den vorbekannten Reaktoren die Strömungs geschwindigkeit begrenzt, um einen einsetzenden fluidisierten Zustand mit Siliziumpartikeln aufrechtzuhalten, die die Silizi umquelle von der Reaktionszone begleiten und nach unten durch die Heizzone durchtreten. Aus diesem Grund kann dieses Verfah ren die Siliziumablagerung an den Außenwänden der Heizzone si cherer verhindern als die vorbekannten Reaktoren, wobei die Mi krowellenbeheizung durch die Wände ermöglicht wird. Aufgrund der aktiven Fluidisierung und der Vermeidung von Siliziumabla gerung in der Heizzone 10 treten bei den Siliziumpartikeln, die der Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt sind, im wesentlichen keine Agglomerationsprobleme auf. Sogar in der Reaktionszone 11 tritt bei den Siliziumpartikeln keine Agglomeration auf, da es keine lokal überhitzten Bereiche gibt und sowohl das Trägergas als auch das Reaktionsgas diese kräftig verwirbeln.
- (3) Das vorliegende Verfahren beseitigt ein Grunderfordernis von vorbekannten rezirkulierenden Fließbettreaktoren, daß eine hohe Wärmeströmung dem Fließbett in einem Bereich nahe bei dem gekühlten Verteiler zugeführt werden muß, an dem ein hoher Be trag an Wärmeverlust unausweichlich vorliegt. Dieser wichtige Vorteil wird aufgrund des Temperaturprofiles, das in der Reak tionszone vorliegt, erhalten. Während der obere Bereich der Re aktionszone durch den nach oben gerichteten Wärmeaustausch von der Heizzone eine erforderliche Reaktionstemperatur aufrecht erhält, gibt es keinen direkten Wärmeaustausch von der Heizzone zu dem unteren Bereich nahe der Verteilungseinrichtung für das Reaktionsgas. Weiterhin verhalten sich die aufströmenden Reak tionsgase wie eine Kühlflüssigkeit zur Kühlung der Gasvertei lungseinrichtung und in der Nähe vorliegenden Partikeln. Da das Einlaßtemperatur wesentlich niedriger sein sollte als die Reak tionstemperatur, kann die Temperatur im Bodenbereich der Reak tionszone niedrig genug gehalten werden, um die Bildung von Krusten aufgrund akkumulierter Siliziumablagerung an der Ver teilungseinrichtung zu verhindern. Somit ist keine zusätzlich Kühlung des Verteilers erforderlich und die Wärmeströmung von dem unteren Bereich der Reaktionszone kann eingesetzt werden, um die aufströmenden Reaktionsgase oberhalb des Verteilers vorzuheizen. Aufgrund der hohen Reaktionsgeschwindigkeit der Ablagerung in einem Fließbettreaktor können sich andererseits die Reaktionsgase im oberen Bereich der Reaktionszone einem Gleichgewichtszustand annähern, bevor sie das Fließbett verlas sen. Daher bewirkt das vorliegende Verfahren eine Verbesserung des Ablagerungswirkungsgrades und sorgt für eine verbesserte Umwandlung der Siliziumquelle in festes Silizium.
- (4) Bei der vorliegenden Erfindung ist zur Verhinderung von Wandablagerung des Silizium keine Kühlung der Reaktorwände durch Einspritzen von Kühlflüssigkeiten an der Außenseite dem Wände, durch die die Mikrowellen zugeführt werden, erforder lich. Das Einführen einer zusätzlichen Kühlflüssigkeit in die Gasverteilungseinrichtung, die sich in Kontakt mit der Heiz zone befindet, ist ebenfalls unnötig, da die nach unten gerich tete Rückströmung der Siliziumquelle beim vorliegenden Verfah ren verhindert wird. Folglich sind bei dem vorliegenden Verfah ren Wärmeverluste durch die Reaktorwände und die Gasvertei lungseinrichtung im großen Umfang verringert.
- (5) Im Gegensatz zu vorbekannten Fließbettreaktoren sind beim vorliegenden Prozeß eine am Umfang der Reaktorwände angebrachte Isolierung und eine Zuführung der Mikrowelle durch das Isolie rungsmaterial möglich. Da an den Reaktorwänden, die die Heiz zone umgeben, im wesentlichen keine Wandablagerung auftritt, kann der durch Strahlung und Konvektion herrührende Wärmever lust aus der Zone leicht durch Vorsehen eines für Mikrowellen durchlässigen Isolationsmateriales um die Reaktorwände verhin dert werden. Somit kann die Wärme, die mittels Mikrowellen in der Heizzone erzeugt wird, wirkungsvoll für die CVD-Reaktion in der Reaktionszone eingesetzt werden. Hierdurch werden Energie verluste von dem Hochtemperatursystem weitestgehend reduziert, wodurch die erforderliche Mikrowellenenergie minimiert wird. Somit steigert die vorliegende Erfindung den Wirkungsgrad und die Sicherheit der Mikrowellenbeheizung und verhindert Be triebsprobleme, beispielsweise die Bildung von Hochspannungs lichtbögen und Schwierigkeiten in der Impedanzanpassung, die mit hoher Mikrowellenenergie verbunden sind. Der Einsatz einer Isolierung isoliert die mechanischen Teile des Applikators 2 und des Wellenleiters 24 thermisch von dem Hochtemperaturreak torbett. Dies führt zu weniger Beschränkungen in der Gestal tung, Materialauswahl und in der Herstellung der Vorrichtung ebenso wie zu einer erhöhten Stabilität im Prozeßbetrieb.
Prozesse zur Herstellung von hochreinem Polysiliziumgranulaten
gemäß der Erfindung werden nachfolgend erläutert.
Es wurden zwei CVD-Versuchsreihen unter Verwendung von Tri
chlorsilan (TCS) als Siliziumquelle durchgeführt, um die Wirk
samkeit dieser Erfindung im Vergleich mit herkömmlichen Mikro
wellenheizverfahren zu testen.
Bei der ersten CVD-Versuchsreihe zum Testen der vorliegenden
Erfindung wurde ein rohrförmiger Quarzreaktor mit 104 mm In
nendurchmesser, 3 mm Stärke und 1060 mm Höhe innerhalb des Ap
plikators 2 gemäß Fig. 1 angeordnet. Eine rechtwinklige, aus
Quarz hergestellte Teilungsplatte mit 80 mm Breite, 200 mm
Höhe und 5 mm Tiefe wurde am Boden des Reaktors 1 vorgesehen,
um das Reaktorbett in eine Heizzone 10 und eine Reaktionszone
11 zu unterteilen. Zur Bildung eines Bettes aus Siliziumparti
keln wurden etwa 3,5 kg Siliziumpartikeln, mit einem Korngrö
ßenbereich zwischen 177 und 590 µm und einer mittleren Korn
größe von 335 µm, in den Reaktor eingebracht. Das Bett lag auf
den Gasverteilungsplatten 14 und 15, die eine Vielzahl von Lö
chern aufwiesen, auf, und hatte eine Höhe zwischen 300 und 360
mm. Mikrowellen mit einer Frequenz von 2450 MHz wurden von ei
nem rechtwinkligen mit dem Applikator verbundenen Wellenleiter
24 in den unteren Bereich der Heizzone eingebracht. Ein Isola
tionsblock mit 20 mm Stärke, der den Quarzreaktor umgibt und
aus einem hochreinem Silikamaterial hergestellt wurde, wurde
zwischen der Reaktorwand und der Innenwand des Applikators an
geordnet. Für diesen Prozeß lagen folgende Betriebsbedingungen
vor:
Der Prozeß wurde kontinuierlich durch nachfolgende weitere Zu
fuhr von Ausgangspartikeln 5 in das Reaktorbett und durch Abzug
von Produktgranulaten 33 aus dem Bett durchgeführt, wobei das
Bettgewicht und der Partikelgrößenbereich konstant gehalten
wurden.
Bei einer derartigen Betriebsweise wurden 1104 g Netto-Silizi
umablagerung nach 10 Stunden CVD-Betrieb erhalten. Mikrowellen
leistung in Höhe von 3.2 KW und 4.3 KW war erforderlich, um die
vorbestimmte CVD-Temperatur vor dem Einführen des TCS bzw. wäh
rend des CVD-Betriebs unter Zufuhr von TCS aufrecht zu erhal
ten. An den Gasverteilungsplatten für das Trägergas und das Re
aktionsgas wurden sich einstellende Temperaturen von 625°C bzw.
342°C während des CVD-Betriebes festgestellt. Nach dem CVD-Be
trieb wurde an den die Heizzone umgebenden Reaktorwänden keine
Siliziumablagerung festgestellt und der Quarzreaktor war frei
von lokal auftretenden Rissen oder Deformationen. Die Bildung
einer Siliziumschicht oder Kruste auf der Gasverteilungsplatte
für die Reaktionsgase konnte mit einer Plattentemperatur ver
hindert werden, die unterhalb der Anfangsablagerungstemperatur
von etwa 400°C lag. Nach dem Betrieb trat bei den Produktgranu
laten und restlichen Siliziumpartikeln innerhalb des Reaktors
keine Agglomeration, kein Sintern oder Zusammenballung von Si
liziumpartikeln auf. Ebenfalls wurde keine Siliziumablagerung
auf der Gasverteilungsplatte zur Einleitung der Reaktionsgase
beobachtet.
Bei der zweiten CVD-Versuchsreihe als Test für das herkömmliche
Mikrowellenheizverfahren kam die oben beschriebene Vorrichtung
für die erste Versuchsserie mit einigen, nachfolgend aufgeführ
ten Abwandlungen zum Einsatz. Die Teilungsplatte wurde aus dem
Reaktorbett entfernt, wodurch das gesamte Siliziumbett ohne
eine getrennte Heizzone als Reaktionszone verwendet wurde. Der
Isolationsblock wurde ebenfalls entfernt, wobei die Außenwände
des Quarzreaktors mit Stickstoffgas gekühlt wurden, um die Si
liziumablagerung an den Innenwänden zu minimieren. Am Bodenende
des Applikators 2 wurde eine Gaseinlaßdüse und ein Vielloch-Ver
teiler zum Einführen des Kühlgases angeordnet. Das Kühlgas
wurde durch Löcher, die in der Tragplatte 4 gemäß Fig. 1 einge
bracht wurden, abgeleitet. Zwei Gaseinlaßdüsen 16 und 17 und
separate Gaskammern 18 und 19 wurden abgeändert, um das vorge
heizte Reaktionsgas 9 gleichmäßig durch die Gasverteilungsplat
ten 14 und 15 einzuleiten. Für diesen herkömmlichen Prozeß war
die Versorgung mit Mikrowellen und die Betriebsbedingungen
gleich wie bei der ersten Testreihe mit der Ausnahme, daß die
Eintragsmengen des Trägergases und des Reaktionsgases miteinan
der vermischt wurden und auf 150°C vorgeheizt wurden. Weiterhin
betrug die Zufuhrmenge des Stickstoffgases für die Wandkühlung
und die Zufuhrmenge des Kühlwassers zur Kühlung des Verteilers
8.5 mol/min bzw. 9.0 l/min.
Der Betrieb auf diese herkömmliche Weise erforderte mehr Mikro
wellenenergie zum Aufrechterhalten derselben Bettemperatur als
beim ersten Versuch gemäß der vorliegenden Erfindung erforder
lich war. Dies ist ein natürliches Ergebnis, das auf der Küh
lung um das Reaktorbett statt Verwendung einer Isolierung ba
siert. Eine Mikrowellenleistung in Höhe von 6.1 KW und 7.6 KW
war erforderlich, um die CVD-Temperatur vor bzw. nach dem Ein
führen von TCS in das Zuführgas aufrecht zu erhalten. Jedoch
war nach dem Einführen des TCS in das Reaktionsgas ein schritt
weises Erhöhen der Leistung von 7.6 auf 9.0 KW erforderlich, um
die Temperatur aufrecht zu erhalten. Weiterhin nahm der Druck
verlust der Gasverteilungsplatte mit der Zeit zu. Hierdurch war
ein kontinuierlicher CVD-Betrieb von maximal 4 Stunden möglich.
Die Erhöhung der Mikrowellenleistung hing hauptsächlich damit
zusammen, daß sich an den Innenwänden des Quarzreaktors, durch
die Mikrowellen eingeführt wurden, Silizium ablagerte. Trotz
der Gaskühlung der Außenwände des Quarzreaktors trat an den
Innenwänden, die sich in Kontakt mit Mikrowellen bestrahlten
Partikeln befanden, Siliziumablagerung aufgrund von lokal hohen
Wandtemperaturen auf. Wenn die Stärke der auf der Wand abgela
gerten Siliziumschicht anwächst, absorbiert die Schicht weiter
hin einen Teil der zugeführten Mikrowelle, was zu einem Anwach
sen der Mikrowellenleistung führt, um die vorbestimmte Reakti
onstemperatur aufrecht zu erhalten. Als die Vorrichtung nach
Beendigung des CVD-Betriebes demontiert wurde, wurden an den
Reaktorwänden im Bereich des Auslasses des Wellenleiters 24
steifenförmige Flecken geschmolzener Siliziumschicht, die mit
einigen agglomerierten Siliziumpartikeln verbunden war, beob
achtet. Unter 3920 g des Gesamtproduktes, einschließlich 420 g
Netto-Siliziumablagerung, wurden mehr als 120 g Siliziumparti
keln festgestellt, die miteinander innerhalb des Reaktorbettes
agglomerierten, was wohl mit lokalen Überhitzungen in der Nähe
der Flecken zusammenhängt. Weiterhin bedeckte eine Kruste aus
Siliziumpartikeln, die miteinander durch Siliziumablagerung
verbunden waren, die Hälfte der Gasverteilungsplatte, die in
Kontakt mit der Reaktionszone stand. Somit ließ das Anwachsen
des Druckverlustes an der Gasverteilungsplatte erkennen, daß
dies direkt mit der Bildung einer Kruste an der Gasverteilungs
platte zusammenhängt. Obwohl die Temperatur unterhalb der was
sergekühlten Gasverteilungsplatte mit weniger als 400°C, was
der Anfangsablagerungstemperatur von TCS entspricht, gemessen
wurde, sollten deren in Kontakt mit den heißen Siliziumparti
keln tretenden Oberflächen lokal über diese Temperatur erhitzt
werden. Dies führt natürlich zur Anhäufung von Siliziumablage
rung, zur Verstopfung der Löcher in der Verteilungsplatte, zur
Abnahme des Fluidisierungsgrades in der Nähe der verstopften
Löcher, zur Agglomeration von heißen Siliziumpartikeln, die
durch Mikrowellen erhitzt wurden, auf der abgelagerten Schicht
und schließlich zu einem beschleunigten Wachstum der Kruste.
Obwohl die Krustenbildung mit einer reduzierten Vorheiztempera
tur des Reaktionsgases und durch eine verstärkte Kühlung der
Gasverteilungsplatte mittels in dieser zirkulierenden zusätzli
chem Kühlwasser reduziert werden konnte, konnte das Problem
nicht völlig ausgeräumt werden, solange mit Mikrowellen er
hitzte Siliziumpartikeln mit der Verteilungsplatte in Kontakt
geraten, durch die das TCS fließt. Bei nachfolgenden CVD-Pro
zessen unter anderen Betriebsbedingungen gab es aufgrund des
herkömmlichen Mikrowellenheizverfahrens keine signifikanten Än
derungen hinsichtlich der Probleme der Wandablagerung und Kru
stenbildung, des schlechten Wirkungsgrades und der Instabilität
während des CVD-Betriebes.
Als weiteres Beispiel für die vorliegende Erfindung wurde ein
rohrförmiger Quarzreaktor 1 mit 204 mm Innendurchmesser, 4.5 mm
Stärke und 1700 mm Höhe innerhalb des Applikators 2 gemäß
Fig. 3 angeordnet. Eine rohrförmige Teilungssäule 13, die aus
einem Quarzrohr mit 80 mm Innendurchmesser, 350 mm Höhe und 5
mm Tiefe bestand, wurde auf dem Boden des Reaktors angeordnet,
um das Reaktorbett in eine Heizzone 10 und eine Reaktionszone 11
zu unterteilen. Zum Zuführen des Reaktionsgases 9 in die Re
aktionszone 11 wurde eine Gasverteilungsdüse 15 mit 20 mm In
nendurchmesser vorgesehen, deren Ende innerhalb des unteren Be
reiches der Säule 13 angeordnet wurde. Etwa 33 kg Siliziumpar
tikeln, mit einer Korngröße zwischen 297 bis 1000 µm und einer
mittleren Korngröße von 647 µm, wurden in den Reaktor zur Bil
dung eines Bettes von Siliziumpartikeln eingebracht. Das Bett,
das auf Viellochgasverteilungsplatten 14 für das Trägergas auf
lag, hatte eine Betthöhe zwischen 700 bis 800 mm. Mikrowellen
mit einer Frequenz von 915 MHz wurden über die beiden gleichar
tigen rechteckförmigen Wellenleitern 24a und 24b gemäß Fig. 3,
die mit dem Applikator verbunden waren, in die ringförmige
Heizzone 10 eingeführt. Den Quarzreaktor umgebende Isolie
rungsblöcke 27a und 27b mit einer Stärke von 20 mm, die aus
hochreinem Silikamaterial hergestellt waren, wurden zwischen
dem Reaktor 1 und der Innenwand des Applikators 2 angeordnet.
Für dieses Prozeß lagen folgende typische Betriebsbedingungen
vor:
Die Prozesse wurden auf kontinuierliche Weise durchgeführt, in
dem nachfolgend eine weitere Zufuhr von Ausgangspartikeln 5 in
das Reaktorbett erfolgte und Produktgranulate 33 aus dem Bett
abgezogen wurden, wobei das Bettgewicht und der Partikelgrößen
bereich konstant gehalten wurden.
Beim Betrieb in dieser erfindungsgemäßen Weise wurden 30.4 kg
Netto-Siliziumablagerung während 30 Stunden CVD-Betrieb erhal
ten. 17 kW und 28 kW Mikrowellenleistung waren erforderlich, um
die vorbestimmte CVD-Temperatur vor Einführung von TCS bzw.
während des CVD-Betriebes unter Zufuhr von TCS aufrechtzuerhal
ten. An den Verteilungsplatten für das Trägergas und für die
Reaktionsgase wurden Temperaturen beobachtet, die bei 585°C
bzw. 318°C lagen. Nach dem CVD-Betrieb wurden an den die Heiz
zone umgebenden Reaktorwänden keine Siliziumablagerungen fest
gestellt und der Quarzreaktor war frei von lokal auftretenden
Rissen oder Deformationen. Weiterhin wurde keine Bildung einer
Siliziumschicht oder Kruste auf der Gasverteilungsplatte für
die Reaktionsgase angetroffen. Bei den Produktgranulaten und
den nach dem Betrieb im Reaktor verbleibenden Siliziumpartikeln
trat keine Agglomeration, kein Sintern oder Clusterbildung von
Siliziumpartikeln auf.
Obwohl die vorliegenden Erfindung vollständig anhand von Bei
spielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben
wurde, sei darauf hingewiesen, daß eine Vielzahl von dem Fach
mann naheliegenden Abänderungen möglich sind, ohne den Schutz
bereich, der durch die beigefügten Ansprüche umrissen wird, zu
verlassen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von polykristallinem Silicium
in einem Fließbettreaktor, bei welchem ein Reaktionsgas,
das eine gas- oder dampfförmige Siliciumverbindung ent
hält, in ein Bett aus durch das Reaktionsgas fluidisier
ten und mittels Mikrowellenenergie erhitzten Silicium
teilchen eingeführt wird, die gas- oder dampfförmige Si
liciumverbindung als Siliciummetall auf den Siliciumteil
chen abgelagert wird und die mit dem abgelagerten Silici
um versehenen Teilchen sowie nicht reagierendes Fluidis
ierungsgas und gasförmige Nebenreaktionsprodukte aus dem
Reaktor entfernt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fließbett in eine Reaktionszone, in der die gas
förmige oder dampfförmige Siliciumverbindung als Silici
ummetall bei einer Reaktionstemperatur auf den Silicium
teilchen abgelagert wird, und in eine Heizzone unterteilt
wird, in der eine Fraktion der Siliciumteilchen mit Hilfe
eines siliciumfreien Trägergases fluidisiert und mittels
Mikrowellenenergie über die Reaktionstemperatur erhitzt
wird, und daß die aufgeheizten Siliciumteilchen in einem
oberen Bereich der Heizzone mit den Siliciumteilchen der
Reaktionszone unter Übertragung der Wärme aus der Heizzo
ne in die Reaktionszone vermischt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, mit einem Fließbettreaktor (1), der aufweist
- a) einen Einlaß (30) für Siliciumteilchen (5),
- b) eine Einlaßeinrichtung (17) zum Zuführen eines Reak tionsgases (9), das eine gas- oder dampfförmige Si liciumverbindung enthält,
- c) eine Gasverteilungseinrichtung (15) für das Reaktions gas (9).
- d) eine Mikrowellenheizeinrichtung (23, 24), mit der in dem Reaktor (1) fluidisierte Siliciumteilchen auf eine Reaktionstemperatur aufheizbar sind, und
- e) einen Auslaß (20) für ein Produkt (33) und einen Ab gasauslaß (29) zur Abfuhr von nicht reagiertem Gas aus dem Reaktor (1),
dadurch gekennzeichnet,
- f) daß der Fließbettreaktor (1) mittels einer Teilungs einrichtung (13) in eine Reaktionszone (11) und in eine Heizzone (10) unterteilt ist,
- g) daß die Einlaßeinrichtung (17) für das Reaktionsgas (9) zum Einleiten des Reaktionsgases (9) in die Re aktionszone ausgebildet und eine zweite Einlaßein richtung (16) mit einer Gasverteilungseinrichtung (14) zum Einleiten eines siliciumfreien Trägergases (8) in die Heizzone (10) vorgesehen ist, und
- h) daß die Mikrowellenheizeinrichtung (23, 24) der Heizzone (10) zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilungseinrichtung (13) als Trennwand ausgebil
det ist, die den Innenquerschnitt des Reaktors (1) unter
teilt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilungseinrichtung (13) als im Reaktor (1) an
geordnetes Rohr ausgebildet ist, das das Reaktionsgas (9)
in die Reaktionszone (11) führt.
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US08/055,239 US5382412A (en) | 1992-10-16 | 1993-04-28 | Fluidized bed reactor heated by microwaves |
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- 1993-08-13 DE DE4327308A patent/DE4327308C2/de not_active Expired - Lifetime
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