DE4326631A1 - Stereolautsprechersystem zur Aufnahme von dekorativen Oberflächen - Google Patents

Description

Stereolautsprechersysteme üblicher Bauart weisen zwei gleiche Lautsprecher, jeweils für den rechten und linken Stereo-Kanal getrennt, auf.

Sie können als Einzellautsprecherboxen den gesamten Frequenz­ umfang oder als sogenannte "Subwoofer-Satellitensysteme" aus­ gebildet sein, wobei dann die für die Stereo-Ortung wichtigen Frequenzbereiche oberhalb von ca. 150 bis 200 Hz in Satel­ litenlautsprechern, jeweils rechts und links am Ende des Stereodreiecks, abgestrahlt werden. Der Tieftonbereich wird hierbei von separaten Tieftonlautsprechern, dem sogenannten Subwoofer, abgestrahlt.

Es dominieren heute Einzellautsprecherboxen. Diese haben besonderen Einfluß auf das Interieur von Aufstellräumen.

Sowohl Einzellautsprecherboxen als auch Subwoofer-Satelliten­ systeme haben den Nachteil, daß der räumliche Eindruck der stereophonen Wiedergabe nur an einem idealen, auf der Mittel­ linie des Stereodreiecks sich befindlichen Abhörplatz gut wahrgenommen wird. Seitlich davon wird jeweils ein Stereoka­ nal überbetont vernommen, was die Stereowiedergabe negativ beeinflußt.

Aus der Fachliteratur ist bekannt und wie z. B. bereits im Buch Nr.: 97/98 der Kleinen Radio Praktiker Bücherei, Titel: "Kleines Stereo-Praktikum, Autoren: Fritz Kühne und Karl Tetzner 1960 auf Seite 115 Bild 87" beschrieben, daß sich durch zentral in der Mitte des Stereodreiecks angeordnete Zusatzlautsprecher, jeweils für den rechten und linken Ste­ reo-Kanal, eine Hörflächenverbreiterung des stereophonen Hörbereiches erzielen läßt.

Untersuchungen haben gezeigt, daß der weitaus größte Schall­ anteil z. B. in einem Konzertsaal (ca. 90%) als indirekter, also reflektierter Schall das menschliche Ohr erreicht.

Der in Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Pro­ blem zugrunde, ein Stereolautsprechersystem zu schaffen, das sich optisch unauffällig in das Interieur von Aufstellräumen integriert und das akustisch eine Verbesserung des räumlichen Klangeindrucks durch Verbreiterung der stereophonen Hörfläche bei Verringerung der Hörplatzabhängigkeit ermöglicht.

Dieses Problem wird mit den in Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß sich ein Lautsprecher­ system für die Stereowiedergabe optisch unauffällig in das Interieur von Aufstellräumen integrieren läßt und dem Be­ trachter z. B. den Eindruck eines eingerahmten Bildes ver­ mittelt und sich gleichzeitig durch die zentrale, indirekte Abstrahlung aus einem Lautsprechergehäuse heraus entlang der zur Aufhängung bestimmten Wand strömungstechnisch nach Prandtl eine Grenzschicht unter dem Einfluß der Wandreibung bildet, wodurch eine zusätzliche Stereo-Hörflächenverbrei­ terung eintritt und sich die Hörplatzabhängigkeit verringert.

Ferner besteht die Möglichkeit bei großen Aufstellräumen durch zusätzliche Satellitenlautsprecher oder weitere Stereolautsprechersysteme nach Patentanspruch 1 das so­ genannte "Loch in der Mitte", also das Fehlen einer stereo­ phonen Schallabstrahlung aus der Mitte des Stereodreiecks, zu vermeiden. Hierdurch ist auch bei akustisch ungünstigen Auf­ stellräumen, wie z. B. in Gastronomiebetrieben, eine Verbrei­ terung der Stereo-Hörfläche möglich.

Als interessante zusätzliche Erweiterung bietet ein Stereo­ lautsprechersystem gemäß Patentanspruch 1 die Möglichkeit, mit Hilfe von Reflektionsflächen (auch variabele) das stereo­ phone Klangbild ganz gezielt in einen bestimmten Bereich des Aufstellraumes zu lenken.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patent­ anspruch 2 angegeben.

Die Weiterbildung nach Patentanspruch 2 für die Anwendung bei Stereolautsprechersystemen ermöglicht eine platzsparende Bau­ weise, da das dafür erforderliche Stereo-Lautsprechergehäuse nur für die Abstrahlung der für die Stereowiedergabe relevan­ ten Frequenzen oberhalb von ca. 150 bis 200 Hz auszulegen ist und die für die HiFi-Wiedergabe erforderlichen Tieftonfre­ quenzen von einem separat beizuordnendem Subwoofer-System re­ alisiert werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 3 erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Seitenansicht des Stereolautsprechersystems

Fig. 2 die schräg von oben betrachtete Vorderansicht des Stereolautsprechersystems bei entfernter vorderer Gehäuseabdeckung (Grundplatte)

Fig. 3 die vordere Gehäuseabdeckung (Grundplatte) mit vorderem Bilderrahmenprofil

In den Fig. 1 bis 3 ist das Stereolautsprechersystem mit Rückwand 1, Seitenwänden 2, Trennwand 3, vordere Gehäuse­ abdeckung (Grundplatte) 4, Anordnung Mitteltieftonlaut­ sprecher 5, Anordnung Hochtonlautsprecher 6, hinteres Bilder­ rahmenprofil 7, vorderes Bilderrahmenprofil 8 und eingelegtem Bild 9 dargestellt.

Die vordere Gehäuseabdeckung 4 schließt das Gehäuse nach dem Zusammenbau und bildet mit den Seitenwänden 2, der Trenn­ wand 3 und der Rückwand 1 zwei Volumenkammern, die die Mitteltieftonlautsprecher 5 und die Hochtonlautsprecher 6, eingebaut für eine seitliche Abstrahlung in die Seitenwand 2, aufnehmen.

Die optische Kaschierung des Stereolautsprechersystems er­ folgt mit Hilfe des hinteren Bilderrahmens 7 und des vorderen Bilderrahmens 8, der auch gleichzeitig das auf der vorderen Gehäuseabdeckung (Grundplatte) 4 eingelegte Bild 9 einfaßt und hält. An dem hinteren Bilderrahmen 7 kann die Aufhäng­ vorrichtung für die Wandaufhängung angebracht werden.

Claims (2)

1. Stereolautsprechersystem zur Aufnahme von dekorativen Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß das Stereo-Lautsprechersystem so gestaltet ist, daß dessen vordere Gehäuseabdeckung (4) gleichzeitig die Grund­ platte für die Aufnahme von Bildern, Spiegeln oder sonstigen dekorativen Oberflächenstrukturen (9) mit und ohne Eigenbe­ leuchtung bildet und hierdurch eine interieur-konforme Ge­ staltung der Gehäuseoberfläche des Stereolautsprechers und die unauffällige Integration der für die Stereowiedergabe erforderlichen Lautsprecherchassis (5, 6) ermöglicht wird.

2. Stereolautsprechersystem nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lautsprechergehäuse zwei Volumenkammern für beide Stereokanäle in einem Gehäuse vereint, in denen die Laut­ sprecherchassis (5, 6) so angeordnet sind, daß alle für den Stereoeindruck relevanten Frequenzen oberhalb von ca. 150 bis 200 Hz seitlich entlang der zur Aufhängung bestimmten Wand, also indirekt und zentral aus der Mitte des Stereo­ dreiecks heraus, abgestrahlt werden.