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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung in Kraftfahrzeugen mit einem
mehrere Schalterstellungen aufweisenden Programmwahlschalter zur
manuellen Anwahl eines Schaltprogrammes nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus dem Zeitschriftartikel "Die Adaptive Getriebesteuerung..." aus der Automobiltechnischen
Zeitschrift ATZ, Jg. 94, 1992, Heft 9 Seiten 428 bis 438 bekannt.
Beispielsweise weist eine derartige bekannte Vorrichtung einen Programmwahlschalter
mit den Schalterstellungen S, E und M auf. Der Schalterstellung
S ist das Schaltprogramm "sportlich", der Schalterstellung
E das Schaltprogramm "wirtschaftlich" und der Schalterstellung
M das Schaltprogramm "manuell" zugeordnet. Abhängig von
der eingestellten Schalterstellung wird das entsprechende Schaltprogramm
angewählt.
Die zur Anwahl vorgegebenen Schaltprogramme S, E und M sind beispielsweise
in Form von Kennlinien im Steuergerät eines elektronisch gesteuerten
Automatikgetriebes abgespeichert. Das Steuergerät enthält Signaleingänge zur Erfassung
der eingestellten Schalterstellung des Programmwahlschalters. Darüber hinaus
enthält
das Steuergerät
weitere Signaleingänge
für Signale
von Betätigungselementen,
die zur Steuerung des Automatikgetriebes notwendig sind. Derartige
Betätigungselemente
sind beispielsweise das Fahrpedal, die Bremse und ein Positionswählhebel,
der insbesondere zur Gangbegrenzung mehrere Wählhebelstellungen aufweist.
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Außer den
hier genannten Schaltprogrammen S, E und M sind jedoch weitere Schaltprogramme
möglich.
Bei bisher bekannten Automatikgetrieben wird beispielsweise auch
ein Schaltprogramm "Winter" und ein Schaltprogramm "Bergfahrt" vorgegeben. Weiterhin
sind Automatikgetriebe mit adaptiver Gangwechselsteuerung bekannt,
durch die beispielsweise in einer Schalterstellung "adaptiv" des Programmwahlschalters
die vorgegebenen Schaltprogramme automatisch in Abhängigkeit
von Signalen der Betätigungselemente
oder Signalen von Betriebsgrößen des
Kraftfahrzeuges angewählt
werden. Bei einer derartigen adaptiven Gangwechselsteuerung kann
jedoch der Fahrer nicht mehr willkürlich ein vorgegebenes Schaltprogramm
anwählen.
Würde jedoch
für jedes
mögliche
vorgegebene Schaltprogramm eine eigene Schalterstellung des Programmwahlschalters
vorgesehen werden, wäre
eine unübersichtliche
Anzahl von Schalterstellungen am Programmwahlschalter notwendig,
wodurch auch ein erhöhter
Aufwand in die Hardware, wie z.B. in den Programmwahlschalter und
seine Verkabelung mit dem Steuergerät, nötig wäre.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, auch bei einer gegenüber der Anzahl der Schalterstellungen
des Programmwahlschalters größeren Anzahl
von möglichen
vorgegebenen Schaltprogrammen eine willkürliche manuelle Anzahl aller
Schaltprogramme zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Darin
wird vorgesehen, daß die
Zuordnung eines schaltprogrammes zu einer Schalterstellung des Programmwahlschalters
im Steuergerät
mittels zumindest eines der Betätigungselemente
willkürlich
programmierbar ist.
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Beispielsweise
kann durch die Art, die Dauer oder die Häufigkeit der Betätigung eines
Betätigungselementes,
das mit dem Steuergerät
verbunden ist, eine Umprogrammierung der Zuordnung des Schaltprogrammes
zu einer Schalterstellung des Programmwahlschalters vorgenommen
werden. Vorzugsweise ist das zur Programmierung zu betätigende
Betätigungselement
ein ohnehin vorhandenes Betätigungselement,
das auch anderweitig für
die Steuerung des Automatikgetriebes eingesetzt wird.
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Durch
die Erfindung bleibt die Übersichtlichkeit
eines Programmwahlschalters erhalten, da nur eine geringe Anzahl
von Schalterstellungen notwendig ist, wenn diese Schalterstellungen
auf einfache Weise abhängig
von der jeweiligen Fahrsituation beliebig mit möglichen vorgegebenen Schaltprogrammen
belegt werden können.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist der Gegenstand des
Patentanspruchs 2.
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Vorzugsweise
wird die Programmierung der Zuordnung eines Schaltprogramms zu einer
Schalterstellung des Programmwahlschalters durch eine Schalterstellung
des Programmwahlschalters selbst eingeleitet und/oder beendet. Beispielsweise
kann eine definierte Schalterstellung des Programmwahlschalters
ausschließlich
zum Einleiten und Beenden des Programmierens eingesetzt werden.
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Beispielsweise
kann als Einleitung der Programmierung ein innerhalb eines vorgegebenen
Zeitfensters mit einer vorgegebenen Häufigkeit wiederholtes Anwählen einer
Schalterstellung definiert werden. Somit kann jede Schalterstellung
des Programmwahlschalters mit einem Schaltprogramm belegt werden.
Wird jedoch eine bestimmte Schalterstellung ausschließlich zum
Programmieren verwendet, wird dafür eine Umprogrammierung der
Zuordnung eines Schaltprogramms zu einer Schalterstellung vereinfacht.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenstand
des Patentanspruchs 3.
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Ein
ohnehin vorhandenes Betätigungselement
bei elektronisch gesteuerten Automatikgetrieben ist der Positionswählhebel
mit mehreren Wählhebelstellungen.
Die Anzahl der Wählhebelstellungen
des Positionswählhebels
ist üblicherweise
wesentlich größer als
die Anzahl der Schalterstellungen eines Programmwahlschalters. Erfindungsgemäß wird daher
bestimmten Wählhebelstellungen
des Positionswählhebels
zusätzlich
zu ihrer üblichen
Funktion ein vorgegebenes Schaltprogramm zugeordnet, wobei diese
Zuordnung wirksam wird, wenn die Programmierung der Zuordnung eines
Schaltprogramms zu einer Schalterstellung des Programmwahlschalters
eingeleitet wurde. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht eine
besonders einfache Umprogrammierung des Programmwahlschalters.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Sie zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
mit der die Programmierung des Programmwahlschalters mittels bekannter
ohnehin vorhandener Betätigungselemente
möglich
ist.
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Ein
elektronisches Steuergerät
SG ist über Ein-
und Ausgangsleitungen mit einem elektronisch gesteuerten Automatikgetriebe
AG verbunden. Weiterhin sind Eingänge des Steuergerätes SG mit
den Ausgangssignalen eines Positionswählhebels WH und eines Programmwahlschalters
PS ver bunden. Der Positionswählhebel
WH weist mehrere Wählhebelstellungen
WS und der Programmwahlschalter PS mehrere Schalterstellungen SS
auf. Die Wählhebelstellungen
WS sind die Positionen P, R, N, D, 4, 3 und 2 des Positionswählhebels
WH. Für
jede durch den Positionswählhebel
WH eingestellte Wählhebelstellung
WS wird ein entsprechendes Signal an das Steuergerät SG übermittelt.
Der Programmwahlschalter PS weist in diesem Beispiel drei Schalterstellungen
SS auf, die hier mit P1, P2 und PR bezeichnet sind. Auch von dem
Programmwahlschalter PS wird entsprechend der angewählten Schalterstellung
SS ein Signal an das Steuergerät
SG übertragen.
Somit liegt im Steuergerät
sowohl die eingestellte Schalterstellung SS des Programmwahlschalters PS
als auch die eingestellte Wählhebelstellung
WS des Positionswählhebels
WH als Information vor.
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Das
Steuergerät
SG enthält
eine Zuordnungseinheit ZE, durch die die Zuordnung eines vorgegebenen,
im Steuergerät
SG abgespeicherten Schaltprogrammes S, E, W, M zu einer Schalterstellung
P1, P2 des Programmwahlschalters PS mittels der Wählhebelstellungen
WS des Positionswählhebels
WH programmiert wird.
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Das
Steuergerät
SG steuert – wie
bekannt – in
Abhängigkeit
von einem angewählten
der abgespeicherten Schaltprogramme S, E, W, M und in Abhängigkeit
von Betriebsgrößen des
Fahrzeuges oder von Zuständen
der Betätigungselemente
PS, WH die Gangwechsel im Automatikgetriebe AG. Durch die Schaltprogramme
S, E, W, M wird üblicherweise
der Zeitpunkt eines Gangwechsels in Abhängigkeit von Betriebsgrößen, wie
z. B. der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Motordrehzahl oder des Drosselklappenöffnungswinkels,
bestimmt. In Abhängigkeit
von der Wählhebelstellung
WS des Positionswählhebels
WH werden die einzulegenden Gänge
begrenzt. Beispielsweise wird bei einem 5-Gang-Getriebe in Position
4 des Positionswählhebels
WH der fünfte
Gang un terdrückt.
In Position 3 wird der vierte und fünfte Gang und in Position 2
der dritte bis fünfte
Gang gesperrt. In Position D werden alle Gänge, die zur Verfügung stehen,
ermöglicht.
Die Position N bedeutet "Leerlauf", die Position R "Rückwärtsgang" und die Position P "Parken". Dies sind die üblichen Funktionen, die den
Positionen P, R, N, D, 4, 3, 2 des Positionswählhebels WH zugeordnet sind.
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Der
Programmwahlschalter PS ermöglicht durch
die Schalterstellung PR das Einleiten einer Programmierung und durch
die Schalterstellungen P1 und P2 eine willkürliche Anwahl der jeweils den Schalterstellungen
P1 und P2 zugeordneten Schaltprogramme. Die Schalterstellungen P1
und P2 können
mit jeweils einem der vorgegebenen Schaltprogramme S, E, W oder
M belegt sein. Ergänzend
sei darauf hingewiesen, daß auch
noch weitere vorgegebene Schaltprogramme möglich sind. Das Schaltprogramm
S ist beispielsweise ein Schaltprogramm mit "sportlichem" Charakter, d. h. die Gangwechsel in
die jeweils höheren
Gänge werden
gegenüber
einem normalen oder wirtschaftlichen Schaltprogramm bei höheren Motordrehzahlen
vorgenommen. Das Schaltprogramm E gibt die Gangwechsel derart vor, daß mit möglichst
wenig Kraftstoffverbrauch, also "ökonomisch", gefahren werden
kann. Das Schaltprogramm W ist für "winterliche" Verhältnisse
vorgesehen, d. h. für
glatte Fahrbahnen, wobei beispielsweise der erste Gang unterbunden
wird und Gangwechsel in jeweils höhere Gänge bei wesentlich niedrigeren
Motordrehzahlen als bei Gangwechsel im normalen Schaltprogramm vorgenommen
werden. Im Schaltprogramm M können
einzelne Gänge "manuell" angewählt werden,
wobei in Verbindung mit dem Positonswählhebel WH z.B. in Position
2 der zweite, in Position 3 der dritte, in Position 4 der vierte und
in Position D der fünfte
Gang anwählbar
ist.
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Wird
am Programmwahlschalter PS die Schalterstellung PR aktiviert, erkennt
das Steuergerät
SG das Einleiten der Programmierung für die Zuordnung eines Schaltprogrammes
zu einer Schalterstellung SS. Die Zuordnungseinheit ZE des Steuergerätes SG definiert
bei Vorliegen der Schalterstellung PR die Wählhebelstellungen WS des Positionswählhebels
WH in den Positionen 2, 3, 4 und D in die Schaltprogramme M, W,
E und S um. Wird also nach Betätigung
der Schalterstellung PR mit dem Positionswählhebel WH beispielweise die
Wählhebelstellung
WS in die Position 3 eingestellt und anschließend die Schalterstellung P1
des Programmschalters PS betätigt,
wird der Schalterstellung P1 das Schaltprogramm W zugeordnet. Wird
beispielsweise nach Betätigen
der Schalterstellung PR die Position D eingestellt und anschließend die
Schalterstellung P2 betätigt,
ist der Schalterstellung P2 das Schaltprogramm S zugeordnet. Durch
erneutes Betätigen
der Schalterstellung PR kann die Programmierung wieder beendet werden.
Dies ist jedoch nur ein Beispiel für eine mögliche Programmierung der Zuordnung
eines Schaltprogramms zu einer Schalterstellung.
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Anstelle
der Schalterstellung PR als Schalterstellung zum ausschließlichen
Einleiten und/oder Beenden der Programmierung kann auch eine Schalterstellung
P3 definiert werden, die ebenfalls mit einem Schaltprogramm belegt
werden kann. Zur Einleitung der Programmierung einer Schalterstellung könnte beispielsweise
in jeder möglichen
Schalterstellung P1, P2, P3 diese Schalterstellung mehrmals innerhalb
eines vorgegebenen Zeitfensters betätigt werden. Wird beispielsweise
die Schalterstellung P2 innerhalb von 5 Sekunden dreimal betätigt, wird
damit eine Programmierung eingeleitet werden. Wird daraufhin der
Positionswählhebel
WH z.B. in die Position 4 gelegt, wird bei erneutem dreimaligen
Betätigen
der Schalterstellung P2 innerhalb von 5 Sekunden das Schaltprogramm
E zugeord net. Dieser Vorgang kann für alle vorhandenen Schalterstellungen
SS vorgenommen werden. Vorzugsweise ist der Programmwahlschalter
ein Programmwahltaster, um eine schnellere Betätigung zu ermöglichen.
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An
dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
ist ersichtlich, daß lediglich
eine Software-Änderung
zur Programmierung des Programmwahlschalters notwendig ist, da sämtliche
ohnehin vorhandenen Bedienungselemente für diese Programmierung eingesetzt
werden können.
Bei Verwendung eines EEPROMs als Programmspeicher im Steuergerät des Automatikgetriebes
ist lediglich ein Umprogrammieren dieses Speichers erforderlich.