DE4325438A1 - Verfahren zur Direktherstellung von reiner Hydroxylamin-O-sulfonsäure - Google Patents
Verfahren zur Direktherstellung von reiner Hydroxylamin-O-sulfonsäureInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur direkten Herstellung von reiner
Hydroxylamin-O-Sulfonsäure.
Hydroxylamin-O-sulfonsäure ist ein vielseitig einsetzbares Reagenz. Die wohl
wichtigste Anwendung ist die Übertragung von Aminogruppen auf
Aminogruppen, das heißt, die Herstellung von Hydrazinen.
Diese Reaktion ist eine Alternative zu dem mittlerweile obsoleten Weg über die
stark karzinogenen Nitrosamine, gefolgt von Hydrierung, bzw. zur Verwendung
des zersetzlichen und schwierig zu handhabenden Chloramins.
Es ist bekannt, Hydroxylamin bzw. dessen Salze, z. B. das Hydrochlorid oder
das Sulfat, mit Chlorsulfonsäure oder SO₃-Gas oder Oleum in konzentrierter
Schwefelsäure in Hydroxylamin-O-sulfonsäure zu überführen (siehe die deutsche
Offenlegungsschrift 3 601-217 und die britische Patentschrift 1 199 538).
Generell problematisch ist aber die Reindarstellung der Hydroxylamin-O-
sulfonsäure, was sich auch in dem etwa hundertfach höheren Preis dafür im
Vergleich zu roher Hydroxylamin-O-sulfonsäure widerspiegelt, zumal wenn man
in Betracht zieht, daß die Ausgangsmaterialien ausgesprochen wohlfeile
Chemikalien sind.
Deshalb sind auch spezielle Verfahren zur Reinigung der rohen Hydroxylamin-O-
sulfonsäure vielfach zum Patent angemeldet worden, z. B. in den japanischen
Offenlegungsschriften 202 681 4 A2 und 9 026 614. Die ungenügende Reinheit
der primär anfallenden Hydroxylamin-O-sulfonsäure ist ein Problem (vgl. hierzu
auch unten die diversen Schmelzpunkte, in Abhängigkeit von der Art der
Isolierung).
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man Hydroxylamin-O-sulfonsäure
in sehr reiner Form, die sie für den direkten Einsatz in chemische Synthesen
geeignet macht, ohne zusätzliche Reinigung, in der Weise erhält, daß man der
Reaktionsmischung nach der Hauptreaktion (= Umsetzung von
Hydroxylaminsulfat mit Oleum in Schwefelsäure, z. B.) eine organische Säure
zusetzt. Dadurch wird die Abscheidung der Hydroxylamin-O-sulfonsäure in sehr
reiner Form bewirkt.
Als geeignete Carbonsäuren kommen beispielsweise in Frage:
Ameisensäure, Propionsäure, Essigsäure, 2-Ethylhexansäure.
Bevorzugt wird Essigsäure eingesetzt, in Mengen von 0,2 bis 20 Gewichtsteilen,
bezogen auf Hydroxylaminsulfat; bevorzugt werden 1 bis 5 Teile Essigsäure
angewandt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wird als Ausgangsmaterial bevorzugt
Hydroxylammoniumsulfat eingesetzt, ohne daß dadurch das Verfahren limitiert
sein soll.
Nach Zusatz von Essigsäure erhält man Hydroxylamin-O-sulfonsäure vom Fp.
209 bis 215°C (vgl. auch unten).
Es ist auch bekannt, Hydroxylamin-O-sulfonsäure nach Zusatz von organischen
Lösungsmitteln zu isolieren (n-Butylacetat, Ethylacetat, n- oder Isopropylacetat,
siehe die japanischen Patentveröffentlichungen 54 14 940 O-A und
83 00 904 4-B), aber besonders die Isolierung der Hydroxylamin-O-sulfonsäure
aus der viskosen Reaktionsmischung ist schwierig. Dieser in der Literatur
beschriebene Zusatz von organischen Lösungsmitteln ist für viele Zwecke nicht
ausreichend.
Gibt man nämlich nach diesem Stand der Technik zu der in bekannter Weise
erhältlichen Reaktionsmischung organische Lösungsmittel, so erzielt man
folgendes Ergebnis:
Bei Zugabe von Diethylether: mittelgrobe Kristalle vom Fp. 141 bis 178°C
(Zersetzung).
Bei Zugabe von Di-n-Butylether: Grobe, etwas gelartige Partikel vom Fp. 155 bis
178°C (Zersetzung).
Bei Zugabe von Tetrahydrofuran: eine dunkle Lösung.
Bei Zugabe von Diisopropylether: exotherme Reaktion, unter Auflösung der
ursprünglich abgeschiedenen Kristalle.
Dagegen bildet sich bei der erfindungsgemäßen Zugabe von Essigsäure ein sehr
feiner kristalliner Niederschlag vom Schmelzpunkt von 209 bis 215°C
(Zersetzung); der Schmelzpunkt der reinen Substanz liegt laut Literatur bei
220°C (Zersetzung).
Noch weiter verbessert wird die Isolierbarkeit durch die zusätzliche Zugabe eines
organischen Lösungsmittels, bevorzugt von Di-n-butylether, nach der
Essigsäurezugabe, in erster Linie dabei wohl durch die weitere Erniedrigung der
Viskosität der ursprünglich sirupösen Reaktionsmischung.
Nach der Zentrifugation wird das Produkt schließlich noch durch Waschen auf
der Schleuder mit Petrolether (hier eingesetzt Petrolether vom Kp. 60 bis 80°C)
von anhaftender Schwefelsäure bzw. Oleum bzw. Chlorsulfonsäure weitgehend
befreit.
Man erhält so ein Produkt vom Fp. 216°C (Zersetzung), mit einem Gehalt von
über 90%, das für den Einsatz in organische Synthesen bestens geeignet ist.
In einem 100 l Emailkessel werden 18,2 kg konzentrierte Schwefelsäure
vorgelegt und 17,0 kg 65%iges Oleum zugegeben. Zu dieser Mischung werden
9,44 kg Hydroxylammoniumsulfat portionsweise während 15 bis 30 Minuten
zugegeben. Man läßt die Temperatur im Kessel von selbst auf 65°C ansteigen,
erhitzt dann weiter auf 85°C Innentemperatur, schaltet nach Erreichen dieser
Temperatur die Heizung aus und läßt von selbst über Nacht unter Rühren
abkühlen.
Bei 20°C läßt man während ca. 20 Minuten 23,2 kg Eisessig zulaufen, wobei
durch Kühlen 20 bis 25°C gehalten wird. Bei der gleichen Temperatur läßt man
während 30 bis 60 Minuten 40,0 kg Di-n-butylether zulaufen. Man rührt
20 Minuten nach, schleudert, wäscht das Produkt auf der Schleuder mit 7,9 kg
Petrolether (Kp. 60 bis 80°C), rührt es mit 11,8 kg Petrolether (Kp. 60 bis
80°C) aus, schleudert es und trocknet es bei 40°C im Vakuum.
Ausbeute: 10,8 kg (90,1%ig) Fp. 2160 (Zersetzung).
Ausbeute: 10,8 kg (90,1%ig) Fp. 2160 (Zersetzung).
24,7 g Hydroxylammoniumsulfat werden in eine Mischung aus 38,5 g
Chlorsulfonsäure und 48 g Schwefelsäure während 10 Minuten bei 20 bis 30°C
eingetragen. Man rührt die Mischung 2 Stunden bei 20 bis 25°C, erwärmt sie
dann auf 80°C und rührt sie noch 30 Minuten bei 80°C. Man läßt die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abkühlen und rührt noch 20 Stunden
bei Raumtemperatur. Danach tropft man unter schwachem Kühlen 61 g Eisessig
während 10 Minuten zu; danach werden 104 g Di-n-butylether während
5 Minuten bei 30°C zugegeben. Man rührt noch 30 Minuten bei 25°C, saugt
farblosen Niederschlag ab, wäscht ihn mit 50 ml Petrolether (Kp. 60 bis 80°C)
und trocknet ihn im Vakuum 2 Stunden bei 50°C.
Ausbeute: 29,0 g, Fp. 210 bis 215°C (Zersetzung).
Ausbeute: 29,0 g, Fp. 210 bis 215°C (Zersetzung).
Eine Mischung aus 91 g konz. Schwefelsäure mit 85 g 65%igem Oleum wird
bei 40°C mit 47,2 g Hydroxylammoniumsulfat während 5 Minuten
portionsweise versetzt, wobei die Temperatur auf 80°C ansteigt. Nach der
Zugabe erhitzt man auf 85°C, schaltet die Heizung aus und läßt die
Reaktionsmischung über Nacht im Heizbad abkühlen. Man tropft dann unter
Einhaltung von 20°C durch schwaches Kühlen 116 g Eisessig zu. Man rührt
noch 1 Stunde bei 20°C, filtriert die Kristalle ab, wäscht sie mit 100 ml Eisessig
und trocknet sie im Vakuum 20 Stunden unter Stickstoffeinleiten.
Ausbeute: 57,7g, Fp. 206 bis 215 (Z.).
Ausbeute: 57,7g, Fp. 206 bis 215 (Z.).
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Hydroxylamin-O-sulfonsäure durch Umsetzung
von Hydroxylamin oder einem Hydroxylammoniumsalz mit Oleum/Schwefelsäure
oder mit Chlorsulfonsäure/Schwefelsäure und gegebenenfalls anschließenden
Zusatz eines organischen Lösungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch zur Abscheidung
reiner Kristalle eine Carbonsäure zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Essigsäure
zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
zusätzlich zur Essigsäure noch ein organisches Lösungsmittel zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieses organische
Lösungsmittel Di-n-butylether ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325438 DE4325438A1 (de) | 1993-07-29 | 1993-07-29 | Verfahren zur Direktherstellung von reiner Hydroxylamin-O-sulfonsäure |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325438 DE4325438A1 (de) | 1993-07-29 | 1993-07-29 | Verfahren zur Direktherstellung von reiner Hydroxylamin-O-sulfonsäure |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4325438A1 true DE4325438A1 (de) | 1995-02-02 |
Family
ID=6493980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934325438 Withdrawn DE4325438A1 (de) | 1993-07-29 | 1993-07-29 | Verfahren zur Direktherstellung von reiner Hydroxylamin-O-sulfonsäure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4325438A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008090124A2 (de) * | 2007-01-25 | 2008-07-31 | Basf Se | Verfahren zur herstellung von kristalliner hydroxylamin-o-sulfonsäure |
-
1993
- 1993-07-29 DE DE19934325438 patent/DE4325438A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008090124A2 (de) * | 2007-01-25 | 2008-07-31 | Basf Se | Verfahren zur herstellung von kristalliner hydroxylamin-o-sulfonsäure |
WO2008090124A3 (de) * | 2007-01-25 | 2008-09-04 | Basf Se | Verfahren zur herstellung von kristalliner hydroxylamin-o-sulfonsäure |
US8038975B2 (en) | 2007-01-25 | 2011-10-18 | Basf Se | Process for preparing crystalline hydroxylamine-O-sulfonic acid |
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