DE4325325A1

DE4325325A1 - Ferndiagnosesystem für eine mittels eines Automatisierungssystems automatisierte technische Anlage

Info

Publication number: DE4325325A1
Application number: DE19934325325
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl Ing Brich; Reinhard Dipl Ing Toepler
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1993-07-28
Filing date: 1993-07-28
Publication date: 1995-02-16

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ferndiagnosesystem für eine mittels eines Automatisierungssystems automati sierte technische Anlage.

Es sind Ferndiagnosesysteme bekannt, bei denen der Zustand einer automatisierten technischen Anlage aus der Ferne diagnostiziert wird. Hierzu ist üblicherweise ein Pro grammiergerät nahe der automatisierten technischen Anlage mit dem Automatisierungssystem einerseits und über ein Modem mit dem Telefonnetz andererseits verbunden. Fern der technischen Anlage, z. B. beim Lieferanten der Anlage, ist dann ein weiteres Programmiergerät über ein Modem mit dem Telefonnetz verbunden. Von dem programmiergerat in der Zentrale aus kann dann der Zustand des Automatisierungs systems abgefragt und diagnostiziert werden.

Bei dieser Vorgehensweise können nur Daten an das Pro grammiergerät fern der technischen Anlage übertragen wer den, die das programmiergerät nahe der technischen Anlage vom Automatisierungssystem abrufen kann. Diese Vorgehens weise ist insofern noch nicht optimal, als der Lieferant in der Zentrale sich kein unmittelbares Bild vom Zustand der technischen Anlage bei seinem Kunden machen kann.

Ferner ist es bekannt, über eine Kamera und ein Video interface Anlagenzustande in einem Programmiergerät abzu speichern und auf dem Monitor dieses Programmiergerats darzustellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Möglichkeiten zur Ferndiagnose mit möglichst geringem Auf wand drastisch zu erhöhen und so Maschinenstandzeiten mög lichst zu reduzieren.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst,

- daß das Ferndiagnosesystem je eine Recheneinheit nahe der Anlage und fern der Anlage aufweist,
- daß die Recheneinheit nahe der Anlage einen Massen speicher aufweist und mit einer Kamera verbindbar ist, so daß mindestens ein von der Kamera geliefertes Bild in den Massenspeicher einlesbar ist,
- daß die Recheneinheit fern der Anlage einen Massen speicher und einen Monitor aufweist und mit der Rechen einheit nahe der Anlage über einen Kommunikationspfad verbindbar ist,
- so daß das von der Kamera gelieferte Bild in den Massen speicher der Recheneinheit fern der Anlage übertragbar und auf dem Monitor darstellbar ist.

Insbesondere aufgrund der zu übertragenden Datenmengen ist es von Vorteil, wenn das Bild komprimiert in den Massen speicher der Recheneinheit fern der Anlage übertragen wird.

Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, an hand der Zeichnungen und in Verbindung mit den weiteren Un teransprüchen. Dabei zeigt:

Fig. 1 ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Ferndiagnosesystems.

Gemäß Fig. 1 wird die automatisierte technische Anlage 1 durch das Automatisierungssystem 2 geführt und gesteuert. Die Programmierung des Automatisierungssystems 2 sowie das Bedienen und Beobachten der technischen Anlage 1 erfolgen dabei über das Programmiergerat 3. Das Programmiergerät 3 kann also auf das Automatisierungssystem 2 einwirken. Hier zu weist das Programmiergerät 3 eine Eingabeeinrichtung 4, z. B. eine Tastatur und/oder eine Maus, sowie einen Monitor 5 auf.

Zur Überwachung der technischen Anlage 1 ist ferner eine Kamera 6 vorhanden, die über das Videointerface 7 an das Programmiergerät 3 angeschlossen ist. Über die Kamera 6 und das Videointerface 7 können Bilder in den Massenspeicher 8, z. B. eine Harddisk, eingelesen werden oder aber direkt auf dem Monitor 5 dargestellt werden.

Zur Ferndiagnose ist das Programmiergerät 3 über das Modem 9 an das Telefonnetz 10 anschließbar. Dadurch ist es mög lich, vom Programmiergerät 3′ über das Modem 9′ aus Daten aus dem Programmiergerät 3 abzurufen und so die Fern diagnose durchzuführen.

Analog zum Programmiergerät 3 weist auch das Programmierge rät 3′ eine Tastatur 4′, einen Monitor 5′ und einen Massen speicher 8′ auf. Typischerweise steht das Programmiergerät 3 nahe der technischen Anlage 1 beim Betreiber der Anlage und das Programmiergerät 3′ z. B. beim Lieferanten der An lage, also etliche Kilometer von der Anlage entfernt.

Das Einlesen von Bildern wird im vorliegenden Fall vom Pro grammiergerät 3 aus gesteuert. Das Übertragen der Bilder wird dagegen vom Programmiergerät 3′ aus gesteuert. Welche Bilder eingelesen werden, kann auf verschiedene Art bestimmt sein. Möglich sind eine Softwaresteuerung, eine Steuerung über Hardware sowie eine externe Triggerung.

Ein Bild, insbesondere ein Farbbild, hat einen großen Spei cherplatzbedarf, üblicherweise mehrere 100 kByte. Zur Re duktion der zu übertragenden Datenmengen werden die Bilder daher zunächst komprimiert, z. B. mittels des allgemein be kannten JPEG-Komprimieralgorithmus (ISO/IEC JTC1/SC2/WG8), und erst dann über die Modems 9, 9′ übertragen. Dadurch kann eine Reduzierung der zu übertragenden Datenmengen um den Faktor 10 bis 30 erreicht werden. Das übertragene Bild wird bzw. die übertragenen Bilder werden dann im Massen speicher 8′ abgelegt. Von dort können sie abgerufen und auf dem Monitor 5′ dargestellt werden. Aufgrund der Möglichkeit zur direkten optischen Darstellung von Problemstellen sind die Diagnosemöglichkeiten erheblich besser als zuvor.

Zur Darstellung des übertragenen Bildes auf dem Monitor 8′ weist die Recheneinheit 3′ ein Videointerface 7′ auf. Dieses Videointerface 7′ ist zwar prinzipiell nicht nötig, ist aber von großem Vorteil. Zum einen wäre ohne das Video interface 7′ nämlich eine rechenzeitaufwendige Bildkonver tierung nötig. Zum zweiten wäre das so erhaltene Bild von geringer Qualität als das ursprünglich übertragene. Schließlich ist auch aufgrund des gleichen Aufbaus der Recheneinheiten 3, 3′ die Handhabung des Gesamtsystems einfacher.

Abschließend sei noch erwähnt, daß anstelle der Program miergeräte 3, 3′ selbstverständlich auch andere Rechen einheiten verwendet werden können, die auf das Automati sierungssystem 2 einwirken können. Möglich sind bei spielsweise PCs. Ebenso muß die Kommunikation auch nicht über Modems 9, 9′ erfolgen. Als Kommunikationspfad kommt auch ein lokales Netzwerk (LAN) oder aber z. B. eine Funk strecke in Frage. Darüber hinaus ist es auch möglich, daß die Kamera von der von der technischen Anlage 1 entfernten Recheneinheit 3′ aus ferngesteuert wird, also z. B. ge schwenkt oder gezoomt. Es ist sogar denkbar, daß das Auto matisierungssystem 2 vom Programmiergerät 3′ aus umpro grammiert wird.

Claims

1. Ferndiagnosesystem für eine mittels eines Automati sierungssystems (2) automatisierte technische Anlage (1),

- wobei das Ferndiagnosesystem je eine Recheneinheit (3, 3′) nahe der Anlage (1) und fern der Anlage (1) aufweist,
- wobei die Recheneinheit (3) nahe der Anlage (1) einen Massenspeicher (8) aufweist und mit einer Kamera (6) verbindbar ist, so daß mindestens ein von der Kamera (6) geliefertes Bild in den Massenspeicher (8) einlesbar ist,
- wobei die Recheneinheit (3′) fern der Anlage (1) einen Massenspeicher (8′) und einen Monitor (5′) aufweist und mit der Recheneinheit (3) nahe der Anlage (1) über einen Kommunikationspfad (10) verbindbar ist,
- so daß das von der Kamera (6) gelieferte Bild in den Massenspeicher (8′) der Recheneinheit (3′) fern der An lage (1) übertragbar und auf dem Monitor (5′) darstellbar ist.

2. Ferndiagnosesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragen des Bil des von der Recheneinheit (3′) fern der Anlage (1) gesteu ert wird.

3. Ferndiagnosesystem nach Anspruch 1 oder 2, da durch gekennzeichnet, daß die Re cheneinheit (3) nahe der Anlage (1) mit dem Automatisie rungssystem (2) verbunden ist.

4. Ferndiagnosesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheiten (3, 3′) als auf das Automatisierungssystem (2) einwirkende Recheneinheiten (3, 3′) ausgebildet sind.

5. Ferndiagnosesystem nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera (6) von der Recheneinheit (3′) fern der Anlage (1) aus fernsteuerbar ist.

6. Ferndiagnosesystem nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild komprimiert in den Massenspeicher (8′) der Rechenein heit (3′) fern der Anlage (1) übertragen wird.

7. Ferndiagnosesystem nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kommunikationspfad (10) als Telefonnetz (10) ausgebildet ist und daß die Recheneinheiten (3, 3′) über MODEMs (9, 9′) mit dem Telefonnetz (10) verbindbar sind.

8. Ferndiagnosesystem nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (3) nahe der Anlage (1) einen Monitor (5) aufweist.