DE4324306A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Drehfelderregten StromrichtermotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanord
nung zum Betreiben eines p Polpaare aufweisenden und mit oder
ohne Schleifringe ausgeführten Drehfelderregten Stromrichter
motors mit veränderbarer Drehzahl.
Die bekannten Drehfelderregten Stromrichtermotoren weisen zwar
die Vorzüge der gleichstromerregten Stromrichtermotoren auf,
ohne mit deren Nachteilen beim Anlauf und im Bereich kleiner
Drehzahlen behaftet zu sein. Dennoch ist die Einsatzmöglich
keit beschränkt. Beispielsweise müssen bei einer Verwendung
als Vier-Quadranten-Antrieb erhebliche Einschränkungen in Kauf
genommen werden. Ferner ist eine Feldschwächung nicht möglich.
Bei einem Einsatz als Positionierantrieb sind aufwendige
Positionsgeber erforderlich. Außerdem ist die beispielsweise
für ein schnelles Positionieren erforderliche Dynamik in
vielen Fällen nicht ausreichend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren zum
Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors zu
schaffen, die zu vielfältigeren Einsatzmöglichkeiten führen.
Diese Aufgabe lösen die Verfahren mit den Merkmalen der An
sprüche 1 bis 4.
Durch die Möglichkeit, von der einen auf die andere Ständer
frequenz-Kennlinie durch eine Vertauschung der Phasenfolge des
Erregerdrehspannungssystems wechseln zu können, können alle
kritischen Drehzahlen vermieden werden. Es ist deshalb eine
uneingeschränkte Einsatzmöglichkeit als Vier-Quadranten-An
trieb gegeben. Durch einen Wechsel von der einen zur anderen
Ständerfrequenz-Kennlinie können aber beispielsweise auch die
Eisenverluste im Ständer reduziert oder der Blindleistungsbe
darf minimiert werden.
Durch die Erzeugung des Erregerdrehspannungssystems mit Hilfe
eines Wechselrichters wird die Möglichkeit einer Feld
schwächung eröffnet, was die Einsatzmöglichkeit unabhängig von
einem Übergang von der einen zur anderen Ständerfrequenz-Kenn
linie erweitert. Ist eine Vertauschung der Phasenfolge des
Erregerdrehspannungssystems vorgesehen, dann kann diese zu
jedem beliebigen Zeitpunkt vorgenommen werden, was ebenfalls
einen wesentlichen Vorteil darstellt.
Durch eine Positionserfassung ausschließlich mit Hilfe der an
den Wicklungseingängen meßbaren elektrischen Größen kann der
Drehfelderregte Stromrichtermotor als Positionierantrieb ein
gesetzt werden, ohne teure Geber verwenden zu müssen. Dies er
weitert ebenfalls die Einsatzmöglichkeiten beträchtlich, unab
hängig davon, ob eine Feldschwächung vorgenommen oder ein
Wechsel von einer zur anderen Ständerfrequenz-Kennlinie mög
lich ist.
Die Verwendung eines Umrichters mit Gleichspannungszwischen
kreis auf der Ständerseite der Maschine gestattet es, unabhän
gig von der Möglichkeit der Phasenvertauschung, der Feld
schwächung oder der Positionserfassung ohne Positionsgeber die
Ständerströme sinusförmig einzuprägen. Auf diese Weise lassen
sich höhere Ströme, eine größere Dynamik und damit ein schnel
leres Positionieren erreichen. Außerdem wird der Bereich der
noch zulässigen Streuung der Maschine vergrößert. Vorteil
hafterweise wird dabei eine Rückspeisefähigkeit des Umrichters
vorgesehen.
Besonders vorteilhaft ist eine Kombination von zwei, drei oder
allen vier erfindungsgemäßen Verfahren. Beispielsweise ist es
dann möglich, ohne einen Geber eine Istwertermittlung sowohl
der Drehzahl als auch des Lagewinkels des Läufers im gesamten
Drehzahlbereich vorzunehmen, der sowohl die untersynchrone als
auch die übersynchrone und die gegensynchrone Betriebsweise
umfaßt, und in kostengünstiger Weise eine sehr gute Positio
niergenauigkeit und eine hohe Dynamik zu erreichen.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren ist nicht auf
Drehfelderregte Stromrichtermotoren mit Schleifringen be
schränkt. Sie können auch für Drehfelderregte Stromrichter
motoren eingesetzt werden, die als schleifringlose Induktions
maschinenkaskade ausgebildet sind. Allerdings haben dann die
beiden Ständerfrequenz-Kennlinien je einen zusätzlichen kriti
schen Drehzahlbereich, die jedoch in gleicher Weise wie die
anderen kritischen Drehzahlbereiche durch einen Übergang auf
die andere Kennlinie vermieden werden können.
Die Möglichkeit, von der einen auf die andere Ständerfre
quenz-Kennlinie überwechseln zu können, kann beispielsweise
dazu genutzt werden, nach einem Hochfahrvorgang auf der im
Bereich von Drehzahlen < 0 keine kritischen Drehzahlen auf
weisenden Ständerfrequenz-Kennlinie auf die andere Kennlinie
überzuwechseln, die bei gleicher Drehzahl eine geringere Stän
derfrequenz ergibt, um dadurch die teils linear, teils quadra
tisch von der Ständerfrequenz abhängigen Eisenverluste im
Ständer zu reduzieren. Da die Amplitude des in der Ständer
wicklung induzierten Drehspannungssystems proportional der
Ständerfrequenz ist, führt eine Reduzierung der Ständerfre
quenz auch zu einer Absenkung der Amplitude der Ständerspan
nungen, wenn bei Drehzahlen, deren Betrag größer ist als f₀/p,
stets auf die jeweils günstigere Kennlinie übergewechselt
wird, wodurch die Bemessungsleistung des Zwischenkreisumrich
ters, an welchen die Ständerwicklung angeschlossen ist, herab
gesetzt werden kann, ohne daß das Leistungsvermögen des Dreh
felderregten Stromrichtermotors in irgendeiner Weise darunter
leidet.
Vorteile lassen sich auch hinsichtlich der Blindleistungsauf
nahme des Drehfelderregten Stromrichtermotors beispielsweise
für den Hochlauf von der Drehzahl 0 aus auf seine Bemessungs
drehzahl erreichen. Für den Hochlauf wird zunächst diejenige
Ständerfrequenz-Kennlinie gewählt, welche die höhere Ständer
frequenz ergibt. Mit steigender Drehzahl nimmt die Ständerfre
quenz zu. Infolgedessen werden der Zündverzögerungswinkel des
netzseitigen Stromrichters und damit auch die von diesem auf
genommene Steuer-Blindleistung solange kleiner, bis der Wert 0
des Zündverzögerungswinkels erreicht ist. Wird nun auf die an
dere Kennlinie übergegangen, dann sinken die Ständerfrequenz
und die Amplitude des in der Ständerwicklung induzierten Dreh
spannungssystems wieder ab. Bei der anschließenden Beschleuni
gung auf die angestrebte Bemessungsdrehzahl werden der Zünd
verzögerungswinkel des netzseitigen Stromrichters und damit
auch die von diesem aufgenommene Steuer-Blindleistung wieder
kleiner, so daß insgesamt der Hochlauf mit einer kleinstmög
lichen Blindleistung durchgeführt wird, was einer häufig ge
äußerten Forderung der Anwender entspricht.
Sofern der Stromrichtermotor erregerseitig an das starre Netz
angeschlossen ist, können nennenswerte Ausgleichsvorgänge bei
einer Vertauschung der Phasenfolge dann vermieden werden, wenn
die Phasenvertauschung zu einem Zeitpunkt vorgenommen wird, zu
dem der Betrag derjenigen Komponente des Raumzeigers der Er
regerflußverkettung im erregerseitigen Koordinatensystem,
welche jener Verbindung zwischen der Erregerwicklung und dem
Drehstromversorgungsnetz zugeordnet ist, die durch die Umkeh
rung der Phasenfolge nicht geändert wird, einen seiner Maxi
malwerte durchläuft. Frei von dieser Beschränkung ist man,
wenn das Erregerdrehspannungssystem mittels eines Wechselrich
ters erzeugt wird. Dann kann eine Vertauschung der Phasenfolge
und die damit verbundene Umkehr der Drehrichtung des magne
tischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung zu jedem be
liebigen Zeitpunkt erfolgen. Werden zudem mit Hilfe dieses
Wechselrichters die Erregerflußverkettungen der Maschine ge
regelt, so ist eine Umkehrung der Drehrichtung des magne
tischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung sogar völlig
ohne Ausgleichsvorgänge möglich. Außerdem ermöglicht ein sol
cher, vorzugsweise hochfrequent getakteter Wechselrichter, die
Erregerfrequenz frei zu wählen.
Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, Schaltungsan
ordnungen anzugeben, mit denen sich die verbesserten Einsatz
möglichkeiten eines Drehfelderregten Stromrichtermotors er
reichen lassen. Diese Aufgabe lösen Schaltungsanordnungen mit
den Merkmalen der Ansprüche 25 bis 28.
Die Umkehrung der Phasenfolge kann beispielsweise durch die
Vertauschung zweier Verbindungen zwischen der Erregerseite des
Drehfelderregten Stromrichtermotors und dem Drehstromversor
gungsnetz bewirkt werden. Im Phasenfolgetauscher werden somit
mindestens vier bidirektionale elektronische Schalter, welche
ein- und ausschaltbar sind, eingesetzt. Da die Ströme in der
Erregerwicklung der Maschine während einer Umkehrung der
Phasenfolge eingeprägt sind, müssen diese stetig weiterfließen
können. Dies kann erreicht werden durch die Einstellung be
stimmter Betriebszustände des Drehfelderregten Stromrichter
motors und/oder durch eine geeignete Abfolge der Umschaltmaß
nahmen und/oder die Verwendung von durchbruchfesten bidirek
tionalen elektronischen Schaltern bzw. wenn dies nicht gegeben
ist, durch den Einsatz von Überspannungsbegrenzungspfaden
(z. B. Varistor) oder von Überspannungsbegrenzungsnetzwerken.
Sofern Maßnahmen zur Spannungsbegrenzung erforderlich sind,
hängen diese davon ab, ob ein sogenanntes Kurzschließen des
Netzes zugelassen werden kann oder nicht. Im erstgenannten
Falle ist sowohl für eine natürliche als auch für eine erzwun
gene Kommutierung eine geeignete Abfolge der Umschaltmaßnahmen
sowie mindestens ein Überspannungsbegrenzungspfad erforder
lich. Im zweitgenannten Falle sind mindestens zwei Überspan
nungsbegrenzungspfade erforderlich. Muß eine vollständige
Trennung der Erregerseite vom Netz zulässig sein, dann sind
für beliebige Abfolgen der Umschaltmaßnahmen, vorzugsweise für
solche, die mit dem vollständigen Abtrennen beginnen, minde
stens drei Überspannungsbegrenzungspfade erforderlich.
Ein Wechselrichter, der sowohl das Erregerdrehspannungssystem
erzeugt als auch eine Phasenvertauschung ermöglicht, kann Teil
eines im Vergleich zum ständerseitigen Umrichter relativ
kleinen Umrichters mit Gleichspannungszwischenkreis sein. Hat
der ständerseitige Umrichter einen Gleichspannungszwischen
kreis, dann kann der das Erregerdrehspannungssystem erzeugende
Wechselrichter auch an dessen Gleichspannungszwischenkreis an
geschlossen werden, was den Aufwand reduziert.
Ein ständerseitiger Umrichter mit Gleichspannungszwischenkreis
hat jedoch gegenüber einem solchen mit Gleichstromzwischen
kreis noch weitere, erhebliche Vorteile. Mit Hilfe einer Rege
lung können sinusförmige Ständerströme eingeprägt werden. Wird
beispielsweise im ständerfesten Koordinatensystem hierzu der
Raumzeiger der Ständerströme senkrecht zum Raumzeiger der Er
regerflußverkettungen eingestellt, so wirken diese Ströme rein
drehmomentbildend. Man erhält somit einen extrem reaktions
schnellen Antrieb. Der Verschiebungsfaktor cosϕ des Antriebs
liegt dabei nahe 1. Wird andererseits der Raumzeiger der Stän
derströme senkrecht zum Raumzeiger der Ständerflußverkettungen
eingestellt, so erreicht man ständerseitig einen Betrieb des
Antriebs mit dem Verschiebungsfaktor cosϕ = 1.
Zusammenfassend kann also gesagt werden:
Durch die Möglichkeit, die Phasenfolge des erregerseitigen Drehspannungssystems durch die Vertauschung von zwei Phasen verändern zu können, ist es möglich, alle kritischen Drehzahl bereiche zu umfahren, den Drehfelderregten Stromrichtermotor als Vier-Quadranten-Antrieb einzusetzen, sofern der ständer seitige Umrichter rückspeisefähig ist. Außerdem ergibt sich eine Reduzierung der Eisenverluste im Ständer sowie der Bemes sungsleistung des ständerseitigen Umrichters und eine Verrin gerung der Blindleistungsaufnahme des Antriebs. Erfolgt die Umkehrung der Phasenfolge mittels eines Phasenfolgetauschers, dann ist eine Vertauschung ohne nennenswerte Ausgleichsvor gänge nur zu bestimmten Zeitpunkten möglich. Außerdem ist die Erregerfrequenz fest vorgegeben. Der Aufbau ist aber einfach, robust und erfordert einen relativ geringen Aufwand. Erfolgt die Phasenvertauschung mit Hilfe eines Umrichters, dann ist nicht nur die Erregerfrequenz frei wählbar, sondern auch der Zeitpunkt der Phasenvertauschung. Werden mit Hilfe dieses Wechselrichters die Erregerflußverkettungen der Maschine ge regelt, so ist eine Umkehrung der Drehrichtung des magneti schen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung sogar völlig ohne Ausgleichsvorgänge möglich. Außerdem ist eine Feldschwä chung möglich. Man erhält deshalb einen dynamisch hochwertigen Antrieb. Hat der ständerseitige Umrichter einen Gleichspan nungszwischenkreis, dann kann an diesen der das Erregerdreh spannungssystem erzeugende Wechselrichter angeschlossen wer den. Da wegen des Gleichspannungszwischenkreises die Ständer ströme eingeprägt werden können, und zwar derart, daß sie um 900 gegenüber der Erregerflußverkettung bezüglich des Ständer systems phasenverschoben sind, erhält man einen reaktions schnellen Antrieb, der mit einem Verschiebungsfaktor nahe 1 betrieben werden kann. Auch auf eine exakte Positionierung wirken sich die sinusförmig eingeprägten Ständerströme positiv aus. Weiterhin sind größere Ströme und höhere Streuinduktivi täten der Maschine noch zulässig. Im Falle eines Einsatzes als Positionierantrieb sind schließlich Geber für die Drehzahl und die Winkellage des Läufers nicht erforderlich, da diese Werte aus den am Drehfelderregten Stromrichtermotor meßbaren elek trischen und magnetischen Größen ermittelt werden können.
Durch die Möglichkeit, die Phasenfolge des erregerseitigen Drehspannungssystems durch die Vertauschung von zwei Phasen verändern zu können, ist es möglich, alle kritischen Drehzahl bereiche zu umfahren, den Drehfelderregten Stromrichtermotor als Vier-Quadranten-Antrieb einzusetzen, sofern der ständer seitige Umrichter rückspeisefähig ist. Außerdem ergibt sich eine Reduzierung der Eisenverluste im Ständer sowie der Bemes sungsleistung des ständerseitigen Umrichters und eine Verrin gerung der Blindleistungsaufnahme des Antriebs. Erfolgt die Umkehrung der Phasenfolge mittels eines Phasenfolgetauschers, dann ist eine Vertauschung ohne nennenswerte Ausgleichsvor gänge nur zu bestimmten Zeitpunkten möglich. Außerdem ist die Erregerfrequenz fest vorgegeben. Der Aufbau ist aber einfach, robust und erfordert einen relativ geringen Aufwand. Erfolgt die Phasenvertauschung mit Hilfe eines Umrichters, dann ist nicht nur die Erregerfrequenz frei wählbar, sondern auch der Zeitpunkt der Phasenvertauschung. Werden mit Hilfe dieses Wechselrichters die Erregerflußverkettungen der Maschine ge regelt, so ist eine Umkehrung der Drehrichtung des magneti schen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung sogar völlig ohne Ausgleichsvorgänge möglich. Außerdem ist eine Feldschwä chung möglich. Man erhält deshalb einen dynamisch hochwertigen Antrieb. Hat der ständerseitige Umrichter einen Gleichspan nungszwischenkreis, dann kann an diesen der das Erregerdreh spannungssystem erzeugende Wechselrichter angeschlossen wer den. Da wegen des Gleichspannungszwischenkreises die Ständer ströme eingeprägt werden können, und zwar derart, daß sie um 900 gegenüber der Erregerflußverkettung bezüglich des Ständer systems phasenverschoben sind, erhält man einen reaktions schnellen Antrieb, der mit einem Verschiebungsfaktor nahe 1 betrieben werden kann. Auch auf eine exakte Positionierung wirken sich die sinusförmig eingeprägten Ständerströme positiv aus. Weiterhin sind größere Ströme und höhere Streuinduktivi täten der Maschine noch zulässig. Im Falle eines Einsatzes als Positionierantrieb sind schließlich Geber für die Drehzahl und die Winkellage des Läufers nicht erforderlich, da diese Werte aus den am Drehfelderregten Stromrichtermotor meßbaren elek trischen und magnetischen Größen ermittelt werden können.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 das Schaltbild eines ersten Ausführungs
beispiels,
Fig. 2 das Schaltbild des Phasenfolgetauschers
des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 das Schaltbild der elektronischen
Schalter des Phasenfolgetauschers,
Fig. 4 die erste und die zweite Kennlinie des
ersten Ausführungsbeispiels für die Ab
hängigkeit der Ständerfrequenz von der
Drehzahl,
Fig. 5 die erste und die zweite Kennlinie mit
einem Beispiel für eine Umfahrung der
kritischen Drehzahlbereiche beim Übergang
von einer hohen positiven Drehzahl zu
einer hohen negativen Drehzahl,
Fig. 6 die beiden Kennlinien mit einem Beispiel
für einen Hochlaufvorgang auf der ersten
Kennlinie und einem anschließenden Über
gang auf die zweite Kennlinie zur
Reduzierung der Ständerfrequenz,
Fig. 7 ein Schaltbild eines zweiten Ausführungs
beispiels,
Fig. 8 die erste und die zweite Kennlinie für
die Abhängigkeit der Ständerfrequenz von
der Drehzahl des zweiten Ausführungsbei
spiels,
Fig. 9 die beiden Kennlinien des zweiten Ausfüh
rungsbeispiels mit einem Beispiel für
einen Übergang von einer hohen positiven
Drehzahl zu einer hohen negativen Dreh
zahl,
Fig. 10 die erste und zweite Kennlinie des
zweiten Ausführungsbeispiels mit einem
Beispiel für den Übergang von einer hohen
positiven zu einer hohen negativen
Drehzahl mit möglichst niedriger
Ständerfrequenz,
Fig. 11 ein Schaltbild eines dritten Ausführungs
beispiels,
Fig. 12 ein Diagramm für die Raumzeiger der Er
regerflußverkettung sowie der Erreger
spannung unmittelbar vor und nach dem
Überwechseln von der ersten auf die zweite
Kennlinie oder umgekehrt, gültig für
RE = 0,
Fig. 13a die Lage des Raumzeigers der Erregerfluß
verkettung im ständerfesten Koordinaten
system,
Fig. 13b die Lage des Raumzeigers der Erregerfluß
verkettung im erregerfesten Koordinaten
system,
Fig. 14 ein Blockschaltbild zur Ermittlung des
Winkels α aus den Signalen sind und
cosα,
Fig. 15 die Lage der Raumzeiger der Erregerfluß
verkettung bezüglich des ständerfesten
Koordinatensystems und bezüglich des mit
einem angenommenen Lagewinkel p ϑ* des
Läufers in dieses transformierten
erregerfesten Koordinatensystems,
Fig. 16 einen Stromregelkreis.
Die Schleifringläufer-Drehstrommaschine eines als Ganzes mit 1
bezeichneten, Drehfelderregten Stromrichtermotors weist, wie
Fig. 1 zeigt, sowohl in ihrem Ständer 2 als auch in ihrem
Läufer 3 je eine Drehfeldwicklung auf. Die Ständerwicklung ist
an einen Zwischenkreisumrichter 4 mit Gleichstromzwischenkreis
angeschlossen. Die Wicklung des Läufers 3 dient als Erreger
wicklung. Sie ist über Schleifringe 5 an ein Drehstromversor
gungsnetz 7 angeschlossen, an das auch der netzseitige Strom
richter 8 des Zwischenkreisumrichters 4 angeschlossen ist.
Dieser netzseitige Stromrichter ist über den Gleichstrom
zwischenkreis, der eine Gleichstromglättungsdrossel 10 ent
hält, mit dem maschinenseitigen Stromrichter 9 verbunden.
Wird die Drehzahl n des Läufers in jener Richtung positiv ge
zählt, in welcher der magnetische Hauptfluß relativ zur Erre
gerwicklung für fE = + f₀ rotiert, dann gilt für den einge
schwungenen Zustand die Gleichung
fS = p·n + f₀
wobei fS die Ständerfrequenz, p die Polpaarzahl der Schleif
ringläufer-Drehstrommaschine, n die Drehzahl von deren Läufer
und f₀ die Frequenz des Drehspannungssystems, an das die Wick
lung des Läufers 3 angeschlossen ist, also die Erregerfre
quenz, bedeuten. Der sich aus dieser Gleichung ergebende Zu
sammenhang zwischen der Ständerfrequenz und der Drehzahl ist
in Fig. 4 als Kennlinie I dargestellt.
Wird ohne Änderung der Phasenfolge für die Ständerwicklung die
Phasenfolge für die Schleifringe 5 so gewählt, daß die Dreh
richtung des magnetischen Hauptflusses relativ zur Erreger
wicklung der positiven Drehrichtung des Läufers entgegenge
setzt gerichtet ist, dann gilt für die Ständerfrequenz
fS = p·n - f₀
Diese Funktion ist in Fig. 4 als Kennlinie II dargestellt.
Die Kennlinie I hat um die Drehzahl n = -f₀/p herum einen
kritischen Drehzahlbereich, der für den Betrieb des Motors
nicht zur Verfügung steht, da in ihm eine ordnungsgemäße
Kommutierung des maschinenseitigen Stromrichters nicht mehr
möglich ist. Dieser Bereich ist deshalb in Fig. 4 durch eine
gestrichelte Linie dargestellt. Einen entsprechenden kriti
schen Drehzahlbereich hat die Kennlinie II um die Drehzahl
+f₀/p herum. Auch in diesem Bereich ist ein Betrieb des Motors
nicht möglich.
Erfindungsgemäß können jedoch die beiden kritischen Drehzahl
bereiche dadurch umfahren werden, daß man spätestens beim Er
reichen des kritischen Drehzahlbereiches auf die andere Kenn
linie überwechselt und dann auf dieser Kennlinie bleibt oder
nach dem Überfahren des kritischen Drehzahlbereiches wieder
auf die zuvor benutzte Kennlinie zurückkehrt. Für die Ausfüh
rung dieser Wechsel von der einen zur anderen Kennlinie ist in
den Verbindungsleitungen von den Schleifringen 5 zum Dreh
stromversorgungsnetz 7 ein Phasenfolgetauscher 11 vorgesehen,
mittels dessen zwei der drei Phasen vertauscht werden können.
Wie Fig. 2 zeigt, weist der Phasenfolgetauscher 11 vier bidi
rektionale ein- und ausschaltbare elektronische Schalter 20
auf, von denen je einer in jedem der beiden Phasenleiter und
je einer in einem Querzweig liegt. Diese beiden Querzweige
sind einerseits netzseitig, also vor den in den Phasenleitern
liegenden Schaltern 20, mit dem einen bzw. anderen Phasen
leiter und andererseits maschinenseitig, also nach den in den
Phasenleitern liegenden Schaltern 20, mit dem jeweils anderen
Phasenleiter verbunden.
Jeder der gleich ausgebildeten Schalter 20 besteht im Ausfüh
rungsbeispiel in bekannter Weise aus einer Gleichrichterbrücke
mit je einem Gleichrichter 21 in den vier Brückenzweigen und
einem IGBT (insulated gate bipolar transistor) 22 im Brücken
querzweig. Statt des IGBT könnte aber auch beispielsweise ein
Feldeffekttransistor verwendet werden.
Die Schalter 20 liegen zwischen zwei Gleichrichterbrücken 23,
über die die beiden Phasenleiter miteinander verbunden sind.
Die beiden Ausgangsklemmen der einen Gleichrichterbrücke 23
sind über zwei Verbindungsleitungen mit den Ausgangsklemmen
der anderen Gleichrichterbrücke 23 verbunden. Ein Kondensator
24 ist an die eine bzw. andere Verbindungsleitung angeschlos
sen. Statt des Kondensators 24 könnte auch ein anderes Span
nungsbegrenzungselement, beispielsweise eine Zenerdiode oder
ein Varistor, verwendet werden.
Ein Spannungsbegrenzungsnetzwerk, das die beiden Gleichrich
terbrücken 23 und der Kondensator 24 bilden, ermöglicht, daß
die Ströme in der Erregerwicklung während der Umkehrung der
Phasenfolge stetig weiterfließen können. Es kann deshalb auch
mit dem Abschalten der beiden vor dem Beginn der Phasenver
tauschung leitfähigen Schalter 20 begonnen werden.
Wenn das Drehstromversorgungsnetz 7 ausreichend starr ist, ist
ein plötzliches Überwechseln von der einen zur anderen Kenn
linie, also eine plötzliche Umkehr der Drehrichtung des magne
tischen Hauptflusses, ohne nennenswerte, die ordnungsgemäße
Funktion des Drehfelderregten Stromrichtermotors störenden
Ausgleichsvorgänge möglich, wenn sich während des Wechsels
weder die Drehzahl noch der durch die Glättungsdrossel 10
fließende Gleichstrom noch der Zündverzögerungswinkel des
maschinenseitigen Stromrichters 9 ändern. Die ersten beiden
Bedingungen werden wegen der rotierenden Masse des Läufers 3
bzw. der im Magnetfeld der Glättungsdrossel 10 gespeicherten
Energie von selbst eingehalten. Deshalb muß lediglich dafür
gesorgt werden, daß der Zündverzögerungswinkel keine sprung
hafte Veränderung erfährt. Erreicht werden kann dies durch
eine geeignete Ausbildung des nicht dargestellten Gate-Steuer
gerätes des maschinenseitigen Stromrichters 9, zum Beispiel
durch dessen Führung durch die auf die Ständerseite transfor
mierte Erregerflußverkettung.
Allerdings ist noch eine weitere Voraussetzung zu beachten.
Die Phasenvertauschung darf nämlich nur zu einem Zeitpunkt
durchgeführt werden, zu dem der Betrag derjenigen Komponente
des Raumzeigers der Erregerflußverkettung im erregerseitigen
Koordinatensystem ein Maximum hat, welcher jenem Phasenleiter
zugeordnet ist, der von der Vertauschung nicht betroffen ist.
Aber auch diese Voraussetzung kann ohne weiteres erfüllt wer
den, weil dieser Zeitpunkt meßtechnisch erfaßt werden kann.
Während des Überwechselns von der einen zur anderen Kennlinie
ändert sich die Amplitude des in der Ständerwicklung fließen
den Drehstromsystems nicht. Auch die Augenblickswerte des in
der Erregerwicklung des Läufers 3 fließenden Drehstromsystems
bleiben unverändert. Deshalb wird auch der Magnetisierungszu
stand des Motors nicht verändert, so daß auch sein Drehmoment
keine Änderung erfährt.
Hingegen verändert sich der arithmetische Mittelwert der
gleichgerichteten Spannung des maschinenseitigen Stromrichters
9, da er der bei der Phasenvertauschung auftretenden Verände
rung der Amplitude des in der Ständerwicklung induzierten
Drehspannungssystems direkt proportional ist. Die Proportio
nalitätskonstante ist ein Kennwert der Schaltung des maschi
nenseitigen Stromrichters 9, der bei der in Fig. 1 dargestell
ten Drehstombrückenschaltung den Wert hat. Damit kann
die Veränderung des arithmetischen Mittelwerts der gleichge
richteten Spannung des maschinenseitigen Stromrichters 9,
welche eine Veränderung des Stromes in der Glättungsdrossel 10
einleitet, als bekannt vorausgesetzt werden. Dieser Verände
rung des Stromes durch die Glättungsdrossel 10 wird durch die
bei Drehfelderregten Stromrichtermotoren üblicherweise vorhan
denen Regelsysteme entgegengewirkt, nämlich entweder direkt
durch einen Regler für den Strom durch die Glättungsdrossel
oder durch einen übergeordneten Regler, zum Beispiel einen
Regler für die Drehzahl. Besonders vorteilhaft ist es, der
durch den Kennlinienwechsel eingeleiteten Veränderung des
Stromes durch die Glättungsdrossel 10 im Wege einer sogenann
ten Störgrößenaufschaltung entgegenzuwirken. Durch eine solche
Störgrößenaufschaltung muß der arithmetische Mittelwert der
gleichgerichteten Spannung des netzseitigen Stromrichters 8 um
die mit -1 multiplizierte Veränderung des arithmetischen
Mittelwertes der gleichgerichteten Spannung des maschinen
seitigen Stromrichters 9 verstellt werden. Diese Verstellung
kann über eine entsprechende Veränderung des Zündverzögerungs
winkels des netzseitigen Stromrichters 8 ohne weiteres vorge
nommen werden.
Bei der Kennlinie I kann der positive Drehzahlbereich als ge
gensynchroner Betriebsbereich, der Drehzahlbereich zwischen
der Drehzahl 0 und -f₀/p als untersynchroner Betriebsbereich
und der Bereich mit Drehzahlen, die kleiner als -f₀/p sind,
als übersynchroner Betriebsbereich bezeichnet werden. Bei der
Kennlinie II umfaßt der gegensynchrone Bereich die Drehzahlen
n<0 und der übersynchrone Bereich die Drehzahlen n<f₀/p.
Dazwischen liegt der untersynchrone Bereich. Dementsprechend
sind die Abschnitte der Kennlinien I und II in Fig. 4 gekenn
zeichnet.
Soll beispielsweise die Drehzahl des Stromrichtermotors 1 von
großen positiven Werten über 0 zu großen negativen Werten hin
verändert werden, und erfolgt der Betrieb zunächst gemäß der
Kennlinie I, dann kann man, wie Fig. 5 zeigt, auf der Kenn
linie I bis zu einem negativen Wert der Drehzahl bleiben, der
noch außerhalb des kritischen Drehzahlbereiches um den Wert
-f₀/p liegt. Bei dieser Drehzahl erfolgt der Übergang auf die
Kennlinie II, auf der dann der für die Kennlinie I geltende
kritische Drehzahlbereich problemlos umfahren werden kann.
Dieses Beispiel läßt auch erkennen, daß der Stromrichtermotor
1 sich ohne Einschränkungen als Vier-Quadranten-Antrieb ein
setzen läßt.
Ein Kennlinienwechsel ist beispielsweise auch dann vorteil
haft, wenn der Stromrichtermotor von 0 auf große positive
Drehzahlen beschleunigt werden soll. Wie Fig. 6 zeigt, wird zu
Beginn des Hochlaufes die Kennlinie I benutzt. Dabei nimmt die
Ständerfrequenz und die Amplitude des in der Ständerwicklung
induzierten Drehspannungssystems zu. Infolgedessen werden der
Zündverzögerungswinkel des netzseitigen Stromrichters 8 und
damit auch die von diesem aufgenommene Steuer-Blindleistung
solange kleiner, bis der Wert 0 des Zündverzögerungswinkels
erreicht ist. Wird nun auf die Kennlinie II übergewechselt,
dann ist bereits der kritische Drehzahlbereich der Kennlinie
II überfahren. Durch den Übergang auf die Kennlinie II werden
die Ständerfrequenz und die Amplitude des in der Ständerwick
lung induzierten Drehspannungssystems erheblich abgesenkt. Bei
der nun erfolgenden weiteren Erhöhung der Drehzahl werden er
neut der Zündverzögerungswinkel des netzseitigen Stromrichters
8 und damit auch die von diesem aufgenommene Steuer-Blind
leistung immer kleiner. Der Anlaufvorgang wird deshalb mit
kleinstmöglicher Blindleistung ausgeführt, was eine häufige
Forderung der Anwender ist. Außerdem werden durch den Übergang
auf die Kennlinie II und die damit erfolgende Absenkung der
Ständerfrequenz die Eisenverluste im Ständer deutlich redu
ziert. Der Übergang von der einen zur anderen Kennlinie kann
deshalb auch dazu benutzt werden, um insgesamt die Eisenver
luste im Ständer möglichst gering zu halten. Außerdem bewirkt
eine Senkung der Ständerfrequenz, daß keine Überdimensionie
rung des Zwischenkreisumrichters 4 mehr erforderlich ist. Das
Leistungsvermögen des Drehfelderregten Stromrichtermotors 1
wird durch die Herabsetzung der Bemessungsleistung des Zwi
schenkreisumrichters 4 nicht beeinträchtigt.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
ist gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel nur die Schleif
ringläufer-Drehstrommaschine durch eine schleifringlose Induk
tionsmaschinenkaskade ersetzt. Der Läufer 3 ist dabei in zwei
axial versetzte Teile unterteilt, von denen der eine zusammen
mit dem Ständer 2 eine erste Teilmaschine und der andere zu
sammen mit einem zusätzlichen Ständer 12 eine zweite Teil
maschine bildet, die beide mit der halben Polpaarzahl der er
setzten Schleifringläufer-Drehstrommaschine ausgeführt sind.
An das Drehstromversorgungsnetz 7 ist unter Zwischenschaltung
der Phasenvertauschungsvorrichtung 11 die Wicklung des Stän
ders 12 der zweiten Teilmaschine angeschlossen.
Bei einer derartigen Ausführungsform des Stromrichtermotors 1
hat die Kennlinie I, welche die Abhängigkeit der Ständerfre
quenz fS von der Drehzahl des Läufers 3 wiedergibt, zusätzlich
zu dem kritischen Drehzahlbereich um die Drehzahl -f₀/p herum
noch einen kritischen Drehzahlbereich um den Wert -2·f₀/p
herum. Entsprechend liegen die kritischen Drehzahlbereiche der
Kennlinie II um den Wert +f₀/p und um den Wert +2f₀/p herum,
wie dies in Fig. 8 dargestellt ist. Eine Vertauschung der
Phasenfolge des Drehspannungssystems, an das die Wicklung des
Stators 12 der zweiten Teilmaschine angeschlossen ist, also
ein Übergang von der einen zur anderen Kennlinie, ist auch bei
diesem Ausführungsbeispiel möglich, weshalb alle für das Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 1 erläuterten Vorteile auch für
das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 gelten.
Beispielsweise kann die Ständerfrequenz möglichst gering ge
halten werden, wenn oberhalb einer Drehzahl nr, die größer ist
als die Drehzahl +2·f₀/p die Kennlinie II verwendet wird und
ein Betrieb mit der Kennlinie I bei positiven Drehzahlen nur
zwischen den Werten 0 und nr erfolgt. Bei der Drehzahl 0 kann
dann beispielsweise wieder auf die Kennlinie II übergewechselt
werden, bis ein Wert n₁ der Drehzahl erreicht ist, zwischen
dem und der Drehzahl 0 die beiden kritischen Drehzahlbereiche
der Kennlinie I liegen. Daher kann bei der Drehzahl n₁ wieder
auf die Kennlinie I übergegangen werden.
Bei dem in Fig. 9 dargestellten Beispiel sind im gesamten
Drehzahlbereich nur drei Kennlinienwechsel erforderlich. Dafür
wird nicht immer die geringstmögliche Ständerfrequenz er
reicht. Steht diese Forderung im Vordergrund, dann sind, wie
Fig. 10 zeigt, eine größere Anzahl von Kennlinienwechsel not
wendig, nämlich je ein Wechsel bei den Drehzahlen n₁ bis n₄,
bei der Drehzahl 0 und bei den Drehzahlen -n₁ bis -n₄.
Der Nachteil der Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 1 und 7,
also Drehfelderregter Stromrichtermotoren, bei denen das Er
regerdrehspannungssystem durch ein starres Drehstromversor
gungsnetz gebildet ist, nämlich die Beschränkung einer Phasen
vertauschung zum Zwecke des Kennlinienwechsels auf diejenigen
Zeitpunkte, zu denen eine der Komponenten des Raumzeigers der
Erregerflußverkettung im erregerfesten Koordinatensystem ein
Minimum oder ein Maximum hat, kann in einfacher Weise dadurch
überwunden werden, daß das Erregerdrehspannungssystem mittels
eines zweiten Wechselrichters 13 erzeugt wird, der im Ausfüh
rungsbeispiel ebenso wie der ständerseitige Wechselrichter 9
an einen Gleichspannungszwischenkreis 6 eines Umrichters 14
mit Gleichspannungszwischenkreis angeschlossen ist. Letzterer
ist wie der Umrichter 4 der Ausführungsbeispiele gemäß den
Fig. 1 und 7 an das Drehstromversorgungsnetz 7 angeschlossen.
Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die Ausführungen zu dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 Bezug genommen, da insoweit
Übereinstimmung besteht mit der Ausbildung des
Drehfelderregten Stromrichtermotors gemäß Fig. 1.
Der zweite Wechselrichter 13 kann dank seiner steuerbaren
elektrischen Ventile auch die Phasenvertauschung bewirken. Die
am Ausgang des zweiten Wechselrichters 13 zur Verfügung
stehende Erregerfrequenz ist deshalb ±f₀.
Weitere Vorteile der Erzeugung des Erregerspannungssystems
mittels eines Wechselrichters bestehen darin, daß die Erregung
mit einer anderen Frequenz als der Frequenz des Drehstromver
sorgungsnetzes erfolgen kann und daß auch eine Feldschwächung
möglich ist.
Die beiden Kennlinien, welche die Abhängigkeit der Ständer
frequenz von der Drehzahl wiedergeben, haben ebenso wie die
entsprechenden Kennlinien des ersten Ausführungsbeispiels je
einen kritischen Drehzahlbereich, welche um die gleichen
Drehzahlen herum liegen wie bei dem ersten Ausführungsbei
spiel. Würde die Schleifringmaschine durch eine schleifring
lose Induktionsmaschinenkaskade mit der halben Polpaarzahl
beider Teilmaschinen ersetzt, dann würden die beiden Kenn
linien mit denjenigen des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 7
übereinstimmen.
Zur Erzeugung der Erregung gibt es bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 11 prinzipiell zwei Möglichkeiten. Die eine Mög
lichkeit besteht darin, die Erregerflußverkettung unmittelbar
zu regeln, wie dies beispielsweise in der DE 40 34 520 A1 be
schrieben ist. Hier ist die Umkehrung der Erregung, also der
Drehrichtung des magnetischen Hauptflusses, durch eine ent
sprechende Sollwertvorgabe leicht möglich. Der Istwert des
Raumzeigers der Erregerflußverkettung läßt sich nach der
Gleichung
bestimmen, wobei - den Raumzeiger der Erregerflußverkettung
bezüglich des erregerfesten Koordinatensystems, den Raumzeiger
der Erregerspannung, den Raumzeiger des Erregerstromes
und RE den Wicklungswiderstand der Erregerwicklung im
einphasigen Ersatzschaltbild des Erregerkreises bedeuten.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, am Ausgang des zweiten,
also erregerseitigen Wechselrichters 13 mittels einer Regelung
ein Drehspannungssystem zu erzeugen. Hierbei muß aber durch
eine geeignete Sollwertvorgabe für das Drehspannungssystem
sichergestellt werden, daß unmittelbar ,nach dem Überwechseln
zum Beispiel von der Kennlinie I auf die Kennlinie II am
Ausgang des zweiten Wechselrichters 13 der Sternspannungsraum
zeiger so eingestellt wird, wie dies Fig. 12 zeigt. Des
besseren Verständnisses wegen wurde in Fig. 12 der ohmsche
Widerstand RE der Erregerwicklung vernachlässigt (RE=0). Der
unmittelbar nach dem Wechsel gültige Sternspannungsraumzeiger
der Erregerspannung muß also in Phasenopposition stehen
zu dem unmittelbar vor dem Überwechseln gültigen Sternspannungsraumzeiger
der Erregerspannung. Die beiden Raumzeiger
der Erregerflußverkettung unmittelbar vor und unmittelbar nach
dem Kennlinienwechsel decken sich und schließen mit den beiden
Spannungsraumzeigern einen Winkel von je 90° ein.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösungen und
damit aller Ausführungsbeispiele besteht auch darin, daß die
Istwerte der Winkellage des Läufers und seiner Drehzahl ohne
einen Geber bestimmt werden können, weil sie aus den unmittel
bar auf der Ständer- und auf der Erregerseite meßbaren, elek
trischen und magnetischen Größen ermittelt werden können, bei
denen es sich um reine Wechselgrößen handelt. Der erfindungs
gemäße Drehfelderregte Stromrichtermotor kann deshalb als
reaktionsschneller, geberfreier Positionierantrieb verwendet
werden. Die Positioniergenauigkeit liegt dabei im Bereich von
0,1°.
Für den Lagewinkel p · ϑ gilt die Formel
p · ϑ = ϕ - ε.
Bei dem Winkel ϕ handelt es sich um den Winkel des Raumzeigers
der Erregerflußverkettung im statorfesten Koordinatensystem
Aa, Ab und Ac (vergl. Fig. 13a). In Fig. 13b ist die Lage des
Raumzeigers der Erregerflußverkettung in einem erregerfesten
Koordinatensystem Au, Av und Aw mit dem Winkel ε dargestellt.
Die Ermittlung der zur Bestimmung des Lagewinkels ϑ benötigten
Winkel ϕ und ε kann aus den Komponenten der Raumzeiger der
Erregerflußverkettung bezüglich des ständerfesten Koordinaten
systems und bezüglich des erregerfesten Koordinatensystems er
folgen, beispielsweise nach dem Verfahren, das in dem Aufsatz
von Boehringer und Voss, erschienen in "Regelungstechnik", 12.
Jahrgang (1964), Seiten 264 und 265 beschrieben ist. Hierfür
müssen die Beträge der beiden genannten Raumzeiger nicht be
kannt sein. Ein Blockschaltbild einer Schaltung zur Durchfüh
rung eines solchen Verfahrens zeigt Fig. 14.
Das vorstehend beschriebene Verfahren kann dahingehend abge
wandelt werden, daß man einen Winkel p · ϑ* annimmt. Mit dieser
Annahme wird das erregerfeste Koordinatensystem Au, Av und Aw
in das ständerfeste Koordinatensystem Aa, Ab und Ac transfor
miert. Die dann vorliegende Abweichung zwischen den beiden in
Rede stehenden Raumzeigern, die in Fig. 15 dargestellt sind,
kann dazu benutzt werden, den angenommenen Lagewinkel p· ϑ* mit
dem beschriebenen Verfahren solange zu verändern, bis diese
Abweichung zu Null wird. Dann gilt: ϑ* = ϑ. Der Vorteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß im Gegensatz zum erstgenannten
Verfahren nur ein einziger Winkel bestimmt werden muß. Dafür
muß allerdings die Transformation des Koordinatensystems Au,
Av und Aw in das Koordinatensystem Aa, Ab und Ac durchgeführt
werden.
Zu einer Bestimmung eines Winkels α mittels der Schaltung
gemäß Fig. 14 ist die Kenntnis von sinα und cosα notwendig.
Der Winkel α* wird zunächst willkürlich angenommen. Hinter dem
Summationspunkt ergibt sich bei der dargestellten Anordnung
sinα·cosα* - cosα·sinα = sin(α-α). Je nachdem, ob dieser
Ausdruck größer oder kleiner null ist, wird der Zähler hoch
oder herunter gezählt und damit α* solange beeinflußt, bis
α=α* ist.
Im vorliegenden Anwendungsfall wird dieses Verfahren dazu be
nutzt, die Winkel ϕ und ε zu ermitteln. Die Werte für sinϕ
und cosϕ bzw. sinε und cosε ergeben sich, bis auf einen Fak
tor, aus zwei beliebig auswählbaren Komponenten des Raum
zeigers der Erregerflußverkettung.
Für die Ermittlung der Drehzahl gibt es prinzipiell zwei Mög
lichkeiten. Die eine Möglichkeit besteht darin, die Drehzahl
durch eine Differentiation des Lagewinkels nach der Zeit zu
bestimmen. Einfacher ist die Ermittlung der Drehzahl bei
spielsweise aus der Frequenz der Ständerflußverkettung oder
der Ständerspannung. Beispielsweise können die Nulldurchgänge
der Komponenten des Raumzeigers der Ständerflußverkettung aus
gewertet werden. Die Zahl der Nulldurchgänge pro Periode kann
durch eine Frequenzvervielfachung erhöht werden, wodurch die
Meßgenauigkeit gesteigert werden kann. Die Ermittlung der
Drehzahl aus diesen Nulldurchgängen kann dann wie bei den be
kannten Verfahren zur Auswertung der Signale von Inkremental
gebern ausgeführt werden. Bei kleinen Drehzahlen wird es
allerdings in der Regel sinnvoller sein, den Verlauf der
analog vorliegenden Meßwerte auszuwerten.
Beim ständerseitigen Umrichter handelt es sich bei den vor
stehend beschriebenen Ausführungsbeispielen um einen fremdge
führten Umrichter 4 mit Gleichstromzwischenkreis. In neu
artiger Weise kann auch ein selbstgeführter Umrichter 14 mit
Gleichspannungszwischenkreis eingesetzt werden, mit welchem
die Ständerströme sinusförmig eingeprägt werden können.
Die Sollwerte für das Ständerstromsystem lassen sich sehr
einfach bilden und damit eine überlagerte Regelung zum Bei
spiel für die Drehzahl sehr einfach gestalten. Dies hat zwei
Gründe. Zum einen wird der gesamte zur Erregung der Maschine
benötigte Blindstrom dem Drehfelderregten Stromrichtermotor
über die Erregerwicklung zugeführt. Zum anderen benötigt der
auf der Ständerseite verwendete Umrichter 14 mit Gleichspan
nungszwischenkreis keine Grundschwingungsblindleistung. Der
Ständerstrom kann also ausschließlich zur Bildung des Dreh
momentes verwendet werden.
Für die Orientierung des Raumzeigers des Ständerstromes gibt
es wie bei einer permanenterregten Synchronmaschine zwei
sinnvolle Möglichkeiten. Entweder soll der Ständerstrom aus
schließlich momentbildend wirken. Dann muß der Raumzeiger des
Ständerstromes senkrecht zum Raumzeiger der Erregerflußverket
tung bezüglich des ständerfesten Koordinatensystems stehen,
wodurch sich ein extrem reaktionsschneller Positionierantrieb
realisieren läßt. Oder es soll dem Ständer nur Wirkleistung
zugeführt werden. Dann muß der Raumzeiger des Ständerstromes
senkrecht auf dem Raumzeiger der Ständerflußverkettung stehen.
Während des Umschaltens von einer Kennlinie auf die andere
ändert sich die Amplitude des im Ständer induzierten Drehspan
nungssystems. Die Größe dieser Änderung ist der Änderung der
Ständerfrequenz proportional und damit bekannt. Da die Ände
rung der Amplitude für den Stromregelkreis wie eine Störgröße
wirkt, kann durch Aufschalten dieser Störgröße der Stromregel
kreis dynamisch hochwertig gestaltet werden.
In Fig. 16 ist der Regelkreis für die Ständerströme darge
stellt. Die Maschine wird hierzu durch ein Verzögerungsglied
1. Ordnung und die als Störgröße wirksame "innere Spannung"
beschrieben.
Die Amplitude dieser "inneren Spannung" ändert sich bei
einer Umkehrung der Phasenfolge auf der Erregerseite des
drehfelderregten Stromrichtermotors, da sich dadurch fs
ändert, die anderen Größen aber unverändert bleiben.
Das leistungselektronische Stellglied (Stromzwischenkreisumrichter
oder Gleichspannungszwischenkreisumrichter) ist als
trägheitsloser Leistungsverstärker mit der Verstärkung VLV
dargestellt. Wird die Erregerflußverkettung bezüglich des
ständerfesten Koordinatensystems ermittelt, insbesondere für
eine Drehzahl- und Lageerfassung, so kann die innere Spannung
der Maschine in einfacher Weise elektronisch nachgebildet
werden.
Somit kann durch eine Störgrößenaufschaltung bei bekannter
Veränderung der Ständerfrequenz fS das dynamische Verhalten
des Stromregelkreises bei einer Umkehrung der Phasenfolge
entscheidend verbessert werden.
Claims (39)
1. Verfahren zum Betreiben eines p Polpaare aufweisenden und
mit oder ohne Schleifringe ausgeführten, Drehfelderregten
Stromrichtermotors, der mindestens zwei Drehfeldwicklungen
aufweist, von denen die eine als Erregerwicklung und die
andere als räumlich feststehende Ständerwicklung dient,
mit
- - einer Erregerfrequenz fE, die je nach Phasenfolge des Erregerdrehspannungssystems die Werte +f₀ oder -f₀ annimmt,
- - einem magnetischen Hauptfluß, der mit der Frequenz fE/p relativ zur Erregerwicklung rotiert,
- - einer veränderbaren Drehzahl n, die in jener Richtung positiv gezählt wird, in welcher der magnetische Haupt fluß relativ zur Erregerwicklung für fE = + f₀ rotiert,
- - einer Ständerfrequenz fS, für die sich bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = +f₀ eine erste Kennlinie fS = p · n+f₀ und bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = -f₀ eine zweite Kennlinie fS = p·n-f₀ ergibt, wobei kritische Drehzahlen, bei denen die Ständerspannung sehr kleine Werte annimmt, vermieden werden, dadurch gekennzeichnet, daß für einen Betrieb mit einer Drehzahl, die in einem kritischen Drehzahlbereich der einen Kennlinie liegt, die andere Kennlinie gewählt wird und daß für einen Wechsel von einem Betrieb auf der einen zu einem Betrieb auf der anderen Kennlinie die Drehrichtung des magnetischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung durch eine Änderung der Phasenfolge des Erregerdrehspannungs systems während des Betriebs umgekehrt wird.
2. Verfahren zum Betreiben eines p Polpaare aufweisenden und
mit oder ohne Schleifringe ausgeführten, Drehfelderregten
Stromrichtermotors, der mindestens zwei Drehfeldwicklungen
aufweist, von denen die eine als Erregerwicklung und die
andere als räumlich feststehende Ständerwicklung dient,
mit
- - einer Erregerfrequenz fE, die je nach Phasenfolge des Erregerdrehspannungssystems die Werte +f₀ oder -f₀ annimmt,
- - einem magnetischen Hauptfluß, der mit der Frequenz fE/p relativ zur Erregerwicklung rotiert,
- - einer veränderbaren Drehzahl n, die in jener Richtung positiv gezählt wird, in welcher der magnetische Haupt fluß relativ zur Erregerwicklung für fE = + f₀ rotiert,
- - einer Ständerfrequenz fS, für die sich bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = + f₀ eine erste Kennlinie fS = p·n+f₀ und bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = -f₀ eine zweite Kennlinie fS = p·n-f₀ ergibt, wobei kritische Drehzahlen, bei denen die Ständerspannung sehr kleine Werte annimmt, vermieden werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Erregerdrehspannungssystem mittels eines vorzugsweise hochfrequent getakteten Wechsel richters erzeugt und/oder die Erregerflußverkettung der Maschine mittels des Wechselrichters geregelt wird.
3. Verfahren zum Betreiben eines p Polpaare aufweisenden und
mit oder ohne Schleifringe ausgeführten, Drehfelderregten
Stromrichtermotors, der mindestens zwei Drehfeldwicklungen
aufweist, von denen die eine als Erregerwicklung und die
andere als räumlich feststehende Ständerwicklung dient,
mit
- - einer Erregerfrequenz fE, die je nach Phasenfolge des Erregerdrehspannungssystems die Werte +f₀ oder -f₀ annimmt,
- - einem magnetischen Hauptfluß, der mit der Frequenz fE/p relativ zur Erregerwicklung rotiert,
- - einer veränderbaren Drehzahl n, die in jener Richtung positiv gezählt wird, in welcher der magnetische Haupt fluß relativ zur Erregerwicklung für fE = + f₀ rotiert,
- - einer Ständerfrequenz fS, für die sich bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = +f₀ eine erste Kennlinie fS = p·n+f₀ und bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = -f₀ eine zweite Kennlinie fS = p n-f₀ ergibt, wobei kritische Drehzahlen, bei denen die Ständerspannung sehr kleine Werte annimmt, vermieden werden, dadurch gekennzeichnet, daß das die Ständerwicklung spei sende Drehstromsystem mittels eines Umrichters mit Gleich spannungszwischenkreis eingeprägt wird.
4. Verfahren zum Betreiben eines p Polpaare aufweisenden und
mit oder ohne Schleifringe ausgeführten, Drehfelderregten
Stromrichtermotors, der mindestens zwei Drehfeldwicklungen
aufweist, von denen die eine als Erregerwicklung und die
andere als räumlich feststehende Ständerwicklung dient,
mit
- - einer Erregerfrequenz fE, die je nach Phasenfolge des Erregerdrehspannungssystems die Werte +f₀ oder -f₀ annimmt,
- - einem magnetischen Hauptfluß, der mit der Frequenz fE/p relativ zur Erregerwicklung rotiert,
- - einer veränderbaren Drehzahl n, die in jener Richtung positiv gezählt wird, in welcher der magnetische Haupt fluß relativ zur Erregerwicklung für fE = + f₀ rotiert,
- - einer Ständerfrequenz fS, für die sich bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = + f₀ eine erste Kennlinie fS = p·n+f₀ und bei einer Wahl der Erregerfrequenz fE = -f₀ eine zweite Kennlinie fS = p·n-f₀ ergibt, wobei kritische Drehzahlen, bei denen die Ständerspannung sehr kleine Werte annimmt, vermieden werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Ist-Wert des Lagewinkels des Läufers ohne Geber auf rein elektrischem Weg aus dem Vergleich der Phasenlagen des Raumzeigers einer elektri schen oder magnetischen Größe der Maschine bezüglich des ständerfesten Koordinatensystems einerseits und bezüglich des erregerfesten Koordinatensystems andererseits ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß für einen Betrieb mit einer Drehzahl,
die in einem kritischen Drehzahlbereich der einen Kenn
linie liegt, die andere Kennlinie gewählt wird, und daß
für einen Wechsel von einem Betrieb auf der einen zu einem
Betrieb auf der anderen Kennlinie die Drehrichtung des
magnetischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung
durch eine Änderung der Phasenfolge des Erregerdrehspan
nungssystems während des Betriebs umgekehrt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erregerdrehspannungssystem mittels
eines vorzugsweise hochfrequent getakteten Wechselrichters
erzeugt und/oder die Erregerflußverkettung der Maschine
mittels des Wechselrichters geregelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Ständerwicklung speisende
Drehstromsystem mittels eines Umrichters mit Gleichspan
nungszwischenkreis eingeprägt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ist-Wert des Lagewinkels des Läufers
ohne Geber auf rein elektrischem Weg aus dem Vergleich der
Phasenlagen des Raumzeigers einer elektrischen oder magne
tischen Größe der Maschine bezüglich des ständerfesten
Koordinatensystems einerseits und bezüglich des erreger
festen Koordinatensystems andererseits ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einer Änderung der Drehzahl in einen
der kritischen Drehzahlbereiche hinein oder durch ihn hin
durch spätestens beim Erreichen dieses kritischen Dreh
zahlbereichs auf die jeweils andere Kennlinie übergewech
selt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest in einem Bereich der wählbaren
Drehzahlen diejenige Drehrichtung des magnetischen Haupt
flusses relativ zur Erregerwicklung und damit diejenige
der beiden Kennlinien gewählt wird, welche die geringere
Ständerfrequenz ergibt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest in einem Bereich der wählbaren
Drehzahlen diejenige Drehrichtung des magnetischen Haupt
flusses relativ zur Erregerwicklung und damit diejenige
der beiden Kennlinien gewählt wird, welche die geringere
Blindleistungsaufnahme des Antriebs ergibt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Drehstrom
versorgungsnetzes zur Erregung des Drehfelderregten Strom
richtermotors die Phasenfolge des Erregerdrehspannungs
systems durch die Vertauschung zweier Verbindungen zwi
schen der Erregerwicklung und dem Drehstromversorgungsnetz
umgekehrt wird, und daß die Umkehr der Phasenfolge nur in
nerhalb von einem der Zeitintervalle vorgenommen wird, in
welchen der Betrag derjenigen Komponente des Raumzeigers
der Erregerflußverkettung im erregerseitigen Koordinaten
system, welche jener Verbindung zwischen der Erregerwick
lung und dem Drehstromversorgungsnetz zugeordnet ist, die
durch die Umkehrung der Phasenfolge nicht geändert wird,
einen seiner Maximalwerte durchläuft.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Konstanthaltung des Zündverzöge
rungswinkels des maschinenseitigen Stromrichters während
der Umkehrung der Drehrichtung des magnetischen Haupt
flusses relativ zur Erregerwicklung ein Gate-Steuergerät
verwendet wird, welches durch die auf die Ständerseite
transformierte Erregerflußverkettung des Drehfelderregten
Stromrichtermotors geführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 5 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Umkehrung der Phasenfolge
des Erregerdrehspannungssystems zu einem beliebigen Zeit
punkt erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 5 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Drehfelderregung mit wähl
barer Frequenz erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 5 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß am Ausgang des erregerseitigen
Wechselrichters mittels einer Regelung ein Drehspannungs
system erzeugt und durch eine Sollwertvorgabe für dieses
Drehspannungssystem die Drehrichtung des magnetischen
Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung umgekehrt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 5 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Erregerflußverkettung direkt
oder mittelbar geregelt und die Umkehrung der Drehrichtung
des magnetischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung
durch eine entsprechende Sollwertvorgabe bewirkt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der Umkehrung der Drehrichtung
des magnetischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung
die Ströme in der Ständerwicklung eingeprägt werden, und
daß die Sollwertvorgabe direkt oder indirekt über einen
übergeordneten Regelkreis, vorzugsweise über den Regel
kreis für die Drehzahl n des Motors, erfolgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß einer Änderung der Ströme in der Stän
derwicklung während der Umkehrung der Drehrichtung des
magnetischen Hauptflusses relativ zur Erregerwicklung
durch die Aufschaltung eines zur Änderung der in der Stän
derwicklung induzierten Spannung proportionalen Signals
auf das Stellglied für die Ströme in der Ständerwicklung
entgegengewirkt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein erster Winkel, den der Raumzeiger
einer elektrischen oder magnetischen Größe der Maschine
bezüglich des ständerfesten Koordinatensystems mit der
Bezugsachse dieses Koordinatensystems einschließt, ge
bildet wird, und daß ein zweiter Winkel, den der Raum
zeiger derselben elektrischen oder magnetischen Größe der
Maschine bezüglich des erregerfesten Koordinatensystems
mit der Bezugsachse dieses Koordinatensystems einschließt,
gebildet wird, und daß der Ist-Wert des Lagewinkels des
Läufers aus der Differenz dieser beiden Winkel ermittelt
wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19 mit einem
erregerfesten und einem ständerfesten Koordinatensystem,
dadurch gekennzeichnet, daß das eine der beiden Koordina
tensysteme in das andere der beiden Koordinatensysteme
derart transformiert wird, daß der Raumzeiger einer elek
trischen oder magnetischen Größe der Maschine bezüglich
des einen, transformierten Koordinatensystems mit dem
Raumzeiger derselben elektrischen oder magnetischen Größe
der Maschine bezüglich des anderen Koordinatensystems in
Phase ist, und daß der Ist-Wert des Lagewinkels aus jenem
Winkel ermittelt wird, den die Bezugsachse des einen,
transformierten Koordinatensystems mit der Bezugsachse des
anderen Koordinatensystems einschließt.
22. Verfahren nach Anspruch 21 mit einem erregerfesten und
einem ständerfesten Koordinatensystem, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit einer angenommenen Größe des Lagewinkels
des Läufers das eine der beiden Koordinatensysteme in das
andere der beiden Koordinatensysteme transformiert wird,
und daß der Wert der angenommenen Größe des Lagewinkels
des Läufers solange verändert wird, bis der Raumzeiger
einer elektrischen oder magnetischen Größe der Maschine
bezüglich des einen, transformierten Koordinatensystems
mit dem Raumzeiger derselben elektrischen oder magneti
schen Größe der Maschine bezüglich des anderen Koordina
tensystems in Phase ist, und daß dann der Ist-Wert des
Lagewinkels des Läufers gleich dem Wert der angenommenen
Größe des Lagewinkels des Läufers ist.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ist-Wert der Drehzahl durch eine
Differentiation des Ist-Wertes des Lagewinkels nach der
Zeit oder aus der Frequenz einer Spannung oder einer
magnetischen Größe auf der Ständerseite ermittelt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 5 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß die Ständerströme durch eine
Regelung sinusförmig eingeprägt werden.
25. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (11,13)
zur Änderung der Phasenfolge des von der Erregerdrehspan
nungsquelle (7, 13) zur Verfügung gestellten Drehspannungs
systems.
26. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Erregerein
richtung ein zweiter Wechselrichter (13) vorgesehen ist.
27. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselrichter
(9), an den die Ständerwicklung angeschlossen ist, Teil
eines Umrichters (14) mit Gleichspannungszwischenkreis
ist.
28. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Netzwerk, das den
Ist-Wert des Lagewinkels des Läufers aus den an der
Maschine meßbaren elektrischen und/oder magnetischen
Größen bestimmt.
29. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 26 bis 28,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (11,13) zur Änderung
der Phasenfolge des von der Erregerdrehspannungsquelle
(7,13) zur Verfügung gestellten Drehspannungssystems.
30. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 25, 27 oder
28, dadurch gekennzeichnet, daß als Erregereinrichtung ein
zweiter Wechselrichter (13) vorgesehen ist.
31. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 25, 26 oder
28, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselrichter (9), an
den die Ständerwicklung angeschlossen ist, Teil eines
Umrichters (14) mit Gleichspannungszwischenkreis ist.
32. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 25 bis 27,
gekennzeichnet durch ein Netzwerk, das den Ist-Wert des
Lagewinkels des Läufers aus den an der Maschine meßbaren,
elektrischen und/oder magnetischen Größen ermittelt.
33. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 25 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Änderung
der Phasenfolge ein eingangsseitig direkt am Netz liegen
der Phasenfolgetauscher (11) ist.
34. Schaltungsanordnung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeich
net, daß der Phasenfolgetauscher (11) für eine Vertau
schung von zwei Phasen ausgebildet ist und vier bidirek
tionale, ein- und ausschaltbare elektronische Schalter
(20) aufweist.
35. Schaltungsanordnung nach Anspruch 34, gekennzeichnet durch
ein die bidirektionalen, ein- und ausschaltbaren elektro
nischen Schalter (20) überbrückendes Überspannungsbegren
zungsnetzwerk (23, 24).
36. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 26 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Wechselrichter (13)
Teil eines direkt an das Netz angeschlossenen Umrichters
mit Gleichspannungszwischenkreis ist.
37. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 26 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Wechselrichter (13)
an denselben Gleichspannungszwischenkreis wie der erste
Wechselrichter (9) angeschlossen ist.
38. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 25 bis 37,
dadurch gekennzeichnet, daß der ständerseitige Umrichter
(14) mit Gleichspannungszwischenkreis als rückspeise
fähiger Umrichter ausgebildet ist.
39. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 25 bis 38,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stromrichtermotor als
schleifringlose Induktionsmaschinenkaskade ausgebildet
ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4324306A DE4324306A1 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors |
DE19944421824 DE4421824A1 (de) | 1993-07-20 | 1994-06-22 | Schaltungsanordnung für einen Drehfelderregten Stromrichtermotor |
DE19500847A DE19500847A1 (de) | 1993-07-20 | 1995-01-13 | Verfahren und Schaltungsanordung zum Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4324306A DE4324306A1 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors |
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ID=6493261
Family Applications (2)
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DE4324306A Withdrawn DE4324306A1 (de) | 1993-07-20 | 1993-07-20 | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors |
DE19500847A Ceased DE19500847A1 (de) | 1993-07-20 | 1995-01-13 | Verfahren und Schaltungsanordung zum Betreiben eines Drehfelderregten Stromrichtermotors |
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19506006A1 (de) * | 1995-02-17 | 1996-08-29 | Siemens Ag | Antrieb mit einem Drehstrom-Asynchronmotor mit Schleifringläufer |
AT414290B (de) * | 1997-12-17 | 2006-11-15 | Siemens Ag Oesterreich | Umrichteranordnung |
DE102011121009A1 (de) * | 2011-12-13 | 2013-06-13 | Theresia Heil - Ostovic | Doppelterregte Asynchronmaschine für Windenergieanlagen |
CN105340171A (zh) * | 2013-05-08 | 2016-02-17 | 伦策驱动有限公司 | 驱动系统 |
-
1993
- 1993-07-20 DE DE4324306A patent/DE4324306A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-01-13 DE DE19500847A patent/DE19500847A1/de not_active Ceased
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US10263557B2 (en) | 2013-05-08 | 2019-04-16 | Lenze Drives Gmbh | Drive system |
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Publication number | Publication date |
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