DE4323761A1 - Verfahren zur Herstellung einer gummierten, dehnbaren Gewebebahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem elastomeren Werkstoff beschichteten dehnbaren textilen Flächengebildes, insbesondere Gewebe.

Flexible Behälter, aufblasbare Körper, Faltenbälge oder dergl. werden aus elastisch dehnbaren, gummierten Geweben hergestellt oder weisen aus diesen Geweben bestehende Funktionsteile auf. Auch Schutzanzüge werden aus diesen dichten dehnbaren Geweben angefertigt.

Bei der Konfektion stellt sich das Erfordernis, daß die Fügestellen, die einesteils überlappend und anderenteils stoßend ausgebildet sind, dicht überdeckt werden müssen. Dazu werden Deckstreifen aus einem elastisch dehnbaren, gummierten Gewebe benutzt, mit denen die Nahtränder des konfektionierten flexiblen Gegenstandes, wie z. B. ein Schutzanzug, abgedeckt werden. Bei einer überlappenden Nahtverbindung, die verklebt oder vernäht sein kann, hat der Deckstreifen im wesentlichen eine Dichtfunktion. Liegt die Nahtstelle auf Stoß, so muß der Deckstreifen auch eine Festigkeitsträgerfunktion übernehmen. Dabei muß der Deckstreifen sich an die jeweilige Gestaltung des herzustellenden Gegenstandes anformen lassen.

Die Deckstreifen werden daher aus einem dehnbaren, gummierten textilen Flächengebilde hergestellt. Dabei ist es bekannt, die elastische Dehnung des gummierten Materials durch entsprechende Winkelanordnungen der Gewebefäden oder Gelegefäden zu erreichen. Die Kraftbeanspruchung des Gewebes bzw. Geleges findet dabei in einem Winkel zur Fadenrichtung statt. Weiterhin kann man auch für diesen Zweck Gestricke oder Gewirke verwenden.

Die Beschichtung von in Fertigungsrichtung dehnbaren Materialien ist sehr schwierig, da schon während der Fertigung, d. h. während des Aufbringens der Beschichtung, eine Dehnung des Gewebes stattfindet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dehnbare textile Flächengebilde in herkömmlichen stationären Anlagen zu beschichten, ohne daß eine unzulässige Materialdehnung während der Fertigung stattfindet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die textilen Flächengebilde neben dem dehnbaren Fadenaufbau zusätzliche Fäden in der Fertigungsrichtung der Materialbahn aufweisen, die aus einem bei Vulkanisationstemperatur schmelzenden Werkstoff bestehen.

Während des Beschichtungsvorganges wird die Materialbahn durch die Beschichtungsanlage hindurchgezogen. Die schmelzbaren Kettfäden nehmen die Zugkraft auf, so daß das textile Flächengebilde ungedehnt beschichtet werden kann. Bei der nachfolgenden üblichen Vulkanisation der beschichteten Textilbahn schmelzen die zusätzlichen Kettfäden, so daß das Endprodukt, die vulkanisierte, gummierte Textilbahn ihre gewünschte elastische Dehnung aufweist.

Die schmelzenden Fäden sind vorteilhafterweise aus Polyäthylen oder Polypropylen.

Anhand der Zeichnung werden nachstehend zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein biaxiales Gelege mit in Längsrichtung angeordneten schmelzbaren Kettfäden,

Fig. 2 ein Gewirke mit schmelzbaren Kettfäden.

Das in Fig. 1 gezeigte textile Gelege besteht aus in jeweils einer Ebene planlaufenden, paralellisierten Fäden 3 und 4, die sich in annähernd rechtem Winkel kreuzen. Diese in zwei Ebenen übereinander angeordneten Fadenlagen 3 und 4 liegen mit einem Winkel von annähernd 45° zur Fertigungsrichtung, d. h. zur Längsrichtung der Gelegebahn. In der Fertigungsrichtung sind bei Vulkanisationstemperaturen von 130° bis 200°C schmelzbare Kettfäden 5 angeordnet, die die Zugkraft während des Transportes des Geleges durch eine Beschichtungsanlage aufnehmen. Diese Fäden 5 schmelzen bei einer nachfolgenden Vulkanisation der mit einem Elastomer beschichteten Gelegebahn und setzen der elastischen Verformung des fertigen gummierten Gewebes keinen Widerstand entgegen.

Das in Fig. 2 dargestellte Gewirke besteht aus miteinander verschlungenen, schlaufenartig ausgebildeten Fäden 11. In Fertigungsrichtung dieser Gewirkebahn sind ebenfalls schmelzbare Kettfäden 12 angeordnet, die die Zugkraft beim Durchlaufen durch eine Beschichtungsanlage aufnehmen.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung eines mit einem elastomeren Werkstoff beschichteten, dehnbaren textilen Flächengebildes, insbesondere Gewebes, dadurch gekennzeichnet, daß in das unbeschichtete textile Flächengebilde neben dem kraftaufnehmenden Fadenaufbau in Fertigungsrichtung zugkraftaufnehmende Fäden angeordnet werden, die aus einem bei Vulkanisationstemperatur schmelzenden Werkstoff bestehen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß schmelzbare Fäden aus Polyäthylen oder Polypropylen verwendet werden.