DE4323474A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkoxylaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AlkoxylatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Alkoxylaten aus Alk
oxiden und Verbindungen mit aktiven H-Atomen.
Unter Verbindungen mit aktiven H-Atomen sind unter anderem Fettalkohole,
Fettsäuren und Amine zu verstehen. Diese bilden bei der Alkoxylierung
nichtionische Detergentien.
Als Katalysatoren für die Alkoxylierung sind schon eine Vielzahl von Ver
bindungen beschrieben worden. Gebräuchliche Katalysatoren sind Natriumhy
droxid, Natriummethylat und Kaliumhydroxid.
Bei Fettalkoholpolyalkoxylaten ist eine enge Bandbreite des Polyalkoxy
lierungsgrades laut J. Am. Oil Chem. Soc. 63 (1986), 691, von besonderer
Bedeutung. Die sogenannten "narrow range"-Alkoxylate weisen nämlich be
sondere Vorteile gegenüber Fettalkoholalkoxylaten mit breiter Verteilung
auf:
- - niedrige Fließpunkte
- - höhere Rauchpunkte
- - geringere Anzahl von Molen Alkylenoxid zum Erreichen der Wasserlös lichkeit
- - geringerer Anteil an nicht umgesetztem Alkohol.
Daher sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von Katalysatoren zur Her
stellung von Alkoxylaten mit eingeengter Homologenverteilung beschrieben
worden, die sich in homogene oder heterogene Katalysatoren einteilen las
sen.
Zur Gruppe der homogenen Katalysatoren zählen:
- a) Calcium- und Strontiumhydroxide und -alkoxide (EP-A-0 092 256)
- b) Ester der Titan- und/oder Zirkonsäure (EP-A-0 340 593)
- c) Metallacetylacetonate (DE-A-38 29 751)
- d) Aluminiumalkoholate + Phosphor enthaltende Säure (EP-A-0 273 521)
- e) Aluminiumalkoholate + Schwefelsäure (EP-A-0 344 835)
Zur Gruppe der heterogenen Katalysatoren zählen:
- a) Calciniertes Hydrotalcit (EP-A-0 339 426)
- b) Natrium- oder Kalium-Barium-Phosphat (EP-A-0 490 444)
- c) getemperte Erdalkaliphosphate (WO-92/17429)
Bei den homogenen Katalysatoren ist es technisch schwierig, den verwende
ten Katalysator wieder aus dem Produktgemisch zu entfernen.
Die genannten heterogenen Katalysatoren haben den Nachteil, daß sie ent
weder aus preiswerten Edukten bei sehr hohen Temperaturen von bis zu
500°C hergestellt werden müssen oder aber sehr teuer sind.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, Katalysatoren für die Herstellung
von Alkoxylaten bereitzustellen, welche bei vergleichbarer katalytischer
Aktivität die angegebenen Nachteile des Standes der Technik nicht aufwei
sen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man bei der Herstel
lung der Alkoxylate Tonmineralien als Katalysatoren verwendet.
Tonmineralien sind natürliche Schichtsilikate. Aufgrund ihrer Kristall
struktur können diese in Mineralien mit Zweischichtstruktur (Kaolinit)
und Mineralien mit glimmerartiger Dreischichtstruktur eingeteilt werden.
Zur Gruppe der Dreischichtstruktur-Mineralien gehören Smectit/Bentonit
(mit den wichtigsten Vertretern Hectorit, Montmorillonit und Nontronit)
sowie Vermiculit und Illit.
Die glimmerartigen Schichtsilikate sind aus Octaederschichten aufgebaut,
die beidseitig von Tetraederschichten umgeben sind. Zwischen den negativ
geladenen Silikatschichten liegen austauschfähige Zwischenschichtkatio
nen.
Vorzugsweise werden Tonmineralien der Zusammensetzung
Mn+ (x+y)/n(H₂O)m[(Al,Mg)(6-x)+ 2 bis 3(OH)₂Si4-yAlyO₁₀](x+y)-
verwendet, wobei dann x eine Zahl von 0 bis 6, y eine Zahl von 0 bis 4, n
eine Zahl von 0 bis 3 und eine Zahl von 0 bis 50 ist. Mn+ stellt dabei
ein anorganisches oder ein organisches Kation dar.
Vorzugsweise steht Mn+ für Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Erdmetall-
oder Übergangsmetall-Ion.
Geeignete Alkalimetalle sind beispielsweise Lithium, Natrium und Kalium,
Beispiele für Erdalkalimetalle sind Beryllium, Magnesium, Calcium, Stron
tium und Barium, als Erdmetalle kommen vor allem Bor und Aluminium infra
ge. Übergangsmetalle sind unter anderem Titan, Vanadin, Chrom, Mangan,
Eisen, Cobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Zirkon, Molybdän, Cadmium, Rhenium,
Rhodium oder Wolfram.
Im besonderen werden außerdem auch Tonmineralien bevorzugt, bei denen Mn+
für ein organisches Kation steht. Als organische Kationen kommen vor al
lem quaternäre Alkylammonium-Ionen, wie z. B. R₄N⁺ oder R₂NR₂′⁺, infrage.
Dabei stehen R und R′ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen
oder für Wasserstoff. Als Beispiel sei (C₁₈H₃₇)₂N(CH₃)₂⁺ genannt. Es kön
nen auch Makromoleküle, wie Proteine, in die Zwischenschichten eingela
gert werden.
Die Tonmineralien katalysieren die Umsetzung von Alkoxiden mit Verbindun
gen, die aktive H-Atome aufweisen.
Beispiele für alkoxylierbare Verbindungen sind:
- a) Alkohole
Unter Alkoholen sind Alkohole mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen und 0 bis 3 Doppelbindungen zu verstehen, die gradkettig, verzweigt oder auch cyclisch sein können. Typische Beispiele sind Methanol, Ethanol, Buta nol, iso-Butanol, Hexanol, Cyclohexanol, Octanol, 2-Ethylhexanol, De canol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmitoleylalko hol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalko hol, Behenylalkohol oder Erucylalkohol. Bevorzugt werden gradkettige Fettalkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Wie in der Fettchemie üblich, können diese Alkohole auch in Form von Gemischen eingesetzt werden. Derartige Mischungen sind beispielsweise über die Hochdruckhydrierung von Fettsäuremethylesterschnitten tieri scher oder pflanzlicher Herkunft oder durch Hydrierung von Aldehyd fraktionen der Oxo-Synthese nach Roelen zugänglich. - b) Fettsäuren
Unter Fettsäuren sind zu verstehen Mono- oder Polycarbonsäuren mit 1 bis 36 Kohlenstoffatomen und 0 bis 3 Doppelbindungen, die gradkettig, verzweigt oder cyclisch sein können. Typische Beispiele sind
Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Caprylsäure, Ca prinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, Elai dinsäure, Stearinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Behensäure, Eruca säure, Isostearinsäure oder Dimerfettsäuren. Die Fettsäuren können auch in Form vom Gemischen natürlicher oder synthetischer Herkunft eingesetzt werden. - c) Hydroxyfettsäuren
Unter Hydroxyfettsäuren sind Carbonsäuren mit 4 bis 22 Kohlenstoffato men zu verstehen, die mindestens eine Hydroxygruppe besitzen. Beispie le sind Ricinolsäure oder 12-Hydroxystearinsäure. - d) Fettsäureamide
Unter Fettsäureamiden sind Umsetzungsprodukte der obengenannten Fett säuren mit Ammoniak oder primären aliphatischen Aminen zu verstehen. - e) Alkylphenole
Unter Alkylphenolen sind Mono-, Di- oder Trialkylphenole zu verstehen, wobei die Alkylgruppen jeweils 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten. - f) Polyglykole
Unter Polyglykolen sind Polyethylen- oder Polypropylenglykole mit ei nem Polymerisationsgrad von 2 bis 2000 zu verstehen. - g) Fettamine
Unter Fettaminen sind primäre oder sekundäre Amine mit 1 bis 24 Koh lenstoffatomen pro Alkylkette zu verstehen. - h) Fettsäurealkanolamide
Unter Fettsäurealkanolamiden sind Umsetzungsprodukte der oben be schriebenen Fettsäuren mit Mono- oder Dialkanolamin zu verstehen. - i) Polyole
Unter Polyolen sind zu verstehen Diole, die z. B. durch Ringöffnung von Epoxiden mit Wasser herstellbar sind. Weitere Beispiele für Poly ole sind Glycerin oder Polyglycerin und deren Derivate, wie etwa Gly cerinester, oder aus Glycerin oder Polyglycerin hergestellte Acetale oder Ketale sowie zuckerstämmige Stoffe, wie Glucose, Sorbit, Alkyl glycosid oder Derivate dieser Stoffe.
Für die Reaktion geeignete Alkoxide sind beispielsweise Ethylenoxid, Pro
pylenoxid oder Butylenoxid. Es können auch Reaktionen mit Gemischen der
zuvor genannten Alkoxide in Random- oder Blockverteilung durchgeführt
werden.
Die Tonmineralien werden vorzugsweise zur Herstellung von Alkoxylaten mit
enger Homologenverteilung verwendet. Dabei ist im Sinne dieser Erfindung
die Verteilung eng, wenn die drei homologen Hauptprodukte < 40 Gewichts
prozent des gesamten Reaktionsproduktgemisches ausmachen.
Die Tonmineralien werden vorzugsweise zur Herstellung von Ethoxylaten
eingesetzt. Dabei werden als Verbindungen mit aktiven H-Atomen im beson
deren Alkohole und Alkylphenole bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren sind großtechnische Produkte, kommer
ziell verfügbar und preiswert, sie können bei Temperaturen bis 150°C
hergestellt werden, und sie können nach der Alkoxylierung leicht abge
trennt werden. Außerdem liefern sie vorzugsweise Alkoxylate mit enger
Homologenverteilung.
Bei der Alkoxylierung liegt das Gewichtsverhältnis von Verbindung mit
aktiven H-Atomen zu Katalysator im allgemeinen bei 1 : 1 bis 1000 : 1,
wobei ein Verhältnis von 20 : 1 bis 500 : 1 bevorzugt wird. Die Alk
oxylierung kann bei üblichen Temperaturen von 80 bis 200°C durchgeführt
werden, wobei Temperaturen von 100 bis 200°C vorzugsweise eingestellt
werden. Der Reaktionsdruck beträgt meist 0,5 bis 20 bar.
Das folgende Beispiel soll den Gegenstand der Erfindung näher erläutern,
ohne ihn darauf einzuschränken.
In einem Autoklaven werden 600 g Gemisch aus Lauryl- und Myristylalkohole
(MARLANOL® 24 der Hüls AG, D-45764 Marl) und 10 g organisch modifizierter
Montmorillonit (TIXOGEL® VZ der Südchemie) vorgelegt. Nachdem der Reaktor
mit Stickstoff gespült ist, wird er bei einer Temperatur von 140°C 30
Minuten evakuiert. Anschließend werden bei einer Temperatur von 150°C
237 g Ethylenoxid portionsweise aufgepreßt. Nach Beendigung der Ethylen
oxidzugabe läßt man 0,5 Stunden nachreagieren. Nach Abkühlen und Entspan
nen des Reaktors wird ein Produkt mit durchschnittlich 1,9 Mol Ethylen
oxid pro Mol Alkohol erhalten. Der Katalysator wird mit Hilfe eines Fil
ters abgetrennt.
Zusammensetzung des Produkts | |
Ethoxylierungsgrad | |
GC-Flächenprozente | |
0 | |
15,0 | |
1 | 13,6 |
2 | 36,0 |
3 | 16,9 |
4 | 9,2 |
5 | 4,1 |
6 | 1,9 |
7 | 1,0 |
8 | 0,8 |
9 | 0,8 |
10 | 0,6 |
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkoxylaten,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysatoren Tonmineralien verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Tonmineralien der Zusammensetzung
Mn+ (x+y)/n(H₂O)m[(Al,Mg)(6-x)+ 2 bis 3(OH)₂Si4-yAlyO₁₀](x+y)-,wobei x eine Zahl von 0 bis 6, y eine Zahl von 0 bis 4, n eine Zahl
von 0 bis 3, in eine Zahl von 0 bis 50 und Mn+ ein anorganisches oder
ein organisches Kation ist, eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mn+ ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Erdmetall- oder ein Über
gangsmetall-Ion ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mn+ für ein quaternäres Alkylammonium-Ion steht.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Alkoxylate mit enger Homologenverteilung hergestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Ethoxylate hergestellt werden.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE19934323474 DE4323474A1 (de) | 1993-07-14 | 1993-07-14 | Verfahren zur Herstellung von Alkoxylaten |
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PL31257394A PL312573A1 (en) | 1993-07-14 | 1994-05-31 | Method of manufacturing alkoxylanes |
AU69987/94A AU6998794A (en) | 1993-07-14 | 1994-05-31 | Method of preparing alkoxylates |
CN 94108244 CN1105969A (zh) | 1993-07-14 | 1994-07-13 | 烷氧基化物的制备方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
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---|---|---|---|
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GB8400271D0 (en) * | 1984-01-06 | 1984-02-08 | British Petroleum Co Plc | Treatment of layered clay |
JPH072662B2 (ja) * | 1986-06-10 | 1995-01-18 | 協和油化株式会社 | アルキレングリコ−ルモノアルキルエ−テルの製造法 |
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GB8707309D0 (en) * | 1987-03-26 | 1987-04-29 | British Petroleum Co Plc | Compounds |
US4939301A (en) * | 1988-12-23 | 1990-07-03 | Texaco Chemical Company | Production of ethanolamine by amination of ethylene oxide over acid activated clays |
GB8922358D0 (en) * | 1989-10-04 | 1989-11-22 | British Petroleum Co Plc | Process for the preparation of glycol ethers |
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GB9027632D0 (en) * | 1990-12-20 | 1991-02-13 | British Petroleum Co Plc | Process for the preparation of glycol ethers |
-
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- 1993-07-14 DE DE19934323474 patent/DE4323474A1/de not_active Withdrawn
-
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- 1994-05-31 PL PL31257394A patent/PL312573A1/xx unknown
- 1994-05-31 AU AU69987/94A patent/AU6998794A/en not_active Abandoned
- 1994-05-31 WO PCT/EP1994/001763 patent/WO1995002570A1/de active Application Filing
- 1994-07-13 CN CN 94108244 patent/CN1105969A/zh active Pending
Also Published As
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