DE4323470A1 - Dichtungsanordnung für die Abdichtung einer Wellendurchführung an der Schottwand eines Schiffes - Google Patents
Dichtungsanordnung für die Abdichtung einer Wellendurchführung an der Schottwand eines SchiffesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für die
Abdichtung einer Wellendurchführung an der Schottwand eines
Schiffes, welche den Aufstellungsraum einer Arbeitsmaschine
von dem Aufstellungsraum der zugeordneten Antriebsmaschine
trennt. - Bei Turboverdichtern und Pumpen, die sich an Bord
von Tankschiffen zum Transport von verflüssigtem Erdgas
befinden, sind die Arbeitsmaschine und die Antriebsmaschine
räumlich durch eine Schottwand voneinander getrennt. Die
Antriebswelle ist durch eine Wellendurchführung in der
Schottwand geführt. Die Wellendichtung an der Wellendurch
führung muß sicherstellen, daß kein Erdgas aus dem
Kompressor- bzw. Pumpenraum, also dem Aufstellungsraum der
Arbeitsmaschine, in den Aufstellungsraum der Antriebs
maschine gelangt. An die Wellendichtung werden hohe Anfor
derungen gestellt. Die Dichtung muß Bewegungen der Schott
wand und Wellenschwingungen sowie Radialbewegungen der Welle
durch Fluchtungsfehler zwischen Motor und Antriebsmaschine
ausgleichen.
Da Gasleckagen ein beachtliches Sicherheitsrisiko in Form
von Vergiftungs- und Explosionsgefahr darstellen, muß die
Wellendichtung verschleißunempfindlich sein und sich durch
große Standzeiten auszeichnen. Die Permanenz der Dicht
funktion muß gewährleistet sein. Tritt ein Dichtungsschaden
auf, so muß ein Austausch der Dichtung auf einfache Weise
und rasch möglich sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für die
vorstehend beschriebene Anwendung geeignete Wellendichtung
anzugeben, die sowohl im Stillstand als auch beim Betrieb
der Arbeitsmaschine gut dichtet und deren Dichtungselemente
ohne Ausbau einer an die Antriebswelle angeschlossenen
Kupplung austauschbar sind.
Gegenstand der Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe ist eine
Dichtungsanordnung für die Abdichtung einer Wellendurch
führung an der Schottwand eines Schiffes, - mit
einem ringförmigen, radial geteilten Dichtungsgehäuse,
mindestens zwei Dichtungsringscheiben, die beidseits eines mit Sperrmedium beaufschlagten Ringraumes des Dichtungsgehäuses radial beweglich und an der Stirn fläche dichtend in Ringkammern des Dichtungsgehäuses angeordnet sind und
einer Einrichtung für die Zuführung von Sperrmedium,
wobei die Dichtungsringscheiben radial geteilt sind und aus Dichtungsringsegmenten bestehen, die randseitig auf Stoß aneinander anschließen und von einer am Umfang der Ring segmente angeordneten Schlauchfeder beaufschlagt sind, und wobei das Dichtungsgehäuse an die freie Stirnfläche eines rückseitig an der Schottwand befestigten Faltenbalgs ange schlossen ist.
einem ringförmigen, radial geteilten Dichtungsgehäuse,
mindestens zwei Dichtungsringscheiben, die beidseits eines mit Sperrmedium beaufschlagten Ringraumes des Dichtungsgehäuses radial beweglich und an der Stirn fläche dichtend in Ringkammern des Dichtungsgehäuses angeordnet sind und
einer Einrichtung für die Zuführung von Sperrmedium,
wobei die Dichtungsringscheiben radial geteilt sind und aus Dichtungsringsegmenten bestehen, die randseitig auf Stoß aneinander anschließen und von einer am Umfang der Ring segmente angeordneten Schlauchfeder beaufschlagt sind, und wobei das Dichtungsgehäuse an die freie Stirnfläche eines rückseitig an der Schottwand befestigten Faltenbalgs ange schlossen ist.
Der Faltenbalg der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung läßt
Axial-, Radial- und Kippbewegungen des Dichtungsgehäuses zu,
und zwar in der Größenordnung von mehreren Millimetern. Die
von den Dichtungsringsegmenten begrenzte Bohrung ist so
bemessen, daß die Dichtungsringsegmente im Stillstand spiel
frei an der abzudichtenden Welle anliegen. Die Anpressung
der Dichtungsringsegmente an die Welle erfolgt durch die
umfangsseitige Schlauchfeder. Die Dichtungsringsegmente
bestehen aus einem selbstschmierenden Dichtungswerkstoff,
der einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizient aufweist als
das Material der abzudichtenden Welle. Wird die abzudichten
de Welle in Rotation versetzt, so dehnen sich die Dichtungs
ringsegmente infolge freigesetzter Reibungswärme aus. An den
Stoßflächen stützen sich die Dichtungsringsegmente gegenein
ander ab, wobei der von den Dichtungsringsegmenten begrenzte
Bohrungsdurchmesser zunimmt und sich ein kleiner Ringspalt
zwischen Welle und Dichtungsringscheibe bildet, dessen
Spaltweite temperaturabhängig ist und von Sperrmedium
geschmiert ist. Die Dichtungsringscheiben schwimmen gleich
sam auf von Sperrmedium geschmierten Ringspalten. Mit zu
nehmendem Spiel zwischen Welle und Dichtungsringscheiben
wird der Reibungskoeffizient und damit auch die freigesetzte
Reibungswärme kleiner. Auf diese Weise erfolgt eine
selbsttätige Einstellung des für einen verschleißarmen Lauf
erforderlichen Spiels zwischen der Welle und den
Dichtungsringscheiben. Das durch Erwärmung der Dichtungs
ringsegmente sich einstellende Dichtungsspiel ist klein;
entsprechend gering ist die durch den Dichtungsringspalt
austretende Menge an Sperrmedium.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, Stickstoff oder Luft oder
Sperrmedium einzusetzen. Vorzugsweise ist das Sperrmedium
Wasser, wobei die Einrichtung für die Zuführung von Sperr
medium einen niveaugeregelten Sperrwasserhochbehälter auf
weist, der oberhalb des Dichtungsgehäuses angeordnet und
durch eine Kreislaufleitung an den Ringraum des Dichtungs
gehäuses angeschlossen ist. Im Betrieb stellt sich durch
Thermokonvektion eine Wasserzirkulation in der Kreislauf
leitung ein.
In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß an den
Sperrwasserhochbehälter eine mit Schwimmerventil ausge
rüstete Speiseleitung für die Versorgung mit Sperrwasser
angeschlossen ist und daß der Sperrwasserhochbehälter ferner
einen Niveauschalter zur Überwachung des Flüssigkeitspegels
aufweist, der bei einem Absinken des Flüssigkeitspegels ein
Störsignal abgibt. Aufgrund ihres einfachen Aufbaus ist die
beschriebene Einrichtung für eine Installation auf
Tankschiffen besonders geeignet. Aufgrund seiner Eigen
schaften - nicht brennbar und chemisch inert - ist Sperr
wasser für die Dichtungsanordnung, die als Wellenabdichtung
an der Schottwand eines Flüssiggas-Tankschiffes eingesetzt
wird, gut geeignet und im Vergleich zu einer Ölsperrung
vorzuziehen.
An den Stoßkanten der Dichtungsringsegmente kann eine gute
Abdichtung dadurch erreicht werden, daß die Stoßflächen der
Dichtungsringsegmente ineinander eingreifende Profile auf
weisen. Vorzugsweise sind die Dichtungsringscheiben jeweils
mehrteilig aus mindestens drei Dichtungsringsegmenten auf
gebaut. Gute Schmiereigenschaften und ein entsprechend
geringer Verschleiß sind besonders dann gewährleistet, wenn
die Dichtungsringsegmente aus gesintertem Kohle/Graphit/-
PTFE-Compound bestehen. In weiterer Ausgestaltung lehrt die
Erfindung schließlich, daß beidseits des mit Sperrmedium
beaufschlagten Ringraums jeweils eine Anordnung aus mehreren
radial geteilten Dichtungsringscheiben vorgesehen ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlich er
läutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wellendichtung,
Fig. 2 den Schnitt A-A durch den Gegenstand gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt B-B aus Fig. 2.
Fig. 4 eine Dichtungsanordnung bestehend aus einer
Wellendichtung gemäß Fig. 1 und einer Einrichtung
für die Zuführung von Sperrmedium.
Die Figuren zeigen eine Wellendichtung für die Wellendurch
führung einer rotierenden Welle 1 an einer Schottwand 2,
welche den Aufstellungsraum einer Arbeitsmaschine von dem
Aufstellungsraum einer Antriebsmaschine trennt. Bei der
Arbeitsmaschine mag es sich um einen Turboverdichter oder
eine Pumpe handeln. Zum grundsätzlichen Aufbau der Dichtung
gehören ein an der Schottwand 2 befestigter Faltenbalg 3,
ein ringförmiges und radial geteiltes Dichtungsgehäuse 4
sowie Dichtungsringscheiben 5, die beidseits eines mit
Sperrmedium beaufschlagten Ringraumes 6 des Dichtungs
gehäuses 4 angeordnet sind. Die Dichtungsringscheiben 5 sind
in Ringkammern 7 des Dichtungsgehäuses eingesetzt und in
diesen radial beweglich. Mit plangeschliffenen Stirnflächen
liegen sie dichtend an Wandflächen der Ringkammern an.
Einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt
man, daß die Dichtungsringscheiben 5 mehrteilig mit radialen
Trennfugen 8 ausgebildet sind und im Ausführungsbeispiel je
weils aus drei Dichtungsringsegmenten 9 bestehen, die rand
seitig auf Stoß aneinander anschließen. Sie ergänzen sich zu
der die Welle 1 bei Umgebungstemperatur spiel frei um
schließenden Dichtungsringscheibe 5. Am Umfang der Dich
tungsringsegmente 9 ist eine ringförmig umlaufende Schlauch
feder 10 angeordnet, welche die Dichtungsringsegmente 9 gegen
die Welle 1 preßt. Die Dichtungsringsegmente 9 bestehen aus
einem selbstschmierenden Dichtungswerkstoff, der einen um
das Zwei- bis Vierfache größeren Wärmeausdehnungskoeffizient
aufweist als das Material der abzudichtenden Welle 1. Im
Ausführungsbeispiel bestehen die Dichtungsringsegmente 9 aus
gesintertem Kohle/Graphit/PTFE-Compound. Die Stoßflächen
zwischen den Dichtungsringsegmenten sind entsprechend Fig. 3
profiliert und weisen einander überlappende Schnittflächen
11 auf.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung sind beidseits des mit Sperrmedium beauf
schlagten Ringraumes 6 des Dichtungsgehäuses 4 jeweils eine
Anordnung aus mehreren radial geteilten Dichtungsring
scheiben 5 vorgesehen.
In Fig. 4 ist eine Dichtungsanordnung dargestellt, die aus
der beschriebenen Wellendichtung und einer Einrichtung 12
für die Zuführung von Sperrmedium besteht. Die Einrichtung
12 für die Zuführung von Sperrmedium weist einen niveau
geregelten Sperrwasserhochbehälter 13 auf, der oberhalb des
Dichtungsgehäuses 4 angeordnet und durch eine Kreislauf
leitung 14 an den Ringraum 6 des Dichtungsgehäuses 4 ange
schlossen ist. Der Darstellung entnimmt man, daß dem Sperr
wasserhochbehälter 13 eine mit Schwimmerventil ausgerüstete
Speiseleitung 15 für die Versorgung mit Sperrwasser zu
geordnet ist und daß der Sperrwasserhochbehälter 13 ferner
einen Niveauschalter 16 zur Überwachung des Flüssigkeits
pegels aufweist. Bei einem Absinken des Flüssigkeitspegels
gibt der Niveauschalter 16 ein Störsignal ab, das örtlich
oder ggf. in einer zentralen Warte des Schiffes angezeigt
wird.
Claims (7)
1. Dichtungsanordnung für die Abdichtung einer Wellendurch
führung an der Schottwand eines Schiffes, - mit
einem ringförmigen, radial geteilten Dichtungsgehäuse (4),
mindestens zwei Dichtungsringscheiben (5), die beid seits eines mit Sperrmedium beaufschlagten Ringraumes (6) des Dichtungsgehäuses (4) radial beweglich und an der Stirnfläche dichtend in Ringkammern (7) des Dichtungsgehäuses (4) angeordnet sind und
einer Einrichtung (12) für die Zuführung von Sperr medium,
wobei die Dichtungsringscheiben (5) radial geteilt sind und aus Dichtungsringsegmenten (9) bestehen, die randseitig auf Stoß aneinander anschließen und von einer am Umfang der Ringsegmente (9) angeordneten Schlauchfeder (10) beauf schlagt sind, und wobei das Dichtungsgehäuse (4) an die freie Stirnfläche eines rückseitig an der Schottwand (2) befestigten Faltenbalgs (3) angeschlossen ist.
einem ringförmigen, radial geteilten Dichtungsgehäuse (4),
mindestens zwei Dichtungsringscheiben (5), die beid seits eines mit Sperrmedium beaufschlagten Ringraumes (6) des Dichtungsgehäuses (4) radial beweglich und an der Stirnfläche dichtend in Ringkammern (7) des Dichtungsgehäuses (4) angeordnet sind und
einer Einrichtung (12) für die Zuführung von Sperr medium,
wobei die Dichtungsringscheiben (5) radial geteilt sind und aus Dichtungsringsegmenten (9) bestehen, die randseitig auf Stoß aneinander anschließen und von einer am Umfang der Ringsegmente (9) angeordneten Schlauchfeder (10) beauf schlagt sind, und wobei das Dichtungsgehäuse (4) an die freie Stirnfläche eines rückseitig an der Schottwand (2) befestigten Faltenbalgs (3) angeschlossen ist.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, wobei die Einrichtung
(12) für die Zuführung von Sperrmedium einen niveau
geregelten Sperrwasserhochbehälter (13) aufweist, der ober
halb des Dichtungsgehäuses (4) angeordnet und durch eine
Kreislaufleitung (14) an den Ringraum (6) des Dichtungs
gehäuses (4) angeschlossen ist.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 2, wobei an den Sperr
wasserhochbehälter (13) eine mit Schwimmerventil ausge
rüstete Speiseleitung (15) für die Versorgung mit Sperr
wasser angeschlossen ist und wobei der Sperrwasserhoch
behälter (13) ferner einen Niveauschalter (16) zur Über
wachung des Flüssigkeitspegels aufweist, der bei einem
Absinken des Flüssigkeitspegels ein Störsignal abgibt.
4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Stoßflächen der Dichtungsringsegmente (9)
ineinander eingreifende Profile aufweisen.
5. Dichtungsringanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Dichtungsringscheiben (5) jeweils mehrteilig aus
mindestens drei Dichtungsringsegmenten (9) aufgebaut sind.
6. Dichtungsringanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Dichtungsringsegmente (9) aus gesintertem
Kohle/Graphit/PTFE-Compound bestehen.
7. Dichtungsringanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei beidseits des mit Sperrmedium beaufschlagten Ring
raumes (6) jeweils eine Anordnung aus mehreren radial
geteilten Dichtungsringscheiben (5) vorgesehen ist.
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Family
ID=6492714
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