DE4323279C1 - Verwendung von hochpermeablen MnZn-Ferriten für mit isolierendem Material umhüllte Ferritkerne induktiver Bauelemente - Google Patents
Verwendung von hochpermeablen MnZn-Ferriten für mit isolierendem Material umhüllte Ferritkerne induktiver BauelementeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von
hochpermeablen MnZn-Ferriten (Mangan-Zink-Ferriten) für
mit isolierendem Material umhüllte Ferritkerne induktiver
Bauelemente.
Hoch- und höchstpermeable MnZn-Ferritkerne werden in
induktiven Bauelementen häufig mit einem isolierenden
Material umhüllt bzw. vergossen, um eine ausreichend hohe
elektrische Isolationsfestigkeit zu erreichen. Als isolie
rende Materialien werden üblicherweise Kunststoffe, z. B.
Epoxidharze, verwendet. Beim Aushärten der Umhüllungs- bzw.
Vergußmasse setzt jedoch ein Schrumpfvorgang ein, so daß
die umhüllten Kerne allseitig einem mechanischen Druck
ausgesetzt werden. Unter dem Einfluß dieser Druckbeanspru
chung wird die Induktivität der Ferritkerne und damit der
induktiven Bauelemente undefiniert bis zu 20 bis 30% ver
ringert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Möglichkeit zur Realisierung einer weitgehenden
druckunabhängigen Induktivität von Ferritkernen und damit
von diese enthaltenden induktiven Bauelementen bei Verguß
mit isolierendem Material anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
hochpermeable MnZn-Ferrite, die ein sekundäres Permeabi
litätsmaximum bei einer Temperatur < 0°C aufweisen, für mit
elektrisch isolierendem Material, insbesondere Kunststoff,
umhüllte Ferritkerne induktiver Bauelemente Verwendung
finden.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteran
sprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen gemäß den Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm der Abhängigkeit der Anfangspermea
bilität µi von der Temperatur T in °C eines
MnZn-Ferrits vorgegebener Zusammensetzung mit
einem sekundären Permeabilitätsmaximum bei einer
Temperatur < 0°C gemäß der Erfindung; und
Fig. 2 eine dem Diagramm nach Fig. 1 entsprechendes
Diagramm für einen MnZn-Ferrit mit einem sekun
dären Permeabilitätsmaximum bei einer Temperatur
< 0°C.
Der Zusammenhang zwischen der Anfangspermeabilität µi und
der Temperatur T ist an sich bekannt, wozu beispielsweise
auf das Buch Ferritkerne Grundlagen, Dimensionierung,
Anwendungen in der Nachrichtentechnik von Kampczyk und
Röß, Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, 1978,
Seiten 99 bis 103, insbesondere Seite 101, hingewiesen
wird. Der Zusammenhang ist dabei generell so beschaffen,
daß die Anfangspermeabilität ausgehend von kleinen Werten
bei tiefen Temperaturen stetig ansteigt und kurz vor der
Curie-Temperatur ein Maximum erreicht und dann stark
abfällt. Bei eisenreichen MnZn-Ferriten tritt bei einem
Nulldurchgang der Kristallanisotropie bei tiefen Tempera
turen ein sekundäres Maximum der Permeabilität auf. Dieser
Nulldurchgang der Kristallanisotropie und das sekundäre
Permeabilitätsmaximum verschieben sich mit zunehmendem
Eisengehalt zu tieferen Temperaturen. Es ist an sich
bekannt, daß das sekundäre Permeabilitätsmaximum in der
Celsius-Skala auch bei negativen Temperaturen liegen kann.
Der Erfindung zugrunde liegende Untersuchungen haben nun
überraschenderweise gezeigt, daß bei Lage des sekundären
Permeabilitätsmaximums bei Temperaturen T < 0°C die Induk
tivitätsänderungen bei Einwirkung von mechanischem Druck
erheblich verringert werden. Die Erfindung sieht daher die
Verwendung von hochpermeablen MnZn-Ferriten mit einem sol
chen sekundären Permeabilitätsmaximum bei einer Temperatur
<0°C für mit elektrisch isolierendem Material umhüllte
bzw. umgossene Ferritkerne induktiver Bauelement vor. Das
sekundäre Permeabilitätsmaximum läßt sich dabei in für den
Fachmann ersichtlicher Weise durch eine geeignete Wahl des
molaren Verhältnisses von Fe2O3 (Eisenoxid), MnO
(Manganoxid) und ZnO (Zinkoxid) festlegen.
Bisher ist bei den meisten MnZn-Ferritwerkstoffen das
sekundäre Permeabilitätsmaximum lediglich im Temperaturbe
reich T von < 0°C in Betracht gezogen worden, um möglichst
hohe Permeabilitäten von etwa 5000 bis 15 000 im Raumtem
peraturbereich zu erreichen. Bei Übertragerwerkstoffen
liegt das Minimum der Verluste etwa bei der Temperatur,
bei der das sekundäre Permeabilitätsmaximum liegt. Da die
Betriebstemperaturen bei Übertragern mit Ferritkernen etwa
im Bereich von 400 bis 120°C liegen, besitzen diese
Werkstoffe sekundäre Permeabilitätsmaxima im gleichen Tem
peraturbereich.
Zwar besitzen MnZn-Ferrite mit einem sekundären Permeabi
litätsmaximum bei einer Temperatur T < 0°C bei Raumtempe
ratur relativ niedrige Permeabilitäten von etwa nur 25% im
Vergleich zu Ferriten, deren sekundäres Permeabilitätsma
ximum bei einer Temperatur T = +25°C liegt. Dies ist zwar
eine Einschränkung, die jedoch weitestgehend durch das
Erreichen einer praktisch druckunabhängigen Induktivität
kompensiert wird. Die Induktivitätsänderungen betragen
dann nach Umhüllen bzw. Vergießen mit Kunststoff nur noch
etwa 3 bis 4%. Die bei Raumtemperatur erreichbaren Permea
bilitätswerte liegen dann je nach Reinheitsgrad der Roh
stoffe bei etwa 3000 bis 7000.
Ein Vergleich der Diagramme nach den Fig. 1 und 2, wel
che jeweils den Verlauf der Anfangspermeabilität µi in
Abhängigkeit von der Temperatur T in °C zeigen, ist
ersichtlich, daß bei einem MnZn-Ferrit mit einem sekundä
ren Permeabilitätsmaximum (abgekürzt mit SPM bezeichnet)
bei einer Temperatur < 0°C gegenüber einem solchen Ferrit
mit einem sekundären Permeabilitätsmaximum bei einer Tem
peratur < 0°C bei Einwirkung von mechanischem Druck in
einem anwendungstechnisch interessantem Temperaturbereich
von etwa Raumtemperatur bis 130°C bei Einwirkung von
mechanischem Druck durch Vergießen bzw. Umhüllen mit
Kunststoff praktisch unveränderte Induktivitätswerte
erhalten bleiben. In den Fig. 1 und 2 ist der Verlauf
der Anfangspermeabilität µi vor und nach einem Umhüllen
bzw. Vergießen mit 10 bzw. 11 (Fig. 1) sowie 20 bzw. 21
(Fig. 2) bezeichnet. Die verwendeten Ferrite besitzen
dabei hinsichtlich des Fe2O3-, MnO- und ZnO-Anteils prak
tisch gleiche Mengenanteile in Mol-%. Für einen erfindungs
gemäß verwendeten Ferrit nach Fig. 1 liegt der Anteil von
Fe2O3 in einem Bereich von 50 bis 55% Mol-%, speziell bei
53,20 Mol-%, der Anteil von MnO in einem Bereich von 15 bis
35%, speziell bei 24,80 Mol-% und der Anteil von ZnO in
einem Bereich von 15 bis 35%, speziell bei 22,0%, während
die entsprechenden Anteile für einen Ferrit mit einer
sekundären Permeabilität bei einer Temperatur <0°C 52,60,
25,40 und 22,00 Mol-% betragen.
Claims (3)
1. Verwendung von hochpermeablen MnZn-Ferriten, die ein
sekundäres Permeabilitätsmaximum bei einer Temperatur
<0°C aufweisen, für mit elektrisch isolierendem Material, insbeson
dere Kunststoff, umhüllte Ferritkerne induktiver Bauele
mente.
2. Verwendung von MnZn-Ferriten nach Anspruch 1 mit einem
Fe2O3-Gehalt im Bereich von 50 bis 55 Mol-%, einem MnO-
Gehalt von 15 bis 35 Mol-% und einem ZnO-Gehalt von 15 bis
35 Mol-%.
3. Verwendung von MnZn-Ferriten nach Anspruch 1 und 2 mit
einem Fe2O3-Gehalt von 53,20 Mol-%, einem MnO-Gehalt von
24,80 Mol-% und einem ZnO-Gehalt von 22,00 Mol-%.
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