DE4321839A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder AlkenyloligoglucosidenInfo
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- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H15/00—Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H15/02—Acyclic radicals, not substituted by cyclic structures
- C07H15/04—Acyclic radicals, not substituted by cyclic structures attached to an oxygen atom of the saccharide radical
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Al
kyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden, bei dem man Glucose
oder wäßrige Stärkeabbauprodukte mit Fettalkoholen in Gegen
wart von substituierten Sulfonsäuren umsetzt sowie die Ver
wendung dieser Sulfonsäuren als Katalysatoren für die Her
stellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden.
Alkyloligoglykoside, insbesondere Alkyloligoglucoside stellen
nichtionische Tenside dar, die infolge ihrer ausgezeichneten
Detergenseigenschaften und hohen ökotoxikologischen Verträg
lichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Herstellung und
Verwendung dieser Stoffe sind gerade in letzter Zeit in einer
Reihe von Übersichtsartikeln dargestellt worden, von denen
stellvertretend die Veröffentlichungen von H.Hensen in Skin
Care Forum, 1, (Okt.1992), D.Balzer und N.Ripke in Seifen-
Öle-Fette-Wachse 118, 894 (1992) und B.Brancq in Seifen-Öle-
Fette-Wachse 118, 905 (1992) genannt werden sollen.
Zu ihrer Herstellung geht man üblicherweise von Glucose aus,
die in Gegenwart saurer Katalysatoren mit Fettalkoholen ace
talisiert wird. Anschließend wird der Katalysator neutrali
siert, überschüssiger Fettalkohol abgetrennt und das Produkt
gebleicht.
Als Katalysatoren für die Acetalisierung kommen grundsätzlich
Säuren in Betracht. Schwefelsäure beispielsweise ist in der
Kondensation äußerst wirksam, führt jedoch stets zu sehr dun
kelgefärbten Produkten, die sich nicht oder nur schwer auf
hellen lassen; zudem wird ein hoher Gehalt an unerwünschten
Nebenprodukten, insbesondere Polyglucose, beobachtet.
In der Vergangenheit hat es nicht an Vorschlägen für geeig
nete saure Katalysatoren gemangelt. So ist beispielweise aus
den beiden Schriften EP-B1 0 132 043 und EP-B1 0 132 046
(Procter & Gamble) bekannt, daß sich p-Toluolsulfonsäure und
insbesondere auch anionische Tenside in saurer Form, wie etwa
langkettige Alkylbenzolsulfonsäuren, Alkylsulfonsäuren und
Schwefelsäurehalbester von Fettalkoholen und deren Polygly
colethern für diesen Zweck eignen. In ähnlicher Weise be
schreibt die US 5,003,057 (Henkel Corp.) die Verwendung von
Naphthalinsulfonsäure. Aus der EP-A 0 415 192 ist schließlich
die Acetalisierung von Zuckern in Gegenwart von Sulfobern
steinsäure bekannt.
Alle diese bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil ge
meinsam, daß die Reaktionsgeschwindigkeit gemessen an anderen
technischen Verfahren gering ist und somit lange Kesselbele
gungszeiten resultieren, die die Wirtschaftlichkeit des Ver
fahrens belasten. Des weiteren geht mit der Länge der Reak
tionszeit erfahrungsgemäß auch eine Verschlechterung der
Farbqualität einher, so daß auch aus diesem Grunde eine Ver
kürzung der Reaktionszeit erwünscht ist.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglucosiden zu entwickeln, das frei von den ge
schilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden, bei dem man
Glucose oder wäßrige Stärkeabbauprodukte mit Fettalkoholen in
Gegenwart von fluor- und/oder nitrosubstituierten Sulfonsäu
ren acetalisiert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Einführung von
Fluor- und/oder Nitrogruppen in ansonsten durchaus als ge
eignete Acetalisierungskatalysatoren bekannte Alkyl- bzw.
Arylsulfonsäuren zu einer signifikanten Steigerung der Ak
tivität führt, ohne daß hierdurch die Selektivität im Hin
blick auf die Bildung von Monoglucosiden verschlechtert wird.
Als besonders aktiv hat sich der Katalysator Nonafluorbutan
sulfonsäure erwiesen.
Im Sinne der Erfindung kommen als Katalysatoren beispiels
weise Sulfonsäuren der Formel (I) in Betracht,
R¹-SO₃H (I)
in der R¹ für einen ganz oder teilweise fluorsubstituierten
Alkylrest mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 und insbesondere
1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht. Hierbei handelt es sich um
bekannte Stoffe, die nach den einschlägigen Verfahren der
präparativen organischen Chemie erhalten werden können. Ein
Verfahren zu ihrer Herstellung geht beispielsweise von ali
phatischen Sulfonsäuren aus, die elektrochemisch fluoriert
werden. Eine Übersicht zur Herstellung fluorierter Verbin
dungen ist beispielsweise Textilveredl. 21, 384 (1984) zu
entnehmen.
Typische Beispiele für geeignete fluorhaltige Sulfonsäuren
sind Trifluormethansulfonsäure, Trifluorethansulfonsäure,
Pentafluorethansulfonsäure, Trifluorbutansulfonsäure, Pen
tafluorbutansulfonsäure, Perfluorhexansulfonsäure, Per
fluordodecansulfonsäure und insbesondere Nonafluorbutan
sulfonsäure.
Als weitere geeignete Katalysatoren kommen ferner Sulfonsäu
ren der Formel (II) in Betracht,
R²-SO₃H (II)
in der R² für einen durch 1 bis 4 Nitrogruppen substituierten
Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen steht. Auch bei die
sen Verbindungen handelt es sich um bekannte Stoffe, die nach
den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Che
mie erhalten werden können. Ein Verfahren zu ihrer Herstel
lung geht beispielsweise von Aromaten aus, die mittels eines
Gemisches aus Schwefelsäure und Salpetersäure nitriert und
anschließend mit Schwefeltrioxid sulfoniert werden.
Typische Beispiele sind 2,4-Dinitrobenzolsulfonsäure, 2,4,6-
Trinitrobenzolsulfonsäure, 1,4-Dinitronaphthalinsulfonsäure
und 1,4,5,8-Tetranitronaphthalinsulfonsäure.
Weiterhin geeignet sind auch aliphatische bzw. aromatische
Sulfonsäuren, die sowohl eine Fluor-, als auch eine Nitro
gruppe aufweisen, z. B. ortho-Nitrofluorbenzolsulfonsäure
oder p-Nitrophenyl-difluormethansulfonsäure.
Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Kataly
satoren in Mengen von 1 bis 12, vorzugsweise 2 bis 8 und
insbesondere 3 bis 5 mEq - bezogen auf die Glucose - einge
setzt werden.
Die Herstellung der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside
durch sauerkatalysierte Acetalisierung von Glucose oder Stär
keabbauprodukten mit Fettalkoholen - gegebenenfalls über die
Zwischenstufe der Butylglucoside - ist aus einer Vielzahl von
Publikationen bekannt. Stellvertretend sei in diesem Zusam
menhang auf die Schriften EP-A1-0 301 298 und WO 90/3977 ver
wiesen.
Als Zuckerkomponenten kommen neben wasserfreier Glucose auch
Glucose-mono-hydrat und wäßrige Stärkeabbauprodukte bzw. de
ren pulverförmige Trocknungsprodukte in Betracht. Unter
Stärkeabbauprodukte versteht man wäßrige Glucose- bzw. Dex
trosesirupe mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 70 bis
90 Gew.-% und einem DP1-Grad (Monoglucosegehalt) von 10 bis
99 Gew.-%.
Als Fettalkohole kommen solche mit 6 bis 22, vorzugsweise 8
bis 16 Kohlenstoffatomen in Betracht. Vorzugsweise werden
technische C12-16- oder C8-10-Fettalkohole auf Basis Kokos-
oder Palmkernöl eingesetzt.
Im Anschluß an die Acetalisierung können die sauren Kataly
satoren in bekannter Weise, insbesondere durch Zusatz von
Magnesiumoxid und/oder Natriumhydroxidlösung neutralisiert
werden. Die Abtrennung des überschüssigen Fettalkohols er
folgt zweckmäßigerweise zweistufig im Sinne einer Grobabrei
cherung in einem Fallfilm- und einer Feinabreicherung in ei
nem Dünnschichtverdampfer. Anschließend können die resultie
renden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit Wasser
angepastet und/oder mit Wasserstoffperoxid gebleicht werden.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Katalysatoren zeichnen
sich in der Acetalisierung durch eine besonders hohe Reak
tionsgeschwindigkeit aus und führen zu vergleichsweise hell
farbigen Produkten. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung be
trifft daher ihre Verwendung für die Herstellung von Alkyl
und/oder Alkenyloligoglucosiden.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
A1) Trifluormethansulfonsäure
A2) Nonafluorbutansulfonsäure
A3) 2,4-Dinitrobenzolsulfonsäure
A4) 2,4,6-Trinitrobenzolsulfonsäure
B1) Sulfobernsteinsäure
B2) Sulfoessigsäure
A2) Nonafluorbutansulfonsäure
A3) 2,4-Dinitrobenzolsulfonsäure
A4) 2,4,6-Trinitrobenzolsulfonsäure
B1) Sulfobernsteinsäure
B2) Sulfoessigsäure
- B3) Chlorsulfonsäure
B4) p-Toluolsulfonsäure
B5) Naphthalindisulfonsäure
B6) Methansulfonsäure
B7) Campher-10-sulfonsäure Die Katalysatoren A1 bis A4 sind erfindungsgemäß, die Katalysatoren B1 bis B7 dienen dem Vergleich. II. Versuchsdurchführung In einem 1-l-Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter und Destillationsaufsatz wurden 234 g (1,3 mol) wasserfreie Glucose vorgelegt und mit 1400 g (6,5 mol) C12/14 Kokosfett alkohol (Lorol® Spezial, Hydroxyzahl: 290; Fa.Henkel KGaA, Düsseldorf/ FRG) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde auf 90°C vorgeheizt, ein Vakuum von 20 mbar angelegt und dann über den Tropftrichter innerhalb von 5 min jeweils 4 mEq - bezogen auf Glucose - der erfindungsgemäßen Katalysatoren A1 bis A6 sowie der Vergleichskatalysatoren B1 bis B7 zudosiert. Nach Beendigung der Zugabe (t=0) wurde die Reaktionsmi schung auf 110°C erhitzt und die Wasserabscheidung - als Maß für die Reaktionsgeschwindigkeit - in Abhängigkeit der Reak tionszeit verolgt. Die Ergebnisse sind in Tab. 1 zusammen gefaßt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyl
oligoglucosiden, bei dem man Glucose oder wäßrige Stär
keabbauprodukte mit Fettalkoholen in Gegenwart von
fluor- und/oder nitrosubstituierten Sulfonsäuren ace
talisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Sulfonsäuren der Formel (I) einsetzt,
R¹-SO₃H (I)in der R¹ für einen ganz oder teilweise fluorsubsti
tuierten Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Sulfonsäuren der Formel (II) einsetzt,
R²-SO₃H (II)in der R² für einen durch 1 bis 4 Nitrogruppen substi
tuierten Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Katalysatoren in Mengen von 1 bis
12 mEq - bezogen auf die Glucose - einsetzt.
5. Verwendung von aliphatischen oder aromatischen, fluor-
und/oder nitrosubstituierten Sulfonsäuren als Katalysa
toren für die Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyl
oligoglucosiden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934321839 DE4321839A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4321839A1 true DE4321839A1 (de) | 1995-01-19 |
Family
ID=6491650
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934321839 Withdrawn DE4321839A1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4321839A1 (de) |
-
1993
- 1993-07-01 DE DE19934321839 patent/DE4321839A1/de not_active Withdrawn
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