DE4320826A1 - Passiv gesteuertes, selbsttätiges Ventil, insbesondere Pumpenventil - Google Patents
Passiv gesteuertes, selbsttätiges Ventil, insbesondere PumpenventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein passiv gesteuertes, selbsttätiges
Ventil, insbesondere Pumpenventil, mit fluidisch betätigtem
Ventilkörper und damit zusammenwirkendem Sitz, von dem der
Ventilkörper bei Anstieg des Fluiddruckes am Ventileingang
bzw. entsprechendem Abfall des Fluiddruckes am Ventilausgang
abhebt und auf den sich der Ventilkörper bei Abfall des
Fluiddruckes am Ventileingang bzw. entsprechendem Anstieg
des Fluiddruckes am Ventilausgang aufsetzt.
Derartige Ventile müssen bei Einsatz als Saug- bzw. Druck
ventile in Verdrängerpumpen im Schließzustand oftmals sehr
großen Druckdifferenzen standhalten. Dies bedeutet in der
Regel auch, daß der Ventilkörper beim Schließhub mit
vergleichsweise großer Wucht auf den Ventilsitz aufschlägt.
Dementsprechend werden Ventilkörper und Ventilsitz stark
belastet.
Dabei kommt des öfteren erschwerend hinzu, daß der das
geöffnete Ventil durchsetzende Fluidstrom ein mehr oder
weniger unsymmetrisches Strömungsprofil aufweist, welches
dazu führt, daß gegebenenfalls im Fluid bzw. in der
Flüssigkeit mitgeführte Verschmutzungen sich in ent
sprechend unsymmetrischer Weise abzulagern suchen und
zu ungleichförmigem Verschleiß am Ventilkörper sowie am
Ventilsitz führen. Ähnliche Probleme können auftauchen,
wenn der Ventilkörper durch die ungleichförmigen Strömungen
zu statistisch ungleichförmig verteilten Taumelbewegungen
angeregt werden sollte.
Aufgrund der hohen Belastungen müssen Ventile von
schnell bzw. gegen hohen Differenzdruck arbeitenden
Verdrängerpumpen verhältnismäßig oft ausgetauscht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Lebensdauer bei
Ventilen der eingangs angegebenen Art deutlich zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Ventilkörper beim Öffnungs- und/oder Schließhub vom
Fluid relativ zu einer zur Hubrichtung parallelen Achse
in vorgebbarer Richtung um einen vorgegebenen Winkel
weitergedreht wird.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ein zwischen
dem Ventilkörper und denselben beim Öffnungs- bzw. Schließ
hub führenden Teilen des Ventiles auftretender Reibungs
widerstand durch die die Hubbewegung des Ventilkörpers
bewirkenden Fluidkräfte überwunden wird und dementsprechend
für die gewünschte Drehbewegung des Ventilkörpers sehr
geringe Kräfte ausreichen.
Damit besteht die Möglichkeit, durch spiralige und/oder
schraubenförmige Nuten bzw. Stege am Ventilkörper die
gewünschte Drehbewegung zu erreichen, und zwar auch dann,
wenn die genannten Stege bzw. Nuten klein bemessen sind.
Ein besonderer Vorzug der Erfindung liegt darin, daß
sich Verschmutzungen weniger leicht festsetzen können.
Bevorzugte Merkmale der Erfindung gehen aus den An
sprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung vorteil
hafter Ausführungsformen hervor, die anhand der Zeichnung
erläutert werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 ein Schnittbild einer Plungerpumpe mit erfindungs
gemäßen Ventilen,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ventilkörpers und
Fig. 3 einen Radialschnitt des Ventilkörpers entsprechend
der Schnittlinie III-III in Fig. 2.
Die in Fig. 1 dargestellte Pumpe besitzt einen Pumpen
körper 1 mit zumindest einer horizontalen Zylinderboh
rung 2, in der ein Plunger 3 als Verdränger arbeitet.
Die Zylinderbohrung 2 mündet in eine Vertikalbohrung 4,
welche an ihrem unteren Ende mit einer Saugsammellei
tung 5 verbunden ist und in ihrem oberen Bereich von
einer zur Saugsammelleitung 5 parallelen Druckleitung
durchsetzt wird.
In der Vertikalbohrung 4 sind in grundsätzlich
bekannter Weise Saug- und Druckventil 6, 7 der Pumpe
angeordnet, so daß beim Saughub des Plungers 3 Pumpmedium
aus der Saugsammelleitung 5 unter Öffnung des Saugven
tiles 6 in die Zylinderbohrung 2 strömt und beim Druck
hub des Plungers 3 durch das dann öffnende Druck
ventil 7 in die Druckleitung ausgeschoben wird.
Saug- und Druckventil 6, 7 sind im wesentlichen gleich
artig als sogenannte Topfventile ausgebildet. Jedes der
Ventile 6 und 7 besitzt eine Führungsbuchse 8, in der
ein im wesentlichen topfförmiger Ventilkörper 9 verschieb
bar geführt ist. Dabei ist die Führungsbuchse 8 des Saug
ventiles 6 an ihren Stirnenden einerseits zwischen Saug
sammelleitung 5 und der Zylinderbohrung 2 und andererseits
zwischen dieser Zylinderbohrung 2 und der Druckleitung
gegenüber der Wandung der Vertikalbohrung 4 abgedichtet,
während die Führungsbuchse 8 des Druckventiles 7 ober-
und unterhalb der Druckleitung an der Wandung der Vertikal
bohrung 4 dichtend abgeschlossen wird.
Die Führungsbuchsen 8 umfassen jeweils einen Sitz 10,
auf dem im Schließzustand der Ventile 6 und 7 der
jeweilige Ventilkörper mit einer entsprechenden Dicht
fläche aufsitzt. Dabei sind die miteinander zusammen
wirkenden Dichtflächen von Sitz 10 und Ventilkörper 9
kegelförmig ausgebildet.
Nahe des Ventilsitzes 10 sowie am vom Ventilsitz 10
abgewandten Ende besitzen die Führungsbuchsen 8
jeweils eine Vielzahl von radialen Öffnungen 11, die
jeweils außenseitig der Führungsbuchse 8 durch einen
dieselbe umschließenden Freiraum innerhalb des Pumpen
körpers 1 miteinander verbunden sind.
Die Ventilkörper 9 werden durch Ventilfedern 12 und/oder
durch Schwerkraft in ihre Schließlagen gedrängt. Dabei
ist die Ventilfeder 12 des Ventilkörpers 9 des Druck
ventiles 7 auf einem die Vertikalbohrung 4 nach oben
abschließenden Verschlußstück 13, welches als stationäres
Widerlager dient, abgestützt, während die Ventilfeder des
Ventilkörpers 9 des Saugventiles 6 auf der Unterseite des
Bodens des Ventilkörpers 9 des Druckventiles 7 abgestützt
ist. Im übrigen ist jede Ventilfeder 12 gegen die Innen
seite des Bodens des jeweils zugeordneten Ventilkörpers 9
gespannt.
Die Ventilkörper 9 sind in den Führungsbuchsen 8 axial
verschiebbar geführt, indem in jeder Führungsbuchse 8
eine kreiszylindrische Innenumfangsfläche, welche sich
axial zwischen den oberen und unteren radialen Öff
nungen 11 erstreckt, mit dem Außenumfang des jeweiligen
Ventilkörpers 9 zusammenwirkt.
Die Außenumfangsfläche jedes Ventilkörpers 9 besitzt
unter einem geringen Winkel von beispielsweise 10°
zur Achse des jeweiligen Ventilkörpers 9 geneigte
Rippen und Nuten 14 und 15, d. h. die Rippen 14 wirken
mit der genannten Innenumfangsfläche der jeweiligen
Führungsbuchse 8 zusammen, während die Nuten 15 schräg
zur Achse der Führungsbuchse 8 verlaufende Kanäle zwischen
den oberen und unteren radialen Öffnungen 11 bilden.
Innerhalb der Nuten 15 können Öffnungen 16 angeordnet
sein, durch die die genannten Kanäle mit dem Innenraum
der topfförmigen Ventilkörper 9 kommunzieren.
Die Ventilkörper 9 sind bevorzugt als vergleichsweise
dünnwandige Druckgußteile ausgebildet, dementsprechend
besitzt die Innenseite der Umfangswandung der Ventil
körper 9 ebenfalls eine Rippen-Nut-Struktur.
Wenn der Ventilkörper 9 des Saugventiles 6 beim Saughub
des Plungers 3 bzw. der Ventilkörper 9 des Druckven
tiles 7 beim Druckhub des Plungers 3 von den jeweiligen
Sitzen 10 abheben, strömt ein Teil des das jeweilige
Ventil 6 bzw. 7 durchsetzenden Pumpmediums durch die
von den Nuten 15 in der Umfangswand des jeweiligen
Ventilkörpers 9 innerhalb der jeweiligen Führungsbuchse 8
gebildeten Kanäle. Diese Strömung übt auf den jeweiligen
Ventilkörper 9 aufgrund der Neigung der genannten Kanäle
zur Zentralachse der jeweiligen Führungsbuchse 8 ein
gewisses Drehmoment aus. Dieses Drehmoment reicht aus,
dem jeweiligen Ventilkörper 9 beim Öffnungshub um einen
vorgebbaren Winkel in einer durch die Richtung der
Neigung der Rippen und Nuten 14 und 15 relativ zur
Zentralachse der jeweiligen Führungsbuchse 8 vorgegebenen
Richtung zu drehen. Denn durch die beim Öffnungshub des
jeweiligen Ventilkörpers 9 auftretende Axialbewegung
des Ventilkörpers 9 wird zwangsläufig der Reibungswider
stand überwunden, welcher einer Relativbewegung zwischen
Ventilkörper 9 und Führungsbuchse 8 entgegenwirkt. Dem
entsprechend reichen sehr geringe Drehmomente aus, um
die genannte Drehbewegung zu bewirken.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der Ventilkör
per 9 bei aufeinander folgenden Schließzuständen des
jeweiligen Ventiles 6 bzw. 7 relativ zum jeweiligen
Sitz 10 unterschiedliche Drehlagen einnimmt.
Dadurch wird einerseits eine sehr gleichmäßige Abnutzung
der miteinander zusammenwirkenden Dichtflächen von Ventil
körper 9 und Ventilsitz 10 gewährleistet. Darüber hinaus
werden auch Verschmutzungen zwischen der den jeweiligen
Ventilkörper 9 führenden Innenumfangsfläche der Führungs
buchsen 8 und den damit zusammenwirkenden Flächenstreifen
der Rippen 14 des jeweiligen Ventilkörpers 9 schnell fort
gespült.
Insgesamt ergibt sich somit eine deutlich längere Lebens
dauer der Ventile.
Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann
gegebenenfalls auch vorgesehen sein, die in Fig. 1 nach
unten weisenden Stirnseiten der Ventilkörper 9 mit
spiraligen Rippen bzw. Nuten zu versehen, so daß das
bei geöffnetem Ventil 6 bzw. 7 über diese Stirnseiten
strömende Fluid den jeweiligen Ventilkörper 9 in Drehung
versetzen kann.
Gegebenenfalls kann jeder Ventilkörper 9 auch einen durch
die Öffnung des jeweiligen Sitzes 10 hindurchragenden
Fortsatz aufweisen, auf dessen Außenumfang Rippen und
Nuten ähnlich den Rippen und Nuten 14 und 15 ausgebildet
sind, um den jeweiligen Ventilkörper 9 beim Öffnungshub
in Drehung zu versetzen.
Die dargestellte Ausführungsform ist insofern vorteilhaft,
als die Ventile 6 und 7 im geöffneten Zustand einen ver
gleichsweise geringen Drosselwiderstand bewirken, wie
es im Hinblick auf eine Verminderung der Kavitations
gefahr erwünscht ist.
Claims (9)
1. Passiv gesteuertes, selbsttätiges Ventil,
insbesondere Pumpenventil,
mit fluidisch betätigtem Ventilkörper und damit
zusammenwirkendem Sitz, von dem der Ventilkörper
bei Anstieg des Fluiddruckes am Ventileingang
bzw. entsprechendem Abfall des Fluiddruckes am
Ventilausgang abhebt und auf den sich der Ventil
körper bei Abfall des Fluiddruckes am Ventileingang
bzw. entsprechendem Anstieg des Fluiddruckes am
Ventilausgang aufsetzt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (9) beim Öffnungs- und/oder
Schließhub vom Fluid relativ zu einer zur Hub
richtung parallelen Achse in vorgebbarer Richtung
weitergedreht wird.
2. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (9) in einem bei geöffnetem
Ventil (6, 7) vom Fluid durchströmten Zylinder (8)
verschiebbar angeordnet ist und an seiner dem
Zylinder (8) zugewandten Umfangsfläche wendelartige
Rippen bzw. Nuten (14, 15) aufweist, die vom Fluid
durchströmt werden.
3. Ventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (8) ausgangsseitig des Sitzes (10)
angeordnet ist.
4. Ventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (8) als Teil einer Führungs
buchse (8) ausgebildet ist, welche auch den
Ventilsitz (10) umfaßt.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Zylinder (8) bzw. der Führungs
buchse (8) sowohl nahe des Sitzes (10) als
auch am vom Sitz (10) abgewandten Ende des
Ventilkörpers (9) radiale Öffnungen (11) ange
ordnet sind, die außerhalb des Zylinders (8)
bzw. der Führungsbuchse (8) - z. B. über den
Verdrängerarbeitsraum einer Verdrängerpumpe
oder deren Druckseite - miteinander kommuni
zieren.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (9) im wesentlichen
topfartig ausgebildet ist.
7. Ventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (9) einen sitzseitig ange
ordneten Boden besitzt.
8. Ventil nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Umfangswand des topfförmigen
Ventilkörpers (9) zwischen den außenseitigen
Rippen (14) Radialöffnungen (16) angeordnet sind.
9. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (9) als Druckgußkörper
ausgebildet ist.
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- 1993-06-23 DE DE4320826A patent/DE4320826C2/de not_active Expired - Fee Related
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- 1994-06-17 IT ITRM940385A patent/IT1272280B/it active IP Right Grant
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