Die vorliegende Erfindung betrifft ein mindestens teilweise
automatisiert ausbalancierbares Stativ zur Anordnung
verschiedenster Lasten, das um ein oder mehrere Achsen
beweglich ist entsprechend dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bis 7 sowie ein geeignetes Verfahren zur mindestens
teil-automatisierten Balancierung eines derartigen Statives.
Medizinische Stative, insbesondere für den Einsatz in der
Neurochirurgie, werden üblicherweise vor dem eigentlichen
Einsatz ausbalanciert. Eine derartige Ausbalancierung ist
in der Regel erforderlich, um die von den am Stativ
angeordneten Lasten, z. B. ein Operationsmikroskop,
verursachten Kräfte derart zu kompensieren, daß für den
jeweiligen Benutzer anschließend ein nahezu kräftefreies
Führen des Statives bzw. der daran angeordneten Last
möglich ist. Nach erfolgter Ausbalancierung verharrt das
gesamte Stativ inklusive daran angeordneter Last in jeder
konstruktiv möglichen Stellung. Die Ausbalancierung erfolgt
dabei üblicherweise durch manuelles oder elektromotorisches
Verschieben von Gegengewichten oder Vorspannen von Federn,
um entsprechend der jeweiligen Stativ-Belastung einen
indifferenten Gleichgewichtszustand herbeizuführen.
Ein Stativ, bei dem eine derartige Ausbalancierung vor dem
eigentlichen Einsatz manuell erfolgt, ist beispielsweise in
der EP 0 023 003 A1 der Anmelderin dargestellt.
Zur manuellen Ausbalancierung durch den Benutzer werden die
einzelnen Achsen des Statives nacheinander von Hand in
einer vorgeschriebenen Reihenfolge in bestimmte Positionen
ausgelenkt. Hierzu öffnet der Benutzer die entsprechenden
elektromagnetischen Bremse der Achse, um die jeweilige
Achse freizugeben. Aus dem Beobachten des Verhaltens der
Achse wird vom Benutzer anschließend auf den aktuellen
Gleichgewichts- bzw. Nichtgleichgewichtszustand
zurückgeschlossen. So kann beispielsweise eine
Rückstellbewegung der Achse anzeigen, daß ein stabiles
Gleichgewicht vorliegt. Ein Weiterkippen der Achse deutet
auf ein labiles Gleichgewicht hin. Angestrebt wird jedoch
ein Gleichgewichtszustand, bei dem der Achsenschwerpunkt
bzw. der Schwerpunkt des Systemes aus Achse und den daran
angreifenden, drehmoment-verursachenden Lasten im Drehpunkt
der Achse oder auf einer definierten Geraden durch den
Achsendrehpunkt liegt. Der erste Fall wird im folgenden als
indifferentes Gleichgewicht bezeichnet. Je nachdem, welcher
Zustand vorliegt und welche Achse ausbalanciert werden
soll, müssen vom Benutzer die Last- und/oder
Ausgleichskraft-Angriffspunkte bezüglich der
auszubalancierenden Achse bewegt werden. Dies wird solange
wiederholt, bis die Achse sich nach einer Auslenkung nicht
mehr weiter bewegt. Ist dies der Fall, so liegt der
Gesamtschwerpunkt aller Massen, die ein Drehmoment auf eine
Achse ausüben, in der jeweiligen Achse oder alternativ auf
einer definierten Geraden durch den Achsendrehpunkt.
Ein weiteres gattungsgemäßes Stativ ist aus der EP 0 476 551 A1 bekannt, bei dem die
drehmomentkompensierenden Mittel Ausgeleichsgewichte sind.
Aus der US 4,229,136 ist ein Stativ für einen Arbeitsroboter bekannt, welcher Werkzeuge
unterschiedlichen Gewichts handhaben kann, wobei in einer Steuereinheit des Arbeitsroboters
die Gewichte der unterschiedlichen Werkzeuge gespeichert sind, um den Druck eines
druckluftbetätigten Ausbalancierungssystems in Abhängigkeit des jeweiligen Werkzeugs
einzustellen.
In der EP 0 656 194 B1, Stand der Technik gemäß § 3 (2) PatG, ist ein gattungsgemäßes Stativ
mit einem als Neigungssensor ausgebildeten Gleichgewichtssensor bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes gattungsgemäßes Stativ bereitzustellen, sowie ein Verfahren zur teil-automatisierten
Balancierung eines derartigen Statives aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird durch ein Stativ mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche 1 bis 7 und durch
ein Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Gegenstände der
nebengeordneten Ansprüche 1 bis 7 ergeben sich aus
den Merkmalen der Ansprüche 8 bis 10.
Das erfindungsgemäße, ausbalancierbare Stativ kann nunmehr
mit verringertem Aufwand vor dem Einsatz ausbalanciert
werden. Dies hat eine kürzere Vorbereitungszeit vor der
eigentlichen Operation zur Folge. Ferner ist aufgrund des
automatisierten Balancier-Vorganges eine erhöhte
Genauigkeit im Hinblick auf den angestrebten indifferenten
Gleichgewichtszustand jeder Achse zu realisieren als dies
vorher beim bloßen Abschätzen des eingestellten
Gleichgewichts-Zustandes der Fall war.
Das erfindungsgemäße, ausbalancierbare Stativ kann je nach
gewünschter Auslegung teilweise oder aber auch vollständig
automatisch ausbalanciert werden. So ist beispielsweise
durch den Einsatz der erfindungsgemäßen X-Y-
Verschiebeeinheit ein separates Ausbalancieren lediglich
einer Achse möglich, während andere Achsen weiterhin in
bekannter Weise manuell ausbalanciert werden etc.
Zum Ausbalancieren sind optional Steuer- und/oder
Regelkreise vorgesehen, die nach dem Erfassen eines
vorliegenden Nicht-Gleichgewichtszustandes so lange
drehmomentkompensierende Mittel auf ein oder mehrere Achsen
einwirken lassen, bis der angestrebte Gleichgewichtszustand
der jeweiligen Achse erreicht ist.
Für ein komplett automatisiert ausbalancierbares Stativ
sind weitere Regelkreise vorgesehen, die ein definiertes
Positionieren um die einzelnen Achsen ermöglichen.
Das erfindungsgemäße
ausbalancierbare Stativ sowie das Verfahren zu seiner teil-automatisierten
Balancierung wird in der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 den schematisiert dargestellten Aufbau eines
Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen
Statives, inclusive der Orientierung der
auszubalancierbaren Achsen;
Fig. 2 eine schematisierte Darstellung der motorischen
Positioniereinheit der X-Y-Verschiebeeinheit;
Fig. 3 einen Schnitt durch die Sensoreinheit der X-Y-
Verschiebeeinheit mit einem darin angeordneten
Kraftsensor;
Fig. 4 die Abwicklung der Sensoreinheit aus Fig. 3;
Fig. 5a ein Flußdiagramm für den automatisierten Ablauf
der Balancierung des kompletten Statives nach dem
Regelungsprinzip;
Fig. 5b die prinzipielle Signalverarbeitung mit den
hierfür erforderlichen Komponenten in einem
automatisch balancierbaren Stativ, das nach dem
Regelungsprinzip arbeitet;
Fig. 6a ein Flußdiagramm für den automatisierten Ablauf
der Balancierung des kompletten Statives, die
i. w. nach einem Steuerungsprinzip arbeitet;
Fig. 6b die prinzipielle Signalverarbeitung mit den
hierfür erforderlichen Komponenten in einem
automatisch balancierbaren Stativ, das i. w. nach
einem Steuerungsprinzip arbeitet;
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen ausbalancierbaren Statives schematisiert
dargestellt. Der prinzipielle Aufbau dieses medizinischen
Statives, das insbesondere in der Neurochirurgie eingesetzt
wird, ist bereits in der EP 0 023 003 A1 der Anmelderin
beschrieben, wobei die Balancierung bislang wie vorab
erwähnt in mehreren manuellen Einzelschritten erfolgte.
Das ausbalancierbare Stativ besteht aus einer vertikalen
Säule 1, an der ein im wesentlichen horizontal
ausgerichteter Tragarm 2 gelenkig angeordnet ist. An
einer Schnittstelle 9 des Tragarmes 2 ist als Last ein
Operationsmikroskop 3 aufgehängt. Neben dem dargestellten
Operationsmikroskop 3 können prinzipiell verschiedenste
weitere Lasten, wie etwa Video-Kameras etc. an der
Schnittstelle 9 des Tragarms 2 zusätzlich oder anstelle
des Operationsmikroskopes 3 angeordnet werden.
Beim mindestens teilweise automatisierten Ausbalancieren
des erfindungsgemäßen Statives werden zunächst die
verschiedenen Tragarmachsen A4, A5, A6 durch das
Verschieben der jeweiligen Last entlang der Achse A6
ausbalanciert, anschließend erfolgt das Ausbalancieren der
Säulenachsen A2, A3 durch das Verschieben der
Ausgleichsgewichte 6, 7.
Die vertikale Säule 1 des ausbalancierbaren Statives
besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem
vertikalen Stativfuß 4 und einem um die horizontale Achse
A2 beweglich zum Stativfuß 4 angeordneten Gelenk-
Parallelogramm 5. Der vertikale Stativfuß 4 wiederum
ist um eine vertikale Achse A1 relativ zum Stativ-Fußteil
14 beweglich. Das Gelenk-Parallelogramm 5 umfaßt
weiterhin zwei motorisch - in Richtung der Pfeile - auf
Gewinden verschiebbare Ausgleichsgewichte 6, 7, wobei die
aktuellen Positionen der Ausgleichsgewichte 6, 7 am
Gelenkparallelogramm 5 mittels, nicht dargestellter,
Lage-Detektoren erfaßbar sind. Als geeignete Lage-
Detektoren kommen hierbei bekannte induktive Wegaufnehmer,
potentiometrische Wegaufnehmer oder aber Inkremental-
Wegaufnehmer bzw. absolut-codierte Wegaufnehmer in Frage,
die allesamt etwa von der Fa. HEIDENHAIN in großer Auswahl
angeboten werden.
Das Gelenkparallelogramm 5 ist desweiteren um die
ebenfalls horizontal-orientierte Achse A3 in sich selbst
beweglich.
Am oberen Ende des Gelenk-Parallelogrammes 5 ist ein
Doppel-Gelenk-Parallelogramm als horizontaler Tragarm 2
gelenkig angeordnet. Der horizontale Tragarm 2 bzw. das
Doppel-Gelenk-Parallelogramm ist relativ zum Gelenk-
Parallelogramm 5 der vertikalen Säule 1 um die Achsen
A4 und A5 beweglich. Die Achse A5 ist hierbei ebenso
orientiert, wie die Achsen A2 und A3, d. h. horizontal
ausgerichtet. Senkrecht hierzu ist die Achse A4 orientiert.
Am anderen Ende des horizontalen Tragarmes 2 ist an einer
Schnittstelle 9 die jeweilige Last bzw. noch die
dazwischen angeordnete X-Y-Verschiebeinheit 8 befestigt.
Die Last kann inclusive der X-Y-Verschiebeinheit 8
motorisch entlang der Achse A6 verschoben werden. Die X-Y-
Verschiebeeinheit 8 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel zweiteilig aufgebaut. Ein Teil dient
hierbei als motorische Positioniereinheit 10b, die ein
definiertes Verschieben in einer Ebene ermöglicht; bei
senkrecht ausgerichteter Achse A6 ist dies die horizontale
X-Y-Ebene, wenn mit Z die vertikale Koordinatenrichtung
bezeichnet wird. Der andere Teil der X-Y-Verschiebeeinheit
8, im folgenden als Sensor-Einheit 10a bezeichnet,
beinhaltet mindestens einen Gleichgewichts-Sensor, der die
angreifenden Last-Kräfte an der X-Y-Verschiebeeinheit 8
bzw. die auf die Achse A6 wirkenden Drehmomente erfaßt,
wenn deren Schwerpunkt nicht in der Verlängerung der Achse
A6 liegt. Der explizite Aufbau der X-Y-Verschiebeeinheit
8 wird im folgenden anhand der Fig. 2-4 detailliert
erläutert.
Das ausbalancierbare Stativ umfaßt desweiteren, nicht
dargestellte, elektromagnetische Bremsen für jede Achse,
wie sie auch für manuell ausbalancierbare Stative bekannt
sind. Mittels dieser elektromagnetischen Bremsen können die
einzelnen Achsen wahlweise definiert festgestellt bzw.
freigegeben werden.
Ferner ist für erfindungsgemäße ausbalancierbare Stativ
eine Steuereinheit 11 mit einem Rechner vorgesehen, in
dem die Steuer- bzw. Regelkreise für die einzelnen
auszubalancierenden Achsen softwaremäßig realisiert sind.
Über eine Bedienkonsole kann der Benutzer den automati
sierten Balanciervorgang starten, modifizieren etc..
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist nunmehr jeder
auszubalancierenden Achse A2-A6 mindestens ein
Gleichgewichts-Sensor zugeordnet, der einen eventuell
vorliegenden Nicht-Gleichgewichtszustand relativ zur
jeweiligen Achse erfasst, d. h. dargestellt ist die
Regelungsvariante des automatisiert ausbalancierbaren
Statives. Die Steuerungsvariante benötigt nicht für alle
auszubalancierenden Achsen derartige Gleichgewichts-
Sensoren. Für das komplett automatisiert ausbalancierbare
Stativ sind ferner jeweils Antriebe für die motorische
Verstellung der Achsen A1-A6 vorgesehen. Als Antriebe
dienen geeignete Servomotoren, die jeweils über Regelkreise
der Steuereinheit definiert verfahren werden können. Diese
Regelkreise enthalten ferner Lage-Detektoren, die die
jeweilige Achsstellung erfassen können, z. B. geeignete
Winkel-Geber etc.
Die vertikale Achse A1 ist üblicherweise ausbalanciert,
wenn der Stativfuß 14 auf einer ebenen Fläche steht, d. h.
für diese Achse ist in der Regel kein separates
Ausbalancieren erforderlich. Eine diesbezügliche Kontrolle
ist über eine Libelle oder dgl. möglich, die in den
Stativfuß 14 integriert ist.
Angestrebt wird für die Achsen A2, A4 und A6 des
ausbalancierbaren Statives jeweils ein indifferenter
Gleichgewichtszustand. Dies ist der Fall, wenn der
Schwerpunkt aller Massen, die ein Drehmoment auf die
jeweilige Achse ausüben, im jeweiligen Drehpunkt liegt bzw.
die angreifenden Drehmomente dieser Achse sich gegenseitig
kompensieren. Hierzu wirken drehmomentkompensierende Mittel
solange auf die jeweils auszubalancierende Achse ein, bis
der indifferente Gleichgewichtszustand erreicht ist.
Gleichzeitig erfolgt die Erfassung des aktuell vorliegenden
Nicht-Gleichgewichts-Zustandes mittels Gleichgewichts-
Sensoren.
Für die Achse A3 und A5 wird ein Gleichgewichtszustand
angestrebt, der dann erreicht ist, wenn der Schwerpunkt
aller Massen, die ein Drehmoment auf die jeweilige Achse
ausüben, auf einer Geraden in Verlängerung des
Achsdrehpunktes liegt. Dieser Gleichgewichtszustand wird
ebenso wie der vorab beschriebene indifferente
Gleichgewichtszustand erreicht.
Die automatisierte Balancierung des erfindungsgemäßen
Statives kann nunmehr entweder nach dem Prinzip einer
Regelung oder aber i. w. nach dem Prinzip einer Steuerung
realisiert werden. Die jeweiligen Flußdiagramme inclusive
der einzelnen Verfahrensschritte zu den entsprechenden
Balanciervorgängen werden im folgenden erläutert.
Es ist dabei keineswegs erforderlich, das gesamte Stativ
derart auszubalancieren, vielmehr kann je nach gewünschter
Auslegung des Statives beispielsweise lediglich eine
automatisierte Ausbalancierung einer Achse erfolgen,
während andere Achsen manuell ausbalanciert werden.
Als mögliche Gleichgewichts-Sensoren, die den jeweiligen
Nicht-Gleichgewichtszustand einer Achse erfassen, können
Kraftsensoren eingesetzt werden, die statische Kräfte
erfassen. So ist es beispielsweise möglich, Achsbewegungen
mittels Arretierungsbolzen zu blockieren und die am
Arretierungsbolzen angreifenden Kräfte mit Kraftsensoren zu
erfassen. Desweiteren können auch Gleichgewichts-Sensoren
eingesetzt werden, die Relativneigungen der Achsen
erfassen. Ebenso ist die Verwendung von Drehmomentsensoren
möglich, die drehmomentfrei auf der jeweiligen Achse
montiert sind und das auf die jeweilige Achse wirkende
Drehmoment unmittelbar detektieren können.
Als drehmomentkompensierende Mittel sind für jede Achse
motorisch verstellbare Ausgleichsgewichte wie im
dargestellten Ausführungsbeispiel einsetzbar. Alternativ
ist jedoch auch die definierte Einstellung von
Kompensations-Momenten durch z. B. motorisch verstellbare
Federn möglich. Die aktuellen Positionen der motorisch
verschiebbaren Ausgleichsgewichte werden mittels bekannter
Lage-Detektoren erfaßt. Dies gilt ebenso für den jeweils
aktuellen Kompressionszustand der Federn, der mittels
Lagedetektoren erfaßbar sein muß.
Beispielhaft für einen einzelnen automatisierten
Ausbalanciervorgang wird im folgenden anhand der Fig. 2-4
das Ausbalancieren der Achse A6 sowie die dazu
erforderliche X-Y-Verschiebeinheit 8 beschrieben.
In Fig. 2 ist hierbei die motorische Positioniereinheit
10b als eine Komponente der zweiteiligen X-Y-
Verschiebeeinheit 8 schematisiert dargestellt. Die
motorische Positioniereinheit 10b ermöglicht die
definierte Positionierung des daran angeordneten
Operationsmikroskops in einer Ebene senkrecht zur Achse A6.
Die Positioniereinheit 10b ist hierzu aus mehreren
Einzelteilen 11a, 11b, 11c aufgebaut, die sich motorisch
gegeneinander verschieben lassen. Die Einzelteile 11a,
11b, 11c sind über Linearführungen 12, 13 relativ
zueinander beweglich. Über ein Verbindungselement 15 wird
die motorische Positioniereinheit 10b am Sensorteil 10b
der X-Y-Verschiebeeinheit 8 angeordnet, an einem
Anschlußflansch 16 ist unterhalb das Operationsmikroskop
befestigt.
Der Aufbau der Sensoreinheit 10a der X-Y-Verschiebeinheit
8 wird anhand der Fig. 3 und 4 näher erläutert, ebenso
wie der erste automatisierte Verfahrensschritt zur Stativ-
Ausbalancierung, d. h. die Ausbalancierung der Achse A6.
Die Sensoreinheit 10a ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 über der motorischen
Positioniereinheit 10b angeordnet und dient zum Erfassen
der Schwerpunktlage der Last in der X-Y-Ebene relativ zur
Achse A6. Zur gewünschten Ausbalancierung wird zunächst die
Achse A6 senkrecht gestellt, was mittels eines
Neigungsmessers in der X-Y-Verschiebeinheit 8 kontrollierbar
ist. Als geeigneter Neigungsmesser kann etwa ein
Inclinometer oder aber eine elektrische Libelle eingesetzt
werden. Das senkrechte Ausrichten der Achse A6 ist manuell
durch die visuelle Kontrolle der Neigungsmesser möglich,
kann aber ebenso über einen motorischen Regelkreis
erfolgen, bei dem die Relativneigung erfaßt wird und über
entsprechende Antriebe eine Positionierung der Achse A6
erfolgt. Das senkrechte Ausrichten der Achse A6 erfolgt
dabei über das motorische Verstellen des Doppel-
Gelenkparallelogrammes um die Achsen A4 und A5, wozu die
entsprechenden Bremsen dieser Achsen freizugeben und die
diesen Achsen zugeordneten Antriebe über die diesen Achsen
zugeordneten Regelkreise entsprechend anzusteuern sind.
Nach erfolgtem senkrechten Ausrichten der Achse A6 werden
die den Achsen A4 und A5 zugeordneten Bremsen geschlossen.
Im nächsten Schritt wird der Schwerpunkt der angehängten
Last in die Verlängerung der senkrecht gestellten Achse A6
gebracht. Hierzu wird mit Hilfe des Sensorteiles 10a der
X-Y-Verschiebeinheit 8 das auf die senkrecht gestellte
Achse A6 durch die Last ausgeübte Drehmoment erfaßt und
über einen Regelkreis dieses Drehmoment durch
entsprechendes Verschieben der angehängten Last mittels der
Positioniereinheit 10b kompensiert.
In der Sensoreinheit 10a der X-Y-Verschiebeeinheit 8
sind zur Erfassung des an der Achse A6 angreifenden
Drehmomentes radialsymmetrisch in einem gleichschenkligen
Dreieck drei Kraftsensoren angeordnet. Alternativ hierzu
ist selbstverständlich auch eine andere Anordnung der
Kraftsensoren möglich. Einen vertikalen Schnitt durch die
Sensoreinheit 10a zeigt Fig. 3. Die Kraftsensoren 21a
von denen in dieser Darstellung lediglich einer sichtbar
ist, sind in radialer Richtung in einer runden Dose 20
angeordnet und in Richtung Dosen-Mittelpunkt über zwei
Schrauben 22a, 22b an senkrechten Rippen 28 der Dose
20 befestigt. Die Dose 20 ist über einen
Anschlußflansch 23 mit der Schnittstelle des vertikalen
Stativ-Tragarmes und damit mit der Achse A6 verbunden. Die
Einleitung der aktuell wirkenden Last-Kräfte auf die
Kraftsensoren 21a und damit das Erfassen der auf die
Achse A6 wirkenden Drehmomente erfolgt über einen zentral
in der Dose 20 angeordneten Zylinder 24. Der Zylinder
24 ist mit einer Verbindungsplatte 25 verschraubt, die
mit den Kraftsensoren 21a verbunden ist. Dabei erfolgt
die Krafteinleitung über die Verbindungsplatte 25 auf die
Kraftsensoren 21a über zwei Gewindestifte 26a, 26b, die
von oben und unten an die Kraftsensoren 21a herangeführt
werden.
Zwischen den Kraftsensoren 21a und der Verbindungsplatte
25 ist weiterhin eine kreisringförmige Blattfeder 27
angeordnet, die abwechselnd mit der Verbindungsplatte 25
und der Dose 20 verbunden ist. Die Blattfeder 27 nimmt
beim Angreifen einer Last am Zylinder 24 Verschiebungen
in Richtung der Achse A6 auf und überträgt diese auf die
Kraftsensoren 21a.
Greift nunmehr am Zylinder 24 eine Kraft an, so wird
jeder der Kraftsensoren 21a um einen bestimmten Meßweg
ausgelenkt und registriert eine angreifende Kraft. Beim
asymmetrischen Angreifen von Kräften an die einzelnen,
radial verteilten Kraftsensoren 21a werden
unterschiedliche Kräfte von der angeschlossenen
Steuereinheit erfaßt. Aus der bekannten Anordnungs-
Geometrie kann auf das an der Achse A6 aktuell angreifende
Drehmoment rückgeschlossen werden und über die motorische
Positioniereinheit 10b ein Verschieben der angehängten
Last erfolgen, bis das aktuell erfaßte Drehmoment gleich
Null ist. Dies ist der Fall, wenn sämtliche Kraftsensoren
das gleiche Meßsignal liefern, d. h. die an der Achse A6
angreifenden Kräfte rotationssymmetrisch gleich verteilt
sind.
Der erfindungsgemäße Aufbau des Sensorteiles 10a,
bestehend aus einem stativ-festen Aufhängungsteil mit der
runden Dose 20 und einem hierzu beweglichen Lastteil mit
dem Zylinder 24 gewährleistet die zuverlässige Erfassung
der an der Achse A6 angreifenden Drehmomente, wenn der
resultierende Lastschwerpunkt noch nicht in der
Verlängerung der senkrecht gestellten Achse A6 liegt.
Eine Teil-Abwicklung der Sensoreinheit 10a aus Fig. 3 ist
in Fig. 4 dargestellt. Deutlich erkennbar ist in dieser
Darstellung die abwechselnde Befestigung der
kreisringförmigen Blattfeder 27 an der Dose 20 und der
Verbindungsplatte 25, d. h. abwechselnd am Last- und
Aufhängungsteil. Ferner ist in dieser Darstellung ein
zweiter der drei Kraftsensoren 21a, 21b erkennbar, der
ebenfalls über zwei Gewindestifte 26b, 27b mit der
Verbindungsplatte 25 und damit mit dem Aufhängungsteil
verbunden ist.
Die beschriebene Verfahrensweise, um den Schwerpunkt der
angehängten Last in die Verlängerung der Achse A6 zu
bringen, ist für die Steuerungs- als auch für die
Regelungs-Variante des erfindungsgemäßen ausbalancierbaren
Statives gleich, d. h. der erste erforderliche Regelkreis R1
ist für beide Ausführungsformen identisch. Die verwendeten
Begriffe "Steuerungs- bzw. Regelungsvariante" des
ausbalancierbaren Statives sind demzufolge nicht so zu
verstehen, daß lediglich Steuer- oder Regelkreise zum
automatsierten Ausbalancieren eingesetzt werden, vielmehr
enthält beispielsweise auch die sog. Steuerungsvariante
mehrere Regelkreise zum definierten Anfahren bestimmter
Stativpositionen sowie den Regelkreis R1 zur eben
beschriebenen Ausbalancierung der Achse A6.
Erst nach dem Verfahrensschritt der Ausbalancierung der
Achse A6 unterscheiden sich die beiden automatisierten
Ausbalancier-Verfahren.
Im folgenden soll zunächst der automatisierte
Ausbalanciervorgang für das gesamte Stativ beschrieben
werden, das nach dem Regelungsprinzip arbeitet. Eine
graphische Darstellung dieses Ablaufes ist im Flußdiagramm
der Fig. 5a gegeben.
Nach dem vorab beschriebenen Verfahrensschritt zur
automatisierten Positionierung des Lastschwerpunktes in der
Verlängerung der senkrecht gestellten Achse A6 über den
ersten Regelkreis R1, wird die Achse A6 nacheinander um die
Achsen A4 und A5 über die diesen Achsen zugeordneten
Antriebe motorisch in beliebige Positionen ausgelenkt bzw.
schräggestellt. Die automatisierte Ausbalancierung der
Achse A6 um die beiden Achsen A4 und A5 erfolgt jeweils
durch das motorische Verfahren der angehängten Last
inklusive X-Y-Verschiebeeinheit entlang der Achse A6.
Hierzu wird in einem zweiten Regelkreis R2 jeweils das
Drehmoment um die Achse A4 oder A5 über geeignete
Gleichgewichtssensoren erfaßt und die Last motorisch
entsprechend entlang der Achse A6 verschoben, bis der
gewünschte Gleichgewichtszustand erreicht ist. Für die
Achse A4 wird dabei ein indifferenter Gleichgewichtszustand
angestrebt, während für die Achse A5 ein
Gleichgewichtszustand realisiert wird, bei dem der System-
Schwerpunkt auf der Achse A4 liegt.
Da auf die beiden Achsen A4 und A5 in vertikaler Richtung
das gleiche, durch die Last verursachte Drehmoment wirkt,
kann ggf. einer der beiden Balanciervorgänge weggelassen
werden, da diese Ausbalancierung automatisch bei der
erfolgten Ausbalancierung der jeweils anderen Achse
gewährleistet ist. Somit ist lediglich ein einziger zweiter
Regelkreis R2 zur Ausbalancierung der Achsen A4 und A5
erforderlich.
Im Anschluß erfolgt das automatisierte Ausbalancieren des
Gelenkparallelogrammes 5 bzw. das Ausbalancieren der
Achsen A3 und A2. Hierzu wird das Gelenkparallelogramm 5
zunächst über die motorischen Antriebe der Achsen A2
und/oder A3 senkrecht gestellt, wobei das Erfassen der
aktuellen Position des Gelenkparallelogrammes 5 über den den
Achsen A2 und/oder A3 zugeordneten Lage-Detektoren erfolgt.
Die Regelkreise R7 und/oder R8 bewirken die senkrechte
Ausrichtung. In einem dritten Regelkreis R3 wird das
Drehmoment um die Achse A3 mittels dieser Achse
zugeordneten Gleichgewichtssensoren erfaßt und das
Ausgleichsgewicht 6 als drehmoment-kompensierendes Mittel
motorisch verfahren. Anschließend wird über die Regelkreise
R7 und/oder R8 das Gelenkparallelogramm 5 wieder beliebig
schräggestellt und die Achsstellungs-Informationen über
Lage-Detektoren erfaßt. Ein vierter Regelkreis R4 sorgt
schließlich durch das Verfahren des Ausgleichsgewichtes 7
dafür, daß ein indifferenter Gleichgewichtzustand um die
Achse A2 realisiert wird, wozu die dieser Achse
zugeordneten Gleichgewichts-Sensoren laufend den aktuellen
Gleichgewichts-Zustand erfassen.
Nach diesem Verfahrensschritt ist das komplette Stativ
ausbalanciert.
Die Signalwege inclusive der erforderlichen Regelkreise für
ein komplett automatisiert-ausbalancierbaren Stativ, das
nach dem Regelungsprinzip arbeitet, sind in Fig. 5b
vereinfacht dargestellt. Zur Ausbalancierung des gesamten
Statives sind insgesamt acht Regelkreise R1-R8
vorgesehen, die z. B in einem Mikro-Prozessor µP der
angeschlossenen Steuereinheit softwaremäßig implementiert
sind.
Ein erster Regelkreis R1 übernimmt die automatisierte
Balancierung der Achse A6 mit Hilfe der X-Y-
Verschiebeeinheit. Der zweite Regelkreis R2 dient zur
Ausbalancierung der Achse A5 und/oder A4 durch die
Translationsbewegung der Last entlang der Achse A6. Ein
weiterer Regelkreis R3 ist vorgesehen zur Ausbalancierung
der Achse A3 mit Hilfe des motorisch verstellbaren
Gewichtes 6. Ein vierter Regelkreis R4 übernimmt die
Ausbalancierung der Achse A2 über das Ausgleichsgewicht 7.
Mittels Gleichgewichtssensoren werden die jeweiligen Nicht-
Gleichgewichtszustände der vier Achsen erfaßt und über A/D-
Wandler an den Mikroprozessor µP der Steuereinheit
übermittelt. Dieser ermittelt jeweils die erforderliche
Stellgröße, um den angestrebten Gleichgewichtszustand zu
realisieren und übergibt diesen Stellgrößen-Wert über einen
D/A-Wandler an den Motor des Regelkreises, der die
jeweiligen drehmomentkompensierenden Mittel entsprechend
verfährt usw.. Diese Abläufe wiederholen sich für jeden
der Regelkreise R1-R4 solange, bis der angestrebte
Gleichgewichtszustand vorliegt.
Zur automatisierten Ausbalancierung des kompletten Statives
sind vier weitere Regelkreise R5-R8 für die motorischen
Antriebe der Achsen A2-A5 erforderlich, die das Stativ
automatisch in die zur Ausbalancierung erforderlichen
Positionen bringen. Die Regelkreise R5-R8 sind ebenfalls
über den Mikroprozessor der Steuereinheit realisiert, der
diese Motoren über seinen D/A-Ausgang bzw. einen
entsprechenden D/A-Wandler ansteuert. Das Erfassen der
jeweiligen Achs-Stellung erfolgt mittels Lagedetektoren,
deren Signale über einer A/D-Wandler dem Mikroprozessor
zugeführt werden.
In einer alternativen Variante des erfindungsgemäßen
Statives werden nicht sämtliche Achsen über separate
Regelkreise ausbalanciert, vielmehr erfolgt eine teilweise
Ausbalancierung einzelner Achsen nach dem
Steuerungsprinzip. Insgesamt resultiert in dieser
Ausführungsform ein etwas geringerer apparativer und
steuerungstechnischer Aufwand als in der vorab
beschriebenen Regelungs-Variante.
Die einzelnen Verfahrensschritte zur automatisierten
Ausbalancierung dieses Ausführungsbeispieles werden anhand
des Flußdiagrammes in Fig. 6a erläutert. Die ersten
Verfahrensschritte zur Ausbalancierung der Achse A6 sind
dabei mit den vorab beschriebenen Verfahrensschritten bei
der Regelungs-Variante des erfindungsgemäßen Statives
identisch. Es wird analog hierzu die Achse A6 über die
Regelkreise R5' und R6' senkrecht gestellt, die Bremsen A4
und A5 geschlossen und anschließend über den Regelkreis R1'
und die X-Y-Verschiebeeinheit der Lastschwerpunkt in die
Verlängerung der Achse A6 verfahren. Darauf wird das
Lastgewicht aus den Gleichgewichts-Meßwerten der X-Y-
Verschiebeeinheit, d. h. den Kraftsensoren, ermittelt.
Anschließend erfolgt ein Schrägstellen der Achse A6 um die
Achse A4 durch entsprechendes Auslenken des Dopppel-
Gelenkparallelogrammes über den Regelkreis R5'. Hierbei
wird gleichzeitig der Betrag der jeweiligen Auslenkung
mittels Lagedetektoren erfaßt. Alternativ hierzu kann das
selbe Verfahren für die Achse A5 durchgeführt werden, d. h.
das Schrägstellen der Achse A6 um die Achse A5 durch
entsprechendes Auslenken des Gelenkparallelogrammes um A5.
Auch hierbei wird jeweils die gewählte Achsstellungs-
Information über Lage-Detektoren erfaßt.
Aus den ermittelten Meßwerten, d. h. den erfaßten
angreifenden Drehmomenten auf A6 bei Auslenkung der Achse
A6 um A4 oder A5 bei den bekannten Achsstellungen, wird
über den Mikroprozessor µP auf die für ein indifferentes
Gleichgewicht erforderliche Verschiebung L6 des
Lastgewichtes entlang der Achse A6 rückgerechnet. Hierzu
werden sämtliche, auf die Achse A6 wirkenden Drehmomente
sowie die Schwerpunktlage ermittelt, woraus zusammen mit
der bekannten Stativ-Geometrie wiederum die Soll-
Schwerpunktlage auf A6 resultiert. Die Last wird
anschließend motorisch um den bestimmten
Verschiebungsbetrag L6 entlang A6 verfahren.
Darauf wird das Gelenk-Parallelogramm über die Regelkreise
R5' und R6' in eine beliebige Position gebracht, die
Achsstellungs-Informationen können ggf. über Lage-
Detektoren erfaßt werden, was jedoch nicht unbedingt nötig
ist.
In diesem Verfahrensschritt ist es dabei desweiteren nicht
unbedingt erforderlich, daß das Doppelgelenk-Parallelogramm
motorisch über die beiden Regelkreise R5' und R6' in eine
definierte Position gebracht wird, vielmehr kann zur
Meßwerterfassung auch eine beliebig eingenommene Position
ausgewertet werden, was den regelungstechnischen Aufwand
reduziert.
Im Anschluß wird aus den ermittelten Drehmomentwerten auf
die Achse A6 bei bekannter Stativ-Geometrie auf die
erforderlichen Sollstellungen der Ausgleichsgewichte 6 und
7 rückgerechnet. Die Ausgleichsgewichte werden anschließend
um die Verschiebungsbeträge L2 und L3 in die ermittelten
Soll-Positionen verfahren, wobei sich die erforderlichen
Verschiebungsbeträge wieder aus der bekannten
Stativgeometrie ergeben.
Die bekannte Stativstellung und die bekannten, an den
jeweiligen Achsen angreifenden Drehmomente, können zur
erforderlichen Bestimmung der Verschiebungsbeträge L6, L2
und L3 auch dergestalt ausgewertet werden, daß anhand einer
in der Steuereinheit implementierten Vergleichstabelle die
erfaßten Meßwerte mit empirisch bestimmten Eichwerten
verglichen werden. Diese Eichwerte enthalten die
erforderlichen Verschiebe-Informationen bei definierten
Stativ-Stellungen und Kräfteverhältnissen. Mit diesen
Eichwerten werden die ermittelten Meßwerte verglichen und
anschließend das Lastgewicht und die Ausgleichsgewichte um
die entsprechenden Verschiebe-Beträge verschoben. Ein
derartiges Vergleichs-Verfahren kann beispielsweise über
die angeschlossenen Steuereinheit softwaremäßig realisiert
werden.
Die Signalwege der Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Statives, das i. w. nach dem vorab beschriebenen
Steuerungsprinzip arbeitet, sowie die erforderlichen Steuer-
und Regelkreise sind in Fig. 6b vereinfacht dargestellt.
Zur Ausbalancierung des kompletten Statives sind in der
beschriebenen Steuerungsvariante drei Regelkreise R1',
R5' und R6' sowie drei Steuerkreise S1-S3 vorgesehen. Die
Steuer- und Regelkreise werden wie im Ausführungsbeispiel,
das komplett nach dem Regelungsprinzip aufgebaut war, über
den Mikroprozessor µP der angeschlossenen Steuereinheit
realisiert. Der erste Regelkreis R1' ist identisch mit dem
der vorab beschriebenen Regelungsvariante. Er übernimmt die
automatisierte Balancierung der Achse A6 mit Hilfe der X-Y-
Verschiebeeinheit. Die Achsen A2 und A3 sowie A4 bzw. A5
werden im Gegensatz zur Regelungsvariante mit Hilfe der
Steuerkreise S1-S3 ausbalanciert. Der Steuerkreis S1
übernimmt das Verfahren der Last entlang der Achse A6 um
den bestimmten Verschiebebetrag L6. Mittels Lagedetektoren
kann die aktuelle Last-Position auf der Achse A6 erfaßt
werden. Die beiden anderen Steuerkreise S2 und S3 dienen
zum definierten motorischen Verschieben der
Ausgleichsgewichte 6 und 7 um die ermittelten
Verschiebebeträge L1 und L2. Die Erfassung der
Ausgleichsgewichts-Positionen auf dem Gelenk-Parallelogramm
5 ist ebenfalls wieder mittels geeigneter Lagedetektoren
möglich.
Die beiden Regelkreise R5' und R6' sind in einer
vollautomatisierten Ausführungsform erforderlich, um das
ausbalancierbare Stativ nach der Ausbalancierung der Achse
A6 mittels R1' definiert um die Achsen A4 und A5 in jeweils
beliebige Positionen auszulenken. Nach den erfolgten
Auslenkungen um diese beiden Achsen werden die angreifenden
Lastmomente bzw. Achsstellungen erfaßt und daraus die
erforderlichen Stellgrößen für die drei Steuerkreise S1-
S3 ermittelt und an die entsprechenden Steuerkreise
weitergegeben. Prinzipiell können die erforderlichen
Stellgrößen auch aus beliebigen Positionen des
Parallelogrammes ermittelt werden, d. h. diese Regelkreise
zum definierten Verfahren sind nicht unbedingt
erforderlich.
Der Mikroprozessor µP der Steuereinheit erfaßt jeweils
die aktuellen Lage- bzw. Gleichgewichtsinformationen über
einen A/D-Wandler und ermittelt die Steuergrößen der drei
Steuerkreise S1-S3. Über einen D/A-Wandler werden diese
Steuergrößen abgegeben.
Diese Variante des erfindungsgemäßen, ausbalancierbaren
Statives erlaubt eine weniger aufwendige Dimensionierung
der erforderlichen Steuer- bzw. Regelungs-Software.