DE4319291C1 - Rotor für einen Windenergiekonverter mit einer in einer zur Windrichtung senkrechten Ebene liegenden, vorzugsweise vertikal verlaufenden Drehachse des Rotors - Google Patents
Rotor für einen Windenergiekonverter mit einer in einer zur Windrichtung senkrechten Ebene liegenden, vorzugsweise vertikal verlaufenden Drehachse des RotorsInfo
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- F03—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS; WIND, SPRING, OR WEIGHT MOTORS; PRODUCING MECHANICAL POWER OR A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F03D—WIND MOTORS
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotor für einen
Windenergiekonverter der im Gattungsbegriff des Patentanspruches
1 angegebenen Art.
Ein Windmotor mit vertikaler Drehachse des Rotors, bei dem die
Auftriebswirkung eines schnell im Luftstrom bewegten Körpers mit
windschnittigem Profil für die Energiegewinnung ausgenutzt wird,
ist in der DE-PS 8 92 130 beschrieben. Unter windschnittiger Form
des Profilquerschnitts soll dabei eine Form verstanden werden,
bei der das Verhältnis der Dicke des Querschnitts zur Länge des
Querschnitts sich etwa wie 1 : 3 bis 1 : 10 verhält; weiter soll das
eine Ende mehr oder weniger stark abgerundet sein, während
das andere Ende spitz ausläuft; und schließlich sollen die
Seitenlinien des Querschnitts gerade oder etwas nach innen oder
nach außen gekrümmt verlaufen. Letzteres bedeutet, daß hier
offensichtlich ein Profilquerschnitt gemeint ist, der - bezogen
auf seine Längsachse - symmetrisch gestaltet ist.
Erklärte Absicht des Gegenstandes nach der DE-PS 8 92 130 ist
es, den Wirkungsgrad im Vergleich zu vorbekannten, einleitend
in der Beschreibung dieser Druckschrift erwähnten Windmotoren
wesentlich zu verbessern. Im Zusammenhang mit dem Hinweis
darauf, daß für den Fall einer im Verlauf des Anlaufvorganges
wachsenden Drehzahl (des umlaufenden Motorteils) in einem
solchen Maße, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Windradflügel
schließlich größer wird als die Windgeschwindigkeit, wird in
dieser Druckschrift ausgeführt, daß dann die Windradflügel
immer nur in einer solchen Weise von der aus Windgeschwindig
keit und Umfangsgeschwindigkeit resultierenden Anströmgeschwin
digkeit getroffen würden, daß sich aus der resultierenden
Anblasrichtung eine Luftkraft auf den Flügel ergebe, die in
jeder Stellung des Windradflügels ein Moment hervorrufe, das
den gleichen in Richtung der Drehbewegung wirkenden Drehsinn
habe und daher zur weiteren Erhöhung der Drehzahl beitrage. -
Versuche mit Windmotoren der vorbeschriebenen Art widerlegen
diese Behauptung. Vielmehr kommt es bei dem in der
DE-PS 8 92 130 beschriebenen Windmotor mit symmetrischem
Profilquerschnitt der Windradflügel über einen vollständigen
Umlauf eines Windradflügels hinweg teilweise zu einer Umkehr
der Richtung der am Windradflügel wirkenden Auftriebskraft und
damit des am Windradflügel angreifenden Drehmomentes; dies
geschieht darüberhinaus in einem solchen Ausmaß, daß ein
derartiger Windmotor für eine rentable Energiegewinnung aus
Windkraft nicht brauchbar ist.
Um den Wirkungsgrad einer Windkraftmaschine mit vertikaler
Drehachse des Rotors zu verbessern, wird in der DE-OS 28 16 026
vorgeschlagen, für die Flügel der Windkraftmaschine ein von
Flugzeugen her bekanntes Tragflächenprofil - also ein Profil mit
unsymmetrischem Querschnitt - zu benutzen, das sich darüber
hinaus durch zusätzliche und für Flugzeuge untypische Details
des Verlaufs der Krümmung der Profilumfangslinie auszeichnen
soll. Bei analytischer Beurteilung des in dieser Druckschrift
beschriebenen Profils ist allerdings nicht klar erkennbar,
inwiefern sich dieses Profil von einem für Flugzeuge benutzbaren
Profil grundsätzlich unterscheidet. Die Bemühungen, bei einer
gattungsgemäßen Windkraftmaschine mit den in der
DE-OS 28 16 026 beschriebenen Details zum Profilquerschnitt den
erzielbaren Wirkungsgrad nennenswert zu verbessern, so daß
eine derartige Windkraftmaschine grundsätzlich eine ernsthafte
Alternative zu solchen mit horizontal angeordnetem und in die
Windrichtung stellbarem Rotor darstellen würde, scheitern wegen
der auch bei dieser Lösung eintretenden Drehmomentenumkehr an
den Flügeln während eines Umlaufes des Rotors.
Allerdings zeigt die erwähnte DE-OS 28 16 026 bereits einen Rotor
für einen Windenergiekonverter, wie er im Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1 angegeben ist, nämlich einen Rotor, der -
aus Gründen des leichten und selbsttätig erfolgenden Anlaufens -
mindestens drei gleichmäßig über den Umfang des Rotors verteilt
und unter einem Anstellwinkel zur Tangente des Umlaufkreises
angeordnete, Auftrieb erzeugende Rotorblätter trägt, die einen
aerodynamisch unsymmetrischen und unveränderbaren
Profilquerschnitt aufweisen.
Einen Versuch, die Strömungsverhältnisse an den Flügeln eines
Windenergiekonverters mit senkrechter Drehachse seines Rotors im
Sinne der Erhöhung des Wirkungsgrades zu verbessern, stellt der
Vorschlag nach der DE-OS 30 18 211 dar. Nach dieser Druck
schrift soll der Profilquerschnitt der Flügel des Windrades über
einen Umlauf hinweg in vorbestimmtem oder vorbestimmbarem
Maße geändert werden, wodurch sich eine Verbesserung des
Wirkungsgrades ergeben soll. Abgesehen von dem erheblichen
konstruktiven Aufwand für diese Lösung scheinen die behaupteten
Vorteile aber auch nur unter Vernachlässigung der infolge der
ständigen Verstellung des Profilquerschnittes sich ergebenden,
offensichtlich noch schwieriger als im Fall eines unveränder
baren Profilquerschnittes rechnerisch zu erfassenden Strömungs
dynamik in einer ersten groben Näherung und nur theoretisch
erklärbar zu sein. Jedenfalls konnte sich aber auch diese
Lösung nicht in der Praxis einführen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird das Ziel angestrebt, einen
Windenergiekonverter der eingangs genannten Art insoweit zu
verbessern, daß - bei gleichbleibend einfacher Konstruktion -
eine im Vergleich zu vorbekannten Windenergiekonvertern dieser
Art erhebliche Verbesserung des Wirkungsgrades erzielbar ist.
Zum Erreichen des vorstehend umrissenen Zieles wird die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebene
Erfindung vorgeschlagen.
Überraschenderweise ist gefunden worden, daß - entgegen allen
bisherigen Bemühungen, durch eine wie auch immer geartete
grundlegende Konstruktion eine nennenswerte Verbesserung des
Wirkungsgrades der zur Rede stehenden Windenergiekonverter zu
erzielen - eine Anordnung der Rotorblätter am Rotor derart, daß
die in Richtung des Auftriebs zeigenden, konvex gekrümmten
Flächenbereiche der Rotorblätter der geometrischen Drehachse des
Rotors zugekehrt sind, zu dem gewünschten Erfolg führt. Dabei
ist es nach Kenntnis des Gegenstandes der vorliegenden
Erfindung für den Fachmann ohne weiteres und insbesondere ohne
zusätzliche eigene erfinderische Bemühungen möglich, entspre
chend den Anforderungen, auch im Hinblick auf die ortsüblichen
Windgeschwindigkeiten, einen geeigneten unsymmetrischen Profil
querschnitt für die Rotorblätter auszuwählen, bei dem während
eines Umlaufes trotz sich kontinuierlich änderndem Anströmwinkel
Auftrieb und Drehmoment am Rotorblatt (Windradflügel) ihre in
der vorgesehenen Antriebsrichtung des Rotors wirkende Richtung
- zumindest über den allergrößten Teil eines vollständigen
Umlaufes des (eines) Rotorblattes hinweg - beibehalten. Dies
kann bei bestimmten Profilquerschnitten bereits bei einem
Anstellwinkel ρ des Rotorblattes in der Größenordnung von 0°
der Fall sein. Unter dem Anstellwinkel ρ wird dabei der Winkel
zwischen der Profilsehne des Profilquerschnitts und der Tangente
des Umlaufkreises verstanden. Allerdings ist insbesondere im
Fall von Hochauftriebsprofilen abhängig von den speziellen
Profilkennlinien eine mehr oder weniger große (positive)
Anstellung des Rotorblattes zur Tangente des Umlaufkreises zur
Maximierung des Wirkungsgrades angebracht.
Im übrigen wird der Fachmann bei der Auswahl eines im einzel
nen Anwendungsfall geeigneten Profilquerschnittes, ausgehend
von der zu erzielenden Leistung, zunächst die Schnellaufzahl des
Rotors festlegen, für die die Blattiefe (beispielsweise das
0,3fache des Durchmessers des Umlaufkreises der Rotorblätter)
ein wichtiger Parameter ist. Unter Berücksichtigung der Band
breite der Windgeschwindigkeiten, mit denen zu rechnen ist,
werden sodann die erzielbaren Anströmwinkel (Winkel zwischen
Profilsehne des Profilquerschnittes und jeweiliger Anströmrichtung
- insbesondere für die Verhältnisse an der Luvseite des Rotors
-) ermittelt; und schließlich wird ein Profil mit einem solchen
unsymmetrischen Profilquerschnitt ausgewählt, der über den
Schwankungsbereich der Anströmwinkel stets - oder zumindest
über den allergrößten Teil eines vollständigen Umlaufes hinweg -
positive, also in der vorgesehenen Antriebsrichtung des Rotors
wirkende Momente liefert.
Einen für Zwecke der vorliegenden Erfindung gut geeigneten,
unsymmetrischen Profilquerschnitt weist z. B. das aus der ein
schlägigen Literatur bekannte Profil GÖ 557 der AVA Göttingen
("Ergebnisse der aerodynamischen Versuchsanstalt zu Göttingen,
I. bis IV. Lieferung") auf; ebenfalls (noch) verwendbar wäre das
bekannte Kármán-Trefftz-Profil, welches etwa dem Profil GÖ 387
der AVA Göttingen entspricht.
Eine weitere Verbesserung des Wirkungsgrades des Windenergie
konverters ist erzielbar, wenn für die Rotorblätter ein
- grundsätzlich an sich bekanntes - mehrteiliges Profil gewählt
wird. Ein solches mehrteiliges Profil kann zum Beispiel eines
sein, welches dem bekannten Kellner-Bechereau-Profil oder dem
Handley-Page-Profil ähnlich ist.
Die Rotorblätter des erfindungsgemäßen Windenergiekonverters
können entsprechend dem Vorschlag nach Anspruch 3 geradlinig
und parallel zur geometrischen Drehachse des Rotors verlaufend
angeordnet sein, oder aber auch, wie Anspruch 4 angibt,
gekrümmt zu dieser verlaufend angeordnet sein.
Der mit der Erfindung erreichte Vorteil eines gegenüber vorbe
kannten Windenergiekonvertern erheblich besseren Wirkungsgrades
ist grundsätzlich auch schon mit solchen unsymmetrischen Profil
querschnitten erzielbar, bei denen Auftrieb und angreifendes
Drehmoment während eines Umlaufes des Rotors möglicherweise
über einen kleineren Drehwinkel bis auf den Wert Null zurück
gehen oder sich eventuell über einen vernachlässigbar kleinen
Teil des Umlaufes des Rotorblattes von 360° geringfügig
umkehren; an der grundsätzlichen Wirkungsweise im erfindungs
gemäßen Sinn ändert sich dadurch jedoch nichts. Im Hinblick
auf eine Maximierung der vom Windenergiekonverter an Verbrau
cher und/oder Energiespeicher zu liefernden Energie sollte
allerdings das Integral der in Drehrichtung des Rotors wirken
den Kraft über einen Umlauf entsprechend 360° Drehwinkel des
Rotors hinweg so groß wie möglich sein.
Bevorzugt sind - unter Berücksichtigung der Schnellaufzahl des
Rotors - Profilquerschnitt und Anstellwinkel des Rotorblattes
derart gewählt, daß das am einzelnen Rotorblatt angreifende
Drehmoment über einen vollständigen Umlauf des Rotors hinweg
seine Richtung nicht ändert. Eine derartige Vorgabe läßt nicht
nur eine relativ hohe Energieausbeute erwarten, sondern bewirkt
außerdem, daß Schwingungen des Rotorblattes (als Folge insbe
sondere des Einflusses sich mehr oder weniger kontinuierlich
ändernder Auftriebskräfte am Rotorblatt) gering gehalten werden
können. Darüberhinaus sollte dieses Drehmoment vorzugsweise auf
möglichst hohem Niveau liegen und in seiner Stärke über einen
Umlauf des Rotors so gering wie möglich schwanken.
Anhand der Fig. 1 bis 6 der Zeichnung wird die Erfindung
im folgenden näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rotor eines
Windenergiekonverters in der Seitenansicht,
Fig. 2 den Rotor nach Fig. 1 in der Aufsicht im Schnitt
entsprechend Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen anderen erfindungsgemäßen Rotor eines
Windenergiekonverters in der Aufsicht im Schnitt
ähnlich der Darstellung in Fig. 2,
Fig. 4 einen weiteren erfindungsgemäßen Rotor eines
Windenergiekonverters in der Aufsicht im Schnitt
ähnlich der Darstellung in Fig. 2,
Fig. 5 einen symmetrischen Profilquerschnitt für Rotorblätter
an Rotoren für Windenergiekonverter, wie sie zum
vorbekannten Stand der Technik gehören, und
Fig. 6 ein Kennlinienfeld mit vergleichender Darstellung der
mit den Profilquerschnitten der Rotorblätter nach den
Fig. 1 bis 5 erzielbaren Drehmomentenbeiwerte in
Abhängigkeit vom Drehwinkel des betreffenden Rotor
blattes über einen vollständigen Umlauf des jeweiligen
Rotorblattes hinweg.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Rotor 1
eines im übrigen nicht näher dargestellten Windenergiekonver
ters, der im Bereich seines statischen Teils wie an sich bekannt
beispielsweise einen elektrischen Generator und elektrische/
elektronische Schalt- und/oder Regelmittel enthält, die u. a. auch
zur Beeinflussung der Leistungsentnahme abhängig von der Dreh
zahl im Hinblick auf leichtes Anlaufen des Rotors und zur
Drehzahlbegrenzung im Hinblick auf sehr hohe
Windgeschwindigkeiten dienen können.
Der Rotor 1 trägt auf einer Welle 2 eine zu dieser konzentrische
Rotorscheibe 3. Auf der Rotorscheibe 3 sind die einen Enden von
Rotorblättern 4 befestigt, deren andere Enden auf einer zur
Welle 2 ebenfalls konzentrischen Rotorscheibe 5 befestigt sind.
Die geometrische Drehachse des aus den Rotorscheiben 3 und 5
mit Rotorblättern 4 sowie Welle 2 gebildeten Rotors 1 ist mit 6
bezeichnet.
In Fig. 2 ist die angenommene Windrichtung durch Pfeile 7, die
aus der Anordnung der Rotorblätter 4 resultierende Drehrichtung
des Rotors 1 durch den Pfeil 8 angegeben.
Fig. 2 zeigt einander entsprechende Rotorblätter 4 mit stark
unsymmetrischem Profilquerschnitt; ein derartiger Profilquer
schnitt ist unter der Bezeichnung GÖ 557 aus der einschlägigen
Literatur ("Ergebnisse der aerodynamischen Versuchsanstalt zu
Göttingen - I. bis IV. Lieferung", AVA Göttingen) als sogenann
tes Hochauftriebsprofil bekanntgeworden. Erfindungsgemäß sind
die Rotorblätter 4 mit den in Richtung des Auftriebs zeigenden,
konvex gekrümmten und mit 9 bezeichneten Flächenbereichen der
geometrischen Drehachse 6 des Rotors 1 zugekehrt an diesem
angeordnet.
Im Fall der Darstellung nach Fig. 2 ist die mit 10 bezeichnete
Profilsehne des Profilquerschnitts der Rotorblätter 4 gegen die
mit 11 bezeichnete Tangente des Umlaufkreises mit dem Radius 12
der Rotorblätter 4 mit einem festen - also mit einem während der
Drehbewegung des Rotors 1 unveränderten - Anstellwinkel von
etwa 0° angestellt. Infolge der unterschiedlichen Strömungsver
hältnisse auf der der Windrichtung zugekehrten Seite (Luvseite)
des Rotors 1 einerseits und der der Windrichtung abgekehrten
Seite (Leeseite) des Rotors 1 andererseits werden sich auf der
Luvseite andere, nämlich größere (positive) Anströmwinkel für
den Profilquerschnitt ergeben als auf der Leeseite. Dies resul
tiert aus der erheblich geminderten, allgemein mit etwa 2/5 der
auf der Luvseite gegebenen Windgeschwindigkeit angenommenen
Windgeschwindigkeit auf der Leeseite - also im Innern - des
Rotors. Dennoch wird sich für den Fall einer Anordnung wie in
Fig. 2 dargestellt über einen vollständigen Umlauf, nämlich
über einen Drehwinkel von 360° um die geometrische Drehachse 6,
eines Rotorblattes 4 hinweg ein stets in Antriebsdrehrichtung
wirkendes Drehmoment am Rotor 1 entsprechend dem Pfeil 8
einstellen (siehe auch entsprechende, dem Profilquerschnitt des
Rotorblattes 4 zugeordnete Kennlinie des Drehmomentenbeiwertes
Cm in Fig. 6).
Der - als reine Zahl dimensionslose - "Drehmomentenbeiwert"
(Cm), gelegentlich auch als "Momentenzahl" bezeichnet, stellt ein
Maß für das Drehmoment dar, welches sich aus der auf das
Rotorblatt wirkenden Luftkraft ergibt unter Bezug auf eine - für
die rechnerische Behandlung - passend ausgewählte Bezugsachse;
bei Flügeln mit Profilquerschnitten entsprechend den hier zur
Rede stehenden Rotorblättern wird aus praktischen Gründen als
Bezugsachse die zur Profilebene senkrechte Linie durch den
Schnittpunkt der Sehne der Druckseite des Flügels bzw. des
Rotorblattes (Profilsehne) mit der dazu senkrechten Tangente an
dessen Anströmrand gewählt. Der drehwinkelabhängige Drehmo
mentenbeiwert steht in direktem Zusammenhang mit dem an der
Welle 2 des Rotors 1 des Windenergiekonverters angreifenden
Drehmoment.
Durch eine Anstellung der Rotorblätter 4 - die bei ruhendem
Rotor 1 vorgenommen werden kann - mit einem Anstellwinkel ρ
von beispielsweise +9° gegenüber der Tangente 11 des Umlauf
kreises kann sogar noch eine Verbesserung des Verlaufs des
Drehmomentenbeiwertes erreicht werden, so daß die erzielbare
Energieausbeute entsprechend größer ist.
Fig. 3 zeigt in einer der Darstellungsweise nach Fig. 2 ent
sprechenden Darstellungsweise einen Rotor 13 mit Rotorblättern
14. Bei den Rotorblättern 14 handelt es sich um ein extremes
Hochauftriebsprofil mit einem zweifach unterteilten Profilquer
schnitt. Derartige Profilquerschnitte mit Unterteilung sind bei
spielsweise bekannt als Kellner-Bechereau-Profil oder auch als
Handley-Page-Profil. Die Rotorblätter 14 sind im Fall der Dar
stellung in Fig. 3 mit einem Winkel ρ von etwa +9° gegenüber
der Tangente 11 des Umlaufkreises angestellt (Winkel zwischen
der mit 20 bezeichneten Profilsehne des Rotorblattes 14 und der
Tangente 11 des Umlaufkreises); die in Richtung des Auftriebs
zeigenden, konvex gekrümmten Flächenbereiche des Rotorblattes
14 sind dabei zusammenfassend mit 19 bezeichnet. Rotorblätter
dieser Art erfordern zum Ausnutzen ihrer Möglichkeiten im Hin
blick auf maximale Energieausbeute des Windenergiekonverters
eine mehr oder weniger große Anstellung in Richtung auf höher
positive Anstellwinkel zu. Fig. 6 zeigt vergleichsweise die mit
dem Profilquerschnitt des Rotorblattes 14 nach Fig. 3 erziel
baren Drehmomentenbeiwerte für den Fall einer Anstellung der
Rotorblätter 14 von etwa +9°.
Fig. 4 zeigt als möglichen Grenzfall im Sinne der Erfindung
einen Rotor 15 mit Rotorblättern 16, deren Profilquerschnitt nur
schwach unsymmetrisch ist. Wie im Fall der Rotorblätter 4 bzw.
14 nach den Fig. 1 und 2 bzw. Fig. 3 sind aber jedenfalls
auch die Rotorblätter 16 derart zur geometrischen Drehachse 6
des Rotors 15 zwischen Rotorscheiben 3, 5 angeordnet, daß diese
mit den in Richtung des Auftriebs zeigenden, konvex gekrümmten
und mit 17 bezeichneten Flächenbereichen der geometrischen
Drehachse 6 des Rotors 15 zugekehrt an diesem angeordnet sind.
Die dem Profilquerschnitt der Rotorblätter 16 - bei angenommener
tangentialer Anstellung (Winkel ρ zwischen der mit 21 bezeich
neten Profilsehne des Rotorblattes 16 und der Tangente 11 des
Umlaufkreises der Rotorblätter ist also etwa 0° groß) der
Rotorblätter 16 - zugeordnete Kennlinie für den Drehmomenten
beiwert ist ebenfalls dem Diagramm nach Fig. 6 zu entnehmen.
Fig. 5 schließlich zeigt einen symmetrischen Profilquerschnitt 18
mit einer - hier also mittig durch den Profilquerschnitt des
Rotorblattes verlaufenden - Profilsehne 22 für Rotorblätter an
Rotoren für Windenergiekonverter, wie sie zum vorbekannten
Stand der Technik gehören, und zwar bei Windenergiekonvertern
mit solchen Rotorblättern, deren Profilquerschnitt unveränderbar
ist. Die Kennlinie für den Drehmomentenbeiwert für diesen
Profilquerschnitt ist ebenfalls dem Diagramm nach Fig. 6 zu
entnehmen, und zwar für einen Anstellwinkel ρ von 0°.
Nach der vorstehenden Beschreibung ist klar, daß es nicht
unbedingt notwendig ist, daß die - rechnerisch oder empirisch
zu ermittelnde - Kennlinie für den Drehmomentenbeiwert eines
Profilquerschnittes über einen vollständigen Umlauf des betref
fenden Rotors bzw. Rotorblattes hinweg sich stets auf nur einer
Seite der Abzisse des Diagramms befindet; vielmehr kann im Fall
einer - im Hinblick auf Maximierung der Energieumwandlung
allerdings ungünstigen - speziellen Anordnung und Gestaltung
der Rotorblätter auch ein bezogen auf einen zurückgelegten
Drehwinkel von 360° geringfügiger Wechsel des Drehmomenten
beiwertes in Kauf genommen werden, ohne daß dadurch der
Bereich der Erfindung schon verlassen würde. Bevorzugt wird
aber selbstverständlich eine Ausführung, bei der einerseits kein
Richtungswechsel der am einzelnen Rotorblatt angreifenden Kräfte
stattfindet, bei der darüberhinaus der Verlauf der Kennlinie für
den Drehmomentenbeiwert (wegen möglichst geringer Wechselkräfte
am Rotorblatt) möglichst ausgeglichen ist und bei der schließlich
das Integral des Drehmomentenbeiwertes über einen Umlauf des
Rotors hinweg möglichst groß ist.
Bezugszeichenliste
1 Rotor
2 Welle (des Rotors 1)
3 Rotorscheibe (des Rotors 1)
4 Rotorblatt (des Rotors 1)
5 Rotorscheibe (des Rotors 1)
6 Drehachse - geometrische - (der Rotoren)
7 Pfeile (Windrichtung)
8 Pfeil (Drehrichtung des Rotors)
9 Flächenbereich (des Rotorblattes 4)
10 Profilsehne (des Profilquerschnittes des Rotorblattes 4)
11 Tangente (an den Umlaufkreis der Rotorblätter)
12 Radius (des Umlaufkreises der Rotorblätter)
13 Rotor
14 Rotorblatt (des Rotors 13)
15 Rotor
16 Rotorblatt (des Rotors 15)
17 Flächenbereich (des Rotorblattes 16)
18 Profilquerschnitt - symmetrisch - 19 Flächenbereich (des Rotorblattes 14)
20 Profilsehne
21 Profilsehne
Cm Drehmomentenbeiwert
0° bis 360° - Drehwinkel des Umlaufes eines Rotorblattes 4, 14, 16 oder (18) um die geometrische Drehachse 6
2 Welle (des Rotors 1)
3 Rotorscheibe (des Rotors 1)
4 Rotorblatt (des Rotors 1)
5 Rotorscheibe (des Rotors 1)
6 Drehachse - geometrische - (der Rotoren)
7 Pfeile (Windrichtung)
8 Pfeil (Drehrichtung des Rotors)
9 Flächenbereich (des Rotorblattes 4)
10 Profilsehne (des Profilquerschnittes des Rotorblattes 4)
11 Tangente (an den Umlaufkreis der Rotorblätter)
12 Radius (des Umlaufkreises der Rotorblätter)
13 Rotor
14 Rotorblatt (des Rotors 13)
15 Rotor
16 Rotorblatt (des Rotors 15)
17 Flächenbereich (des Rotorblattes 16)
18 Profilquerschnitt - symmetrisch - 19 Flächenbereich (des Rotorblattes 14)
20 Profilsehne
21 Profilsehne
Cm Drehmomentenbeiwert
0° bis 360° - Drehwinkel des Umlaufes eines Rotorblattes 4, 14, 16 oder (18) um die geometrische Drehachse 6
Claims (5)
1. Rotor (1) für einen Windenergiekonverter mit einer in einer
zur Windrichtung senkrechten Ebene liegenden, vorzugsweise
vertikal verlaufenden Drehachse (6) des Rotors (1), der
mindestens drei gleichmäßig über seinen Umfang verteilt und
unter einem Anstellwinkel ρ zur Tangente (11) des Umlauf
kreises angeordnete, Auftrieb erzeugende Rotorblätter (4) mit
aerodynamisch unsymmetrischem, unveränderbarem Profilquer
schnitt trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorblätter
(4) mit den in Richtung des Auftriebs zeigenden, konvex
gekrümmten Flächenbereichen (9) der geometrischen Drehachse
(6) des Rotors (1) zugekehrt an diesem angeordnet sind.
2. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Rotorblätter (14) ein mehrteiliges Profil gewählt ist.
3. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rotorblätter (4, 14, 16) geradlinig und parallel zur
geometrischen Drehachse (6) des Rotors (1, 13, 15) verlaufend
angeordnet sind.
4. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rotorblätter (4, 14, 16) gekrümmt zur geometrischen Drehachse
(6) des Rotors (1, 13, 15) verlaufend angeordnet sind.
5. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Profilquerschnitt und Anstellwinkel ρ der Rotorblätter (4, 14,
16) derart gewählt sind, daß das am einzelnen Rotorblatt (4,
14, 16) angreifende Drehmoment über einen vollständigen
Umlauf des Rotors (1, 13, 15) hinweg seine Richtung nicht
ändert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4319291A DE4319291C1 (de) | 1993-06-11 | 1993-06-11 | Rotor für einen Windenergiekonverter mit einer in einer zur Windrichtung senkrechten Ebene liegenden, vorzugsweise vertikal verlaufenden Drehachse des Rotors |
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